Aktennotiz über Ergebnis der heutigen Besprechung mit den Staatssekretären über Barbarossa, 2. Mai 1941

Zusammenfassung

Mit erschreckender Selbstverständlichkeit erklärten die Teilnehmer der Besprechung schon sieben Wochen vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, dass in den zu besetzenden Gebieten "zig Millionen Menschen verhungern" müssten. Dies sei die logische Folge, die sich aus der kriegswirtschaftlichen Zielvorstellung ergebe, die gesamte Wehrmacht auf Kosten der Menschen in der Sowjetunion ernähren zu wollen. Das in den Unterlagen des Generals Georg Thomas gefundene Dokument steht für eine nationalsozialistische Strategie, die Sowjetunion in einem schnellen Feldzug noch 1941 zu besiegen und zig Millionen Menschen in der UdSSR die Nahrungsmittel zu entziehen, um sie für deutsche Zwecke zu verwenden. Auf diese Weise sollte die ernährungswirtschaftliche Basis für eine erfolgreiche Kriegführung des Deutschen Reiches ab dem dritten Kriegsjahr gesichert werden. Der Hungertod von vielen Millionen Menschen wurde dabei als unvermeidlich einkalkuliert.