Klaus Mann, Notizen in Moskau, 1934

Zusammenfassung

Klaus Manns Aufzeichnungen über seine im August 1934 unternommene Moskaureise stehen exemplarisch für die Haltung vieler Linksintellektueller zum Kommunismus während der Volksfrontjahre: Die Sowjetunion erschien ihnen als letzter Hoffnungsträger angesichts der "faschistischen" Bedrohung in Europa. Um den Zusammenschluss aller linken Kräfte gegen den gemeinsamen Gegner nicht zu gefährden, waren sie bereit, eventuelle Negativurteile zurückzustellen. Darüber hinaus zeigt der – in Teilen durchaus hellsichtige und kritische – Reisebericht jedoch auch, wie sich Wunschvorstellungen verzerrend auf Wahrnehmungen auswirken konnten, und verweist damit auf die grundsätzliche Problematik des Verhältnisses von Intellektuellen zu Utopien.