Note der Provisorischen Regierung an die Regierungen der alliierten Mächte ["Miljukov-Note"], 18. April (1. Mai) 1917

Zusammenfassung

In der Note vom 18. April (1. Mai) 1917 ließ der russische Außenminister P.N. Miljukov die Alliierten wissen, daß Rußland bereit sei, an ihrer Seite und unter Einhaltung aller früheren Vertragsvereinbarungen bis zu einem siegreichen Ende des Krieges zu kämpfen. Miljukovs Versuch, den eigenen außenpolitischen Überzeugungen zu folgen, die Erwartungen der Alliierten zu erfüllen, den Kurs der Provisorischen Regierung zu bestimmen und den innenpolitischen Umständen der "Doppelherrschaft" Rechnung zu tragen, scheiterte. Die kriegsmüden hauptstädtischen Massen waren eher für die Friedensziele zu haben, wie sie von radikalen politischen Kräften – darunter den Bolschewiki – proklamiert wurden. Seine Note löste die erste Krise der Provisorischen Regierung aus. Miljukov war gezwungen, am 2. (15.) Mai als Außenminister zurückzutreten. Am 5. (18.) Mai 1917 übernahm ein neues Kabinett, das aus einer Koalition von sozialistischen und nichtsozialistischen Parteien hervorging, die Staatsgeschäfte.