Volltext:Beschluss zur Bestätigung des Erlasses über die Kriegsgefangenen
Beschluss Nr. 1798-800s des Rates der Volkskommissare der UdSSR[ ]
[Geheim]
1. Juli 1941
Moskau, Kreml
Über die Bestätigung des Erlasses über die Kriegsgefangenen
Der Rat der Volkskommissare der UdSSR beschließt:
1. Der beiliegende Erlass ist zu bestätigen.
2. Der Erlass über die Kriegsgefangenen, der durch den Beschluss des CIK und des Rates der Volkskommissare der UdSSR vom 19 1931 Nr. 46 bestätigt wurde, ist außer Kraft zu setzen.
Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der UdSSR (I. Stalin)
Leiter der Verwaltung des Rates der Volkskommissare der UdSSR Ja. Čadaev
I. Stalin [...]
Anlage zum Beschluss des SNK der UdSSR Nr. 1798-800s vom 1. Juli 1941
Erlass über Kriegsgefangene.
I. Allgemeines.
1. Als Kriegsgefangene gelten:
a) Personen, die den Streitkräften von Staaten angehören, welche sich im Kriegszustand mit der UdSSR befinden, und die bei Kriegshandlungen aufgegriffen wurden, sowie Bürger solcher Staaten, die auf dem Gebiet der UdSSR interniert wurden.
b) Personen, die bewaffneten Verbänden angehören, welche nicht zu den Streitkräften des Feindes gehören, wenn sie offen Waffen tragen.
c) Zivilpersonen, welche auf entsprechenden Befehl die Armee des Feindes begleiten, wie Berichterstatter, Lieferanten und andere Personen, die bei Kriegshandlungen aufgegriffen werden.
2. Es ist verboten:
a) Die Kriegsgefangenen zu beleidigen und sie brutal zu behandeln.
b) Den Kriegsgefangenen gegenüber Nötigungen und Drohungen anzuwenden, um von ihnen Nachrichten über die Lage ihres Landes in militärischer und anderer Hinsicht zu erlangen.
c) Den Kriegsgefangenen Uniformteile, Wäsche, Schuhwerk und andere Gegenstände des persönlichen Gebrauches sowie persönliche Dokumente und Ehrenzeichen abzunehmen. Privatsachen und Geld können den Kriegsgefangenen zur Aufbewahrung gegen offizielle Quittung von dafür bevollmächtigten Personen abgenommen werden.
3. Instruktionen und Regel, die der NKVD der UdSSR zur Ausführung dieses Erlasses verabschiedet, sind an Stellen anzuschlagen, wo sie von allen Kriegsgefangenen gelesen werden können. Diese Instruktionen und Regeln sowie Befehle und Anweisungen, die Kriegsgefangene betreffen, werden in Russisch und anderen ihnen [den Kriegsgefangenen] bekannten Sprachen verkündet.
II. Evakuierung der Kriegsgefangenen.
4. Die Kriegsgefangenen sind umgehend in Kriegsgefangenenlager zu überführen.
5. Die Kriegsgefangenen sind bei der Gefangennahme im Auftrag der Führung der Truppeneinheit bzw. des Truppenverbandes zu registrieren.
Dabei ist jeder Kriegsgefangene verpflichtet, seinen tatsächlichen Familien-, Vor- und Vatersnamen, sein Alter, den Ort der Gefangennahme und seine Matrikelnummer anzugeben. Diese Angaben werden gleichzeitig mit dem Kriegsgefangenen an die Orte seiner Verlegung weitergeleitet.
6. Verwundete und kranke Kriegsgefangene, die ärztliche Hilfe oder Krankenhausbehandlung brauchen, müssen durch die Führer der Truppeneinheiten sofort dem nächsten Lazarett zugeführt werden.
Nach ihrer Wiederherstellung werden diese Kriegsgefangenen von der Lazarettleitung an Kriegsgefangenenlager übergeben.
7. Der Unterhalt für die Kriegsgefangenen (Ernährung, ärztliche und sanitäre sowie andere Betreuung) erfolgt
a) bis zur Einlieferung in die Empfangsstellen der Kriegsgefangenenlager – durch Verfügung der Armeeführung;
b) im weiteren – durch Verfügung der Organe des NKVD der UdSSR.
III. Betreuung der Kriegsgefangenen und ihre Rechtsstellung.
8. Die Empfangsstellen der Kriegsgefangenenlager werden auf Anordnung der Armeeführung im Hinterland der Armee eingerichtet, während die Kriegsgefangenenlager außerhalb des Gebietes der Kriegshandlungen durch Anordnung des NKVD im Benehmen mit dem Volkskommissariat für Verteidigung errichtet werden.
9. Wohnraum, Wäsche, Kleidung, Schuhwerk, Lebensmittel und andere Bedarfsartikel sowie Geldmittel werden den Kriegsgefangenen nach den Richtlinien zur Verfügung gestellt, welche von der Verwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten beim NKVD der UdSSR ausgearbeitet wurden.
Listen der Versorgungsgegenstände und Lebensmittel mit Angabe der zustehenden Mengen sind an sichtbarer Stelle in allen Baracken, Lazaretten und anderen Räumen, wo sich Kriegsgefangenen aufhalten, auszuhängen.
Der Empfang von Lebensmitteln und anderen Hilfen von dritter Seite soll nicht zur Verringerung der Rationen führen, welche den Kriegsgefangenen auf Kosten des Staates verabfolgt werden.
10. Kriegsgefangene Offiziere und Personen, die ihnen gleichgestellt sind, werden getrennt von anderen Kriegsgefangenen untergebracht und mit Wohnraum, Kleidung, Schuhwerk, Lebensmitteln und anderen Bedarfsartikeln sowie Geldmitteln nach den geltenden Normen versehen.
11. Es ist den Kriegsgefangenen gestattet, ihre Uniform, ihre Dienstgradabzeichen und Ehrenzeichen zu tragen. Das Tragen und die Aufbewahrung von Waffen sind verboten.
12. In gesundheitlicher Hinsicht werden die Kriegsgefangenen auf derselben Grundlage betreut wie die Angehörigen der Roten Armee.
Für die sanitäre und medizinische Betreuung der Kriegsgefangenen können neben dem etatmäßigen Lagerpersonal auch Personen des medizinischen Personals der feindlichen Streitkräfte aus den Reihen der Kriegsgefangenen zugelassen werden.
13. Den Kriegsgefangen wird das Recht eingeräumt
a) bei erster Gelegenheit nach der Heimat Nachricht über die Gefangennahme zu geben,
b) auf eigene Kosten Lebensmitteln, Kleidung, Wäsche, Schuhwerk und andere persönliche Bedarfsartikel anzuschaffen,
c) frei von Zoll, Lizenzen und Abgaben aus der Heimat und aus neutralen Ländern Sendungen mit Lebensmitteln, Kleidung und anderen Bedarfsartikeln zu erhalten,
d) aus der Heimat und aus neutralen Ländern Geldsendungen zu erhalten.
14. Zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung und der Verständigung mit den Kriegsgefangenen werden von der Lagerverwaltung aus den Reihen der Kriegsgefangenen Bevollmächtigte oder Stuben-, Gruppen-, Barackenälteste usw. (je nach den Unterbringungsverhältnissen) ernannt, welche auch den Verkehr der Kriegsgefangenen mit der Verwaltung in allen Fragen bewerkstelligen.
15. Die Post (Briefe und Postkarten, Geldüberweisungen, Wertbriefe), die die Kriegsgefangenen empfangen und abschicken, wird kostenlos nach der Art und Weise befördert, die die Verwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten des NKVD der UdSSR festlegt.
16. Geld in fremder Währung, das den Kriegsgefangen gesandt wird, ist in Sowjetwährung nach dem geltenden Kurs einzutauschen. Die Kriegsgefangenen dürfen bei sich Geld haben bis zu Beträgen, die von der Verwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten des NKVD der UdSSR festgelegt sind. Darüber hinaus gehende Beträge sind von der Lagerverwaltung zur Aufbewahrung den Staatlichen Sparkassen zu übergeben. Die Auszahlung von Geld über den Normalbetrag erfolgt mit Genehmigung der Lagerverwaltung.
17. Kriegsgefangene dürfen Testamente aufstellen. Der Todeseintritt und die Lage der Grabstelle müssen ordnungsgemäß offiziell bescheinigt werden.
18. Geld und Dokumente gestorbener Kriegsgefangener werden zwecks Übersendung an die Erben an die Zentrale Auskunftsstelle beim Exekutivausschuss des Verbandes der Gesellschaften vom Roten Kreuz und vom Roten Halbmond geschickt.
Lebensmittelsendungen, die für gestorbene Kriegsgefangene eintreffen, werden durch Vermittlung der Bevollmächtigten oder Ältesten unter den Kriegsgefangenen verteilt.
19. Die Kriegsgefangenen sind verpflichtet, der Lagerverwaltung zu gehorchen und sich allen Regelungen dieses Erlasses und den Anordnungen über die innere Ordnung zu fügen, die von der Verwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten beim NKVD der UdSSR herausgegeben werden.
IV. Arbeitsordnung für Kriegsgefangene.
20. Kriegsgefangene Unteroffiziere und Mannschaften können aufgrund besonderer Regelungen, die von der Verwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten beim NKVD der UdSSR ausgearbeitet wurden, im Lager und außerhalb desselben in der Industrie und der Landwirtschaft der UdSSR zu Arbeiten herangezogen werden.
Offiziere und ihnen gleichgestellte Kriegsgefangene können nur mit ihrer Einwilligung zur Arbeit herangezogen werden.
21. Auf Kriegsgefangene, die zur Arbeit herangezogen werden, werden Anordnungen über Arbeitsschutz und Arbeitszeit angewendet, welche für Bürger der UdSSR in der entsprechenden Gegend und dem gleichen Wirtschaftszweig gelten.
22. Kriegsgefangene, die in verschiedenen Zweigen der Volkswirtschaft beschäftigt werden, erhalten Lohn nach Maßgabe besonderer Anordnungen der Verwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten beim NKVD der UdSSR.
Vom Lohn der Kriegsgefangenen werden Beträge für die Erstattung der Aufwendung für ihren Unterhalt (Bezahlung des Wohnraumes, kommunale Dienste, Ernährung, sofern Gemeinschaftsküchen eingerichtet sind) abgezogen.
23. Die Zuweisung von Wohnraum und die Gewährleistung von kommunalen Diensten erfolgt auf Rechnung der Betriebe und Organisationen, bei denen die Kriegsgefangenen beschäftigt werden.
24. Vom Zeitpunkt ihres Arbeitsantritts werden die Kriegsgefangenen von allen Arten staatlicher Versorgung abgesetzt.
25. Die Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen ist verboten
a) im Gebiet der Kampfhandlungen,
b) für persönliche Bedürfnisse der Betriebsverwaltung sowie für persönliche Bedürfnisse anderer Kriegsgefangener (Burschendienste).
V. Strafrechtliche und disziplinäre Verantwortung von Kriegsgefangenen.
26. Verbrechen der Kriegsgefangenen werden von den Kriegstribunalen nach den Gesetzen der UdSSR und deren Unionsrepubliken behandelt.
Die Nichtausführung von Befehlen der ihm vorgesetzten Personen durch den Kriegsgefangenen, Widerstand gegen solche Personen und Beleidigung derselben bei der Ausübung ihrer Dienstpflichten werden den entsprechenden Verbrechen in der Roten Armee gleichgestellt.
27. Für Vergehen, die nicht unter das allgemeine Strafrecht fallen, werden die Kriegsgefangenen disziplinär bestraft. Die Arten solcher Strafen, ihre Verhängung, die Beschwerdeordnung sowie die Verbüßung werden von der Verwaltung für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten beim NKVD der UdSSR in Anlehnung an die Disziplinarordnung der Roten Armee festgelegt.
28. Kriegsgefangene, gegen die ein Untersuchungsverfahren läuft, die zu irgend einer Strafe gerichtlich verurteilt oder die mit einer Disziplinarstrafe belegt wurden, dürfen für dasselbe Vergehen keine weiteren Einschränkungen erleiden, die über diejenigen hinausgehen, die durch das Untersuchungs- oder Gerichtsverfahren, das gegen sie läuft, die Verbüßung der ihnen auferlegten Disziplinarstrafen oder der durch das Gericht verfügten Strafen bedingt sind.
29. Von jeder Verurteilung wird der Exekutivausschuss des Verbandes der Gesellschaften vom Roten Kreuz und vom Roten Halbmond innerhalb von 20 Tagen nach dem Tag der Urteilsverkündigung verständigt. Eine Abschrift des Urteils ist beizufügen.
Ein Todesurteil gegen einen Kriegsgefangenen muss sofort nach seiner Verkündigung dem Exekutivausschuss des Verbandes der Gesellschaften vom Roten Kreuz und Roten Halbmond mitgeteilt werden und darf erst ein Monat nach dieser Mitteilung vollstreckt werden.
VI. Über Auskünfte und Hilfe an Kriegsgefangene.
30. Der Austausch der Kriegsgefangenenlisten und der Verkehr in Kriegsgefangenenangelegenheiten mit ausländischen und internationalen Organisationen und Auskunftsstellen wird vom Exekutivausschuss des Verbandes der Gesellschafen vom Roten Kreuz und Roten Halbmond durchgeführt.
Zu diesem Zweck wird beim Exekutivausschuss des Verbandes der Gesellschaften vom Roten Kreuz und Roten Halbmond eine Zentrale Auskunftsstelle für Kriegsgefangene eingerichtet, die nach Richtlinien zu arbeiten hat, welche vom Exekutivausschuss mit Einverständnis des NKVD der UdSSR und des Volkskommissariats für Auswärtige Angelegenheiten bestätigt werden.
31. Vertreter ausländischer und internationaler Organisationen des Roten Kreuzes sowie anderer Einrichtungen werden mit besonderer Genehmigung des Volkskommissariats für Auswärtige Angelgelegenheiten zwecks Hilfeleistung an Kriegsgefangene in das Gebiet der UdSSR zugelassen.
Rev. Übersetzung hier nach: Ueberschär, G.R., „Dokumente zum „Unternehmen Barbarossa“ als Vernichtungskrieg im Osten“, in: Ueberschär, G.R., Wette, W. (Hrsg.), „Unternehmen Barbarossa“. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941, Paderborn 1984, S. 357-359.
Постановление №. 1798-800с Совета Народных Комиссаров Союза ССР[ ]
[Секретно]
"1" июля 1941 г.
г. Москва, Кремль.
Об утверждении Положения о военнопленных.
Совет Народных Комиссаров Союза ССР постановляет:
1. Утвердить прилагамое Положение о военнопленных.
2. Признать утратившим силу действующее Положение о военнопленных, утвержденное постановлением ЦИК и Совнаркома СССР от 19 марта 1931 г. № 46.
Председатель Совета Народных Комиссаров Союза ССР И. Сталин
Управляющий Делами Совета Народных Комиссаров СССР Я. Чадаев
И. Ст[алин] [...]
Приложение к постановлению СНК СССР от 1 июля 1941
Положение о военнопленных.
I. Общие положения.
1. Военнопленными признаются:
а) лица, принадлежащие к составу вооруженных сил государств, находящихся в состоянии войны с СССР, захваченные при военных действиях, а также граждане этих государств, интернированные на территории СССР;
б) лица входящие в состав вооруженных отрядов, не принадлежащих к вооруженным силам противника, если они открыто носят оружие;
в) гражданские лица, сопровождающие с соответствующего разрешения армию и флот неприятеля, как-то: корреспонденты, поставщики и другие лица, захваченные при военных действиях.
2. Воспрещается:
а) оскорблять военнопленных и жестоко обращаться с ними;
б) применять к военнопленным меры понуждения и угрозы с целью получения от них сведений о положении их страны в военном и иных отношениях;
в) отбирать находящиеся при военнопленных обмундирование, белье, обувь и другие предметы личного обихода, а также личные документы и знаки отличия.
Ценные вещи и деньги могут быть взяты у военнопленных на хранение под официальные квитанции уполномоченных на то лиц.
3. Инструкции и правила, издаваемые НКВД СССР в развитие настоящего Положения, вывешиваются в местах, где они могут быть прочитаны всеми военнопленными. Эти инструкции и правила, а также приказы и распоряжения, относящиеся к военнопленными, объявляются им на русском и на знакомых им языках.
II. Эвакуация военнопленных.
4. Военнопленные после взятия их в плен должны быть немедленно направлены в лагеря для военнопленных.
5. При взятии в плен производится, по поручению командования части или соединения, регистрация военнопленных.
При регистрации каждый военнопленный обязан назвать свою действительную фамилию, имя, отчество, возраст, место происхождения и матрикулярный номер.
Данные сведения передаются одновременно с военнопленными в пункты их дальнейшего следования.
6. Раненые или больные военнопленные, нуждающиеся в медицинской помощи или госпитализации, должны быть немедленно направлены командирами частей в ближайшие госпитали.
Военнопленные после выздоровления передаются администрацией госпиталя в лагеря для военнопленных.
7. Содержание военнопленных (питание, санитарное, медицинское и другое обслуживание) производится:
а) до момента поступления военнопленных в приемные пункты лагерей для военнопленных – распоряжением командования армией;
б) в дальнейшем – распоряжением органов НКВД СССР.
III. Условия содержания военнопленных и их правовое положение.
8. Приемные пункты лагерей для военнопленных развертываются в армейском тылу по указанию командования армии, а лагеря организуются вне зоны военных действий распоряжением НКВД СССР по согласованию Наркомбороны.
9. Военнопленные обеспечиваются жилыми помещениями, бельем, одеждой, обувью, продовольствием и другими предметами первой необходимости, а также денежным довольствием по нормам, установленным Управлением НКВД СССР по делам о военнопленных и интернированных.
Список предметов и продуктов снабжения военнопленных с указанием норм выдачи их вывешивается на видном месте в бараках, госпиталях и других помещениях, где размещены военнопленные.
Получение военнопленными продовольственной и иной помощи со стороны не должно вызывать уменьшения видов довольствия, получаемого ими за счет государства.
10. Военнопленные офицеры и другие, приравненные к ним лица, размещаются отдельно от других военнопленных и обеспечиваются жилыми помещениями, одеждой, бельем, обувью, продовольствием и другими предметами первой необходимости, а также денежным довольствием по установленным нормам.
11. Военнопленным разрешается носить их форменную одежду и знаки различия и отличия. Ношение и хранение военнопленными оружия воспрещается.
12. Военнопленные в медико-санитарном отношении обслуживаются на одинаковых основаниях с военнослужащими Красной Армии.
Для санитарно-медицинского обслуживания военнопленных, помимо штатного состава лагерей, возможно привлечение лиц медсостава неприятельской армии из числа военнопленных.
13. Военнопленным предоставляется право:
а) при первой возможности сообщить на родину о своем нахождении в плену;
б) приобретать за свой счет продукты, одежду, белье, обувь и другие предметы личного обихода и первой необходимости;
в) беспошлинно, безлицензионно и без уплаты акциза получать с родины и из нейтральных стран посылки с продовольственными продуктами, одеждой и прочими предметами первой необходимости;
г) получать с родины и из нейтральных стран денежные переводы.
14. Для поддержания внутреннего порядка и связи с военнопленными администрация назначает из состава военнопленных уполномоченных или старших комнат, групп, бараков и т.п. (в зависимости от условий размещения военнопленных), через которых военнопленные и сносятся с администрацией лагерей по всем вопросам.
15. Почтовая корреспонденция (закрытые и открытые письма, денежные переводы и письма с объявленной ценностью), отправляемая и получаемая военнопленными, пересылается бесплатно в порядке, определяемом Управлением НКВД СССР по делам о военнопленных и интернированных.
16. Деньи в иностраной валюте, присылаемые военнопленным, обмениваются на советскую валюту по существующему курсу.
Военнопленным разрешается иметь на руках деньги в пределах норм, устанавливаемых Управлением НКВД СССР по делам о военнопленных и интернированных. Излишки денег сверх норм сдаются администрацией лагерей в государственные трудовые сберегательные кассы. Выдача денег сверх установленных норм производится с разрешения администрации лагерей.
17. Военнопленные могут составлять завещания. Порядок удостоверения факта смерти военнопленных и место погребения их должны быть надлежащим образом оформлены.
18. Деньги и документы умерших военнопленных для направления наследникам передаются Центральному справочному бюро при исполкоме Союза обществ Красного Креста и Красного Полумесяца.
Продовольственные посылки, прибывающие на имя умерших военнопленных, передаются через уполномоченных или старших для распределения между военноплненными.
19. Военнопленные обязаны подчиняться администрации и выполнять как все правила, указанные в настоящем Положении, так и правила внутреннего распорядка, издаваемые Управлением НКВД СССР по делам о военнопленных и интернированных.
IV. Трудовое устройство военнопленных.
20. Военнопленные рядового и унтер-офицерского состава могут привлекаться к работе как в лагере, так и вне лагеря в промышленности и сельском хозяйстве Союза СССР на основании особых правил, разрабтываемых Управлением НКВД СССР по делам о военнопленных и интернированных.
Офицеры и приравненные к ним военнопленные могут привлекаться к работам лишь с их согласия.
21. На военнопленных, привлекаемых к работам, распространяются постановления об охране труда и рабочем времени, применяемые в данной местности к гражданам Союза СССР, работающим в той же отрасли труда.
22. Военнопленные, привлекаемые к работе в различных отраслях народного хозяйства, получают зарплату в размере, устанавливаемом Управлением НКВД СССР по делам о военнопленных и интернированных.
Из заработной платы военнопленных производится удержание на возмещение расходов по их содержанию (оплата жилой площади, коммунальные услуги, питание, если организовано общее котловое довольствие).
23. Обеспечение военнопленных жилой площадью и коммунальыми услугами производится за счет предприятий и организаций, в которых военнопленные заняты на работе.
24. Военнопленные с момента поступления их на работу снимаются со всех видов довольствия, получаемого ими за счет государства.
25. Использование труда военнопленных воспрещается:
а) на работе в районах боевых действий и
б) для обслуживания личных нужд администрации учреждений, а также для обслуживания личных нужд других военнопленных (денщичество).
V. Уголовная и дисцсплинарная ответственность военнопленных.
26. Дела о преступлениях, совершенных военнопленными, рассматриваются Военными трибуналами по законам Союза ССР и Союзных республик.
Неисполнение военнопленным приказания лиц, которым он подчинен, сопротивление этим лицам или оскорбление их действием при исполнении ими служебных обязанностей приравнивается к соответствующему воинскому преступлению.
27. За проступки, не влекущие за собой уголовной ответственности в судебном порядке, военнопленные подвергаются дисциплинарным взысканиям.
Виды этих взысканий, порядок наложения их и обжалования, а также порядок отбывания дисциплинарных взысканий определается правилами, издаваемыми Управлением НКВД СССР по делам о военнопленных и интернированных применительно к дисциплинарному уставу Красной Армии.
28. Военнопленные, находящиеся под следствием или приговоренные судом к какой-либо мере наказания, а также подвергнутые дисциплинарному взысканию, не могут дополнительно подвергаться за те же проступки каким-либо ограничениям сверх тех, которые связаны с их состоянием под следствием или судом, а также с отбыванием наложенных на них дисциплинарных взысканий или наказаний по приговору суда.
29. О каждом вынесенном обвинительном приговоре надлежащий суд сообщает Исполкому Союза Обществ Красного Креста и Красного Полумесяца не позднее 20 дней со дня вынесения приговора. К сообщению прилагается копия приговора.
Приговор, осуждающий военнопленного к высшей мере наказания, немедленно по его вынесении, сообщается Исполкому Союза Обществ Красного Креста и Красного Полумесяца и может быть приведен в исполнение не ранее месяца после указанного сообщения.
VI. Об организации справок и помощи военнопленным.
30. Обмен списками военнопленных и сношения по делам о военнопленных с иностранными и международными краснокрестными организациями или справочными бюро осуществляются Исполнительным Комитетом Союза Обществ Красного Креста и Красного Полумесяца.
Для этой цели при Исполнительном Комитете Союза Обществ Красного Креста и Красного Полумесяца учреждается Центральное Справочное Бюро о военнопленных, действующее на основе особого положения, утверждаемого указанным Комитетом по соглашению с Народным Комиссариатом Внутренних Дел Союза ССР и Народным Комиссариатом Иностранных дел.
31. Представители иностранных и международных краснокрестных и иных организаций допускаются на территорию Союза ССР для оказания помощи военнопленным с особого разрешения Народного Комиссариата Иностранных Дел.
Здесь по: ГАРФ, ф. Р-5446, оп. 1, д. 22, л. 214-222. Проект.