Aufruf des Bundes der Marxisten-Leninisten „An alle Mitglieder der VKP(b)!“ („Brief Rjutins“)

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Aufruf des Bundes der Marxisten-Leninisten „An alle Mitglieder der VKP(b)!“ („Brief Rjutins“)
21. August 1932
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Die Gründung des Bundes der Marxisten-Leninisten unter der Führung von Martem'jan Rjutin im Jahr 1932 war Ausdruck einer weiteren Krise in der VKP(b), die aus den Auseinandersetzungen mit der linken Opposition und der „rechten Abweichung“ resultierte. Die Kommunisten konnten ihre Unzufriedenheit mit der Politik Stalins nicht mehr offen äußern und begannen, illegale Gruppen zu bilden. Der vorliegende Aufruf des Bundes fasste die Grundsätze seines politischen Programms zusammen, das gleichzeitig in der Broschüre „Stalin und die Krise der proletarischen Diktatur“ ausführlich dargelegt wurde. Seine Stoßrichtung war gegen Stalin gerichtet. Rjutin und seine möglichen Mitautoren, die sich als treue Anhänger von Marx, Lenin und der VKP(b) inszenierten, diagnostizierten nicht nur Fehlentwicklungen in Staat und Partei, Wirtschaft und Gesellschaft der Sowjetunion. Sie kritisierten die persönliche Diktatur Stalins, die politische Inkompetenz der Partei- und Staatsführung, Terror und Zwang als Instrumente ihrer Innen- und Außenpolitik, und forderten als Ausweg aus der Krise den Sturz der stalinschen Diktatur. Rjutins Texte fanden in der Partei weite Verbreitung und ließen Stalin und seine Umgebung vermuten, sie seien die Plattform eines breiten Blocks unzufriedener Parteiführer, darunter Kamenev, Zinov‘ev und Bucharin.


von: Aleksandr Šubin, 2011 (aktualisiert 2024)


Die „große Wende“ in den Jahren der Industrialisierung und Kollektivierung führte zu massiver Unzufriedenheit in der sowjetischen Bevölkerung. Da die VKP(b) unter den Bedingungen des Einparteienstaates zur einzigen „Rückkopplungsschleife“ im Staatsgefüge geworden war, geriet sie unter Druck von gesellschaftlichen Schichten außerhalb der Partei, die ihre Interessen über die Parteikanäle durchzusetzen versuchten. Diese Schichten gaben Signale eines wachsenden Unmuts der „Unterschichten“ weiter „nach oben“. Hinzu kam Unzufriedenheit der Parteikader, denen Übertreibungen bei der Umsetzung der Anweisungen aus dem „Zentrum“ vorgeworfen wurden. Der Zusammenschluss der Enttäuschten und Unzufriedenen zu einer legalen Oppositionsgruppe war jedoch nicht möglich und gerade darin lag eine besondere Gefahr für die herrschende Oligarchie – Stalin und seine Mitstreiter konnten nicht wissen, wer tatsächlich auf ihrer Seite stand und wer bereit war, sich unerwartet gegen sie zu stellen. Sie waren umso gefährdeter, als die innerparteilichen Auseinandersetzungen im Rahmen einer politischen Struktur stattfanden, die wie jede überzentralisierte Struktur zu Palastrevolutionen geradezu einlud. Für einen politischen Kurzwechsel hätte es genügt, die herrschende Elite auszutauschen.

Nachdem die Parteimitglieder die Misserfolge und Katastrophen des Fünfjahresplans miterlebt hatten, vollzogen einige von ihnen rasch eine Wende nach „rechts“. O. Chlevnjuk bemerkt dazu: „‚Rechte‘ Stimmungen waren zweifellos auch unter einfachen Parteimitgliedern verbreitet. Dies war einer der Gründe für die nächste Parteisäuberung. In den Jahren 1929-1931 wurden etwa 250 000 Personen aus der VKP(b) ausgeschlossen, ein beträchtlicher Teil von ihnen musste mit dem Parteibuch für die Zugehörigkeit zur ‚rechten Abweichung‘ bezahlen.“ Oppositionszugehörigkeit und Verletzung der Parteidisziplin machten insgesamt 10 % der Parteiausschlüsse aus (Alltagsdelikte – 21,9 %). „Gesäubert“ wurden „klassenfremde Elemente“, des Betrugs überführte „Doppelzüngler“, Verstöße gegen die Parteidisziplin und Zweifel an der Richtigkeit der Parteibeschlüsse, „Entartete, die sich mit bourgeoisen Elementen verbündet haben“, „Karrieristen“, „Egoisten“ oder „moralisch Zersetzte“. Dieser Säuberung folgte fast unmittelbar eine weitere, als der stalinsche Apparat die Parteikader erneut sortierte.

Ehemalige Mitglieder der Parteiopposition, die besser als andere in der Lage waren, die Misserfolge der stalinschen Politik rational zu reflektieren, sahen sich nicht außerhalb der Partei. Sie waren überzeugte Kommunisten, viele von ihnen gewohnt, das Kommando zu führen (eine Möglichkeit, die ihnen das Parteibuch bot). Nur die Partei gab ihnen die Möglichkeit, ihre Überzeugungen in die Praxis umzusetzen. Um dies zu ermöglichen, musste die amtierende politische Führung, die die Partei in den Untergang führte, beseitigt werden. Stalin musste beseitigt werden. Dieses Ziel verfolgten die oppositionellen Untergrundgruppen, die sich innerhalb der Partei zu formieren begannen.

Eine dieser Gruppen war der Bund der Marxisten-Leninisten. Ihr Gründer war Martem'jan Nikitič Rjutin (1890-1937), Bolschewik seit 1914. Er selbst war Bauernsohn und arbeitete zunächst in Fabriken und im Kleinhandel. Im Ersten Weltkrieg diente er als Fähnrich in der russischen Militärgarnison in Harbin (China). 1917 übernahm er den Vorsitz der örtlichen Parteiorganisation der Bolschewiki und des Arbeiter- und Soldatensowjets. 1918 wurde er mit dem Truppenkommando im Militärbezirk Irkutsk betraut und war gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Exekutivkomitees des Gouvernements Irkutsk. Von 1919 bis 1921 stand er an der Spitze des Gouvernements Irkutsk, zunächst als Vorsitzender des Exekutivkomitees der Sowjets des Gouvernements, dann als Vorsitzender des Parteikomitees des Gouvernements. Dort wurde er Anfang 1921 zum Delegierten des X. Parteitages der RKP(b) und nahm als solcher mit einer Gruppe anderer Delegierter an der Niederschlagung des Kronstädter Aufstandes teil. Nach einigen wichtigen Parteimissionen in Dagestan und anderen Regionen wechselte Rjutin schließlich in die Parteiarbeit nach Moskau. Hier wurde er, seit 1925 Erster Sekretär des Bezirkskomitees der VKP(b) Krasnopresnenskij, Mitglied der zentralen Partei- und Staatsnomenklatura. Rjutin beteiligte sich aktiv am Kampf gegen die linke Opposition und war einer der Anführer bei der Niederschlagung der trotzkistischen Demonstration am 7. November 1927. 1928 nahm sein politisches Schicksal eine andere Wendung: Rjutin wurde wegen Beteiligung an der „rechten Abweichung“ seines Amtes enthoben. Doch er gab nicht auf. Ein Jahr später übte er scharfe Kritik an den Methoden der Kollektivierung. Daraufhin wurde er 1930 aus der Partei ausgeschlossen. In diesem und im folgenden Jahr wurde er mehrfach verhaftet; er hatte mit seinen kritischen Äußerungen den Anlass dafür geliefert.

Anfang März 1932 bereitete Rjutin zwei Dokumente vor: die Broschüre „Stalin und die Krise der proletarischen Diktatur“ und den vorliegenden Aufruf „An alle Mitglieder der VKP(b)!“. Am 21. August 1932 trafen er und seine Anhänger – allesamt Partei- und Staatsfunktionäre der untersten Ebene – in Golovino bei Moskau zusammen und verabschiedeten die Plattform des Bundes der Marxisten-Leninisten, der die beiden Dokumente zugrunde lagen. Der Bund legte eine detaillierte Interpretation der Parteigeschichte vor, die von antistalinschen Positionen ausging, und erklärte gleichzeitig die Notwendigkeit, den Kampf gegen Stalin persönlich und seine Gruppe aufzunehmen. Die neue Organisation begann mit der Propaganda und der Verbreitung ihrer Dokumente. Über gut funktionierende informelle Verbindungskanäle innerhalb der Partei erreichte dieser „Samizdat“ Zinov'ev, Kamenev, Uglanov, Slepkov, Mareckij, d.h. sowohl Linke als auch Rechte, die als ehemalige Oppositionsführer bekannt waren. Diese informierten jedoch weder das CK noch die CKK. Die Dokumente des Bundes gelangten bis nach Char'kov und möglicherweise auch in andere Städte.

Rjutins Werk wirkte auf einfache Parteimitglieder wie eine Offenbarung. Viele Katastrophen, die über das Land hereingebrochen waren, wurden aus marxistisch-leninistischer Sicht dargestellt. Und für alles gab es eine Erklärung: Stalins verbrecherische Machenschaften.

In der Broschüre distanzierte sich Rjutin von Bucharin und gab Trockij teilweise Recht. Unter Berufung auf Lenins „Politisches Testament“ und seine eigene Analyse der Krisensituation in der Partei und im Land kam er zu dem Schluss: „Die proletarische Diktatur wird durch Stalin und seiner Clique sicherlich endgültig zerstört werden, aber durch die Beseitigung Stalins haben wir viele Chancen, sie zu retten“. Die Unterstützung für Stalin in den Parteimassen sei nicht stabil: „Die Geschichte spielt auch hier mit Stalin einen bösen Streich: Er bringt oben nur die schlimmste Art von kleinbürgerlichem Politikastentum hervor und schafft unten unterdrückte, eingeschüchterte Mannequins“. Rjutin war der Meinung, dass die alten Führer der Opposition für den Kampf ungeeignet seien – dieser müsse von einer Bewegung in den unteren Schichten der Partei geführt werden.

Der Aufruf war eine komprimierte Zusammenfassung der Broschüre: „[Stalin hat] in den letzten fünf Jahren die allerbesten, wahrhaft bolschewistischen Kader der Partei isoliert und aus der Führung entfernt, seine persönliche Diktatur in der VKP(b) und im ganzen Land errichtet, mit dem Leninismus gebrochen, den Weg eines völlig zügellosen Abenteurertums und wilder persönlicher Willkür eingeschlagen und die Sowjetunion an den Rand des Abgrunds gebracht. [...] Kein noch so tapferer und genialer Provokateur hätte sich für den Untergang der proletarischen Diktatur und die Diskreditierung des Leninismus etwas Besseres einfallen lassen können, als die Führung um Stalin und seine Clique.“

Nach Bucharins Aussage gegenüber dem Menschewik und Emigranten Boris Nikolaevskij „erklärte Stalin dieses Programm als Aufruf zu seiner Ermordung und verlangte die Hinrichtung Rjutins“. Bucharin war bei der Diskussion über Rjutin im Politbüro nicht anwesend, aber unter Berufung auf seine Worte und andere Gerüchte behauptete Nikolaevskij, dass zwischen den „gemäßigten“ Mitgliedern des Politbüros (einschließlich Kirov) und Stalin ein regelrechter Kampf über Rjutin entbrannt sei. O. Chlevnjuk, der die derzeit verfügbaren Quellen analysierte, kam zu dem plausiblen Schluss: „Im Großen und Ganzen lassen die zugänglichen Dokumente keine andere Schlussfolgerung zu, als Nikolaevskijs Bericht über den Zusammenstoß zwischen Stalin und Kirov in Bezug auf Rjutins Schicksal in den Bereich der Legenden zu verweisen, von denen es in der sowjetischen Geschichte nicht wenige gibt.“

Am 11. Oktober 1932 wurde Rjutin vom Kollegium der OGPU zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Am 2. Oktober 1932 wurde beschlossen, alle aus der Partei auszuschließen, die von der Existenz des Dokuments wussten und nichts dagegen unternommen hatten. 30 Personen wurden in Partei- und Strafverfahren verurteilt. Stalin verzichtete vorerst auf Massenrepressionen gegen die Unzufriedenen, da man nicht genau wusste, wer die „Rjutin“-Stimmung teilte. Prominente Vertreter der Opposition distanzierten sich verbal von Rjutin und seinem Dokument. Stalin erhielt jedoch weiterhin Informationen, dass die Gespräche über seine Beseitigung fortgesetzt würden. Schon vor der „Rjutin Affäre“ wurde ein „prinzipienloser rechts-linker Syrcov-Lominadze-Block“ entlarvt; nach der „Rjutin Affäre“ stellte sich bei der Aufklärung des Falles „Ėjsmont-Tomačev“ heraus, dass die ehemaligen Oppositionellen nicht wenige Anhänger in der Partei- und Wirtschaftsnomenklatura hatten. Dies bestätigten auch die Diskussionen der Parteifunktionäre auf dem XVII. Parteitag 1934.

Rjutin starb im Zuge der „Säuberung“ ehemaliger Oppositioneller am Vorabend des Großen Terrors. Er wurde am 10. Januar 1937 erschossen. Der Aufruf „An alle Mitglieder der VKP(b)!“ wurde erstmals 1988 in der UdSSR veröffentlicht. Er wurde populär, weil seine Prinzipien mit der antistalinschen Ideologie der Führer der demokratischen Bewegung übereinstimmten.

(Übersetzung aus dem Russ. von L. Antipow)


Text und Übersetzung: CC BY-SA 4.0



Proletarier aller Länder vereinigt euch!

An alle Mitglieder der VKP(b)

Genossen!

Die Partei und die proletarische Diktatur wurden von Stalin und seiner Clique in eine noch nie da gewesene Sackgasse geführt und befinden sich in einer lebensgefährlichen Krise. Durch Lug und Trug, durch Verleumdung und Täuschung der Parteiangehörigen, durch unglaubliche Gewalt und Terror, unter der Fahne des Kampfes für die Reinheit der bolschewistischen Prinzipien und die Einheit der Partei, gestützt auf einen mächtigen zentralisierten Parteiapparat, hat Stalin in den letzten fünf Jahren die allerbesten, wahrhaft bolschewistischen Kader der Partei isoliert und aus der Führung entfernt, in der VKP(b) und im ganzen Land seine persönliche Diktatur errichtet, mit dem Leninismus gebrochen, den Weg eines völlig zügellosen Abenteurertums und der wilden persönlichen Willkür betreten und die Sowjetunion an den Rand des Abgrunds gebracht.

Während im ersten Jahrzehnt der Sowjetmacht, unter der kollektiven Führung des Zentralkomitees und der ganzen Partei, die Arbeiterklasse unter heroischen Anstrengungen größte Erfolge bei der Entfaltung des sozialistischen Aufbaus, bei der Verbesserung der Lage aller Werktätigen und der Festigung der proletarischen Diktatur erzielte, wird die Lage der Sowjetunion in den letzten Jahren dank Stalins Mitwirkung systematisch und in einem gigantischen Ausmaß mit jedem Jahr schlechter und schlechter. Der Verfall und die Desorganisation der gesamten Volkswirtschaft nahmen, trotz der Errichtung von Dutzenden riesiger Betriebe, ein noch nie da gewesenes Ausmaß an. Der Glaube der Massen an die Sache des Sozialismus wurde untergraben, ihre Bereitschaft, die proletarische Revolution aufopferungsvoll gegen alle Feinde zu verteidigen, wird mit jedem Jahr schwächer.

Das abenteuerliche Tempo der Industrialisierung, das eine kolossale Senkung des Lohnniveaus der Arbeiter und Angestellten zur Folge hat, unangemessene offene und verdeckte Steuern, Inflation, Preisanstieg und Wertverlust des Červonec, die verwegene Kollektivierung unter Anwendung von unglaublicher Gewalt, Terror und Entkulakisierung, die sich faktisch hauptsächlich gegen die bäuerliche Mittelschicht und die Masse der Dorfarmen richtete, und schließlich die Enteignung des Dorfes durch allerhand Abgaben und Zwangsbeschaffungen führten das ganze Land in die tiefste Krise, zur ungeheuren Verarmung der Massen und zur Hungerkatastrophe sowohl auf dem Dorf wie in den Städten.

Die Industrie arbeitet nur mit halber Auslastung und noch dazu zu einem bedeutenden Teil mit Ersatzstoffen; die Qualität der Produktion ist – als Folge der Jagd, ein aufgeblasenes Produktionstempo zu erzielen – äußerst niedrig; die Arbeitsleistung des hungrigen Arbeiters ist stark gesunken; der Lohn wird in der Provinz oft monatelang nicht ausgezahlt, von der verarmten Bevölkerung werden die Steuern nur mit Mühe herausgepresst; der Abbau des Arbeiter- und Angestelltenpersonals hat bereits begonnen; vor dem Proletariat erscheint in all seiner Größe das Gespenst einer heranrückenden Arbeitslosigkeit von gigantischem Ausmaß; die Rohstoffbasis wurde im Kern ruiniert.

Die Perspektive ist ein Schrumpfen der Industrie und die Einstellung der Investitionen, da die Finanzierungsquellen für die Industrie mit jedem Tag schwächer werden.

Die Perspektive ist eine weitere Verelendung des Proletariats und eine Zunahme des Hungers.

Noch düsterer und drückender ist das Bild, das sich auf dem Dorf bietet.

Die Ausplünderung der ländlichen Bevölkerung und die Zwangskollektivierung führten dazu, dass nicht mehr als 30 % des Viehbestandes von 1927 übriggeblieben sind, wobei auch diese Restbestände in den Kolchosen und Sovchosen an Futtermangel zugrunde gehen; neue landwirtschaftliche Bauten werden nicht errichtet, die alten werden nicht repariert und zum Großteil geplündert, das landwirtschaftliche Inventar wird zerschlagen und zerstört, das Saatgut reicht nicht einmal zur Hälfte; der Boden wird schlecht und oft gar nicht bearbeitet, es fehlt an Zugkraft.

Jedes persönliche Interesse an der Führung der Landwirtschaft wurde vernichtet, man arbeitet unter reinem Zwang und Repressionen, die gewaltsam geschaffenen Kolchosen zerfallen. Alle, die jung und gesund sind, fliehen aus dem Dorf, Millionen von Menschen, denen man die Möglichkeiten der produktiven Arbeit genommen hat, wandern wie Nomaden durch das Land, die Städte sind von ihnen überbevölkert, die Bevölkerung, die auf dem Dorf bleibt, hungert und lebt von der Ersatznahrung. Epidemien beginnen ihr Werk.

Die Perspektive ist eine weitere Verarmung, Verwilderung und Verödung des Dorfes.

Die Perspektive ist die Gefahr einer sehr großen Hungerkatastrophe im nächsten Jahr.

Der Binnenhandel befindet sich in einem chaotischen Zustand: der Wert des Červonec ist verfallen, die prinzipienlose Preispolitik schwankt hilflos hin und her; die Preise steigen; aufgrund des Warenmangels, des Hungers und der Desorganisation der ganzen Wirtschaft im Land blüht die Spekulation auf allen Gebieten und in allen Formen. Die Außenhandelsbilanz weist ein hohes Defizit auf, der Export ist im Kern ruiniert und hält sich nur auf Kosten der Verarmung der Massen.

Die Planung verwandelte sich in reine Augenwischerei und Betrug, überall gibt es Einbrüche, wofür die stalinsche Führung den unteren Mitarbeitern die Schuld gibt; die Pläne werden zu 60 bis 70 Prozent erfüllt, die Möglichkeit der Wirtschaftsförderung und -regulierung geht gegen Null, die Wirtschaft des Landes ist desorganisiert und ihre ganze Entwicklung der Naturkraft überlassen.

Es ist die reine, freche und zynische Verhöhnung der Partei, des Proletariats und aller Werktätigen, dass die XVII. Allunionskonferenz der stalinschen Bürokraten in dieser Situation die Erklärung abgibt, dass wir in der sozialistischen Gesellschaft angekommen seien, dass bei uns „das Volkseinkommen in einem für die kapitalistischen Länder unerreichbaren Tempo wächst, die Arbeitslosigkeit und die Armut bereits vernichtet sind, und die „Preisscheren“ und der Gegensatz zwischen der Stadt und dem Dorf gerade vernichtet werden, der Wohlstand und das kulturelle Niveau der Arbeiter und der werktätigen Bauer Jahr für Jahr ansteigen“.

Dem ganzen Land wurde der Maulkorb angelegt; Rechtslosigkeit, Gewalt und Willkür sowie ständige Drohungen hängen über dem Kopf jedes Arbeiters und Bauern. Jede revolutionäre Gesetzlichkeit wurde mit Füßen getreten! Jedes Vertrauen in den morgigen Tag ging verloren! Die stalinsche Politik hat die Arbeiterklasse und die werktätigen Massen des Dorfes zur Verzweiflung gebracht.

Hass, Wut und Empörung der Massen kochen und brodeln, gebändigt durch den Deckel des Terrors. Eine endlose Welle von Bauernaufständen, an denen Partei- und Komsomolmitglieder teilnehmen, ergießt sich in den letzten Jahren über die ganze Sowjetunion. Trotz des grausamen Terrors, der Verhaftungen, der Kündigungen und der Provokationen flammen bald hier bald dort Arbeiterstreiks auf.

Die Lehre von Marx und Lenin wird von Stalin und seiner Clique schamlos verdreht und entstellt. Wissenschaft, Literatur und Kunst wurden auf das Niveau der gemeinen Dienerschaft der stalinschen Führung gesenkt. Der Kampf gegen den Opportunismus wurde banalisiert, in eine Karikatur seiner selbst, in ein Instrument der Verleumdung und des Terrors gegen selbstständig denkende Parteimitglieder verwandelt. Die Rechte der Partei, die das Parteistatut gewährt, wurden von einem winzigen Häuflein prinzipienloser Politikaster usurpiert. Anstellte des demokratischen Zentralismus wurde das Eigenermessen des Führers gesetzt, anstellte der kollektiven Führung – ein System von Vertrauenspersonen.

Das Zentralkomitee wurde zu einem Beratungsgremium beim „unfehlbaren“ Führer, und die Gebietsparteikomitees zu rechtlosen Anhängseln bei ihren Sekretären.

Das Politbüro, das Präsidium der CKK, die Sekretäre der Gebietsparteikomitees wandelten sich zu einer Bande von prinzipienlosen, verlogenen und feigen Politikastern, und Stalin zu einem unablösbaren Diktator mit unbegrenzten Befugnissen, der im Umgang mit Massen zehnmal so viel dumpfe Willkür, Despotismus und Gewalt an den Tag legt, wie jeder Autokrat.

Das System der Bedrohung, des Terrors und der Lüge zwingt die Partei dazu, die Rolle eines stummen, blinden Werkzeugs zu spielen, das Stalin dazu dient, seine eigenen ehrgeizigen Absichten durchzusetzen. Die überwiegende Mehrheit der Parteimassen ist gegen die stalinsche Politik, doch sie wird vom Parteiapparat unterdrückt und gehetzt.

Jeder lebendige, bolschewistische Parteigedanke wurde durch die Gefahr des Parteiausschlusses, der Kündigung und des Entzugs aller Existenzmittel erstickt; alles wahre Leninsche wurde in den Untergrund verbannt; der wahre Leninismus wird in einem bedeutenden Maße zu einer verbotenen, illegalen Lehre.

Das Parteiapparat wuchs im Zuge des innenparteilichen Kampfes und der Entfernung einer Führungsgruppe nach der anderen zu einer autarken Macht heran, die über der Partei steht, sie beherrscht, ihr Bewusstsein und ihren Willen vergewaltigt. Statt der überzeugten, ehrlichen, prinzipientreuen Parteimitglieder, die bereit sind, ihren Standpunkt wem auch immer gegenüber konsequent zu vertreten, werden meist unehrliche, schlaue, prinzipienlose Personen für die Parteiarbeit ausgewählt, die bereit sind, ihre Überzeugungen auf Befehl der Vorgesetzten dutzendmal zu verändern, Karrieristen, Schmeichler und Lakaien.

Die Natur und das innere Wesen der proletarischen Diktatur wurden pervertiert. Die Sowjets verkamen in der jüngsten Zeit zu Anhängseln des Parteiapparats und wurden aus Organen, die den Massen nahestanden, in eine seelenlose bürokratische Maschine verwandelt. Die Gewerkschaften wurden aus einer Schule des Kommunismus, die den Arbeitern eine bewusste Einstellung zur sozialistischen Industrie anerziehen und ihnen gleichzeitig Schutz vor bürokratischen Verdrehungen des Arbeiterstaates bieten sollte, in ein Hilfsorgan verwandelt, das dazu dient, die Arbeiter unter Druck zu setzten und mit Andersdenkenden abzurechnen.

Die Presse, ein mächtiges Mittel der kommunistischen Erziehung und eine Waffe des Leninismus, wandelte sich in den Händen Stalins und seiner Clique zur beispiellosen Fabrik der Lüge und der Terrorisierung der Massen.

Zur antileninschen Politik in der Partei kommt die antileninsche Politik in der Komintern. Der Stab der kommunistischen Weltrevolution wurde zu einer einfachen Stalin-Kanzlei für Angelegenheiten der kommunistischen Parteien herabgestuft, einer Kanzlei, wo feige Bürokraten sitzen, die dem Willen ihres Vorgesetzten gehorsam folgen. Die Krise der VKP(b) führte zur Krise der Komintern. Alle kommunistischen Parteien, die deutsche ausgenommen, wachsen nicht, sondern verzeichnen einen Rückgang ihrer Mitglieder. Ihr Einfluss, wie die Wahlen in das britische Parlament und die Präsidentschaftswahl in Deutschland zeigten, steigt nicht, sondern geht zurück. Die Zentralkomitees der kommunistischen Parteien sind zur Lüge über die reale Lage in der VKP(b) und in der gesamten Sowjetunion gezwungen. Dieser Betrug, der auf eine oder andere Weise ans Tageslicht kommt, trägt Zwietracht und Enttäuschung in die Massen.

Der prinzipienlosen Abenteuerpolitik innerhalb der UdSSR entsprechen seit der jüngsten Zeit genauso prinzipienlose Tricks bei der Lösung der internationalen Fragen. Die Haltung der VKP(b) und der Komintern zum japanischen Vorgehen in der Mandschurei und in Schanghai trug einen deutlich opportunistischen Charakter. Während derzeit die Kriegsgefahr wächst, wird das Massenbewusstsein nicht im notwendigen Maße darauf gelenkt. Die Maßnahmen und Kombinationen des Apparats rufen bei den Arbeitern lediglich ein Gefühl der Orientierungslosigkeit hervor.

Stalin und seine Clique können nicht auf den richtigen, den leninschen Weg zurückkehren, sie haben keinen Ausweg, sie haben sich hoffnungslos in Lügen verwickelt und sind in einer Sackgasse gelandet. Sie werden immer mehr hilflos hin und her schwanken, sich selbst und die anderen irreführen, für die Komplexität und Zuspitzung der Lage sorgen, ohne zuzulassen, dass die Partei ihrem Willen freien Ausdruck gibt. Mit Lüge und Verleumdung, mit Verhaftungen und Erschießungen, mit Kanonen und Maschinengewehren – mit allen Mitteln und auf allen Wegen werden sie ihre Herrschaft in der Partei und im Land verteidigen, denn sie betrachten diese als ihr Stammgut.

Objektiv gesehen spielt Stalin die Rolle des Azefs der VKP(b), der proletarischen Diktatur und des sozialistischen Aufbaus. Keinem auch noch so tapferen und genialen Provokateur wäre etwas Besseres eingefallen, wodurch er den Untergang der proletarischen Diktatur herbeiführen und den Leninismus in Misskredit bringen konnte, als der Führung um Stalin und dessen Clique.

Die Partei- und Arbeitermassen sind verpflichtet, die Sache des Bolschewismus zu retten, sie sind verpflichtet, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Stalin und seine Clique legen ihr Amt nicht freiwillig nieder, und sie können es nicht tun, deshalb müssen sie gewaltsam beseitigt werden.

Es ist eine Schmach und Schande für die proletarischen Revolutionäre, das stalinsche Joch weiter zu ertragen, seine Willkür und seinen brutalen Umgang mit der Partei und den werktätigen Massen. Wer weder dieses Joch zur Kenntnis nimmt noch die Willkür und die Unterdrückung spürt, wer keine Empörung zeigt, ist ein Sklave und kein Leninist, ein Knecht und kein proletarischer Revolutionär.

Um gegen das stalinsche System, für die Wiederherstellung der Rechte der Partei und der proletarischen Diktatur sowie für die Rückkehr der Partei auf den alten, bewährten leninschen Weg des sozialistischen Aufbaus zu kämpfen, beschlossen wir, Mitglieder der VKP(b), die sich zur Allunionskonferenz versammelt haben, den Bund der Marxisten-Leninisten zu gründen.

Dieser Bund, der ein Bund zur Verteidigung des Leninismus ist, ist Teil der VKP(b) und hat keine anderen Interessen, als die der Parteimassen und der Arbeiterklasse. Im Gegenteil wird er möglichst konsequent und entschieden diese Interessen artikulieren und verteidigen. Er grenzt sich nicht von der Partei ab, sondern lediglich von Stalin und seiner Clique.

Der Bund der Marxisten-Leninisten vertritt den Standpunkt, dass es notwendig ist, die Industrialisierung des Landes auf der Grundlage einer realen Verbesserung der materiellen Lage des Proletariats und aller Werktätigen systematisch zu entfalten. Gegenwärtig stellt er sich jedoch in erster Linie die Aufgabe, gegen die stalinsche Praxis der Industrialisierung und ihr Tempo auf der Grundlage des Hungers, der Ruinierung und Verarmung des ganzen Landes unversöhnlich zu kämpfen, denn diese Industrialisierung trägt weder einen wahrhaft sozialistischen Charakter noch kann sie zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft führen.

Der Bund der Marxisten-Leninisten vertritt den Standpunkt, dass die tatsächlich freiwillige Kollektivierung allseitig zu fördern ist, wobei gleichzeitig individuelle Wirtschaften der Dorfarmut und der Mittelbauern systematisch unterstützt werden sollen; doch gegenwärtig wird er in erster Linie entschieden gegen die stalinsche Zwangskollektivierung kämpfen, da sie dem Partei- und Kominternprogramm von Grund auf widerspricht und in der Praxis völlig gescheitert ist.

Der Bund der Marxisten-Leninisten vertritt den Standpunkt, dass die Klasseninteressen des Proletariats und der kapitalistischen Elemente innerhalb der Sowjetunion unvereinbar sind. Der Bund wird entschieden gegen die Vertuschung der Klassengegensätze zwischen den werktätigen Massen der Stadt und des Dorfes kämpfen, gegenwärtig stellt er sich jedoch die Aufgabe, den antileninschen Charakter, den das Schüren des Klassenkampfes und des Bürgerkrieges unter den Bedingungen der proletarischen Diktatur trägt, stets und systematisch zu entlarven und aufzudecken, denn dieses Schüren untergräbt und desorganisiert den Arbeiterstaat und den sozialistischen Aufbau.

Der Bund der Marxisten-Leninisten ist der unversöhnlichste Feind jedes wahren Opportunismus; unter gegenwärtigen Bedingungen jedoch besteht seine Hauptaufgabe in erster Linie im gnadenlosen Kampf gegen die stalinsche Vulgarisierung der leninschen Lehre über den Kampf gegen den Opportunismus, gegen ihre Verwandlung in eine Karikatur, in ein Instrument der Verleumdung, der Lüge und des Terrors, deretwegen der Leninismus in Misskredit gebracht, die Partei demoralisiert und der wahre Opportunismus gestärkt und genährt wird.

Um die oben genannten Aufgaben zu verwirklichen, müssen sich alle wahren Bolschewiki, alle bewährten Leninisten, alle echten proletarischen Revolutionäre vereinigen. Im Lichte der Ereignisse, die wir erleben, sind die alten innerparteilichen Gruppierungen hoffnungslos veraltet und verlieren ihre Bedeutung; die Geschichte stellt uns keine Frage nach dem einen oder dem anderen Fehler bzw. nach Feinheiten in der Deutung des Leninismus; sie stellt uns die Frage, ob die bolschewistische Partei und der Arbeiterstaat fortbestehen werden. Gegenwärtig ist nicht Spaltung der Partei in Anhänger und Gegner von Trockij oder in Anhänger und Gegner von Bucharin von grundsätzlicher Bedeutung, sondern ihre Spaltung in diejenigen, die für die Aufrechterhaltung der stalinschen Führung und den unvermeidlichen Untergang der leninschen Partei und der Sowjetmacht sind, und diejenigen, die für die Beseitigung des stalinschen Systems, die Rettung der VKP(b) und die proletarische Diktatur eintreten.

Lenins Befürchtungen hinsichtlich Stalins – hinsichtlich seiner Illoyalität, Unehrlichkeit und Fahrlässigkeit, hinsichtlich seiner Unfähigkeit, die ihm anvertraute Macht zu gebrauchen, – haben sich ganz und gar bestätigt: Stalin und seine Clique richten die Sache des Sozialismus zugrunde, und der Führung Stalins muss möglichst schnell ein Ende gemacht werden.

Wir rufen alle wahren Leninisten dazu auf, Organisationszellen des Bundes für die Verteidigung des Leninismus überall vor Ort zu gründen, und sich unter seiner Fahne zusammenzuschließen, um die Diktatur Stalins zu beseitigen.

Sofort an die Arbeit! Es wird Zeit mit dem Zustand der Orientierungslosigkeit und der Angst vor der Repressionen eines prinzipienlosen Politikasters aufzuräumen, der frech geworden ist und die Sache des Leninismus verraten hat; es ist mit dem ohnmächtigen Rummeckern und Rumjammern aufzuräumen; der selbstlose Kampf ist zu beginnen, statt auf den Beginn des Kampfes von oben zu warten, ist er von unten aufzunehmen. Dem Terror sind der Mut und die Einsicht in die große Wahrheit unserer Sache entgegenzusetzten. Jedes Parteimitglied, dem die Eroberungen des Oktobers und die Sache des Sozialismus am Herzen liegen, muss zum organisatorischen Zentrum werden, um das herum sich treue, ehrliche und zuverlässige Genossen vereinen. Jeder echte Leninist muss überall, wo es möglich ist, die schnellste Lösung der Aufgaben propagieren, die vor uns stehen, denn die Ereignisse drängen.

Von Genossen zu Genossen, von Gruppe zu Gruppe, von Stadt zu Stadt muss unsere Hauptparole weitergeleitet werden: Nieder mit der Diktatur Stalins und seiner Clique, nieder mit der Bande prinzipienloser Politikaster und politischer Betrüger! Nieder mit Usurpatoren der Parteirechte! Es lebe die VKP(b)! Es lebe der Leninismus!

Die Allunionskonferenz des Bundes der Marxisten-Leninisten

Juni 1932

Lies und gib es weiter an den anderen. Vervielfältige und verbreite.

Quelle: Junost' Nr. 11, 1988, S. 22-26. (Übersetzung aus dem Russ. von L. Antipow)



Junost', Nr. 11 1988, S. 22-26. Gemeinfrei (Schutzfrist abgelaufen).

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Oleg V. Chlevnjuk, Das Politbüro: Mechanismen der politischen Macht in der Sowjetunion der dreißiger Jahre. Hamburger Ed., Hamburg 1998.

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