Programm der Deutschen Demokratischen Partei von 1919

Zusammenfassung

Mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) am 20. November 1918 durch Mitglieder der Fortschrittlichen Volkspartei und des liberalen Flügels der Nationalliberalen Partei verbanden sich große Hoffnungen auf einen demokratischen Neubeginn nach dem Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs. So kann die DDP als die Partei der Weimarer Republik bezeichnet werden. Keine andere Partei identifizierte sich so mit der parlamentarischen Demokratie und sprach sich so eindeutig für soziale Verantwortung und individuelle Freiheit aus wie die DDP, die diese Grundsätze in ihrem Parteiprogramm von Ende 1919 zusammenfasste. Die DDP war mehr als nur die Fortführung der alten verfassungs- und wirtschaftsliberalen Fortschrittspartei, da es ihr gelang, durch die Schärfung ihres sozialpolitischen Profils zumindest in der Anfangsphase der Weimarer Republik neben ihrer alten Klientel aus bürgerlicher Intelligenz, Beamten und dem industriellen Mittelstand politische Heimat für die neue Mittelschicht der Angestellten und kleineren Beamten zu werden. Die seit 1868 bestehende Spaltung des Liberalismus konnte jedoch nicht überwunden werden, da sich neben der DDP die Deutsche Volkspartei (DVP) als zweite Partei des Liberalismus gründete. Im Laufe der Republik verlor die DDP ihre liberale Führungsrolle an die DVP. Daran konnte auch gegen Ende der Weimarer Republik die Gründung der Deutschen Staatspartei, die sich aus der DDP rekrutierte, nichts mehr ändern.