Vorbereitung zur Gründung der DDR: Schreiben der SED an den Generalsekretär des Zentralkomitees der VKP(b) Stalin, 19. September 1949 und Vorschläge des Politbüros des CK der VKP(b) an den Parteivorstand der SED zur Bildung einer Provisorischen Regierung der DDR, ohne Datum

Zusammenfassung

Am 7. Oktober 1949 trat der Deutsche Volksrat in Ost-Berlin zusammen und konstituierte sich als "Provisorische Volkskammer" der Deutschen Demokratischen Republik. Diese verabschiedete am selben Tag alle notwendigen Gesetze, um die Verfassung in Kraft zu setzen und eine Regierung sowie eine Länderkammer zu bilden. Damit wurde an diesem Tag die DDR als ostdeutsches Pendant der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Während über die mangelnde demokratische Legitimation des vom "Deutschen Volkskongreß" gewählten "Deutschen Volksrat" schon vor 1990 kein Zweifel bestand, existierten damals lediglich Vermutungen über ostdeutsch-sowjetische Absprachen, die zur DDR-Gründung geführt hatten. Dies hat sich durch die Öffnung des SED-Parteiarchivs nach 1990 geändert: Den seit 1991 bekannten Dokumenten zufolge wurde dieser Akt bei einem Besuch der SED-Spitze in Moskau vom 16. bis zum 28. September 1949 bis in die Details abgestimmt.