Beschluß des CK VKP(b) "Über den Umbau der literarisch-künstlerischen Organisationen", 23. April 1932

Quellentext deutsch

GlossarZentralkomitee der Allunions- Kommunistischen Partei (der Bolschewiki)

GlossarPolitbüro

Protokoll Nr. 97, Punkt 21.

vom 23.IV.1932

Angehört:

27. Organisationsfragen in Literatur und Kunst. [...]

Beschlossen:

Der Entwurf mit Vorschlägen, die vom Genossen GlossarKaganovič eingebracht wurden (siehe Anlage), ist anzunehmen und in der Presse zu veröffentlichen.

[...]

GlossarStalin – dafür[1]

Anlage zum Punkt 21. des Protokolls des Politbüros Nr. 97

Kopie

Geheim

[ENTWURF MIT VORSCHLÄGEN, DIE VOM Gen. KAGANOVIč EINGEBRACHT WURDEN][2]

Beschluß des CK der VKP(b)

ÜBER DEN UMBAU DER LITERARISCH-KÜNSTLERISCHEN ORGANISATIONEN.

Politbüro des CK der VKP(b) 23.IV.1932

1. Das CK konstatiert, daß auf der Grundlage bedeutender Erfolge des sozialistischen Aufbaus in den letzten Jahren ein großes Wachstum von Literatur und Kunst, sowohl in Quantität wie in Qualität erreicht worden ist.

Vor einigen Jahren, als in der Literatur noch ein bedeutender Einfluß fremder Elemente zu verzeichnen war, die besonders in der ersten Jahren der GlossarNĖP wiederauflebten, und die Kader der proletarischen Literatur noch schwach waren, unterstützte die Partei mit allen Mitteln die Gründung und Festigung besonderer proletarischer Organisationen auf dem Gebiet von Literatur und [anderen Kunstgattungen] Kunst mit dem Ziel, die Positionen der proletarischen [Literatur und Kunst] Schriftsteller und Künstler zu stärken [und das Wachstum der proletarischen Schriftsteller- und Künstlerkader zu unterstützen].

Jetzt, da die Kader der proletarischen Literatur und Kunst heranwachsen konnten, da neue Schriftsteller und Künstler aus den Betrieben, Fabriken und Kolchosen vorgerückt sind, beginnen die Rahmen der existierenden proletarischen literarisch-künstlerischen Organisationen (GlossarVOAPP, GlossarRAPP, GlossarRAMP[3] u.a.) bereits eng zu werden und bremsen den gewichtigen Aufschwung des [literarischen und] künstlerischen Schaffens. Dieser Umstand birgt die Gefahr der Umwandlung dieser Organisationen von einem Instrument zur maximalen Mobilisierung [echter] sowjetischer Schriftsteller und Künstler für die Ziele des sozialistischen Aufbaus zu einem Instrument der Kultivierung zirkelartiger Abgeschlossenheit sowie [manchmal] der Entfremdung von den politischen Aufgaben der Gegenwart und von bedeutenden Gruppen der Schriftsteller und Künstler, die mit dem sozialistischen Aufbau sympathisieren [und bereit sind, ihn zu unterstützen].

Daher sind ein entsprechender Umbau der literarisch-künstlerischen Organisationen und die Erweiterung der Basis ihrer Arbeit unumgänglich.

Davon ausgehend beschließt das CK der VKP(b):

1) die Assoziation proletarischer Schriftsteller (VOAPP, RAPP) zu liquidieren;

2) alle Schriftsteller, die die Plattform der Sowjetmacht unterstützen [die für die Politik der Sowjetmacht sind] und bestrebt sind, am sozialistischen Aufbau mitzuwirken, in einem einheitlichen Verband sowjetischer Schriftsteller mit einer eigenen kommunistischen Fraktion zu vereinigen;

3) eine analoge Umgestaltung in den anderen Kunstgattungen durchzuführen [Vereinigung der Musiker, Komponisten, Künstler, Architekten usw. Organisationen];

4) das Organisationsbüro mit der Ausarbeitung praktischer Maßnahmen zur Durchführung dieser Entscheidung zu beauftragen.

[...]

(Übersetzung aus dem Russ.: M. Stadelmann)