Aus 1000 Schlüsseldokumente
18. Oktober 1907
Haager Landkriegsordnung
Eines der bedeutendsten Dokumente des noch heute gültigen Rechts im Krieg (Ius in Bello) und neben den Genfer Konventionen ein wesentlicher Teil des humanitären Völkerrechts. Hier wurde erstmals eine Kodifizierung der völkergewohnheitsrechtlich bestehenden Verpflichtungen zur Mäßigung in Kriegen vorgenommen.
August 1915
Walter Flex, Wildgänse rauschen durch die Nacht
Der "Wanderer zwischen beiden Welten" ist – nach Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" – eines der erfolgreichsten literarischen Werke zum Ersten Weltkrieg. "Wildgänse rauschen durch die Nacht" ist das bekannteste Gedicht daraus.
12. Dezember 1916
Reichstagsrede von Reichskanzler Bethmann Hollweg (Friedensangebot)
Reichskanzler Bethmann Hollweg versuchte am 12. Dezember 1916 angesichts der Versorgungskrise und verbreiteten Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung mit einer rhetorisch geschickten Rede die deutschen Reichstagsfraktionen für einen Verständigungsfrieden zu gewinnen.
19. Juli 1917
Friedensresolution des Deutschen Reichstags
Im Juli 1917 trat eine neue Mehrheit im Deutschen Reichstag für einen „Frieden der Verständigung“ ein. Die Friedensresolution verfehlte die außenpolitische Wirkung, war aber als erste gemeinsame Willensbekundung einer interfraktionellen Bewegung für Frieden und Parlamentarisierung innenpolitisch von richtungweisender Bedeutung.
26. Oktober 1917 JL
Dekret über den Grund und Boden
Das erste Gesetz der Sowjetmacht. Es machte die von den Bauern geforderte Sozialisierung des Bodens unmittelbar zum Gesetz.
26. Oktober 1917 JL
Dekret über die Bildung der Arbeiter- und Bauernregierung
Das Gründungsdekret der revolutionären Sowjetregierung der Bolschewiki. Die neue Regierung sollte basisdemokratisch agieren, unbürokratisch und flexibel bleiben. Tatsächlich wurde von diesem Konzept nur wenig verwirklicht.
26. Oktober 1917 JL
Dekret über den Frieden
Das Dekret über den Frieden war nach dem Dekret über den Grund und Boden das zweite wichtige Gesetz der Bolschewiki, das kurz nach der Oktoberrevolution verabschiedet wurde.
2. November 1917 JL
Deklaration der Rechte der Völker Russlands
Diese Deklaration verkündete die Souveränität der Völker und Ethnien des einstigen Russischen Reiches und ihr Selbstbestimmungsrecht, hob alle Formen der nationalen und religiösen Diskriminierung auf und betonte den freiwilligen Charakter des Völkerbündnisses im neuen Sowjetstaat.
22. November 1917 JL
Dekret über das Gericht
Das Dekret verkündete die Abschaffung aller ordentlichen Gerichte und die Aufhebung der Staatsanwaltschaft und Advokatur zugunsten neuer Gerichte, um „revolutionäres Gewissen“ und „revolutionäres Rechtsbewusstsein“ als neue Leitlinien zu etablieren.
14. Dezember 1917 JL
Dekret über die Nationalisierung der Banken
Das Dekret erklärte das Bankwesen zum staatlichen Monopol, schloss alle bestehenden Privatbanken des ehemaligen Russischen Reiches zu einer Staatsbank zusammen und übergab deren Leitung einem Staatsbankrat.
16. Dezember 1917 JL
Dekret über die Auflösung der Ehe
Das Dekret markierte den Beginn der Kodifizierung und Vereinheitlichung der sowjetischen Gesetzgebung zu Ehe und Familie.
6. Januar 1918 JL
Dekret über die Auflösung der Konstituierenden Versammlung
Mit der Auflösung der Konstituante nach der bolschewistischen Oktoberrevolution verlor Russland das Instrument eines gewaltlosen politischen und sozialen Interessenausgleichs, die Gegensätze in Staat und Gesellschaft verschärften sich. Die Folge war der Bürgerkrieg.
3. März 1918
Der Friedensvertrag von Brest-Litovsk
Der Sieg der bolschewistischen Revolution im Oktober 1917 rückte den Frieden den Mittelmächte mit Russland in greifbare Nähe. Sowjetrussland schied mit diesem Vertrag als Kriegsteilnehmer aus.
5. September 1918
Beschluss über den Roten Terror
Mit dem Beschluss über den Roten Terror sanktionierte die bolschewistische Regierung die Vernichtung der antibolschewistischen Opposition sowie den Ausbau des dafür erforderlichen Repressionsapparats und die Erweiterung seiner außergerichtlichen Vollmachten.
15. November 1918
Gründung der "Zentralarbeitsgemeinschaft"
Das Abkommen gilt als Wendepunkt hin zur Kooperation in den Arbeitsbeziehungen und wird als direkter Vorläufer der Sozialpartnerschaft gesehen, in dem die Tradition einer korporativen Marktwirtschaft in Deutschland wurzelt.
1919
Programm der Deutschen Demokratischen Partei
Mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei verbanden sich große Hoffnungen auf einen demokratischen Neubeginn nach dem Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs. So kann die DDP als die Partei der Weimarer Republik bezeichnet werden.
28. Juni 1919
Friedensvertrag von Versailles
Der am 28. Juni 1919, dem fünften Jahrestag des Attentats auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau abgeschlossene und am 10. Januar 1920 in Kraft getretene Vertrag von Versailles war der Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und den alliierten und assoziierten Mächten am Ende des Ersten Weltkriegs.
11. August 1919
Die Weimarer Reichsverfassung
Die Weimarer Verfassung vom 11. August 1919 war die erste republikanische und demokratische Verfassung in Deutschland.
4. Februar 1920
Betriebsrätegesetz
Im Betriebsrätegesetz von 1920 wurde in Deutschland zum ersten Mal eine betriebliche Mitbestimmung institutionalisiert.
1922
Richtlinien der Deutschen Zentrumspartei
Mit ihren bis zum Ende der Weimarer Republik gültigen Richtlinien von 1922 entwarf die Zentrumspartei, die Partei des politischen Katholizismus, ein umfassendes Programm der Mitte mit christlicher Akzentsetzung.
16. April 1922
Der Vertrag von Rapallo
1922 schlossen das Deutsche Reich und Sowjetrussland am Rande der Konferenz von Genua einen Vertrag, in dem sie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbarten.
31. Januar 1924
Das Grundgesetz (Verfassung) der UdSSR (1924)
Das Grundgesetz krönte alle bisherigen Bemühungen der bolschewistischen Partei- und Staatsführung in Moskau um die politische und wirtschaftliche Eingliederung der ehemaligen nationalen Regionen des Russischen Reiches in ihren Machtbereich.
Juli 1928
Karl Mannheim, Das Problem der Generationen
In bewusster Abgrenzung zu biologistischen Gesellschaftstheorien unternahm Mannheim den Versuch, eine zwar nicht in erster Linie quantifizierbare, aber dennoch messbare Rhythmik gesellschaftlicher Veränderung herauszuarbeiten.
11. Juli 1928
Lev Kamenevs Notizen über sein Gespräch mit Nikolaj Bucharin
Die im Januar 1929 veröffentlichte Aufzeichnung des Gesprächs zwischen Bucharin und Kamenew vom 11. Juli 1928 wurde zu einem Dokument, das die rechte Abweichung kompromittiert und Stalins Sieg über seine rechten Gegner erleichterte.
30. September 1928
Nikolaj Bucharin, Aufzeichnungen eines Ökonomen
In dem Artikel „Aufzeichnungen eines Ökonomen“ legte Bucharin öffentlich seine Argumente gegen den Kurswechsel der Parteiführung hin zu einer forcierten Industrialisierung dar.
18. April 1929
Beschluss des VCIK und des SNK RSFSR "Über die religiösen Vereinigungen"
Die Parteiführung verfolgte mit dem neuen Gesetz das Ziel, das religiöse Leben auf dem gesamten Gebiet der Sowjetunion an der Basis zu unterbinden. Das Gesetz gehört zu den Maßnahmen, mit denen das Regime Ende der 1920er Jahre einen gewalttätigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch initiierte.
17. November 1929
Beschluss „Über die Gruppe des Gen. Bucharin“
Mit dem Beschluss des Plenums des CK der VKP(b) wurde die Niederlage des gemäßigten Bolschewismus im Kampf gegen die stalinsche Strategie der forcierten Industrialisierung und Kollektivierung zur Tatsache.
Januar 1930
Willi Rickmers, Alai! Alai!
Rickmers Reisebericht beschreibt eines der ersten internationalen Großforschungsprojekte im Expeditionsbereich. Die fünfmonatige deutsch-sowjetische Expedition in das Alai-Tal und ins Transalaigebirge im Pamir war ein Prototyp internationaler, interdisziplinärer Feldforschung.
11. Oktober 1931
Die Hauptresolution der Harzburger Tagung (Harzburger Front)
Die Resolution von Bad Harzburg weist den Weg in die Diktatur, in ihr sind wesentliche Grundpfeiler der Politik nach dem 30. Januar 1933 vorweggenommen: die Abschaffung der Grundrechte, die Zerschlagung der Arbeiterbewegung zugunsten einer nationalen Wirtschaftsgemeinschaft, die Ächtung kultureller Befreiung, die Revanche für Versailles und die Schaffung einer Volksgemeinschaft der Rassegleichen.
31. Dezember 1931
Verlobungs- und Heiratsbefehl der SS
Das Selbstverständnis der SS kam explizit im Heiratsbefehl vom 31. Dezember 1931 zum Ausdruck, dem ersten der sogenannten Grundgesetze der SS, durch das sichergestellt werden sollte, dass sich in der SS der „Neuadel“ der kommenden „germanisch-nordischen Herrenrasse“ versammelte.
Juli 1932
Friedrich Burgdörfers drei Grundformen der Bevölkerungsstruktur
Diese Grafik des deutschen Statistikers Friedrich Burgdörfer sollte die demographische Entwicklung des deutschen Volkes visualisieren. Eine „gesunde“ Bevölkerungspyramide der Vergangenheit entwickelt sich zur „Glocke“ und dann zur „Urne“ einer „überalterten“ und aussterbenden Bevölkerung.
3. Februar 1933
Rede Adolf Hitlers vor den Spitzen der Reichswehr
Diese Rede erlaubte der militärischen Führungselite bereits unmittelbar nach der Machtergreifung einen tiefen Einblick in die ideologisch begründeten, politisch ungeheuerlichen und zugleich verbrecherischen Ziele des Hitlers.
12. April 1933
Zwölf Thesen „Wider den undeutschen Geist“ (Bücherverbrennung)
Das Pamphlet zu den Bücherverbrennungen im Mai 1933 wurde auf Plakaten und Flugblättern verbreitet und in vielen Zeitungen abgedruckt. In den zwölf Thesen wurden die rassistischen und antisemitischen Motive der Bücherverbrennungen offenbar.
August 1934
Klaus Mann, Notizen in Moskau
Klaus Manns Aufzeichnungen über seine im August 1934 unternommene Moskaureise stehen exemplarisch für die Haltung vieler Linksintellektueller zum Kommunismus während der Volksfrontjahre.
2. Mai 1935
Sowjetisch-französischer Beistandsvertrag
Der sowjetisch-französische Vertrag über den gegenseitigen Beistand stand für eine Wende in den Beziehungen der UdSSR zu den Garantiemächten des Versailler Vertrages sowie für die sowjetisch-französische Annäherung nach 1932.
16. Mai 1935
Sowjetisch-tschechoslowakischer Beistandsvertrag
Am 16. Mai 1935 wurde zwischen der UdSSR und der Tschechoslowakei der Vertrag über gegenseitigen Beistand abgeschlossen. Dies geschah nur zwei Wochen nach Abschluss eines entsprechenden sowjetisch-französischen Vertrages.
15. September 1935
Die Nürnberger Gesetze
Die sogenannten Nürnberger Gesetze bildeten die juristische Grundlage der innerstaatlichen Ausgrenzung aller Deutschen, die fortan unter den Judenbegriff fielen.
August 1936
Denkschrift über die Aufgaben eines Vierjahresplans
Die Denkschrift über die Aufgaben eines Vierjahresplans, von Adolf Hitler im August 1936 verfasst, markiert eine wegweisende Verschärfung der nationalsozialistischen Rüstungs- und Kriegspolitik.
5. Dezember 1936
Die Verfassung (Grundgesetz) der UdSSR (1936)
Die sogenannte Stalin-Verfassung von 1936 gehört zu Maßnahmen, die Stalin Mitte der 1930er Jahre ergriff, um nach dem gewalttätigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch eine Konsolidierung der Partei und der Gesellschaft zu bewirken.
7. November 1937
Michail Romm, Lenin im Oktober, Mosfilm 1937
Ein Kultfilm der Sowjetzeit. Seine Premiere war das zentrale kulturelle Ereignis zum 20. Jahrestag der „Großen Sozialistischen Oktoberrevolution“ 1937 und fiel zeitlich mit den offiziellen Regierungsfeierlichkeiten im Bol’šoj-Theater zusammen.
10. November 1937
Das Hoßbach-Protokoll
In dieser Besprechung vom Herbst 1937 treten die außenpolitischen Absichten und Pläne Hitlers klar und mit aller wünschenswerten Genauigkeit hervor.
September 1940
Veit Harlan, Jud Süß, Terra Film 1940
Einer der bekanntesten und in seiner Zeit erfolgreichsten antisemitischen nationalsozialistischen Spielfilme, angelehnt an die historische Figur des Joseph Süß Oppenheimer (1698–1738).
18. Dezember 1940
Weisung Nr. 21 „Fall Barbarossa“
Hier manifestierte sich erstmals schriftlich, verbindlich und konkret der hochriskante Angriffsplan des deutschen Diktators gegen das Reich seines ideologischen Antipoden Stalin.
2. Mai 1941
Aktennotiz über Ergebnis der Besprechung mit den Staatssekretären über Barbarossa
Mit erschreckender Selbstverständlichkeit erklärten die Teilnehmer der Besprechung schon sieben Wochen vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941, dass in den zu besetzenden Gebieten „zig Millionen Menschen verhungern“ müssten. Das Dokument steht für die nationalsozialistische Strategie, Millionen Menschen in der UdSSR Nahrungsmittel zu entziehen, um die eigene Kriegführung zu sichern..
20. Januar 1942
Besprechungsprotokoll der Wannsee-Konferenz
Das Protokoll der Wannsee-Konferenz gilt als zentales Beweisstück für den nationalsozialistischen Plan der Ermordung der europäischen Juden. Da die neuere Forschung den Entscheidungsprozess zum Genozid bereits auf den Herbst 1941 vordatiert, muss das Dokument in erster Linie als Versuch einer Ausweitung der Deportations- und Vernichtungspolitik interpretiert werden.
Juni 1942
Generalplan Ost
Am Generalplan Ost lässt sich exemplarisch zeigen, wie eng Vernichtung und Neuordnung, Vertreibung und Siedlungsplanung in Osteuropa während des Zweiten Weltkriegs miteinander verschränkt waren und wie deutsche Wissenschaftler und Experten einen Völkermord gigantischen Ausmaßes zu billigen und zu unterstützen bereit waren.
Januar 1943
Aufruf an alle Deutsche! Flugblatt Nr. 5 der Weißen Rose
Das Flugblatt markiert den Beginn einer neuen Phase innerhalb des Widerstands der "Weißen Rose", in der sich die Reichweite und der Adressatenkreis der Flugblätter erweiterte und die Gruppe versuchte, Kontakt zu anderen Regimegegnern herzustellen.
18. Februar 1943
Sportpalast-Rede von Joseph Goebbels
Die berühmt-berüchtigte Rede des Propagandaministers ist als Initialzündung zum Totalen Krieg geplant; die Nachwelt bewertet sie auch als Musterbeispiel für Massensuggestion und offensichtliche Manipulation.
15. Mai 1943
Beschluss über die Auflösung der Komintern
1943 wurde die seit 1919 bestehende Komintern offiziell aufgelöst. Die Auflösung der „Kommunistischen Weltpartei“ sollte den nichtkommunistischen Partnern zeigen, dass die UdSSR nicht beabsichtigte, die europäischen Länder durch Kommunisten zu regieren.
4. Oktober 1943
Rede des Reichsführers SS bei der SS-Gruppenführertagung in Posen
In seiner berühmt-berüchtigten Rede vor den SS-Gruppenführern vom 4. Oktober 1943, der so genannten Posener Rede, unternahm der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, eine Standortbestimmung der SS im Krieg gegen die Sowjetunion und zog eine Bilanz ihrer Taten.
14. Dezember 1943
Die Staatshymne der UdSSR
Anstelle der bislang gebrauchten Internationale sollte ab dem 15. März 1944 eine neue Hymne mit einem patriotischen Text von Sergej Michalkov und Gabriel' El'-Registan sowie der Musik von Aleksandr Aleksandrov gelten.
21. Juli 1944
Adolf Hitler, Rundfunkansprache zum Attentat vom 20. Juli 1944
In dieser Rundfunkansprache gibt Adolf Hitler ein lange wirksames Deutungsmuster des Ereignisses vor, indem er die Verschwörer als eine kleine Gruppe von Verrätern am deutschen Volk und als Saboteure der gemeinsamen Kriegsanstrengung charakterisiert.
20. Januar 1945
Sergej Ėjzenštejn, Iwan der Schreckliche, Mosfilm 1945/1958
1943/1945 drehte Sergej Eisenstein seinen zweiteiligen Film Iwan der Schreckliche. Entgegen aller Erwartungen auf offizieller Seite stellte Eisensteins kinematographisches Meisterwerk keine Allegorie des sowjetischen Führers und des „sozialistischen Übermenschen“ dar.
19. Mai 1945
Die Beneš-Dekrete
Von diesen 143 Dekreten betrafen etwa ein Dutzend die Ausbürgerung, Vermögenskonfiskation und Bestrafung der deutschen und ungarischen Bevölkerungsgruppe in der ČSR.
20. Dezember 1945
Kontrollratsgesetz Nr. 10 (Strafverfolgung von NS-Verbrechen)
Zweck des Gesetzes war, eine einheitliche und zonenübergreifende Rechtsgrundlage für die Strafverfolgung von NS-Verbrechen zu schaffen und eine stärkere Beteiligung deutscher Justizbehörden an der juristischen Aufarbeitung von NS-Unrecht ermöglichen.
29. Juli 1946
Michail Čiaureli, Der Schwur, Mosfilm 1946
Ein Legitimationsepos der Stalinherrschaft und eine Eloge auf die Persönlichkeit des „großen Führers“, eingebettet in eine Lobeshymne auf das starke und mutige multiethnische sowjetische Volk.
14. August 1946
Resolution „Über die Zeitschriften Zvezda und Leningrad“
Die Resolution des Organisationsbüros des СK der VKP(b) „Über die Zeitschriften Zvezda und Leningrad“ vom 14. August 1946 drückte den Wunsch der Führung der Kommunistischen Partei und des Sowjetstaates aus, die Kultur und insbesondere die Literatur zu „zähmen“ und ihre Macht über sie durch die Straffung des Systems der ideologischen und politischen Kontrolle zu erhöhen.
26. Mai 1947
Dekret „Über die Abschaffung der Todesstrafe“
Am 26. Mai 1947 hob das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR die Todesstrafe auf, die seit 1918 bzw. 1920 nach vorübergehender Abschaffung in der Sowjetunion wieder als außerordentliche Maßnahme angewendet werden konnte.
Oktober 1947
Plakat des Kindersuchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes
Das Plakat des Kindersuchdiensts der Zonenzentrale München des Deutschen Roten Kreuzes von ca. 1947 zeigt 50 von über 500 000 deutschen Kindern und Jugendlichen, die zwischen 1939 und 1948 infolge der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs von ihren Eltern getrennt worden waren.
15. Februar 1949
Leningrader Affäre. Beschluss „Über die parteifeindlichen Handlungen...“
Trotz der starken Autorität Stalins kam es nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erneut zu politischen Auseinandersetzungen. Der bedeutendste Ausbruch von Repressionen war die sogenannte Leningrader Affäre, die mit dem Beschluss des Politbüros vom 15. Februar 1949 eingeleitet wurde.
10. Mai 1949
Besatzungsstatut
Das Besatzungsstatut gehört zu den konstituierenden Dokumenten der Bundesrepublik Deutschland und bezeichnet den Rahmen westdeutscher Souveränität in den ersten fünf Jahren nach der Staatsgründung.
23. Mai 1949
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Das Grundgesetz stellt die erste demokratische Verfassung dar, die sich in Deutschland in der politischen Praxis bewährt hat und die bis heute – mit einigen Änderungen und Ergänzungen – die Grundlage des staatlichen Lebens der Bundesrepublik bildet.
7. Oktober 1949
Die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik
Die erste Verfassung der DDR vom 7. Oktober 1949 stellte einen Kompromiss zwischen den Grundsätzen der bürgerlich-demokratischen Reichsverfassung der Weimarer Republik und sozialistischen Verfassungsprinzipien dar.
26. Juni 1950
Manifest des Kongresses für kulturelle Freiheit, Berlin
Dieses Manifest diente als Abschlussdokument des Kongresses für kulturelle Freiheit, einer Veranstaltung, auf der sich Ende Juni 1950 etwa 121 antikommunistische Schriftsteller, Künstler, Politiker und Intellektuelle aus nahezu sämtlichen westlichen Ländern trafen.
21. Mai 1951
Das Montan-Mitbestimmungsgesetz
Die Aufsichtsräte der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen- und Stahlindustrie wurden jeweils zur Hälfte mit Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzt. Alle Versuche der Gewerkschaften, dieses Modell auch auf andere Wirtschaftszweige auszuweiten, scheiterten jedoch.
29. April 1952
Briefwechsel zur Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland, 1952 und 1991
Nach ihrem Hymnenstreit 1950/51 erklärten Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer das „Lied der Deutschen“ erneut zur Nationalhymne, allerdings nur die dritte „demokratische“ Strophe. 1991 bestätigte ein Briefwechsel zwischen Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl diese Vereinbarung für das vereinte Deutschland.
14. August 1952
Gesetz über den Lastenausgleich
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde für Heimatvertriebene und sonstige kriegsgeschädigte Deutsche ein Ausgleich der erlittenen Verluste gefordert. Das Lastenausgleichsgesetz von 1952, das in den folgenden Jahrzehnten laufend ergänzt und erweitert wurde, brachte mit einem Mittelweg zwischen sozialer Hilfe und Erstattung von verlorenem Vermögen eine dauerhafte Lösung.
4. Juli 1954
Der "Tooor!"-Schrei Herbert Zimmermanns
Das WM-Finale von 1954 in Bern hat sich - nicht zuletzt durch Herbert Zimmermanns Radioübertragung und dessen Tor-Schrei beim Siegtreffer Rahns - tief ins kollektive Gedächtnis der Deutschen eingegraben.
23. Oktober 1955
Plakat „Der Dicke muss weg“ zum Saar-Referendum
Am 23. Oktober 1955 waren die Saarländer aufgerufen, über die Eigenstaatlichkeit der Saar zu entscheiden. Dieses Plakat der Demokratischen Partei des Saarlandes (DPS) karikierte Ministerpräsident Hoffmann (CVP), einen Befürworter der Eigenstaatlichkeit. Nachdem die Mehrheit der Saarländer die Eigenstaatlichkeit abgelehnt hatte, wurde das Saargebiet 1957 wieder ein Teil Deutschlands.
25. März 1957
Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG-Vertrag)
Nach den zerstörerischen Kriegen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war dieser Vertrag das wohl deutlichste Zeichen für den Willen der Europäer, ihre Feindschaft endgültig zu überwinden und sich gemeinsam für den wirtschaftlichen und politischen Wiederaufbau Europas stark zu machen.
September 1957
Keine Experimente! CDU-Wahlplakat
Das Wahlplakat mit dem einfachen Slogan „Keine Experimente“ steht sowohl für die erfolgreiche Politik von Konrad Adenauer und der CDU/CSU als auch für den neuen politischen Stil der Bundesrepublik der 1950er Jahren.
15. November 1959
Godesberger Programm der SPD
Das Godesberger Programm formulierte die Ziele der SPD neu - aus der marxistisch geprägten Partei der Arbeiterklasse, die eine sozialistische Wirtschaftsordnung errichten wollte, wurde eine linke Volkspartei, die sich für alle Schichten der Bevölkerung öffnete und zur Zusammenarbeit mit den bürgerlichen Parteien bereit war.
20. April 1961
Grüne Charta von der Mainau
Ein singuläres Manifest des deutschen Umweltschutzgedanken in der Nachkriegszeit und einer der Marksteine der Entwicklung von einem völkisch konnotierten Landschaft- und Heimatschutz zu einem universalen Naturschutz auf ökologischer Basis.
22. Januar 1963
Der Élysée-Vertrag
Der Élysée-Vertrag vom 22. Januar 1963 gehört in die nationalen, bilateralen und multilateralen Kontexte der deutsch-französischen Beziehungen nach 1945, die bereits unmittelbar nach Kriegsende auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene wieder aufgenommen worden waren.
15. Juli 1963
Egon Bahr, Wandel durch Annäherung (Tutzinger Rede)
Die Tutzinger Rede Egon Bahrs ist eine der wichtigsten öffentlichen Ankündigungen eines Strategiewechsels in der westdeutschen Deutschland- und Wiedervereinigungspolitik während des Kalten Krieges.
September 1964
Trabant 601 der VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau
Der Trabant 601, über Jahrzehnte das Rückgrat der Massenmotorisierung in der DDR, wurde 1989/90 zu einem Symbol für das gescheiterte System und für dessen Überwindung; er stieg damit gleichsam zum Maskottchen der deutschen Wiedervereinigung auf.
14. Oktober 1964
Beschluss „Über den Genossen Chruščev N.S.“
Der Beschluss des Plenums des CK der KPSS „Über den Genossen Chruščev N.S.“ vom 14. Oktober 1964 war Reaktion und Ausdruck der Unzufriedenheit mit seiner Innen- und Außenpolitik. Die Absetzung Chruščevs zog wichtige Veränderungen nach sich
Dezember 1966
Frank Beyer, Spur der Steine, DEFA 1966
Der DEFA-Spielfilm erlebte im Jahr 1966 nur wenige Aufführungen – dann wurde er verboten. Die Hardliner in der SED befürchteten, der Film könne die Autorität der Partei untergraben.
30. April 1968
Chronik der laufenden Ereignisse
Die Chronik der laufenden Ereignisse war die führende Publikation des regimekritischen Samizdat. Dieser maschinengeschriebene Newsletter wurde von 1968 bis 1983 von Menschenrechtsaktivisten erstellt.
28. Oktober 1969
Willy Brandts Regierungserklärung
Nach einer raschen Regierungsbildung kündigte Brandt in seiner Regierungserklärung vom 28. Oktober 1969 ein umfangreiches innenpolitisches Reformprogramm und eine Kurswende in der Ost- und Deutschlandpolitik an.
7. Dezember 1970
Warschauer Vertrag
Der Vertrag bedeutete einen Wendepunkt in den bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern seit 1945.
6. Juni 1971
Wir haben abgetrieben! Manifest im Stern
Dieses Manifest und Bekenntnis von 374 Frauen war ein erstes weithin sichtbares Zeichen der neuen Frauenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland.
10. Januar 1972
Betäubungsmittelgesetz
Der illegale Konsum von Betäubungsmitteln nahm in Westeuropa seit etwa Mitte der 1960er Jahre massiv zu. Das Betäubungsmittelgesetz von 1972 war auf die vollständige Kontrolle des legalen und die Unterdrückung des illegalen Verkehrs mit Betäubungsmitteln ausgerichtet und unterschied nicht zwischen „weichen“ und „harten“ Drogen.
Juni 1972
Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit
Obwohl die im Auftrag des Club of Rome erstellte Studie wissenschaftlich wenig überzeugte, schärfte sie das Bewußtsein für die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und für die Dringlichkeit einer internationalen Umweltpolitik. Das Buch steht für die umweltpolitische Wende der 1970er Jahre.
3. Juni 1972
Transitabkommen
1971 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die DDR ein Abkommen, das einen weitgehend kontrollfreien, unkomplizierten und schnellen Transitverkehr von und nach Berlin (West) via Auto, Omnibus oder Bahn garantieren sollte.
18. August 1976
Gesetz zur Bildung terroristischer Vereinigungen (Anti-Terror-Gesetz)
Das sogenannte Anti-Terror-Gesetz aus dem Jahr 1976 war das Resultat einer langen Suche nach Möglichkeiten, dem Rechtsstaat in der Bundesrepublik juristische Möglichkeiten an die Hand zu geben, um Mitglieder terroristischer Vereinigungen wie der Roten Armee Fraktion effektiv und zielgerichtet ihrer Strafe zuführen zu können.
17. November 1976
Offener Brief mit der Bitte um die Rücknahme der Ausbürgerung Wolf Biermanns
In der DDR protestierten zwölf Schriftsteller mit internationalem Rang und ein Bildhauer in einem offenen Brief gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann und baten um das „Überdenken“ dieser Maßnahme. Die SED-Führung reagierte auf die Proteste repressiv und versuchte die Künstler zum Widerruf zu veranlassen.
Oktober 1981
Der IBM Personal Computer
Die Geschichte des IBM-PC ist eine Erfolgsgeschichte, die die Arbeits- und Freizeitwelt revolutioniert hat.
1982
DIE GRÜNEN. Das Bundesprogramm von 1980 in der zweiten Fassung
Das erste „Bundesprogramm“ der Partei „Die Grünen“, das 1980 verhandelt und verabschiedet wurde, einte vorläufig die sehr heterogenen politischen Gruppierungen aus dem linken Spektrum und den Neuen sozialen Bewegungen, die sich kurz zuvor in der neuen Partei zusammengeschlossen hatten.
13. Oktober 1982
Helmut Kohls Regierungserklärung
Helmut Kohls Regierungserklärung von 1982 zählt zu den Schlüsseldokumenten der 1980er-Jahre. Sie steht für den Anspruch, nach der langen Phase der sozialliberalen Koalition eine „geistig-moralische Wende“ herbeizuführen.
Februar 1983
Ėlem Klimov, Abschied von Matëra, Mosfilm 1983
Ėlem Klimovs Film ist ein Dokument der Kritik am bürokratischen Adiministrativ- und Kommanodsystem, an der Wirtschafts- und Umweltpolitik des Staates und der Moral des «Sowjetmenschen».
13. März 1988
Nina Andreeva, Ich kann meine Prinzipien nicht preisgeben
Der in neo-stalinistischen Tönen verfasste Meinungsartikel beklagte den Werteverfall, Nihilismus der Jugend, Schwarzausmalen der „Weißen Flecken“ der sowjetischen Vergangenheit als Folge der Verwestlichung und Prinzipienlosigkeit der linksliberalen Kommunisten.
19. November 1988
Mitteilung des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen der DDR (Sputnik-Verbot)
1988 sollte die sowjetischen Monatszeitschrift Sputnik von der Postzeitungsliste der DDR gestrichen werden. Daraufhin begann ein Proteststurm, an dem sich breite Kreise der Bevölkerung mit Tausenden von Eingaben beteiligten und ungeschminkt über die Informations- und Medienpolitik in der DDR beschwerten. Die Auswirkungen des Sputnik-Verbots trugen zur Erosion der SED-Diktatur bei.
12. September 1990
Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland
Der Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland vom 12. September 1990 beantwortete die „deutsche Frage“, die sich nach dem Sieg der Alliierten über Deutschland und der Besetzung des Landes 1945 und seiner Aufteilung in zwei Staaten 1949 über vier Jahrzehnte hinweg gestellt hatte.
25. Dezember 1991
Fernsehansprache des Staatspräsidenten der UdSSR an die Sowjetbürger
Die Rede Gorbačevs anlässlich seines Rücktritts als Präsident der UdSSR war nicht nur die letzte Amtshandlung des Präsidenten der UdSSR, sondern zog auch einen symbolischen Schlussstrich unter die Epoche der Perestrojka und die Geschichte der Sowjetunion.
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