Über die Gruppe des Genossen Bucharin. Beschluß des Plenums des Zentralkomitees der VKP(b), 17. November 1929

Zusammenfassung

Mit dem Beschluß des Plenums des CK der VKP(b) "Über die Gruppe des Genossen Bucharin" wurde die Zerschlagung der "rechten Abweichung" endgültig vollzogen und die Niederlage des gemäßigten Bolschewismus im Kampf gegen die stalinsche Strategie der forcierten Industrialisierung und Kollektivierung zur Tatsache. Dem Beschluß ging eine lange interne Auseinandersetzung voraus, die im Laufe des Jahres 1928 an Schärfe gewann und im Herbst/Winter 1928/1929 in eine offene Konfrontation innerhalb der Parteiführung überging. Der Beschluß geht auf die Hauptphase dieses Kampfes im Jahre 1929 zurück, als die Rechten, nachdem sie eine Reihe von organisatorischen Niederlagen erlitten hatten, bei der Diskussion in den Schlüsselorganen der Partei – im CK und in der CKK – Stalin und seine Mitstreiter offen herausforderten. Diese "Ausschreitungen" sowie das "defensive" Manöver, das Bucharin und seine Anhänger unternahmen, um in der Partei zu bleiben, wurden von der stalinschen Fraktion im Beschluß des CK verurteilt. Die Rechten standen vor der Wahl, entweder die Partei zu verlassen oder zu kapitulieren. Sie entschieden sich für den zweiten Weg, gaben jedoch ihre Ansichten nicht auf und hofften auf eine Revanche, sobald der Lauf der historischen Ereignisse die Richtigkeit ihres Standpunktes bestätigen würde.