Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand, 14. Mai 1955

Zusammenfassung

Der (Warschauer) "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand" vom Mai 1955 gehört zu den zentralen Dokumenten der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Zum einen widerspiegelt er den Ost-West-Konflikt als Kalten Krieg zwischen den antagonistischen Weltsystemen und zum anderen die Herrschaftsinteressen und machtpolitischen Befindlichkeiten innerhalb des sowjetisch beherrschten Ostblocks. So stellte er sowohl ein völkerrechtliches Vertragsinstrument seiner Mitgliedsstaaten im Umgang mit der Außenwelt, zuvorderst mit dem als Gegner wahrgenommenen Bündnis der liberalen Verfassungsstaaten des Westens unter US-amerikanischer Führung, dar als auch ein Instrument der von der UdSSR determinierten östlichen Integration und Bündnisräson, die von der marxistisch-leninistischen Ideologie überwölbt wurden.