Deutsch-sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag, 28. September 1939

Zusammenfassung

Der deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 kennzeichnete den Abschluß eines wichtigen Abschnitts der sowjetisch-deutschen Annäherung, die sowohl von Stalin als auch von Hitler gut geheißen wurde. Die vorsichtige Haltung der beiden Vertragspartner in den ersten Wochen nach der Unterzeichung des Nichtangriffpaktes am 23. August 1939 wurde von einer Euphorie abgelöst, und die gewöhnlichen Worte der sowjetischen Regierung über "Neutralität" und "Friedfertigkeit" gingen in Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Naziregime über. Indem die stalinsche Führung mit dem Grenz- und Freundschaftsvertrag ihre Sympathien für die Nationalsozialisten bekundete, verstieß sie nicht nur gegen die eigene Ideologie, sondern forderte auch die öffentliche Meinung auf der ganzen Welt heraus. Unter den antifaschistischen Kräften, in der kommunistischen und Arbeiterbewegung, löste der Vertrag Verwirrung und Bestürzung aus.