Einführung:Anordnungen des Oberkommandos der Wehrmacht für die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener
Die Befehle, die die Wehrmacht- und die Heeresführung zur Kriegführung gegen die Sowjetunion erließen, hatten für das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen entscheidende Bedeutung. Eine Schlüsselrolle kommt dabei einem Befehl zu, mit dem Generalleutnant Hermann Reinecke, dem als Chef des Allgemeinen Wehrmachtamtes im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) das Kriegsgefangenenwesen unterstand, am 8. September 1941 mehrere vorangegangene Befehle zusammenfasste und zugleich verschärfte.
Reinecke war einer der fanatischsten Nationalsozialisten im OKW. Zu seinen Aufgabengebieten gehörte seit 1937 auch die „weltanschauliche Schulung“ in der Wehrmacht. Die von ihm organisierten „nationalpolitischen Lehrgänge“ zielten auf die Schaffung des „politischen Soldaten“, eines „politische[n] Glaubensträger[s]“, der „praktischen Nationalsozialismus treiben“ müsse und sich „in nichts von den Führern der NSDAP“ unterscheiden dürfe.[1] Im Dezember 1943 wurde Reinecke zum Chef des Nationalsozialistischen Führungsstabes im OKW ernannt, der die neugeschaffene Institution der Nationalsozialistischen Führungsoffiziere (NSFO) organisierte.
Für die Abfassung des Befehls vom 8. September 1941 war es nicht ohne Bedeutung, dass Reinecke, für den „die Behandlung der [sowjetischen] Kgf. und alle damit verknüpften Fragen [...] nur ein Teil des im Osten von deutschen Soldaten zu lösenden Problems“ war[2], gerade von einer ausgedehnten Inspektionsreise durch die Lager der besetzten Gebiete zurückgekehrt war. In die Neufassung des Befehls flossen daher auch seine Schlussfolgerungen aus den Eindrücken und Besprechungen mit Vertretern des Kriegsgefangenenwesens ein.
Der einführende Teil des Befehls gab allgemeine Richtlinien für die Behandlung der Gefangenen. Gegenüber einem ersten Befehl zur Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen vom 16. Juni 1941 waren nun sowohl die ideologische Begründung wie auch die Anweisungen zur Behandlung der Gefangenen erheblich verschärft worden. Hatte es dort noch – völlig irreführend – geheißen, das Genfer Kriegsgefangenenabkommen von 1929 bleibe die Grundlage für die Behandlung, obwohl die UdSSR dieses Abkommen nicht anerkannt habe, so wurde diese Fiktion nun völlig aufgegeben. Der „bolschewistische Soldat [habe] jeden Anspruch auf Behandlung als ehrenhafter Soldat und nach dem Genfer Abkommen verloren“, da er als ein „politisch im Sinne des Völker zerstörenden Bolschewismus geschulter Gegner“ den Kampf „mit jedem ihm zu Gebote stehenden Mittel: Sabotage, Zersetzungspropaganda, Brandstiftung, Mord“ führe. Daher sei „rücksichtsloses und energisches Durchgreifen bei den geringsten Anzeichen von Widersetzlichkeit“ der Kriegsgefangenen zu befehlen.
Die Bestimmungen über den Waffengebrauch der Wehrmacht könnten nur beschränkt gelten; bei den sowjetischen Kriegsgefangenen sei es „schon aus disziplinären Gründen nötig, den Waffengebrauch sehr scharf zu handhaben“. Wer zur Durchsetzung eines gegebenen Befehls die Waffe „nicht oder nicht energisch genug“ gebrauche, mache sich strafbar: „Waffengebrauch gegenüber sowjet. Kr.Gef. gilt in der Regel als rechtmäßig.“ In den Lagern sei „zur Durchführung der Ordnung und Erhaltung der Disziplin“ aus geeigneten Gefangenen eine Lagerpolizei zu bilden, die mit Stöcken, Peitschen oder ähnlichem ausgerüstet werden dürfe. In der Schlussbemerkung machte Reinecke „die Kommandeure der Kriegsgef. [...] persönlich dafür verantwortlich [...], dass die vorstehenden Anordnungen von den unterstellten Einheiten mit aller Schärfe eingehalten werden.“
Dem Befehl wurde ein offenes Merkblatt für die Wachmannschaften beigegeben, in dem „äußerste Wachsamkeit, größte Vorsicht und schärfstes Mißtrauen“ gefordert wurden. Dabei wurde besonders betont, dass der sowjetische Soldat, möge „er auch äußerlich noch so harmlos erscheinen, [...] jede Gelegenheit benutzen [werde], um seinen Haß gegen alles Deutsche zu betätigen.“[3]
Der zweite Abschnitt galt der Aufteilung der Gefangenen nach ihrer Volkszugehörigkeit, da sie entsprechend der NS-Rassenskala unterschiedlich behandelt werden sollten. Die Juden wurden dabei überhaupt nicht erwähnt, ein deutlicher Hinweis darauf, dass mit ihnen völlig anders verfahren werden sollte.
Reinecke sah sich, wie er in mehreren Besprechungen betonte, verantwortlich dafür, dass von den sowjetischen Kriegsgefangenen keinerlei Gefahren für die deutsche Bevölkerung und die Sicherheit des Reichs ausgehen konnten. Er stimmte mit Heinrich Himmler, mit dem er schon am 19. März 1941 über die Behandlung sowjetischer Gefangener gesprochen hatte, darin überein, dass jede Gefährdung präventiv ausgeschlossen werden müsse. Dieses Motiv unterlag schon den allgemeinen Behandlungsgrundsätzen, mehr noch aber den Anweisungen zur „Aussonderung politisch unerwünschter Kr.Gef.“ Das OKW hatte bereits Anfang Juli 1941 ein entsprechendes Abkommen mit dem Reichssicherheitshauptamt geschlossen. In einem Befehl Reineckes vom 17. Juli 1941 – der nur teilweise in Reinhard Heydrichs Einsatzbefehl Nr. 8 vom gleichen Datum erhalten ist – hieß es, die Wehrmacht müsse sich umgehend von allen „politisch unerwünschten Elementen“ befreien. Dazu gehörten nach Heydrichs Befehl u.a. kommunistische Funktionäre aller Art und „alle Juden“; sie sollten von Einsatzkommandos des SD „ausgesondert“ und erschossen werden.[4]
Der letzte Abschnitt regelte den Arbeitseinsatz der sowjetischen Gefangenen. Auch hier sollte die „unbedingte Sicherheit deutschen Lebens und deutschen Gutes“ absolute Priorität haben. Sie sollten deshalb in erster Linie im Wehrmachtbereich arbeiten, auf jeden Fall in „unbedingter Trennung von der Zivilbevölkerung“ – eine „bolschewistische Verseuchung“ deutscher Arbeiter sollte, wie Reinecke bei einer Besprechung sagte, um jeden Preis verhindert werden.
Das OKW gab den Befehl außer an die zuständigen militärischen Stellen auch an die Parteikanzlei weiter. Damit wurde der NSDAP das Mittel in die Hand gegeben, die Durchführung des Befehls über die Gau- und Kreisleiter zu kontrollieren und gegebenenfalls über die Parteikanzlei Verschärfungen durchzusetzen – eine Station einer Entwicklung, bei der vor allem durch Reineckes Einfluss der Parteikanzlei ständig wachsende Kontrollkompetenzen und Einflussmöglichkeiten im Kriegsgefangenenwesen eingeräumt wurden.
Der Chef des Amtes Ausland/Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris, legte mit einer von seinem Rechtsexperten Helmuth James Graf von Moltke ausgearbeiteten Denkschrift nachdrücklichen Protest gegen die geforderte Behandlung der sowjetischen Gefangenen und gegen die Selektionen ein. Moltke machte schwerwiegende militärische und völkerrechtliche Gründe geltend und hoffte, so eine grundsätzliche Änderung der Behandlung der sowjetischen Gefangenen erreichen zu können. Der Chef des OKW, Feldmarschall Wilhelm Keitel, tat jedoch alle Einwände brüsk ab: „Die Bedenken entsprechen den soldatischen Auffassungen vom ritterlichen Krieg! Hier handelt es sich um die Vernichtung einer Weltanschauung! Deswegen billige ich die Maßnahmen u.[nd] decke sie.“[5]
Moltke und seine Mitarbeiter in der Völkerrechtsabteilung des Amtes Ausland/Abwehr hatten die Auswirkungen des Befehls richtig vorhergesehen: Der Grundsatz, dass Waffengebrauch gegenüber sowjetischen Kriegsgefangenen in der Regel als rechtmäßig gelte, enthebe die Wachmannschaften „jeder Pflicht zur Überlegung“, und die Schlussbemerkung lege es den Lagerkommandanten nahe, „eher noch schärfer durchzugreifen, als die Anordnungen vorsehen, um sicher zu sein, nicht selbst zur Verantwortung gezogen zu werden.“[6] Schon Anfang November 1941, wenige Wochen nach Erlass des Befehls, sah sich z.B. der Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis VIII (Breslau) gezwungen, Einschränkungen zu befehlen, da Wachmannschaften in zunehmender Zahl Gefangene wegen unbedeutender Anlässe erschossen hatten.
Diese Folgen spielten offenkundig auch eine Rolle, als die Reinecke unterstellte Abt. Kriegsgefangene am 24. März 1942 die Richtlinien für die Behandlung der Gefangenen neu fasste. Der Satz, dass Waffengebrauch gegenüber sowjetischen Kriegsgefangenen in der Regel als rechtmäßig gelte, wurde gestrichen. Wenn Gefangene erschossen wurden, mussten nun die Lagerkommandanten „zur Aufrechterhaltung der Disziplin und um ungerechtfertigtes Schießen zu verhüten“ dem zuständigen Kommandeur der Kriegsgefangenen „in jedem Falle eine kurze Darstellung des Sachverhaltes“ vorlegen. Nach wie vor machte sich aber strafbar, „wer zur Durchsetzung eines Befehls nicht oder nicht energisch genug die Waffe gebraucht“. An der Behandlung änderte sich nichts, weiterhin wurden sowjetische Gefangene in wesentlich höherer Zahl als andere Kriegsgefangene erschossen.[7]
Die neuen Einschränkungen waren nicht einer Gesinnungsänderung der NS-Führung zuzuschreiben, sondern dem gravierenden Arbeitskräftemangel in der deutschen Kriegswirtschaft, der die Führung dazu zwang, alle irgendwie verfügbaren Arbeitskräftereserven auszuschöpfen. Dies bedeutete auch, dass die sowjetischen Gefangenen nun nicht mehr primär im Wehrmachtbereich, sondern in allen Wirtschaftsbereichen eingesetzt und ausgebeutet wurden. Die NS-Führung sah dies inzwischen als möglich an, da durch die Selektionen das Ziel erreicht schien, das ein Vertreter des Auswärtigen Amtes so formuliert hatte: „Eine Ausschaltung [der] sowjet-aktiven Elemente [...] könnte dazu beitragen, die Gefangenen innerlich vom Sowjetismus loszulösen und ein brauchbares, materiell bedürfnisloses, geistig lenksames Arbeitsinstrument aus ihnen zu machen.“[8] Auch die Aussonderungen selbst wurden eingeschränkt. Die Kommandos wurden am 13. Februar 1942 vom Reichssicherheitshauptamt angewiesen, in Zukunft „nur wirklich schwer belastete und endgültig untragbare Elemente [auszusondern], die beim Einsatz in kriegswichtigen Betrieben eine ernste Gefahr bedeuten würden“. Alle Juden wurden aber weiterhin ausnahmslos ermordet. Für die verbliebenen Gefangenen lag der Schwerpunkt nun auf einer scharfen Überwachung durch Arbeitgeber, Wehrmacht und Glossar:Gestapo. Das geringste Anzeichen von Widerstand bedeutete für sie Exekution oder Transport in ein KZ.[9]
Die Bedeutung des Befehls vom 8. September 1941 lag nicht nur darin, dass das Oberkommando der Wehrmacht den deutschen Soldaten klarmachte, dass die sowjetischen Kriegsgefangenen prinzipiell rechtlos waren, dass ihrem Leben kein wesentlicher Wert zugebilligt wurde, und dass man gegen jeden Gefangenen, den man als arbeitsunwillig und ungehorsam ansah, mit beliebiger Brutalität vorgehen konnte.
Es war ohne Zweifel noch folgenschwerer, dass mit diesem Befehl die im Juli initiierte Politik des Massenmordes bekräftigt und in der Folge ausgeweitet wurde. Mit dem Abkommen zwischen dem OKW und Heydrich vom 17. Juli 1941 wurde in einem Teilbereich die Ermordung aller Juden ins Werk gesetzt. Die Holocaustforschung ist sich heute einig, dass zumindest für diesen Zeitpunkt von einem Befehl Hitlers zur Ermordung aller Juden keine Rede sein kann. Bei dem Abkommen zwischen dem OKW und Heydrich ist eine Einflussnahme Hitlers nicht erkennbar. Im Verfügungsbereich des OKW begann die Erschießung aller Juden unter den sowjetischen Kriegsgefangenen mehrere Wochen bevor die Einsatzgruppen im Osten dazu übergingen, unterschiedslos alle Juden umzubringen.
Für das Operationsgebiet des Heeres hatte der Generalquartiermeister des Heeres, General Eduard Wagner, am 24. Juli 1941 befohlen, „politisch untragbare und verdächtige Elemente, Kommissare und Hetzer“ in den Lagern zu erschießen, dabei aber einen Einsatz des SD untersagt[10]. Jüdische Gefangene sollten zur Zwangsarbeit eingesetzt werden. Wagners Verbot wurde aber von vielen Lagerkommandanten und ihren Vorgesetzten ignoriert. Die Zusammenhänge legen nahe, dass Reinecke nach seiner Inspektionsreise und mit seinem Befehl vom 8. September 1941 dazu beitrug, dass das OKH am 7. Oktober 1941 auch in den Frontbereichen die Lager für die Einsatzkommandos öffnete. Damit war endgültig klar, dass sich die Wehrmacht dem Völkermord nicht widersetzen würde.
- ↑ Christian Streit, „General der Infanterie Hermann Reinecke“, in: Gerd R. Ueberschär, Hrsg., Hitlers militärische Elite, Bd. 1, Von den Anfängen des Regimes bis Kriegsbeginn, Darmstadt 1998, S. 203f.
- ↑ Bericht des Kriegsgefangenen-Bezirkskommandanten J über eine Besprechung von Vertretern des Kriegsgefangenenwesens mit Reinecke am 4. September 1941 in Warschau, BA/MA RH22/v. 220.
- ↑ Siehe BArch N54/14, Bl. 48, Online.
- ↑ Vgl. Anatomie des SS–Staates, Bd. II, München 1984, S. 202–203, Online.
- ↑ Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, Bd. 4, 1947, S. 508.
- ↑ Vortragsnotiz des Chefs des Amtes Ausland/Abwehr im OKW v. 15.9.1941, gedruckt in Gerd R. Ueberschär/ Wolfram Wette, Hrsg., ‚Unternehmen Barbarossa‘. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941, Paderborn 1984, S. 355f., Zitate S. 355.
- ↑ Vgl. BArch RW 59/80, Bl. 52-78, Online.
- ↑ Vgl. Eckart Conze u.a. Das Amt und die Vergangenheit: deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. München: Blessing 2010, S. 207.
- ↑ IfZ, Beweisdokumente und Protokolle der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Nr. 3427.
- ↑ Christian Streit, Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945, Bonn, 4. Aufl. 1997, S. 99f.
Приказы верховных командований вермахта и сухопутных войск Германии о том, как вести войну против Советского Союза, имели решающее значение для судеб советских военнопленных. Ключевую роль в этом смысле играют предписания от 8 сентября 1941 г., где начальник Общего управления вермахта при верховном командовании вермахта (ОКВ) генерал-лейтенант Герман Рейнеке, – в ведении которого были связанные с военнопленными вопросы, – объединил и в то же время ужесточил существовавшие до тех пор правила обращения с ними.
В ОКВ Рейнеке был одним из самых фанатичных национал-социалистов. С 1937 г. в сферу его ответственности входила в т. ч. «идеологическая подготовка» вермахта. Организованные им «национал-политические курсы» имели своей целью воспитать «политического солдата» / «политического верующего», который должен был бы «претворять идеи национал-социализма в жизнь» и «ни в чем не отличаться от руководителей NSDAP»[1]. В декабре 1943 г. Рейнеке был назначен начальником Национал-социалистического командного штаба ОКВ, этот штаб инициировал союз руководящих национал-социалистических офицеров (NSFO).
На содержание этих предписаний от 8 сентября 1941 г. повлияло то обстоятельство, что Рейнеке, – для которого «обращение с [советскими] военнопленными и прочие связанные с этим вопросы [...] были лишь частью проблем, которые предстояло решить на восточном фронте немецким солдатам»[2], – только-только вернулся из продолжительной инспекционной поездки по лагерям для военнопленных на оккупированных Германией территориях. Поэтому в новой версии предписаний нашли свое отражение в т. ч. его собственные соображения, оформившиеся на основе впечатлений, вынесенных из этой инспекции, и бесед с сотрудниками лагерей для военнопленных.
Вводная часть предписаний намечала общие линии отношения к советским военнопленным. По сравнению с первыми предписаниями на этот счет от 16 июня 1941 г. и идеологическое обоснование, и конкретные указания по обращению с военнопленными были существенно ужесточены. Если в первых предписаниях ложно заявлялось, что в их основе лежит Женевская конвенция от 1929 г. об обращении с военнопленными (пусть Советский Союз и не признал эту конвенцию), то в новых предписаниях от этой фикции отказались: «большевистский солдат потерял всякое право претендовать на обращение с ним как с солдатом, заслуживающим уважения, и соблюдение Женевской конвенции», потому что, будучи обучен «в политическом смысле в духе разрушительного для народа большевизма», он ведет «борьбу всеми имеющимися в его распоряжении средствами: [посредством] диверсий, разрушительной пропаганды, поджогов, убийств». Поэтому «при малейших признаках неповиновения» со стороны советских военнопленных предписывалось «немедленно и в полной мере пресекать [их] с помощью оружия».
Нормативно-правовые акты вермахта, указывавшие в каких случаях можно использовать оружие в обращении с военнопленными, на советских военнопленных распространялись ограниченно; в отношении них предписания от 8 сентября 1941 г. настаивали на «активном применении оружия хотя бы из дисциплинарных соображений». Тот, кто «не применяет или недостаточно энергично применяет» оружие во исполнение данных предписаний, подлежит наказанию: «Применение оружия в отношении советского военнопленного, как правило, правомерно». Дабы «навести порядок и поддерживать дисциплину» в лагерях должна была быть создана лагерная полиция из подходящих для этого военнопленных; ее надлежит вооружить палками, плетками или чем-то подобным. В заключительной части предписаний Рейнеке возлагал личную ответственность на тех, в чьем ведении находились военнопленные, «за то, чтобы вышеизложенные предписания исполнялись подчиненными им подразделениями со всей строгостью».
Предписания сопровождались инструкцией для охраны лагерей, которая призывала их к «крайней бдительности, чрезвычайной осторожности и безусловному недоверию» к советским военнопленным. Особо подчеркивалось, что советский солдат, «каким бы безобидным он ни казался внешне, использует любую возможность, чтобы продемонстрировать свою ненависть ко всему немецкому»[3].
Во втором разделе речь шла о разделении военнопленных по национальностям – с разными группами советских военнопленных предписывалось обращаться по-разному в соответствии с расовой шкалой национал-социализма. Евреи при этом вообще не были упомянуты – в отношении них действовали иные/особые правила.
Рейнеке, как он сам подчеркивал во многих беседах, считал себя ответственным за то, чтобы от советских военнопленных не исходило никакой угрозы для немецкого населения и безопасности рейха. Он был единодушен с Генрихом Гиммлером, – с которым еще 19 марта 1941 г. обсуждал основные правила обращения с будущими советскими пленными, – в том, что любая опасность подобного рода должна быть исключена превентивно. Этот мотив лежит в основании общих принципов обращения с советскими военнопленными, как и в основе инструкций по «изоляции политически нежелательных военнопленных» тоже. Уже в начале июля 1941 г. ОКВ заключило соответствующее соглашение с Главным управлением имперской безопасности (SD). В предписаниях Рейнеке от 17 июля 1941 г., – они не сохранились, но часть их вошла в оперативный приказ Рейнхарда Гейдриха № 8 от 17 июля 1941 г., – говорилось, что вермахт должен незамедлительно избавляться от всех «политически нежелательных элементов». Согласно приказу Гейдриха, к ним относились в т. ч. коммунисты-функционеры всех видов и «все евреи»; оперативные группы SD были ответственны за то, чтобы «отделить» их [об общей массы военнопленных] и расстрелять.[4]
Заключительный раздел предписаний регулировал использование советских военнопленных в качестве рабочей силы. И в этом вопросе «безусловная безопасность жизни и имущества немцев» имели абсолютный приоритет. А потому советские военнопленные должны были работать главным образом на территории, находившейся под контролем вермахта, при этом обязательно будучи «изолированными от гражданского населения», дабы любой ценой предотвратить «возможность заражения большевизмом» немецких трудящихся, как высказался на одном из совещаний Рейнеке.
ОКВ переслал предписания по обращению с советскими военнопленными не только в соответствующие воинские подразделения, но и в партийную канцелярию. Это дало NSDAP возможность контролировать их исполнение через партийных руководителей на уровне регионов, округов и районов и, при необходимости, через партийную канцелярию ужесточать соответствующие меры. Так политика в отношении советских военнопленных вошла в новую фазу – партийная канцелярия (прежде всего благодаря авторитету Рейнеке) получала все больше контрольных полномочий и возможностей влияния в этом вопросе.
Глава Иностранного отдела абвера адмирал Вильгельм Канарис в меморандуме, – подготовленном его экспертом в правовых вопросах Хельмутом Джеймсом графом фон Мольтке, – выразил решительный протест против установленных предписаниями норм обращения с советскими пленными и селекции военнопленных. Мольтке приводил в этой связи веские военные и международно-правовые аргументы в надежде добиться принципиальных изменений. Однако глава ОКВ фельдмаршал Вильгельм Кейтель резко отверг все его возражения: «[Ваши] опасения соответствуют солдатским представлениям о рыцарской войне! А в данном случае речь идет об искоренении мировоззрения! Вот почему я одобряю и поддерживаю эти меры».[5]
Мольтке и его сотрудники реферата международного права Иностранного отдела абвера верно предвидели последствия этих указаний: положение, на основании которого применение оружия в отношении советских военнопленных считалось «как правило, правомерным», освобождало охранников от «всякой обязанности задаваться вопросами на этот счет»; а комендантам лагерей для советских военнопленных особенно подходило заключительное положение – «принимать меры еще более строгие, чем предусмотрено предписаниями, дабы быть уверенными, что они сами не будут привлечены к ответственности»[6]. Но уже в начале ноября 1941 г., то есть всего через несколько недель после того, как предписания вступили в силу, офицер VIII военного округа (Бреслау) вермахта, в ведении которого были советские военнопленные, наложить на него ограничения, поскольку охранные команды расстреливали военнопленных все чаще и все больше даже по незначительным поводам.
Подобного рода следствия, очевидно, также сыграли свою роль в том, что 24 марта 1942 г. подчиненный Рейнеке Отдел по вопросам военнопленных пересмотрел правила обращения с ними. Положение, согласно которому применение оружия в отношении советских военнопленных в целом считалось правомерным, было отменено. Если советских военнопленных расстреливали, то командиры лагерей теперь, так или иначе, должны были «в целях поддержания дисциплины и предотвращения неоправданных расстрелов» представлять руководящему офицеру в этих вопросах «краткое изложение фактов». При этом по-прежнему наказывали тех, «кто с целью принуждения к исполнению того или иного приказа не применял оружие или применял его недостаточно энергично». В обращении с советскими военнопленными ничего не изменилось; их все так же расстреливали гораздо больше, чем военнопленных других государств.[7]
Новые ограничения предписаний были вызваны не изменением отношения к советским военнопленным со стороны национал-социалистического руководства, а скорее острой нехваткой рабочей силы в немецкой военной экономике, которая вынудила его задействовать все имевшиеся в его распоряжении трудовые ресурсы. Это означало также, что советских военнопленных использовали/эксплуатировали теперь не только преимущественно в системе вермахта, но во всех секторах экономики. Национал-социалистическое руководство отныне считало это возможным, поскольку казалось, что за счет селекции военнопленных поставленная цель достигнута; представитель министерства иностранных дел Германии некогда сформулировал ее следующим образом: «Устранение активных советских элементов [...] могло бы содействовать тому, чтобы внутренне отвратить военнопленных от [всего] советского и превратить их в годное к употреблению, непритязательное в материальном и управляемое в идейном плане орудие труда»[8]. Селекцию военнопленных ограничили. 13 февраля 1942 г. Главное управление имперской безопасности дало командованию лагерей для военнопленных указание «в будущем выделять лишь действительно наиболее вредоносные и в конечном итоге нежелательные элементы, которые могли бы представлять серьезную угрозу при их использовании на важных для ведения войны предприятиях». При этом всех евреев без исключения продолжали убивать. В отношении остальных военнопленных основное внимание было сосредоточено теперь на строгом надзоре со стороны работодателей, вермахта и гестапо. Малейший признак сопротивления карался смертной казнью или отправкой в концлагерь.[9]
Значение предписаний от 8 сентября 1941 г. заключалось не только в том, что верховное командование вермахта дало немецким солдатам понять, что советские военнопленные бесправны по определению и их жизни не придается сколь-нибудь существенного значения, но и в том, что с каждым военнопленным, который проявлял нежелание работать или непослушание, можно было поступать сколь угодно жестоко.
Несомненно, еще более серьезным следствием этих предписаний было то, что они закрепили инициированную Германией в июне 1941 г. политику массовых убийств, а в дальнейшем расширили ее. По соглашению между ОКВ и Гейдрихом от 17 июля 1941 г. в специально намеченном для этого районе было организовано уничтожение всех евреев. Сегодняшние исследователи Холокоста сходятся во мнении, что, по крайней мере, на тот момент речь о некоем приказе Гитлера об уничтожении всех евреев не шла. Нет доказательств того, что соглашение между ОКВ и Гейдрихом было заключено непосредственно под влиянием Гитлера. На советских территориях, находившихся под контролем ОКВ, планомерное уничтожение всех советских евреев-военнопленных началось за много недель до того, как оперативные группы войск на восточном фронте начали убивать всех евреев без разбора.
24 июля 1941 г. генерал-квартирмейстер сухопутных войск генерал Эдуард Вагнер приказал в оперативной зоне сухопутных войск расстреливать в лагерях «политически нетерпимых и подозрительных элементов, комиссаров и агитаторов», при этом запретил привлекать для этого Службу безопасности (SD)[10]; а евреев-военнопленных предлагалось использовать на принудительных работах. Приказ Вагнера был, однако, проигнорирован многими комендантами лагерей и их начальством. Обстоятельства позволяют предположить, что предписаниями от 8 сентября 1941 г. Рейнеке, вернувшийся из инспекционной поездки, сподвиг верховное командование сухопутных войск распорядиться 7 октября 1941 г. о допуске оперативных групп Службы безопасности (SD) в спецлагеря для военнопленных в т. ч. в прифронтовой зоне. Так стало ясно, что вермахт не будет сопротивляться геноциду.
- ↑ Streit, C. General der Infanterie Hermann Reinecke [Генерал пехоты Герман Рейнеке] // Hitlers militärische Elite, Bd. 1, Von den Anfängen des Regimes bis Kriegsbeginn / под ред. G. R. Ueberschär, Darmstadt 1998, с. 203f.
- ↑ Отчет начальника района военнопленных J о встрече представителей системы военнопленных с Рейнеке 4 сентября 1941 г. в Варшаве, BA/MA RH22/v. 220.
- ↑ См. BArch N54/14, Bl. 48, онлайн.
- ↑ См. Vgl. Anatomie des SS–Staates, Bd. II, München 1984, S. 202–203, онлайн.
- ↑ Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, Bd. 4, 1947, S. 508.
- ↑ Докладная записка начальника Управления по иностранным делам/Абвера в ОКВ от 15.9.1941 г. // Unternehmen Barbarossa. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941 / под ред. G. R. Ueberschär и W. Wette, Paderborn 1984, с. 355.
- ↑ См. BArch RW 59/80, Bl. 52-78, онлайн.
- ↑ См. Eckart Conze u.a. Das Amt und die Vergangenheit: deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. München: Blessing 2010, S. 207.
- ↑ IfZ, Beweisdokumente und Protokolle der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Nr. 3427.
- ↑ Streit, C. Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945 [Никаких товарищей: Вермахт и советские военнопленные 1941-1945 гг.]. Bonn 1997, c. 99-100.