Volltext: Haager Landkriegsordnung: Unterschied zwischen den Versionen

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<center>Abkommen, betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs.</center>
== <div style="text-align:center;">Abkommen, betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs. Vom 18. Oktober 1907</div> ==
 
<center>Vom 18. Oktober 1907.</center>


Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der Präsident der Argentinischen Republik, Seine Majestät der Kaiser von Österreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischer König von Ungarn, Seine Majestät der König der Belgier, der Präsident der Republik Bolivien, der Präsident der Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien, Seine Königliche Hoheit der Fürst von Bulgarien, der Präsident der Republik Chile, der Präsident der Republik Kolumbien, der einstweilige Gouverneur der Republik Kuba, Seine Majestät der König von Dänemark, der Präsident der Dominikanischen Republik, der Präsident der Republik Ekuador, der Präsident der Französischen Republik, Seine Majestät der König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und der Britischen überseeischen Lande, Kaiser von Indien, Seine Majestät der König der Hellenen, der Präsident der Republik Guatemala, der Präsident der Republik Haïti, Seine Majestät der König von Italien, Seine Majestät der Kaiser von Japan, Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Luxemburg, Herzog zu Nassau, der Präsident der Vereinigten Staaten von Mexiko, Seine Königliche Hoheit der Fürst von Montenegro, Seine Majestät der König von Norwegen, der Präsident der Republik Panama, der Präsident der Republik Paraguay, Ihre Majestät die Königin der Niederlande, der Präsident der Republik Peru, Seine Kaiserliche Majestät der Schah von Persien, Seine Majestät der König von Portugal und Algarvien u. s. w., Seine Majestät der König von Rumänien, Seine Majestät der Kaiser aller Reußen, der Präsident der Republik Salvador, Seine Majestät der König von Serbien, Seine Majestät der König von Siam, Seine Majestät der König von Schweden, der Schweizerische Bundesrat, Seine Majestät der Kaiser der Osmanen, der Präsident des Orientalischen Freistaats Uruguay, der Präsident der Vereinigten Staaten von Venezuela,  
Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der Präsident der Argentinischen Republik, Seine Majestät der Kaiser von Österreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischer König von Ungarn, Seine Majestät der König der Belgier, der Präsident der Republik Bolivien, der Präsident der Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien, Seine Königliche Hoheit der Fürst von Bulgarien, der Präsident der Republik Chile, der Präsident der Republik Kolumbien, der einstweilige Gouverneur der Republik Kuba, Seine Majestät der König von Dänemark, der Präsident der Dominikanischen Republik, der Präsident der Republik Ekuador, der Präsident der Französischen Republik, Seine Majestät der König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und der Britischen überseeischen Lande, Kaiser von Indien, Seine Majestät der König der Hellenen, der Präsident der Republik Guatemala, der Präsident der Republik Haïti, Seine Majestät der König von Italien, Seine Majestät der Kaiser von Japan, Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Luxemburg, Herzog zu Nassau, der Präsident der Vereinigten Staaten von Mexiko, Seine Königliche Hoheit der Fürst von Montenegro, Seine Majestät der König von Norwegen, der Präsident der Republik Panama, der Präsident der Republik Paraguay, Ihre Majestät die Königin der Niederlande, der Präsident der Republik Peru, Seine Kaiserliche Majestät der Schah von Persien, Seine Majestät der König von Portugal und Algarvien u. s. w., Seine Majestät der König von Rumänien, Seine Majestät der Kaiser aller Reußen, der Präsident der Republik Salvador, Seine Majestät der König von Serbien, Seine Majestät der König von Siam, Seine Majestät der König von Schweden, der Schweizerische Bundesrat, Seine Majestät der Kaiser der Osmanen, der Präsident des Orientalischen Freistaats Uruguay, der Präsident der Vereinigten Staaten von Venezuela,  
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Die hohen vertragschließenden Teile, die hierüber ein neues Abkommen abzuschließen wünschen, haben zu Ihren Bevollmächtigten ernannt:  
Die hohen vertragschließenden Teile, die hierüber ein neues Abkommen abzuschließen wünschen, haben zu Ihren Bevollmächtigten ernannt:  


''Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen:''
[Liste der Bevollmächtigten]


Seine Exzellenz den Freiherrn Marschall ''von Bieberstein'', Allerhöchstihren Staatsminister, außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter in Konstantinopel;
welche, nachdem sie ihre Vollmachten hinterlegt und diese in guter und gehöriger Form befunden haben, über folgende Bestimmungen übereingekommen sind:


Herrn Dr. ''Johannes Kriege'', Allerhöchstihren Gesandten in außerordentlicher Mission zu dieser Konferenz, Geheimen Legationsrat und Justitiar im Auswärtigen Amte, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
<div style="text-align:center;">''Artikel 1. ''</div>


''Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika:''
Die Vertragsmächte werden ihren Landheeren Verhaltungsmaßregeln geben, welche der dem vorliegenden Abkommen beigefügten Ordnung der Gesetze und Gebräuche des Landkriegs entsprechen.


Seine Exzellenz Herrn ''Joseph H. Choate'', außerordentlichen Botschafter,
<div style="text-align:center;">''Artikel 2. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Horace Porter'', außerordentlichen Botschafter,  
Die Bestimmungen der im Artikel 1 angeführten Ordnung sowie des vorliegenden Abkommens finden nur zwischen den Vertragsmächten Anwendung und nur dann, wenn die Kriegführenden sämtlich Vertragsparteien sind.


Seine Exzellenz Herrn ''Uriah M. Rose'', außerordentlichen Botschafter,
<div style="text-align:center;">''Artikel 3. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''David Jayne Hill'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik im Haag,  
Die Kriegspartei, welche die Bestimmungen der bezeichneten Ordnung verletzen sollte, ist gegebenen Falles zum Schadensersatze verpflichtet. Sie ist für alle Handlungen verantwortlich, die von den zu ihrer bewaffneten Macht gehörenden Personen begangen werden.


Herrn ''Charles S. Sperry'', Kontreadmiral, bevollmächtigten Minister,
<div style="text-align:center;">''Artikel 4. ''</div>


Herrn ''George B. Davis'', Brigadegeneral, Chef der Militärjustiz der Bundesarmee, bevollmächtigten Minister,  
Dieses Abkommen tritt nach seiner Ratifikation für die Beziehungen zwischen den Vertragsmächten an die Stelle des Abkommens vom 29. Juli 1899, betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs.


Herrn ''William I. Buchanan'', bevollmächtigten Minister;
Das Abkommen von 1899 bleibt in Kraft für die Beziehungen zwischen den Mächten, die es unterzeichnet haben, die aber das vorliegende Abkommen nicht gleichermaßen ratifizieren sollten.  


''Der Präsident der Argentinischen Republik:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 5. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Roque Saenz Peña'', ehemaligen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Rom, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
Dieses Abkommen soll möglichst bald ratifiziert werden.


Seine Exzellenz Herrn ''Luis M. Drago'', ehemaligen Minister der Republik für auswärtige Angelegenheiten und für Kultus, Kammerdeputierten, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
Die Ratifikationsurkunden sollen im Haag hinterlegt werden.  


Seine Exzellenz Herrn ''Carlos Rodriguez Larreta'', ehemaligen Minister der Republik für auswärtige Angelegenheiten und für Kultus, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
Die erste Hinterlegung von Ratifikationsurkunden wird durch ein Protokoll festgestellt, das von den Vertretern der daran teilnehmenden Mächte und von dem Niederländischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten unterzeichnet wird.


''Seine Majestät der Kaiser von Österreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischer König von Ungarn:''
Die späteren Hinterlegungen von Ratifikationsurkunden erfolgen mittels einer schriftlichen, an die Regierung der Niederlande gerichteten Anzeige, der die Ratifikationsurkunde beizufügen ist.  


Seine Exzellenz Herrn ''Gaëtan Mérey von Kapos-Mére'', Allerhöchstihren Geheimen Rat, außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter,  
Beglaubigte Abschrift des Protokolls über die erste Hinterlegung von Ratifikationsurkunden, der im vorstehenden Absatz erwähnten Anzeigen sowie der Ratifikationsurkunden wird durch die Regierung der Niederlande den zur Zweiten Friedenskonferenz eingeladenen Mächten sowie den anderen Mächten, die dem Abkommen beigetreten sind, auf diplomatischem Wege mitgeteilt werden. In den Fällen des vorstehenden Absatzes wird die bezeichnete Regierung ihnen zugleich bekanntgeben, an welchem Tage sie die Anzeige erhalten hat.


Seine Exzellenz Herrn ''Baron Karl von Macchio'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Athen;
<div style="text-align:center;">''Artikel 6. ''</div>


''Seine Majestät der König der Belgier:''
Die Mächte, die nicht unterzeichnet haben, können diesem Abkommen später beitreten.


Seine Exzellenz Herrn ''Beernaert'', Allerhöchstihren Staatsminister, Mitglied der Repräsentantenkammer, Mitglied des Institut de France und der königlichen Akademien von Belgien und Rumänien, Ehrenmitglied des Instituts für Internationales Recht, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,  
Die Macht, die beizutreten wünscht, hat ihre Absicht der Regierung der Niederlande schriftlich anzuzeigen und ihr dabei die Beitrittsurkunde zu übersenden, die im Archive der bezeichneten Regierung hinterlegt werden wird.


Seine Exzellenz Herrn ''J. van den Heuvel'', Allerhöchstihren Staatsminister, ehemaligen Justizminister,
Diese Regierung wird unverzüglich allen anderen Mächten beglaubigte Abschrift der Anzeige wie der Beitrittsurkunde übersenden und zugleich angeben, an welchem Tage sie die Anzeige erhalten hat.  


Seine Exzellenz Herrn Baron ''Guillaume'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag, Mitglied der Königlichen Akademie von Rumänien;
<div style="text-align:center;">''Artikel 7. ''</div>


''Der Präsident der Republik Bolivien:''
Dieses Abkommen wird wirksam für die Mächte, die an der ersten Hinterlegung von Ratifikationsurkunden teilgenommen haben, sechzig Tage nach dem Tage, an dem das Protokoll über diese Hinterlegung aufgenommen ist, und für die später ratifizierenden oder beitretenden Mächte sechzig Tage, nachdem die Regierung der Niederlande die Anzeige von ihrer Ratifikation oder von ihrem Beitritt erhalten hat.


Seine Exzellenz Herrn ''Claudio Pinilla'', Minister der auswärtigen Angelegenheiten der Republik, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 8. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Fernando E. Guachalla'', bevollmächtigten Minister in London;
Sollte eine der Vertragsmächte dieses Abkommen kündigen wollen, so soll die Kündigung schriftlich der Regierung der Niederlande erklärt werden, die unverzüglich beglaubigte Abschrift der Erklärung allen anderen Mächten mitteilt und ihnen zugleich bekanntgibt, an welchem Tage sie die Erklärung erhalten hat.  


''Der Präsident der Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien:''
Die Kündigung soll nur in Ansehung der Macht wirksam sein, die sie erklärt hat, und erst ein Jahr, nachdem die Erklärung bei der Regierung der Niederlande eingegangen ist.


Seine Exzellenz Herrn ''Ruy Barbosa'', außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 9. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Eduardo F. S. dos Santos Lisbôa'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag;
Ein im Niederländischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten geführtes Register soll den Tag der gemäß Artikel 5 Abs. 3, 4 erfolgten Hinterlegung von Ratifikationsurkunden angeben sowie den Tag, an dem die Anzeigen von dem Beitritt (Artikel 6 Abs. 2) oder von der Kündigung (Artikel 8 Abs. 1) eingegangen sind.  


''Seine Königliche Hoheit der Fürst von Bulgarien:''
Jede Vertragsmacht hat das Recht, von diesem Register Kenntnis zu nehmen und beglaubigte Auszüge daraus zu verlangen.


Herrn ''Vrban Vinaroff'', Generalmajor im Generalstab, Allerhöchstihren General à la suite,
Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten dieses Abkommen mit ihren Unterschriften versehen.


Herrn ''Ivan Karandjouloff'', Generalstaatsanwalt beim Kassationshofe;
Geschehen im Haag am achtzehnten Oktober neunzehnhundertsieben in einer einzigen Ausfertigung, die im Archive der Regierung der Niederlande hinterlegt bleiben soll und wovon beglaubigte Abschriften den zur Zweiten Friedenskonferenz eingeladenen Mächten auf diplomatischem Wege übergeben werden sollen.


''Der Präsident der Republik Chile:''
[Unterschriften]


Seine Exzellenz Herrn ''Domingo Gana'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in London,


Seine Exzellenz Herrn ''Augusto Matte'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Berlin,


Seine Exzellenz Herrn ''Carlos Concha'', ehemaligen Kriegsminister, ehemaligen Präsidenten der Deputiertenkammer, ehemaligen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Buenos-Aires;  
<div style="text-align:center;">---</div>


''Der Präsident der Republik Kolumbien:''
=== <div style="text-align:center;">Anlage zum Abkommen.</div> ===


Herrn General ''Jorge Holguin'',
<div style="text-align:center;">---</div>


Herrn ''Santiago Perez Triana'',
<div style="text-align:center;">'''Ordnung der Gesetze und Gebräuche des Landkriegs. '''</div>


Seine Exzellenz Herrn General ''Marceliano Vargas'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Paris;
<div style="text-align:center;">'''Erster Abschnitt. '''</div>


''Der einstweilige Gouverneur der Republik Kuba:''
<div style="text-align:center;">Kriegführende. </div>


Herrn ''Antonio Sanchez de Bustamante'', Professor des Internationalen Rechtes an der Universität in Havana, Senator der Republik,
<div style="text-align:center;">'''Erstes Kapitel. '''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Gonzalo de Quesada y Aróstegui'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Washington,
<div style="text-align:center;">Begriff des Kriegführenden. </div>


Herrn ''Manuel Sanguily'', ehemaligen Direktor des Instituts für höheren Unterricht in Havana, Senator der Republik;
<div style="text-align:center;">''Artikel 1. ''</div>


''Seine Majestät der König von Dänemark:''
Die Gesetze, die Rechte und die Pflichten des Krieges gelten nicht nur für das Heer, sondern auch für die Milizen und Freiwilligen-Korps, wenn sie folgende Bedingungen in sich vereinigen:  


Seine Exzellenz, Herrn ''Constantin Brun'', Allerhöchstihren Kammerherrn, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Washington,  
1. daß jemand an ihrer Spitze steht, der für seine Untergebenen verantwortlich ist,  


Herrn Kontreadmiral ''Christian Frederik Scheller'',  
2. daß sie ein bestimmtes aus der Ferne erkennbares Abzeichen tragen,  


Herrn ''Axel Vedel'', Allerhöchstihren Kammerherrn, Sektionschef im Königlichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten;
3. daß sie die Waffen offen führen und


''Der Präsident der Dominikanischen Republik:''
4. daß sie bei ihren Unternehmungen die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachten.


Herrn ''Francisco Henriquez y Carvajal'', ehemaligen Staatssekretär im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten der Republik, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,  
In den Ländern, in denen Milizen oder Freiwilligen-Korps das Heer oder einen Bestandteil des Heeres bilden, sind diese unter der Bezeichnung „Heer“ einbegriffen.


Herrn ''Apolinar Tejera'', Rektor des Gewerbeinstituts der Republik, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
<div style="text-align:center;">''Artikel 2. ''</div>


''Der Präsident der Republik Ekuador:''
Die Bevölkerung eines nicht besetzten Gebiets, die beim Herannahen des Feindes aus eigenem Antriebe zu den Waffen greift, um die eindringenden Truppen zu bekämpfen, ohne Zeit gehabt zu haben, sich nach Artikel 1 zu organisieren, wird als kriegführend betrachtet, wenn sie die Waffen offen führt und die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachtet.


Seine Exzellenz Herrn ''Viktor Rendón'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Paris und in Madrid,
<div style="text-align:center;">''Artikel 3. ''</div>


Herrn Geschäftsträger ''Enrique Dorn y de Alsúa'';
Die bewaffnete Macht der Kriegsparteien kann sich zusammensetzen aus Kombattanten und Nichtkombattanten. Im Falle der Gefangennahme durch den Feind haben die einen wie die anderen Anspruch auf Behandlung als Kriegsgefangene.


''Der Präsident der Französischen Republik:''
<div style="text-align:center;">'''Zweites Kapitel. '''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Léon Bourgeois'', außerordentlichen Botschafter der Republik, Senator, ehemaligen Ministerpräsidenten, ehemaligen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">Kriegsgefangene. </div>


Herrn Baron ''d'Estournelles de Constant'', Senator, bevollmächtigten Minister erster Klasse, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 4. ''</div>


Herrn ''Louis Renault'', Professor an der Juristischen Fakultät der Universität in Paris, charakterisierten bevollmächtigten Minister, Justitiar des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, Mitglied des Institut de France, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,  
Die Kriegsgefangenen unterstehen der Gewalt der feindlichen Regierung, aber nicht der Gewalt der Personen oder der Abteilungen, die sie gefangen genommen haben.


Seine Exzellenz Herrn ''Marcellin Pellet'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Französischen Republik im Haag;
Sie sollen mit Menschlichkeit behandelt werden.


''Seine Majestät der König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und der Britischen überseeischen Lande, Kaiser von Indien:''
Alles, was ihnen persönlich gehört, verbleibt ihr Eigentum mit Ausnahme von Waffen, Pferden und Schriftstücken militärischen Inhalts.


Seine Exzellenz den Sehr Ehrenwerten ''Sir Edward Fry, G. C. B.'', Mitglied des Geheimen Rates, Allerhöchstihren außerordentlichen Botschafter, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 5. ''</div>


Seine Exzellenz den Sehr Ehrenwerten ''Sir Ernest Mason Satow, G. C. M. G.'', Mitglied des Geheimen Rates, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,  
Die Kriegsgefangenen können in Städten, Festungen, Lagern oder an anderen Orten untergebracht werden mit der Verpflichtung, sich nicht über eine bestimmte Grenze hinaus zu entfernen; dagegen ist ihre Einschließung nur statthaft als unerläßliche Sicherungsmaßregel und nur während der Dauer der diese Maßregel notwendig machenden Umstände.


Seine Exzellenz den Sehr Ehrenwerten ''Donald James Mackay Baron Reay, G. C. S. I., G. C. I. E.'', Mitglied des Geheimen Rates, ehemaligen Vorsitzenden des Instituts für Internationales Recht,
<div style="text-align:center;">''Artikel 6. ''</div>


Seine Exzellenz ''Sir Henry Howard, K. C. M. G., C. B.'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigen Minister im Haag;
Der Staat ist befugt, die Kriegsgefangenen mit Ausnahme der Offiziere nach ihrem Dienstgrad und nach ihren Fähigkeiten als Arbeiter zu verwenden. Diese Arbeiten dürfen nicht übermäßig sein und in keiner Beziehung zu den Kriegsunternehmungen stehen.  


''Seine Majestät der König der Hellenen:''
Den Kriegsgefangenen kann gestattet werden, Arbeiten für öffentliche Verwaltungen oder für Privatpersonen oder für ihre eigene Rechnung auszuführen.


Seine Exzellenz Herrn ''Cléon Rizo Rangabé'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Berlin,  
Arbeiten für den Staat werden nach den Sätzen bezahlt, die für Militärpersonen des eigenen Heeres bei Ausführung der gleichen Arbeiten gelten, oder, falls solche Sätze nicht bestehen, nach einem Satze, wie er den geleisteten Arbeiten entspricht.


Herrn ''Georges Streit'', Professor des Internationalen Rechtes an der Universität in Athen, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
Werden die Arbeiten für Rechnung anderer öffentlicher Verwaltungen oder für Privatpersonen ausgeführt, so werden die Bedingungen im Einverständnisse mit der Militärbehörde festgestellt.


''Der Präsident der Republik Guatemala:''
Der Verdienst der Kriegsgefangenen soll zur Besserung ihrer Lage verwendet und der Überschuß nach Abzug der Unterhaltungskosten ihnen bei der Freilassung ausgezahlt werden.


Herrn ''José Tible Machado'', Geschäftsträger der Republik im Haag und in London, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 7. ''</div>


Herrn ''Enrique Gómez Carillo'', Geschäftsträger der Republik in Berlin;
Die Regierung, in deren Gewalt sich die Kriegsgefangenen befinden, hat für ihren Unterhalt zu sorgen.


''Der Präsident der Republik Haïti:''
In Ermangelung einer besonderen Verständigung zwischen den Kriegführenden sind die Kriegsgefangenen in Beziehung auf Nahrung, Unterkunft und Kleidung auf demselben Fuße zu behandeln wie die Truppen der Regierung, die sie gefangen genommen hat.


Seine Exzellenz Herrn ''Jean Joseph Dalbémar'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Paris,
<div style="text-align:center;">''Artikel 8. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''J. N. Léger'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Washington,  
Die Kriegsgefangenen unterstehen den Gesetzen, Vorschriften und Befehlen, die in dem Heere des Staates gelten, in dessen Gewalt sie sich befinden. Jede Unbotmäßigkeit kann mit der erforderlichen Strenge geahndet werden.


Herrn ''Pierre Hudicourt'', ehemaligen Professor des Internationalen öffentlichen Rechtes, Rechtsanwalt in Port-au-Prince;
Entwichene Kriegsgefangene, die wieder ergriffen werden, bevor es ihnen gelungen ist, ihr Heer zu erreichen, oder bevor sie das Gebiet verlassen haben, das von den Truppen, welche sie gefangen genommen hatten, besetzt ist, unterliegen disziplinarischer Bestrafung.


''Seine Majestät der König von Italien:''
Kriegsgefangene, die nach gelungener Flucht von neuem gefangen genommen werden, können für die frühere Flucht nicht bestraft werden.


Seine Exzellenz den Grafen ''Joseph Tornielli Brusati di Vergano'', Senator des Königreichs, Botschafter Seiner Majestät des Königs in Paris, Mitglied des Ständigen Schiedshofs, Präsidenten der Italienischen Delegation,
<div style="text-align:center;">''Artikel 9. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn Kommandeur ''Guido Pompilj'', Abgeordneten zum Parlament, Unterstaatssekretär im Königlichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten;
Jeder Kriegsgefangene ist verpflichtet, auf Befragen seinen wahren Namen und Dienstgrad anzugeben; handelt er gegen diese Vorschrift, so können ihm die Vergünstigungen, die den Kriegsgefangenen seiner Klasse zustehen, entzogen werden.


Herrn Kommandeur ''Guido Fusinato'', Staatsrat, Abgeordneten zum Parlament, ehemaligen Unterrichtsminister;
<div style="text-align:center;">''Artikel 10. ''</div>


''Seine Majestät der Kaiser von Japan:''
Kriegsgefangene können gegen Ehrenwort freigelassen werden, wenn die Gesetze ihres Landes sie dazu ermächtigen; sie sind alsdann bei ihrer persönlichen Ehre verbunden, die übernommenen Verpflichtungen sowohl ihrer eigenen Regierung als auch dem Staate gegenüber, der sie zu Kriegsgefangenen gemacht hat, gewissenhaft zu erfüllen.


Seine Exzellenz Herrn ''Keiroku Tsudzuki'', Allerhöchstihren außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter,  
Ihre Regierung ist in solchem Falle verpflichtet, keinerlei Dienste zu verlangen oder anzunehmen, die dem gegebenen Ehrenworte widersprechen.


Seine Exzellenz Herrn ''Aimaro Sato'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag;
<div style="text-align:center;">''Artikel 11. ''</div>


''Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Luxemburg, Herzog zu Nassau:''
Ein Kriegsgefangener kann nicht gezwungen werden, seine Freilassung gegen Ehrenwort anzunehmen; ebensowenig ist die feindliche Regierung verpflichtet, dem Antrag eines Kriegsgefangenen auf Entlassung gegen Ehrenwort zu entsprechen.


Seine Exzellenz Herrn ''Eyschen'', Allerhöchstihren Staatsminister, Präsidenten der Großherzoglichen Regierung,
<div style="text-align:center;">''Artikel 12. ''</div>


Herrn Grafen ''von Villers'', Geschäftsträger des Großherzogtums in Berlin;
Jeder gegen Ehrenwort entlassene Kriegsgefangene, der gegen den Staat, dem gegenüber er die Ehrenverpflichtung eingegangen ist, oder gegen dessen Verbündete die Waffen trägt und wieder ergriffen wird, verliert das Recht der Behandlung als Kriegsgefangener und kann vor Gericht gestellt werden.


''Der Präsident der Vereinigten Staaten von Mexiko:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 13. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Gonzalo A. Esteva'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Rom,  
Personen, die einem Heere folgen, ohne ihm unmittelbar anzugehören, wie Kriegskorrespondenten, Zeitungsberichterstatter, Marketender und Lieferanten, haben, wenn sie in die Hand des Feindes geraten und diesem ihre Festhaltung zweckmäßig erscheint, das Recht auf Behandlung als Kriegsgefangene, vorausgesetzt, daß sie sich im Besitz eines Ausweises der Militärbehörde des Heeres befinden, das sie begleiten.


Seine Exzellenz Herrn ''Sebastian B. de Mier'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Paris,
<div style="text-align:center;">''Artikel 14. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Francisco L. de la Barra'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Brüssel und im Haag;
Beim Ausbruche der Feindseligkeiten wird in jedem der kriegführenden Staaten und eintretenden Falles in den neutralen Staaten, die Angehörige eines der Kriegführenden in ihr Gebiet aufgenommen haben, eine Auskunftsstelle über die Kriegsgefangenen errichtet. Diese ist berufen, alle die Kriegsgefangenen betreffenden Anfragen zu beantworten, und erhält von den zuständigen Dienststellen alle Angaben über die Unterbringung und deren Wechsel, über Freilassungen gegen Ehrenwort, über Austausch, über Entweichungen, über Aufnahme in die Hospitäler und über Sterbefälle sowie sonstige Auskünfte, die nötig sind, um über jeden Kriegsgefangenen ein Personalblatt anzulegen und auf dem laufenden zu erhalten. Die Auskunftstelle verzeichnet auf diesem Personalblatte die Matrikelnummer, den Vor- und Zunamen, das Alter, den Heimatort, den Dienstgrad, den Truppenteil, die Verwundungen, den Tag und Ort der Gefangennahme, der Unterbringung, der Verwundungen und des Todes sowie alle besonderen Bemerkungen. Das Personalblatt wird nach dem Friedensschlusse der Regierung des anderen Kriegführenden übermittelt.


''Seine Königliche Hoheit der Fürst von Montenegro:''
Die Auskunftstelle sammelt ferner alle zum persönlichen Gebrauche dienenden Gegenstände, Wertsachen, Briefe u. s. w., die auf den Schlachtfeldern gefunden oder von den gegen Ehrenwort entlassenen, ausgetauschten, entwichenen oder in Hospitälern oder Feldlazaretten gestorbenen Kriegsgefangenen hinterlassen werden, und stellt sie den Berechtigten zu.


Seine Exzellenz Herrn ''Nelidow'', Kaiserlichen Wirklichen Geheimen Rat, Botschafter Seiner Majestät des Kaisers aller Reußen in Paris,
<div style="text-align:center;">''Artikel 15. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''von Martens'', Kaiserlichen Geheimen Rat, ständiges Mitglied des Rates im Kaiserlich Russischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten,
Die Hilfsgesellschaften für Kriegsgefangene, die ordnungsmäßig nach den Gesetzen ihres Landes gebildet worden sind und den Zweck verfolgen, die Vermittler der mildtätigen Nächstenhilfe zu sein, erhalten von den Kriegführenden für sich und ihre ordnungsmäßig beglaubigten Agenten jede Erleichterung innerhalb der durch die militärischen Erfordernisse und die Verwaltungsvorschriften gezogenen Grenzen, um ihre menschenfreundlichen Bestrebungen wirksam ausführen zu können. Den Delegierten dieser Gesellschaften kann auf Grund einer ihnen persönlich von der Militärbehörde erteilten Erlaubnis und gegen die schriftliche Verpflichtung, sich allen von dieser etwa erlassenen Ordnungs- und Polizeivorschriften zu fügen, gestattet werden, Beihilfen an den Unterbringungsstellen sowie an den Rastorten der in die Heimat zurückkehrenden Gefangenen zu verteilen.


Seine Exzellenz Herrn ''Tcharykow'', Kaiserlichen Wirklichen Staatsrat, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Seiner Majestät des Kaisers aller Reußen im Haag;
<div style="text-align:center;">''Artikel 16. ''</div>


''Seine Majestät der König von Norwegen:''
Die Auskunftstellen genießen Portofreiheit. Briefe, Postanweisungen, Geldsendungen und Postpakete, die für die Kriegsgefangenen bestimmt sind oder von ihnen abgesandt werden, sind sowohl im Lande der Aufgabe, als auch im Bestimmungsland und in den Zwischenländern von allen Postgebühren befreit.


Seine Exzellenz Herrn ''Francis Hagerup'', ehemaligen Ministerpräsidenten, ehemaligen Professor des Rechtes, Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag und in Kopenhagen, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
Die als Liebesgaben und Beihilfen für Kriegsgefangene bestimmten Gegenstände sind von allen Eingangszöllen und anderen Gebühren sowie von den Frachtkosten auf Staatseisenbahnen befreit.


''Der Präsident der Republik Panama:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 17. ''</div>


Herrn ''Belisario Porras'';  
Die gefangenen Offiziere erhalten dieselbe Besoldung, wie sie den Offizieren gleichen Dienstgrads in dem Lande zusteht, wo sie gefangen gehalten werden; ihre Regierung ist zur Erstattung verpflichtet.


''Der Präsident der Republik Paraguay:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 18. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Eusebio Machaïn'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Paris,
Den Kriegsgefangenen wird in der Ausübung ihrer Religion mit Einschluß der Teilnahme am Gottesdienste volle Freiheit gelassen unter der einzigen Bedingung, daß sie sich den Ordnungs- und Polizeivorschriften der Militärbehörde fügen.


Herrn Grafen ''G. Du Monceau de Bergendal'', Konsul der Republik in Brüssel;
<div style="text-align:center;">''Artikel 19.''</div>


''Ihre Majestät die Königin der Niederlande:''
Die Testamente der Kriegsgefangenen werden unter denselben Bedingungen entgegengenommen oder errichtet wie die der Militärpersonen des eigenen Heeres.


Herrn ''W. H. von Beaufort'', Allerhöchstihren ehemaligen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Mitglied der zweiten Kammer der Generalstaaten,  
Das gleiche gilt für die Sterbeurkunden sowie für die Beerdigung von Kriegsgefangenen, wobei deren Dienstgrad und Rang zu berücksichtigen ist.


Seine Exzellenz Herrn ''T. M. C. Asser'', Allerhöchstihren Staatsminister, Mitglied des Staatsrats, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 20. ''</div>


Seine Exzellenz den Jonkheer ''J. C. C. den Beer Poortugael'', Generalleutnant a. D., ehemaligen Kriegsminister, Mitglied des Staatsrats,
Nach dem Friedensschlusse sollen die Kriegsgefangenen binnen kürzester Frist in ihre Heimat entlassen werden.  


Seine Exzellenz den Jonkheer ''J. A. Röell'', Allerhöchstihren Adjutanten im außerordentlichen Dienste, Vizeadmiral a. D., ehemaligen Marineminister,
<div style="text-align:center;">'''Drittes Kapitel. '''</div>


Herrn ''J. A. Loeff'', Allerhöchstihren ehemaligen Justizminister, Mitglied der zweiten Kammer der Generalstaaten;
<div style="text-align:center;">Kranke und Verwundete. </div>


''Der Präsident der Republik Peru:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 21. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Carlos G. Candamo'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Paris und in London, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
Die Pflichten der Kriegführenden in Ansehung der Behandlung von Kranken und Verwundeten bestimmen sich aus dem Genfer Abkommen.


''Seine Kaiserliche Majestät der Schah von Persien:''
<div style="text-align:center;">'''Zweiter Abschnitt. '''</div>


Seine Exzellenz ''Samad Khan Momtazos Saltaneh'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Paris, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">Feindseligkeiten. </div>


Seine Exzellenz ''Mirza Ahmed Khan Sadigh Ul Mulk'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag;
<div style="text-align:center;">'''Erstes Kapitel. '''</div>


''Seine Majestät der König von Portugal und Algarvien u. s. w.:''
<div style="text-align:center;">Mittel zur Schädigung des Feindes, Belagerungen und Beschießungen. </div>


Seine Exzellenz Herrn Marquis ''de Soveral'', Allerhöchstihren Staatsrat, Pair des Königreichs, ehemaligen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in London, Allerhöchstihren außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter,
<div style="text-align:center;">''Artikel 22. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn Grafen ''de Selir'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag,
Die Kriegführenden haben kein unbeschränktes Recht in der Wahl der Mittel zur Schädigung des Feindes.


Seine Exzellenz Herrn ''Alberto d'Oliveira'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Bern;
<div style="text-align:center;">''Artikel 23. ''</div>


''Seine Majestät der König von Rumänien:''
Abgesehen von den durch Sonderverträge aufgestellten Verboten, ist namentlich untersagt:  


Seine Exzellenz Herrn ''Alexander Beldiman'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Berlin,  
a) die Verwendung von Gift oder vergifteten Waffen,  


Seine Exzellenz Herrn ''Edgar Mavrocordato'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag;
b) die meuchlerische Tötung oder Verwundung von Angehörigen des feindlichen Volkes oder Heeres,  


''Seine Majestät der Kaiser aller Reußen:''
c) die Tötung oder Verwundung eines die Waffen streckenden oder wehrlosen Feindes, der sich auf Gnade oder Ungnade ergeben hat,


Seine Exzellenz Herrn ''Nelidow'', Allerhöchstihren Wirklichen Geheimen Rat, Botschafter in Paris,  
d) die Erklärung, daß kein Pardon gegeben wird,  


Seine Exzellenz Herrn ''von Martens'', Allerhöchstihren Geheimen Rat, ständiges Mitglied des Rates im Kaiserlichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,  
e) der Gebrauch von Waffen, Geschossen oder Stoffen, die geeignet sind, unnötig Leiden zu verursachen,  


Seine Exzellenz Herrn ''Tcharykow'', Allerhöchstihren Wirklichen Staatsrat, Kammerherrn, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister im Haag;
f) der Mißbrauch der Parlamentärflagge, der Nationalflagge oder der militärischen Abzeichen oder der Uniform des Feindes sowie der besonderen Abzeichen des Genfer Abkommens,  


''Der Präsident der Republik Salvador:''
g) die Zerstörung oder Wegnahme feindlichen Eigentums außer in den Fällen, wo diese Zerstörung oder Wegnahme durch die Erfordernisse des Krieges dringend erheischt wird,


Herrn ''Pedro I. Matheu'', Geschäftsträger der Republik in Paris, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
h) die Aufhebung oder zeitweilige Außerkraftsetzung der Rechte und Forderungen von Angehörigen der Gegenpartei oder die Ausschließung ihrer Klagbarkeit.  


Herrn ''Santiago Perez Triana'', Geschäftsträger der Republik in London;  
Den Kriegführenden ist ebenfalls untersagt, Angehörige der Gegenpartei zur Teilnahme an den Kriegsunternehmungen gegen ihr Land zu zwingen; dies gilt auch für den Fall, daß sie vor Ausbruch des Krieges angeworben waren.


''Seine Majestät der König von Serbien:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 24. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn General ''Sava Grouïtch'', Präsidenten des Staatsrats,  
Kriegslisten und die Anwendung der notwendigen Mittel, um sich Nachrichten über den Gegner und das Gelände zu verschaffen, sind erlaubt.


Seine Exzellenz Herrn ''Milovan Milovanovitch'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Rom, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 25. ''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Michel Militchevitch'', Allerhöchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in London und im Haag;
Es ist untersagt, unverteidigte Städte, Dörfer, Wohnstätten oder Gebäude, mit welchen Mitteln es auch sei, anzugreifen oder zu beschießen.


''Seine Majestät der König von Siam:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 26. ''</div>


Herrn Generalmajor ''Mom Chatidej Udom'',  
Der Befehlshaber einer angreifenden Truppe soll vor Beginn der Beschießung, den Fall eines Sturmangriffs ausgenommen, alles was an ihm liegt tun, um die Behörden davon zu benachrichtigen.


Herrn ''C. Corragioni d'Orelli'', Allerhöchstihren Legationsrat,
<div style="text-align:center;">''Artikel 27. ''</div>


Herrn Hauptmann ''Luang Bhuvanarth Narübal'';
Bei Belagerungen und Beschießungen sollen alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen werden, um die dem Gottesdienste, der Kunst, der Wissenschaft und der Wohltätigkeit gewidmeten Gebäude, die geschichtlichen Denkmäler, die Hospitäler und Sammelplätze für Kranke und Verwundete soviel wie möglich zu schonen, vorausgesetzt, daß sie nicht gleichzeitig zu einem militärischen Zwecke Verwendung finden.


''Seine Majestät der König von Schweden, der Goten und der Wenden:''
Pflicht der Belagerten ist es, diese Gebäude oder Sammelplätze mit deutlichen besonderen Zeichen zu versehen und diese dem Belagerer vorher bekanntzugeben.


Seine Exzellenz Herrn ''Knut Hjalmar Leonard Hammarskjöld'', Allerhöchstihren ehemaligen Justizminister, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Kopenhagen, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">''Artikel 28. ''</div>


Herrn ''Johannes Hellner'', Allerhöchstihren ehemaligen Minister ohne Portefeuille, ehemaliges Mitglied des obersten Gerichtshofs in Schweden, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
Es ist untersagt, Städte oder Ansiedelungen, selbst wenn sie im Sturme genommen sind, der Plünderung preiszugeben.


''Der Schweizerische Bundesrat:''
<div style="text-align:center;">'''Zweites Kapitel. '''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Gaston Carlin'', außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Schweizerischen Eidgenossenschaft in London und im Haag,
<div style="text-align:center;">Spione. </div>


Herrn ''Eugène Borel'', Oberst im Generalstabe, Professor an der Universität in Genf,
<div style="text-align:center;">''Artikel 29. ''</div>


Herrn ''Max Huber'', Professor der Rechte an der Universität in Zürich;
Als Spion gilt nur, wer heimlich oder unter falschem Vorwand in dem Operationsgebiet eines Kriegführenden Nachrichten einzieht oder einzuziehen sucht in der Absicht, sie der Gegenpartei mitzuteilen.


''Seine Majestät der Kaiser der Osmanen:''
Demgemäß sind Militärpersonen in Uniform, die in das Operationsgebiet des feindlichen Heeres eingedrungen sind, um sich Nachrichten zu verschaffen, nicht als Spione zu betrachten. Desgleichen gelten nicht als Spione: Militärpersonen und Nichtmilitärpersonen, die den ihnen erteilten Auftrag, Mitteilungen an ihr eigenes oder an das feindliche Heer zu überbringen, offen ausführen. Dahin gehören ebenfalls Personen, die in Luftschiffen befördert werden, um Mitteilungen zu überbringen oder um überhaupt Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen eines Heeres oder eines Gebiets aufrechtzuerhalten.


Seine Exzellenz ''Turkhan Pascha'', Allerhöchstihren außerordentlichen Botschafter, Minister des Evkaf,
<div style="text-align:center;">''Artikel 30. ''</div>


Seine Exzellenz ''Rechid Bey'', Allerhöchstihren Botschafter in Rom,
Der auf der Tat ertappte Spion kann nicht ohne vorausgegangenes Urteil bestraft werden.


Seine Exzellenz den Vizeadmiral ''Mehemmed Pascha'';
<div style="text-align:center;">''Artikel 31. ''</div>


''Der Präsident des Orientalischen Freistaats Uruguay:''
Ein Spion, welcher zu dem Heere, dem er angehört, zurückgekehrt ist und später vom Feinde gefangen genommen wird, ist als Kriegsgefangener zu behandeln und kann für früher begangene Spionage nicht verantwortlich gemacht werden.


Seine Exzellenz Herrn ''José Batlle y Ordoñez'', ehemaligen Präsidenten der Republik, Mitglied des Ständigen Schiedshofs,
<div style="text-align:center;">'''Drittes Kapitel. '''</div>


Seine Exzellenz Herrn ''Juan P. Castro'', ehemaligen Präsidenten des Senats, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik in Paris, Mitglied des Ständigen Schiedshofs;
<div style="text-align:center;">Parlamentäre. </div>


''Der Präsident der Vereinigten Staaten von Venezuela:''
<div style="text-align:center;">''Artikel 32. ''</div>


Herrn ''José Gil Fortoul'', Geschäftsträger der Republik in Berlin.  
Als Parlamentär gilt, wer von einem der Kriegführenden bevollmächtigt ist, mit dem anderen in Unterhandlungen zu treten, und sich mit der weißen Fahne zeigt. Er hat Anspruch auf Unverletzlichkeit, ebenso der ihn begleitende Trompeter, Hornist oder Trommler, Fahnenträger und Dolmetscher.  


welche, nachdem sie ihre Vollmachten hinterlegt und diese in guter und gehöriger Form befunden haben, über folgende Bestimmungen übereingekommen sind:  
<div style="text-align:center;">''Artikel 33. ''</div>


''Artikel 1.''
Der Befehlshaber, zudem ein Parlamentär gesandt wird, ist nicht verpflichtet, ihn unter allen Umständen zu empfangen.  


Die Vertragsmächte werden ihren Landheeren Verhaltungsmaßregeln geben, welche der dem vorliegenden Abkommen beigefügten Ordnung der Gesetze und Gebräuche des Landkriegs entsprechen.  
Er kann alle erforderlichen Maßregeln ergreifen, um den Parlamentär zu verhindern, seine Sendung zur Einziehung von Nachrichten zu benutzen.  


''Artikel 2.''
Er ist berechtigt, bei vorkommendem Mißbrauche den Parlamentär zeitweilig zurückzuhalten.  


Die Bestimmungen der im Artikel 1 angeführten Ordnung sowie des vorliegenden Abkommens finden nur zwischen den Vertragsmächten Anwendung und nur dann, wenn die Kriegführenden sämtlich Vertragsparteien sind.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 34. ''</div>


''Artikel 3.''
Der Parlamentär verliert seinen Anspruch auf Unverletzlichkeit, wenn der bestimmte, unwiderlegbare Beweis vorliegt, daß er seine bevorrechtigte Stellung dazu benutzt hat, um Verrat zu üben oder dazu anzustiften.  


Die Kriegspartei, welche die Bestimmungen der bezeichneten Ordnung verletzen sollte, ist gegebenen Falles zum Schadensersatze verpflichtet. Sie ist für alle Handlungen verantwortlich, die von den zu ihrer bewaffneten Macht gehörenden Personen begangen werden.  
<div style="text-align:center;">'''Viertes Kapitel. '''</div>


''Artikel 4.''
<div style="text-align:center;">Kapitulationen. </div>


Dieses Abkommen tritt nach seiner Ratifikation für die Beziehungen zwischen den Vertragsmächten an die Stelle des Abkommens vom 29. Juli 1899, betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 35. ''</div>


Das Abkommen von 1899 bleibt in Kraft für die Beziehungen zwischen den Mächten, die es unterzeichnet haben, die aber das vorliegende Abkommen nicht gleichermaßen ratifizieren sollten.  
Die zwischen den abschließenden Parteien vereinbarten Kapitulationen sollen den Forderungen der militärischen Ehre Rechnung tragen.  


''Artikel 5.''
Einmal abgeschlossen, sollen sie von beiden Parteien gewissenhaft beobachtet werden.  


Dieses Abkommen soll möglichst bald ratifiziert werden.  
<div style="text-align:center;">'''Fünftes Kapitel.'''</div>


Die Ratifikationsurkunden sollen im Haag hinterlegt werden.  
<div style="text-align:center;">Waffenstillstand. </div>


Die erste Hinterlegung von Ratifikationsurkunden wird durch ein Protokoll festgestellt, das von den Vertretern der daran teilnehmenden Mächte und von dem Niederländischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten unterzeichnet wird.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 36. ''</div>


Die späteren Hinterlegungen von Ratifikationsurkunden erfolgen mittels einer schriftlichen, an die Regierung der Niederlande gerichteten Anzeige, der die Ratifikationsurkunde beizufügen ist.  
Der Waffenstillstand unterbricht die Kriegsunternehmungen kraft eines wechselseitigen Übereinkommens der Kriegsparteien. Ist eine bestimmte Dauer nicht vereinbart worden, so können die Kriegsparteien jederzeit die Feindseligkeiten wieder aufnehmen, doch nur unter der Voraussetzung, daß der Feind, gemäß den Bedingungen des Waffenstillstandes, rechtzeitig benachrichtigt wird.  


Beglaubigte Abschrift des Protokolls über die erste Hinterlegung von Ratifikationsurkunden, der im vorstehenden Absatz erwähnten Anzeigen sowie der Ratifikationsurkunden wird durch die Regierung der Niederlande den zur Zweiten Friedenskonferenz eingeladenen Mächten sowie den anderen Mächten, die dem Abkommen beigetreten sind, auf diplomatischem Wege mitgeteilt werden. In den Fällen des vorstehenden Absatzes wird die bezeichnete Regierung ihnen zugleich bekanntgeben, an welchem Tage sie die Anzeige erhalten hat.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 37. ''</div>


''Artikel 6.''
Der Waffenstillstand kann ein allgemeiner oder ein örtlich begrenzter sein.  


Die Mächte, die nicht unterzeichnet haben, können diesem Abkommen später beitreten.  
Der erstere unterbricht die Kriegsunternehmungen der kriegführenden Staaten allenthalben, der letztere nur für bestimmte Teile der kriegführenden Heere und innerhalb eines bestimmten Bereichs.  


Die Macht, die beizutreten wünscht, hat ihre Absicht der Regierung der Niederlande schriftlich anzuzeigen und ihr dabei die Beitrittsurkunde zu übersenden, die im Archive der bezeichneten Regierung hinterlegt werden wird.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 38. ''</div>


Diese Regierung wird unverzüglich allen anderen Mächten beglaubigte Abschrift der Anzeige wie der Beitrittsurkunde übersenden und zugleich angeben, an welchem Tage sie die Anzeige erhalten hat.  
Der Waffenstillstand muß in aller Form und rechtzeitig den zuständigen Behörden und den Truppen bekanntgemacht werden. Die Feindseligkeiten sind sofort nach der Bekanntmachung oder zu dem festgesetzten Zeitpunkt einzustellen.  


''Artikel 7.''
<div style="text-align:center;">''Artikel 39. ''</div>


Dieses Abkommen wird wirksam für die Mächte, die an der ersten Hinterlegung von Ratifikationsurkunden teilgenommen haben, sechzig Tage nach dem Tage, an dem das Protokoll über diese Hinterlegung aufgenommen ist, und für die später ratifizierenden oder beitretenden Mächte sechzig Tage, nachdem die Regierung der Niederlande die Anzeige von ihrer Ratifikation oder von ihrem Beitritt erhalten hat.  
Es ist Sache der abschließenden Parteien, in den Bedingungen des Waffenstillstandes festzusetzen, welche Beziehungen etwa auf dem Kriegsschauplatze mit der Bevölkerung und untereinander statthaft sind.  


''Artikel 8.''
<div style="text-align:center;">''Artikel 40. ''</div>


Sollte eine der Vertragsmächte dieses Abkommen kündigen wollen, so soll die Kündigung schriftlich der Regierung der Niederlande erklärt werden, die unverzüglich beglaubigte Abschrift der Erklärung allen anderen Mächten mitteilt und ihnen zugleich bekanntgibt, an welchem Tage sie die Erklärung erhalten hat.  
Jede schwere Verletzung des Waffenstillstandes durch eine der Parteien gibt der anderen das Recht, ihn zu kündigen und in dringenden Fällen sogar die Feindseligkeiten unverzüglich wieder aufzunehmen.  


Die Kündigung soll nur in Ansehung der Macht wirksam sein, die sie erklärt hat, und erst ein Jahr, nachdem die Erklärung bei der Regierung der Niederlande eingegangen ist.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 41. ''</div>


''Artikel 9.''
Die Verletzung der Bedingungen des Waffenstillstandes durch Privatpersonen, die aus eigenem Antriebe handeln, gibt nur das Recht, die Bestrafung der Schuldigen und gegebenen Falles einen Ersatz für den erlittenen Schaden zu fordern.  


Ein im Niederländischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten geführtes Register soll den Tag der gemäß Artikel 5 Abs. 3, 4 erfolgten Hinterlegung von Ratifikationsurkunden angeben sowie den Tag, an dem die Anzeigen von dem Beitritt (Artikel 6 Abs. 2) oder von der Kündigung (Artikel 8 Abs. 1) eingegangen sind.  
<div style="text-align:center;">'''Dritter Abschnitt.''' </div>


Jede Vertragsmacht hat das Recht, von diesem Register Kenntnis zu nehmen und beglaubigte Auszüge daraus zu verlangen.  
<div style="text-align:center;">Militärische Gewalt auf besetztem feindlichen Gebiete. </div>


Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten dieses Abkommen mit ihren Unterschriften versehen.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 42. ''</div>


Geschehen im Haag am achtzehnten Oktober neunzehnhundertsieben in einer einzigen Ausfertigung, die im Archive der Regierung der Niederlande hinterlegt bleiben soll und wovon beglaubigte Abschriften den zur Zweiten Friedenskonferenz eingeladenen Mächten auf diplomatischem Wege übergeben werden sollen.  
Ein Gebiet gilt als besetzt, wenn es sich tatsächlich in der Gewalt des feindlichen Heeres befindet.  


'''1. Für Deutschland:'''
Die Besetzung erstreckt sich nur auf die Gebiete, wo diese Gewalt hergestellt ist und ausgeübt werden kann.  


Marschall.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 43. ''</div>


Kriege.  
Nachdem die gesetzmäßige Gewalt tatsächlich in die Hände des Besetzenden übergegangen ist, hat dieser alle von ihm abhängenden Vorkehrungen zu treffen, um nach Möglichkeit die öffentliche Ordnung und das öffentliche Leben wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten, und zwar, soweit kein zwingendes Hindernis besteht, unter Beachtung der Landesgesetze.  


Unter Vorbehalt des Artikel 44 der anliegenden Kriegsordnung.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 44. ''</div>


'''2. Für die Vereinigten Staaten von Amerika:'''
Einem Kriegführenden ist es untersagt, die Bevölkerung eines besetzten Gebiets zu zwingen, Auskünfte über das Heer des anderen Kriegführenden oder über dessen Verteidigungsmittel zu geben.  


Joseph H. Choate.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 45.''</div>


Horace Porter.  
Es ist untersagt, die Bevölkerung eines besetzten Gebiets zu zwingen, der feindlichen Macht den Treueid zu leisten.  


U. M. Rose.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 46. ''</div>


David Jayne Hill.  
Die Ehre und die Rechte der Familie, das Leben der Bürger und das Privateigentum sowie die religiösen Überzeugungen und gottesdienstlichen Handlungen sollen geachtet werden.  


C. S. Sperry.  
Das Privateigentum darf nicht eingezogen werden.  


William I. Buchanan.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 47. ''</div>


'''3. Für Argentinien:'''
Die Plünderung ist ausdrücklich untersagt.  


Roque Saenz Peña.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 48. ''</div>


Luis M. Drago.
Erhebt der Besetzende in dem besetzten Gebiete die zugunsten des Staates bestehenden Abgaben, Zölle und Gebühren, so soll er es möglichst nach Maßgabe der für die Ansetzung und Verteilung geltenden Vorschriften tun; es erwächst damit für ihn die Verpflichtung, die Kosten der Verwaltung des besetzten Gebietes in dem Umfange zu tragen, wie die gesetzmäßige Regierung hierzu verpflichtet war.  


C. Rúez Larreta.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 49. ''</div>


'''4. Für Österreich-Ungarn:'''
Erhebt der Besetzende in dem besetzten Gebiet außer den im vorstehenden Artikel bezeichneten Abgaben andere Auflagen in Geld, so darf dies nur zur Deckung der Bedürfnisse des Heeres oder der Verwaltung dieses Gebiets geschehen.  


Mérey.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 50. ''</div>


Baron Macchio.  
Keine Strafe in Geld oder anderer Art darf über eine ganze Bevölkerung wegen der Handlungen einzelner verhängt werden, für welche die Bevölkerung nicht als mitverantwortlich angesehen werden kann.  


Mit dem in der Vollversammlung der Konferenz vom 17. August 1907 erklärten Vorbehalte.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 51. ''</div>


'''5. Für Belgien:'''
Zwangsauflagen können nur auf Grund eines schriftlichen Befehl und unter Verantwortlichkeit eines selbständig kommandierenden Generals erhoben werden.  


A. Beernaert.  
Die Erhebung soll so viel wie möglich nach den Vorschriften über die Ansetzung und Verteilung der bestehenden Abgaben erfolgen.  


J. Van den Heuvel.  
Über jede auferlegte Leistung wird den Leistungspflichtigen eine Empfangsbestätigung erteilt.  


Guillaume.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 52. ''</div>


'''6. Für Bolivien:'''
Naturalleistungen und Dienstleistungen können von Gemeinden oder Einwohnern nur für die Bedürfnisse des Besetzungsheers gefordert werden. Sie müssen im Verhältnisse zu den Hilfsquellen des Landes stehen und solcher Art sein, daß sie nicht für die Bevölkerung die Verpflichtung enthalten, an Kriegsunternehmungen gegen ihr Vaterland teilzunehmen.  


Claudio Pinilla.  
Derartige Natural- und Dienstleistungen können nur mit Ermächtigung des Befehlshabers der besetzten Örtlichkeit gefordert werden.  


'''7. Für Brasilien:'''
Die Naturalleistungen sind so viel wie möglich bar zu bezahlen. Andernfalls sind dafür Empfangsbestätigungen auszustellen; die Zahlung der geschuldeten Summen soll möglichst bald bewirkt werden.  


Ruy Barbosa.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 53. ''</div>


E. Lisbôa.  
Das ein Gebiet besetzende Heer kann nur mit Beschlag belegen: das bare Geld und die Wertbestände des Staates sowie die dem Staate zustehenden eintreibbaren Forderungen, die Waffenniederlagen, Beförderungsmittel, Vorratshäuser und Lebensmittelvorräte sowie überhaupt alles bewegliche Eigentum des Staates, das geeignet ist, den Kriegsunternehmungen zu dienen.  


'''8. Für Bulgarien:'''
Alle Mittel, die zu Lande, zu Wasser und in der Luft zur Weitergabe von Nachrichten und zur Beförderung von Personen oder Sachen dienen, mit Ausnahme der durch das Seerecht geregelten Fälle, sowie die Waffenniederlagen und überhaupt jede Art von Kriegsvorräten können, selbst wenn sie Privatpersonen gehören, mit Beschlag belegt werden. Beim Friedensschlusse müssen sie aber zurückgegeben und die Entschädigungen geregelt werden.  


Generalmajor Vinaroff.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 54. ''</div>


Iv. Karandjouloff.  
Die unterseeischen Kabel, die ein besetztes Gebiet mit einem neutralen Gebiete verbinden dürfen nur im Falle unbedingter Notwendigkeit mit Beschlag belegt oder zerstört werden. Beim Friedensschlusse müssen sie gleichfalls zurückgegeben und die Entschädigungen geregelt werden.  


'''9. Für Chile:'''
<div style="text-align:center;">''Artikel 55. ''</div>


Domingo Gana.  
Der besetzende Staat hat sich nur als Verwalter und Nutznießer der öffentlichen Gebäude, Liegenschaften, Wälder und landwirtschaftlichen Betriebe zu betrachten, die dem feindlichen Staate gehören und sich in dem besetzten Gebiete befinden. Er soll den Bestand dieser Güter erhalten und sie nach den Regeln des Nießbrauchs verwalten.  


Augusto Matte.  
<div style="text-align:center;">''Artikel 56. ''</div>


Carlos Concha.  
Das Eigentum der Gemeinden und der dem Gottesdienste, der Wohltätigkeit, dem Unterrichte, der Kunst und der Wissenschaft gewidmeten Anstalten, auch wenn diese dem Staate gehören, ist als Privateigentum zu behandeln.  


'''10. Für China:'''
Jede Beschlagnahme, jede absichtliche Zerstörung oder Beschädigung von derartigen Anlagen, von geschichtlichen Denkmälern oder von Werken der Kunst und Wissenschaft ist untersagt und soll geahndet werden.  


<div style="text-align:center;">---</div>


'''11. Für Kolumbien:'''
''Hier nach: Abkommen betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs [Haager Landkriegsordnung], 18. Oktober 1907, RGBl. 1910, S. 107-151.''


Jorge Holguin.
<references />
</div>


S. Perez Triana.
<div class="text-ru">
== Конвенция о законах и обычаях сухопутной войны ==


M. Vargas.
Гаага, 18 октября 1907 года


'''12. Für die Republik Kuba:'''
(Перечень Договаривающихся Сторон)


Antonio S. de Bustamante.
Принимая во внимание, что наряду с изысканием средств к сохранению мира и предупреждению вооруженных столкновений между народами надлежит равным образом иметь в виду и тот случай, когда придется прибегнуть к оружию в силу событий, устранение которых при всем старании оказалось бы невозможным;


Gonzalo de Quesada.
желая и в этом крайнем случае служить делу человеколюбия и сообразоваться с постоянно развивающимися требованиями цивилизации;


Manuel Sanguily.
признавая, что для сего надлежит подвергнуть пересмотру общие законы и обычаи войны как в целях более точного их определения, так и для того, чтобы ввести в них известные ограничения, которые, насколько возможно, смягчили бы их суровость;


'''13. Für Dänemark:'''
признали необходимым восполнить и по некоторым пунктам сделать более точными труды Первой Конференции Мира, которая, одушевляясь по примеру Брюссельской Конференции 1874 года этими началами мудрой и великодушной предусмотрительности, приняла постановления, имеющие предметом определить и установить обычаи сухопутной войны.


C. Brun.  
Постановления эти, внушенные желанием уменьшить бедствия войны, насколько позволят военные требования, предназначаются, согласно видам Высоких Договаривающихся Сторон, служить общим руководством для поведения воюющих в их отношениях друг к другу и к населению.


'''14. Für die Dominikanische Republik:'''
В настоящее время оказалось, однако, невозможным прийти к соглашению относительно постановлений, которые обнимали бы все возникающие на деле случаи.


Dr. Henriquez y Carvajal.  
С другой стороны, в намерения Высоких Договаривающихся Держав не могло входить, чтобы непредвиденные случаи, за отсутствием письменных постановлений, были предоставлены на произвольное усмотрение военноначальствующих.


Apolinar Tejera.  
Впредь до того времени, когда представится возможность издать более полный свод законов войны, Высокие Договаривающиеся Стороны считают уместным засвидетельствовать, что в случаях, не предусмотренных принятыми ими постановлениями, население и воюющие остаются под охраною и действием начал международного права, поскольку они вытекают из установившихся между образованными народами обычаев, из законов человечности и требований общественного сознания.


'''15. Für Ekuador:'''
Они объявляют, что именно в таком смысле должны быть понимаемы, в частности, статьи 1 и 2 принятого ими Положения. Высокие Договаривающиеся Стороны, желая заключить для сего Конвенцию, назначили своими уполномоченными:


Victor M. Rendón.
(перечень уполномоченных),


E. Dorn y de Alsúa.  
каковые по представлении своих полномочий, признанных составленными в надлежащей и законной форме, согласились о нижеследующем.


'''16. Für Spanien:'''
<div style="text-align:center;">Статья 1</div>


Договаривающиеся Державы дадут своим сухопутным войскам наказ, согласный с приложенным к настоящей Конвенции Положением о законах и обычаях сухопутной войны.


'''17. Für Frankreich:'''
<div style="text-align:center;">Статья 2</div>


Léon Bourgeois.  
Постановления упомянутого в статье 1 Положения, а равно настоящей Конвенции обязательны лишь для Договаривающихся Держав и только в случае, если все воюющие участвуют в Конвенции.


d'Estournelles de Constant.
<div style="text-align:center;">Статья 3</div>


L. Renault.  
Воюющая Сторона, которая нарушит постановления сказанного Положения, должна будет возместить убытки, если к тому есть основание. Она будет ответственна за все действия, совершенные лицами, входящими в состав ее военных сил.


Marcellin Pellet.
<div style="text-align:center;">Статья 4</div>


'''18. Für Großbritannien:'''
Настоящая Конвенция, надлежащим образом ратифицированная, заменит в отношениях между Договаривающимися Державами Конвенцию 29 июля 1899 года о законах и обычаях сухопутной войны.


Edw. Fry.  
Конвенция 1899 года остается в силе в отношениях между Державами, которые ее подписали и которые не ратифицируют равным образом и настоящей Конвенции.


Ernest Satow.
<div style="text-align:center;">Статья 5</div>


Reay.  
Настоящая Конвенция будет ратифицирована в возможно скором времени.


Henry Howard.  
Ратификации будут сданы на хранение в Гаагу. О первой сдаче на хранение ратификаций составляется протокол, подписываемый Представителями Держав, которые в этом участвуют, и Нидерландским Министром Иностранных Дел.


'''19. Für Griechenland:'''
Последующие сдачи на хранение ратификаций совершаются посредством письменных оповещений, направляемых Нидерландскому Правительству и сопровождаемых актами ратификации.


Cléon Rizo Rangabé.  
Засвидетельствованная копия с протокола о первой сдаче на хранение ратификаций с оповещений, упомянутых в предшествующей части статьи, а равно с актов ратификаций немедленно передается при посредстве Нидерландского Министра Иностранных Дел и дипломатическим путем Державам, приглашенным на Вторую Конференцию Мира, а равно другим Державам, присоединившимся к Конвенции. В случаях, указанных в предшествующей части статьи, сказанное Правительство сообщает им в то же время день, в который оно получило оповещение.


Georges Streit.
<div style="text-align:center;">Статья 6</div>


'''20. Für Guatemala:'''
Державам, настоящую Конвенцию не подписавшим, предоставляется право присоединиться к ней.


José Tible Machado.  
Держава, которая желает присоединиться, письменно извещает о своем намерении Нидерландское Правительство, передавая ему акт присоединения, который будет храниться в архиве сказанного Правительства.


'''21. Für Haïti:'''
Это Правительство немедленно передает всем другим Державам, приглашенным на Вторую Конференцию Мира, засвидетельствованную копию оповещения, а равно акта присоединения, указывая день, когда оно получило оповещение.


Dalbémar Jn Joseph.
<div style="text-align:center;">Статья 7</div>


J. N. Léger.  
Настоящая Конвенция вступит в силу в отношении Держав, участвовавших в первой сдаче на хранение ратификации, шестьдесят дней спустя после дня протокола этой сдачи, а в отношении Держав, которые ратифицируют позднее или присоединятся, шестьдесят дней после того, как оповещение о их ратификации или о их присоединении будет получено Нидерландским Правительством.


Pierre Hudicourt.
<div style="text-align:center;">Статья 8</div>


'''22. Für Italien:'''
В случае если бы одна из Договаривающихся Держав пожелала отказаться от настоящей Конвенции, об этом отказе письменно оповещается Нидерландское Правительство, которое немедленно сообщает засвидетельствованную копию оповещения всем другим Державам, уведомляя их о дне, когда оно его получило.


Pompilj.  
Этот отказ будет действительным лишь в отношении Державы, сделавшей о нем оповещение, и лишь год спустя после того, как оповещение было получено Нидерландским Правительством.


G. Fusinato.
<div style="text-align:center;">Статья 9</div>


'''23. Für Japan:'''
Список, составляемый в Нидерландском Министерстве Иностранных Дел, будет заключать указание дня сдачи на хранение ратификации, произведенной согласно статье 5, части 3 и 4, а равно дней, в которые будут получены оповещения о присоединении (статья 6, часть 2) и об отказе (статья 8, часть 1).


Aimaro Sato.  
Каждая Договаривающаяся Держава может знакомиться с этим списком и просить о выдаче засвидетельствованных копий.


Unter Vorbehalt des Artikel 44.  
В удостоверение сего уполномоченные подписали настоящую Конвенцию.


'''24. Für Luxemburg:'''
Учинено в Гааге восемнадцатого октября тысяча девятьсот седьмого года в одном экземпляре, который будет храниться в архиве Нидерландского Правительства и засвидетельствованные копии коего будут сообщены дипломатическим путем Державам, приглашенным на Вторую Конференцию Мира.


Eyschen.
<div style="text-align:center;">ПОЛОЖЕНИЕ О ЗАКОНАХ И ОБЫЧАЯХ СУХОПУТНОЙ ВОЙНЫ</div>


Graf von Villers.  
<div style="text-align:center;">ОТДЕЛ I. О ВОЮЮЩИХ</div>


'''25. Für Mexiko:'''
<div style="text-align:center;">Глава I. О том, кто признается воюющим</div>


G. A. Esteva.
<div style="text-align:center;">Статья 1</div>


S. B. de Mier.
Военные законы, права и обязанности применяются не только к армии, но также к ополчению и добровольческим отрядам, если они удовлетворяют всем нижеследующим условиям:


F. L. de la Barra.
1) имеют во главе лицо, ответственное за своих подчиненных;


'''26. Für Montenegro:'''
2) имеют определенный и явственно видимый издали отличительный знак;


Nelidow.
3) открыто носят оружие и


Martens.  
4) соблюдают в своих действиях законы и обычаи войны.


N. Tcharykow.  
Ополчение или добровольческие отряды в тех странах, где они составляют армию или входят в ее состав, понимаются под наименованием армии.


Mit den Vorbehalten, die zum Artikel 44 der diesem Abkommen anliegenden Kriegsordnung gemacht und in das Protokoll der vierten Vollversammlung vom 17. August 1907 aufgenommen worden sind.
<div style="text-align:center;">Статья 2</div>


'''27. Für Nikaragua:'''
Население незанятой территории, которое при приближении неприятеля добровольно возьмется за оружие для борьбы с вторгающимися войсками и которое не имело времени устроиться, согласно статье 1 будет признаваться в качестве воюющего, если будет открыто носить оружие и будет соблюдать законы и обычаи войны.


<div style="text-align:center;">Статья 3</div>


'''28. Für Norwegen:'''
Вооруженные силы воюющих сторон могут состоять из сражающихся и не сражающихся. В случае захвата неприятелем как те, так и другие пользуются правами военнопленных.


F. Hagerup.  
<div style="text-align:center;">Глава II. О военнопленных</div>


'''29. Für Panama:'''
<div style="text-align:center;">Статья 4</div>


B. Porras.  
Военнопленные находятся во власти неприятельского Правительства, а не отдельных лиц или отрядов, взявших их в плен. С ними надлежит обращаться человеколюбиво. Все, что принадлежит им лично, за исключением оружия, лошадей и военных бумаг, остается их собственностью.


'''30. Für Paraguay:'''
<div style="text-align:center;">Статья 5</div>


G. du Monceau.  
Военнопленные могут быть подвергнуты водворению в городе, крепости, лагере или каком-либо другом месте с обязательством не удаляться за известные определенные границы; но собственно заключение может быть применено к ним лишь как необходимая мера безопасности и исключительно пока существуют обстоятельства, вызывающие эту меру.


'''31. Für die Niederlande:'''
<div style="text-align:center;">Статья 6</div>


W. H. de Beaufort.  
Государство может привлекать военнопленных к работам сообразно с их чином и способностями, за исключением офицеров. Работы эти не должны быть слишком обременительными и не должны иметь никакого отношения к военным действиям.


T. M. C. Asser.  
Военнопленным может быть разрешено работать на государственные установления, за счет частных лиц или лично от себя.


den Beer Poortugael.  
Работы, производимые для Государства, оплачиваются по расчету цен, существующему для чинов местной армии, за исполнение тех же работ, а если такого расчета нет, то по ценам, соответственным произведенным работам.


J. A. Röell.  
Если работы производятся на государственные установления или за счет частных лиц, то условия их определяются по соглашению с военной властью.


J. A. Loeff.  
Заработок пленных назначается на улучшение их положения, а остаток выдается им при освобождении, за вычетом расходов по их содержанию.


'''32. Für Peru:'''
<div style="text-align:center;">Статья 7</div>


C. G. Candamo.  
Содержание военнопленных возлагается на Правительство, во власти которого они находятся.


'''33. Für Persien:'''
Если между воюющими не заключено особого соглашения, то военнопленные пользуются такой же пищей, помещением и одеждой, как войска Правительства, взявшего их в плен.


Momtazos-Saltaneh M. Samad Khan.
<div style="text-align:center;">Статья 8</div>


Sadigh ul Mulk M. Ahmed Khan.  
Военнопленные подчиняются законам, уставам и распоряжениям, действующим в армии Государства, во власти коего они находятся. Всякое неповиновение с их стороны дает право на применение к ним необходимых мер строгости.


'''34. Für Portugal:'''
Лица, бежавшие из плена и задержанные ранее, чем успеют присоединиться к своей армии, или ранее, чем покинут территорию, занятую армией, взявшей их в плен, подлежат дисциплинарным взысканиям.


Marquis de Soveral.  
Военнопленные, удачно совершившие побег и вновь взятые в плен, не подлежат никакому взысканию за свой прежний побег.


Graf de Selir.
<div style="text-align:center;">Статья 9</div>


Alberto d'Oliveira.  
Каждый военнопленный обязан на поставленный ему вопрос объявить свое настоящее имя и чин, и в случае нарушения этого правила он подвергается ограничению тех преимуществ, которые предоставлены военнопленным его разряда.


'''35. Für Rumänien:'''
<div style="text-align:center;">Статья 10</div>


Edg. Mavrocordato.  
Военнопленные могут быть освобождаемы на честное слово, если это разрешается законами их страны, и в таком случае обязаны с ручательством личною своей честью добросовестно исполнить принятые ими на себя обязательства как в отношении собственного Правительства, так и Правительства, взявшего их в плен.


'''36. Für Rußland:'''
В этом случае их собственное Правительство обязывается ни требовать, ни принимать от них никаких услуг, противных данному ими слову.


Nélidow.
<div style="text-align:center;">Статья 11</div>


Martens.  
Военнопленный не может быть принуждаем к освобождению на честное слово; равно и неприятельское Правительство не обязано давать согласие на просьбу пленного об освобождении его на честное слово.


N. Tcharykow.
<div style="text-align:center;">Статья 12</div>


Mit den Vorbehalten, die zum Artikel 44 der diesem Abkommen anliegenden Kriegsordnung gemacht und in das Protokoll der vierten Vollversammlung vom 17. August 1907 aufgenommen worden sind.  
Каждый военнопленный, отпущенный на честное слово, и затем вновь взятый в действиях с оружием в руках против того Правительства, перед коим он обязался честью, или против союзников последнего, теряет права, предоставленные военнопленным, и может быть предан суду.


'''37. Für Salvador:'''
<div style="text-align:center;">Статья 13</div>


P. J. Matheu.  
Лица, сопровождающие армию, но не принадлежащие собственно к ее составу, как то: газетные корреспонденты и репортеры, маркитанты, поставщики, в том случае, когда будут захвачены неприятелем и когда последний сочтет полезным задержать их, пользуются правами военнопленных, если только имеют удостоверение от военной власти той армии, которую они сопровождали.


S. Perez Triana.
<div style="text-align:center;">Статья 14</div>


'''38. Für Serbien:'''
С открытием военных действий в каждом из воюющих Государств, а также и в нейтральных Государствах в том случае, если они приняли на свою территорию воюющих, учреждается справочное бюро о военнопленных. Бюро это, имеющее назначением давать ответы на все запросы, касающиеся военнопленных, получает от различных подлежащих учреждений все сведения относительно водворения и перемещения, освобождения на честное слово, обмена, побегов, поступления в госпиталь, смерти, а равно другие сведения, требуемые для составления и своевременного исправления именной карточки о каждом военнопленном. Бюро обязано заносить на нее номер, имя и фамилию, возраст, место происхождения, чин, войсковую часть, день и место взятия в плен, водворения, получения ран и смерти, а равно все особые замечания. Именная карточка передается Правительству другого воюющего после заключения мира.


S. Grouïtch.  
Справочное бюро обязано равным образом собирать и хранить в одном месте, а также пересылать по принадлежности все вещи, служащие для личного пользования, ценности, письма и проч., которые будут найдены на поле битвы или останутся после пленных, освобожденных на честное слово, обмененных, бежавших или умерших в госпиталях и полевых лазаретах.


M. G. Milovanovitch.
<div style="text-align:center;">Статья 15</div>


M. G. Militchevitch.  
Общества для оказания помощи военнопленным, надлежаще учрежденные по законам их страны и имеющие задачей быть посредниками в делах благотворения, а также и их законно уполномоченные агенты для наиболее успешного выполнения своей человеколюбивой деятельности будут пользоваться всеми облегчениями со стороны воюющих в пределах, обусловленных военными требованиями и административными порядками. Уполномоченные этих обществ допускаются для раздачи пособий в места водворения пленных, равно как и на пункты остановок военнопленных, возвращаемых на родину, под условием предъявления именного разрешения, выданного военною властью, и дачи письменного обязательства подчиняться всем ее распоряжениям, касающимся порядка и безопасности.


'''39. Für Siam:'''
<div style="text-align:center;">Статья 16</div>


Mom Chatidej Udom.  
Справочные бюро освобождаются от уплаты весового сбора. Письма, переводы, денежные суммы, равно как и почтовые посылки, адресуемые военнопленным или ими отправляемые, освобождаются от всех почтовых сборов как в странах отправления и назначения, так и в промежуточных странах.


C. Corragioni d'Orelli.  
Пожертвования и вспомоществование вещами, посылаемые для военнопленных, освобождаются от всех таможенных и других сборов, равно как от провозной платы по железным дорогам, состоящим в казенном управлении.


Luang Bhüvanarth Narübal.
<div style="text-align:center;">Статья 17</div>


'''40. Für Schweden:'''
Военнопленные офицеры получают оклад, на который имеют право офицеры того же ранга страны, где они задержаны, под условием возмещения такового расхода их Правительством.


K. H. L. Hammarskjöld.
<div style="text-align:center;">Статья 18</div>


Joh. Hellner.  
Военнопленным предоставляется полная свобода отправления религиозных обрядов, не исключая и присутствия на церковных, по их обрядам, богослужениях, под единственным условием соблюдения предписанных военною властью мер порядка и безопасности.


'''41. Für die Schweiz:'''
<div style="text-align:center;">Статья 19</div>


Carlin.  
Духовные завещания военнопленных принимаются на хранение и составляются на тех же основаниях, как и завещания военнослужащих местной армии.


'''42. Für die Türkei:'''
Те же правила соблюдаются относительно свидетельств о смерти, равно как и относительно погребения военнопленных, причем принимаются во внимание их чин и звание.


Turkhan.
<div style="text-align:center;">Статья 20</div>


Unter Vorbehalt des Artikel 3.  
По заключении мира отсылка военнопленных на родину должна быть произведена в возможно близкий срок.


'''43. Für Uruguay:'''
<div style="text-align:center;">Глава III. О больных и раненых</div>


José Batlle y Ordoñez.
<div style="text-align:center;">Статья 21</div>


'''44. Für Venezuela:'''
Обязанности воюющих Сторон, относящиеся к уходу за больными и ранеными, определяются Женевскою конвенциею.


J. Gil Fortoul.  
<div style="text-align:center;">ОТДЕЛ II. О ВОЕННЫХ ДЕЙСТВИЯХ</div>


<center>---</center>
<div style="text-align:center;">Глава I. О средствах нанесения вреда неприятелю, об осадах и бомбардировках</div>


<center>Anlage zum Abkommen.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 22</div>


<center>---</center>
Воюющие не пользуются неограниченным правом в выборе средств нанесения вреда неприятелю.


<center>Ordnung der Gesetze und Gebräuche des Landkriegs.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 23</div>


<center>Erster Abschnitt.</center>
Кроме ограничений, установленных особыми соглашениями, воспрещается:


<center>Kriegführende.</center>
а) употреблять яд или отравленное оружие;


<center>Erstes Kapitel.</center>
б) предательски убивать или ранить лиц, принадлежащих к населению или войскам неприятеля;


<center>Begriff des Kriegführenden.</center>
в) убивать или ранить неприятеля, который, положив оружие или не имея более средств защищаться, безусловно сдался;


<center>Artikel 1.</center>
г) объявлять, что никому не будет дано пощады;


Die Gesetze, die Rechte und die Pflichten des Krieges gelten nicht nur für das Heer, sondern auch für die Milizen und Freiwilligen-Korps, wenn sie folgende Bedingungen in sich vereinigen:
д) употреблять оружие, снаряды или вещества, способные причинять излишние страдания;


1. daß jemand an ihrer Spitze steht, der für seine Untergebenen verantwortlich ist,  
е) незаконно пользоваться парламентерским или национальным флагом, военными знаками и форменной одеждой неприятеля, равно как и отличительными знаками, установленными Женевскою конвенциею;


2. daß sie ein bestimmtes aus der Ferne erkennbares Abzeichen tragen,  
ж) истреблять или захватывать неприятельскую собственность, кроме случаев, когда подобное истребление или захват настоятельно вызывается военною необходимостью;


3. daß sie die Waffen offen führen und
з) объявлять потерявшими силу, приостановленными или лишенными судебной защиты права и требования подданных противной стороны.


4. daß sie bei ihren Unternehmungen die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachten.  
Равным образом воюющему запрещено принуждать подданных противной стороны принимать участие в военных действиях, направленных против их страны, даже в том случае, если они были на его службе до начала войны.


In den Ländern, in denen Milizen oder Freiwilligen-Korps das Heer oder einen Bestandteil des Heeres bilden, sind diese unter der Bezeichnung "Heer" einbegriffen.
<div style="text-align:center;">Статья 24</div>


<center>Artikel 2.</center>
Военные хитрости и употребления способов, необходимых к получению сведений о неприятеле и о местности, признаются дозволенными.


Die Bevölkerung eines nicht besetzten Gebiets, die beim Herannahen des Feindes aus eigenem Antriebe zu den Waffen greift, um die eindringenden Truppen zu bekämpfen, ohne Zeit gehabt zu haben, sich nach Artikel 1 zu organisieren, wird als kriegführend betrachtet, wenn sie die Waffen offen führt und die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachtet.
<div style="text-align:center;">Статья 25</div>


<center>Artikel 3.</center>
Воспрещается атаковать или бомбардировать каким бы то ни было способом незащищенные города, селения, жилища или строения.


Die bewaffnete Macht der Kriegsparteien kann sich zusammensetzen aus Kombattanten und Nichtkombattanten. Im Falle der Gefangennahme durch den Feind haben die einen wie die anderen Anspruch auf Behandlung als Kriegsgefangene.
<div style="text-align:center;">Статья 26</div>


<center>Zweites Kapitel.</center>
Начальник нападающих войск ранее, чем приступить к бомбардированию, за исключением случаев атаки открытою силою, должен сделать все от него зависящее для предупреждения о сем властей.


<center>Kriegsgefangene.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 27</div>


<center>Artikel 4.</center>
При осадах и бомбардировках должны быть приняты все необходимые меры к тому, чтобы щадить, насколько возможно, храмы, здания, служащие целям науки, искусств и благотворительности, исторические памятники, госпитали и места, где собраны больные и раненые, под условием, чтобы таковые здания и места не служили одновременно военным целям.


Die Kriegsgefangenen unterstehen der Gewalt der feindlichen Regierung, aber nicht der Gewalt der Personen oder der Abteilungen, die sie gefangen genommen haben.  
Осаждаемые обязаны обозначить эти здания и места особыми видимыми знаками, о которых осаждающие должны быть заранее поставлены в известность.


Sie sollen mit Menschlichkeit behandelt werden.
<div style="text-align:center;">Статья 28</div>


Alles, was ihnen persönlich gehört, verbleibt ihr Eigentum mit Ausnahme von Waffen, Pferden und Schriftstücken militärischen Inhalts.  
Воспрещается отдавать на разграбление город или местность, даже взятые приступом.


<center>Artikel 5.</center>
<div style="text-align:center;">Глава II. О лазутчиках</div>


Die Kriegsgefangenen können in Städten, Festungen, Lagern oder an anderen Orten untergebracht werden mit der Verpflichtung, sich nicht über eine bestimmte Grenze hinaus zu entfernen; dagegen ist ihre Einschließung nur statthaft als unerläßliche Sicherungsmaßregel und nur während der Dauer der diese Maßregel notwendig machenden Umstände.
<div style="text-align:center;">Статья 29</div>


<center>Artikel 6.</center>
Лазутчиком может быть признаваемо только такое лицо, которое, действуя тайным образом или под ложными предлогами, собирает или старается собрать сведения в районе действий одного из воюющих с намерением сообщить таковые противной стороне.


Der Staat ist befugt, die Kriegsgefangenen mit Ausnahme der Offiziere nach ihrem Dienstgrad und nach ihren Fähigkeiten als Arbeiter zu verwenden. Diese Arbeiten dürfen nicht übermäßig sein und in keiner Beziehung zu den Kriegsunternehmungen stehen.  
Так, не считаются лазутчиками военные чины, которые в форме проникнут для собирания сведений в район действия неприятельской армии. Равно не считаются лазутчиками те военного и не военного звания лица, открыто исполняющие свои обязанности, которым поручена передача депеш по назначению в их собственную либо в неприятельскую армию. К этому же разряду принадлежат и лица, посылаемые на воздушных шарах для передачи депеш или вообще для поддержания сообщений между различными частями армии или территории.


Den Kriegsgefangenen kann gestattet werden, Arbeiten für öffentliche Verwaltungen oder für Privatpersonen oder für ihre eigene Rechnung auszuführen.
<div style="text-align:center;">Статья 30</div>


Arbeiten für den Staat werden nach den Sätzen bezahlt, die für Militärpersonen des eigenen Heeres bei Ausführung der gleichen Arbeiten gelten, oder, falls solche Sätze nicht bestehen, nach einem Satze, wie er den geleisteten Arbeiten entspricht.  
Лазутчик, пойманный на месте, не может быть наказан без предварительного суда.


Werden die Arbeiten für Rechnung anderer öffentlicher Verwaltungen oder für Privatpersonen ausgeführt, so werden die Bedingungen im Einverständnisse mit der Militärbehörde festgestellt.
<div style="text-align:center;">Статья 31</div>


Der Verdienst der Kriegsgefangenen soll zur Besserung ihrer Lage verwendet und der Überschuß nach Abzug der Unterhaltungskosten ihnen bei der Freilassung ausgezahlt werden.  
Лазутчик, возвратившийся в свою армию и впоследствии взятый неприятелем, признается военнопленным и не подлежит никакой ответственности за прежние свои действия как лазутчик.


<center>Artikel 7.</center>
<div style="text-align:center;">Глава III. О парламентерах</div>


Die Regierung, in deren Gewalt sich die Kriegsgefangenen befinden, hat für ihren Unterhalt zu sorgen.
<div style="text-align:center;">Статья 32</div>


In Ermangelung einer besonderen Verständigung zwischen den Kriegführenden sind die Kriegsgefangenen in Beziehung auf Nahrung, Unterkunft und Kleidung auf demselben Fuße zu behandeln wie die Truppen der Regierung, die sie gefangen genommen hat.  
Парламентером считается лицо, уполномоченное одной из воюющих Сторон вступить в переговоры с другою и являющееся с белым флагом. Как сам парламентер, так и сопровождающие его трубач, горнист или барабанщик, лицо, несущее флаг, и переводчик пользуются правом неприкосновенности.


<center>Artikel 8.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 33</div>


Die Kriegsgefangenen unterstehen den Gesetzen, Vorschriften und Befehlen, die in dem Heere des Staates gelten, in dessen Gewalt sie sich befinden. Jede Unbotmäßigkeit kann mit der erforderlichen Strenge geahndet werden.  
Начальник войск, к которому послан парламентер, не обязан принять его при всяких обстоятельствах.


Entwichene Kriegsgefangene, die wieder ergriffen werden, bevor es ihnen gelungen ist, ihr Heer zu erreichen, oder bevor sie das Gebiet verlassen haben, das von den Truppen, welche sie gefangen genommen hatten, besetzt ist, unterliegen disziplinarischer Bestrafung.  
Он может принять все необходимые меры, дабы воспрепятствовать парламентеру воспользоваться возложенным на него поручением для собирания сведений.


Kriegsgefangene, die nach gelungener Flucht von neuem gefangen genommen werden, können für die frühere Flucht nicht bestraft werden.  
Он имеет право в случае злоупотреблений со стороны парламентера временно его задержать.


<center>Artikel 9.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 34</div>


Jeder Kriegsgefangene ist verpflichtet, auf Befragen seinen wahren Namen und Dienstgrad anzugeben; handelt er gegen diese Vorschrift, so können ihm die Vergünstigungen, die den Kriegsgefangenen seiner Klasse zustehen, entzogen werden.  
Парламентер теряет право на неприкосновенность, если будет положительным и несомненным образом доказано, что он воспользовался своим привилегированным положением для подговора к измене или для ее совершения.


<center>Artikel 10.</center>
<div style="text-align:center;">Глава IV. О капитуляциях</div>


Kriegsgefangene können gegen Ehrenwort freigelassen werden, wenn die Gesetze ihres Landes sie dazu ermächtigen; sie sind alsdann bei ihrer persönlichen Ehre verbunden, die übernommenen Verpflichtungen sowohl ihrer eigenen Regierung als auch dem Staate gegenüber, der sie zu Kriegsgefangenen gemacht hat, gewissenhaft zu erfüllen.
<div style="text-align:center;">Статья 35</div>


Ihre Regierung ist in solchem Falle verpflichtet, keinerlei Dienste zu verlangen oder anzunehmen, die dem gegebenen Ehrenworte widersprechen.  
При заключении между Договаривающимися Сторонами капитуляций должны быть принимаемы во внимание правила воинской чести.


<center>Artikel 11.</center>
Заключенные капитуляции должны быть в точности соблюдаемые обеими Сторонами.


Ein Kriegsgefangener kann nicht gezwungen werden, seine Freilassung gegen Ehrenwort anzunehmen; ebensowenig ist die feindliche Regierung verpflichtet, dem Antrag eines Kriegsgefangenen auf Entlassung gegen Ehrenwort zu entsprechen.  
<div style="text-align:center;">Глава V. О перемирии</div>


<center>Artikel 12.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 36</div>


Jeder gegen Ehrenwort entlassene Kriegsgefangene, der gegen den Staat, dem gegenüber er die Ehrenverpflichtung eingegangen ist, oder gegen dessen Verbündete die Waffen trägt und wieder ergriffen wird, verliert das Recht der Behandlung als Kriegsgefangener und kann vor Gericht gestellt werden.
<center>Artikel 13.</center>
Personen, die einem Heere folgen, ohne ihm unmittelbar anzugehören, wie Kriegskorrespondenten, Zeitungsberichterstatter, Marketender und Lieferanten, haben, wenn sie in die Hand des Feindes geraten und diesem ihre Festhaltung zweckmäßig erscheint, das Recht auf Behandlung als Kriegsgefangene, vorausgesetzt, daß sie sich im Besitz eines Ausweises der Militärbehörde des Heeres befinden, das sie begleiten.
<center>Artikel 14.</center>
Beim Ausbruche der Feindseligkeiten wird in jedem der kriegführenden Staaten und eintretenden Falles in den neutralen Staaten, die Angehörige eines der Kriegführenden in ihr Gebiet aufgenommen haben, eine Auskunftsstelle über die Kriegsgefangenen errichtet. Diese ist berufen, alle die Kriegsgefangenen betreffenden Anfragen zu beantworten, und erhält von den zuständigen Dienststellen alle Angaben über die Unterbringung und deren Wechsel, über Freilassungen gegen Ehrenwort, über Austausch, über Entweichungen, über Aufnahme in die Hospitäler und über Sterbefälle sowie sonstige Auskünfte, die nötig sind, um über jeden Kriegsgefangenen ein Personalblatt anzulegen und auf dem laufenden zu erhalten. Die Auskunftstelle verzeichnet auf diesem Personalblatte die Matrikelnummer, den Vor- und Zunamen, das Alter, den Heimatort, den Dienstgrad, den Truppenteil, die Verwundungen, den Tag und Ort der Gefangennahme, der Unterbringung, der Verwundungen und des Todes sowie alle besonderen Bemerkungen. Das Personalblatt wird nach dem Friedensschlusse der Regierung des anderen Kriegführenden übermittelt.
Die Auskunftstelle sammelt ferner alle zum persönlichen Gebrauche dienenden Gegenstände, Wertsachen, Briefe u. s. w., die auf den Schlachtfeldern gefunden oder von den gegen Ehrenwort entlassenen, ausgetauschten, entwichenen oder in Hospitälern oder Feldlazaretten gestorbenen Kriegsgefangenen hinterlassen werden, und stellt sie den Berechtigten zu.
<center>Artikel 15.</center>
Die Hilfsgesellschaften für Kriegsgefangene, die ordnungsmäßig nach den Gesetzen ihres Landes gebildet worden sind und den Zweck verfolgen, die Vermittler der mildtätigen Nächstenhilfe zu sein, erhalten von den Kriegführenden für sich und ihre ordnungsmäßig beglaubigten Agenten jede Erleichterung innerhalb der durch die militärischen Erfordernisse und die Verwaltungsvorschriften gezogenen Grenzen, um ihre menschenfreundlichen Bestrebungen wirksam ausführen zu können. Den Delegierten dieser Gesellschaften kann auf Grund einer ihnen persönlich von der Militärbehörde erteilten Erlaubnis und gegen die schriftliche Verpflichtung, sich allen von dieser etwa erlassenen Ordnungs- und Polizeivorschriften zu fügen, gestattet werden, Beihilfen an den Unterbringungsstellen sowie an den Rastorten der in die Heimat zurückkehrenden Gefangenen zu verteilen.
<center>Artikel 16.</center>
Die Auskunftstellen genießen Portofreiheit. Briefe, Postanweisungen, Geldsendungen und Postpakete, die für die Kriegsgefangenen bestimmt sind oder von ihnen abgesandt werden, sind sowohl im Lande der Aufgabe, als auch im Bestimmungsland und in den Zwischenländern von allen Postgebühren befreit.
Die als Liebesgaben und Beihilfen für Kriegsgefangene bestimmten Gegenstände sind von allen Eingangszöllen und anderen Gebühren sowie von den Frachtkosten auf Staatseisenbahnen befreit.
<center>Artikel 17.</center>
Die gefangenen Offiziere erhalten dieselbe Besoldung, wie sie den Offizieren gleichen Dienstgrads in dem Lande zusteht, wo sie gefangen gehalten werden; ihre Regierung ist zur Erstattung verpflichtet.
<center>Artikel 18.</center>
Den Kriegsgefangenen wird in der Ausübung ihrer Religion mit Einschluß der Teilnahme am Gottesdienste volle Freiheit gelassen unter der einzigen Bedingung, daß sie sich den Ordnungs- und Polizeivorschriften der Militärbehörde fügen.
<center>Artikel 19.</center>
Die Testamente der Kriegsgefangenen werden unter denselben Bedingungen entgegengenommen oder errichtet wie die der Militärpersonen des eigenen Heeres.
Das gleiche gilt für die Sterbeurkunden sowie für die Beerdigung von Kriegsgefangenen, wobei deren Dienstgrad und Rang zu berücksichtigen ist.
<center>Artikel 20.</center>
Nach dem Friedensschlusse sollen die Kriegsgefangenen binnen kürzester Frist in ihre Heimat entlassen werden.
<center>Drittes Kapitel.</center>
<center>Kranke und Verwundete.</center>
<center>Artikel 21.</center>
Die Pflichten der Kriegführenden in Ansehung der Behandlung von Kranken und Verwundeten bestimmen sich aus dem Genfer Abkommen.
<center>Zweiter Abschnitt.</center>
<center>Feindseligkeiten.</center>
<center>Erstes Kapitel.</center>
<center>Mittel zur Schädigung des Feindes, Belagerungen und Beschießungen.</center>
<center>Artikel 22.</center>
Die Kriegführenden haben kein unbeschränktes Recht in der Wahl der Mittel zur Schädigung des Feindes.
<center>Artikel 23.</center>
Abgesehen von den durch Sonderverträge aufgestellten Verboten, ist namentlich untersagt:
a) die Verwendung von Gift oder vergifteten Waffen,
b) die meuchlerische Tötung oder Verwundung von Angehörigen des feindlichen Volkes oder Heeres,
c) die Tötung oder Verwundung eines die Waffen streckenden oder wehrlosen Feindes, der sich auf Gnade oder Ungnade ergeben hat,
d) die Erklärung, daß kein Pardon gegeben wird,
e) der Gebrauch von Waffen, Geschossen oder Stoffen, die geeignet sind, unnötig Leiden zu verursachen,
f) der Mißbrauch der Parlamentärflagge, der Nationalflagge oder der militärischen Abzeichen oder der Uniform des Feindes sowie der besonderen Abzeichen des Genfer Abkommens,
g) die Zerstörung oder Wegnahme feindlichen Eigentums außer in den Fällen, wo diese Zerstörung oder Wegnahme durch die Erfordernisse des Krieges dringend erheischt wird,
h) die Aufhebung oder zeitweilige Außerkraftsetzung der Rechte und Forderungen von Angehörigen der Gegenpartei oder die Ausschließung ihrer Klagbarkeit.
Den Kriegführenden ist ebenfalls untersagt, Angehörige der Gegenpartei zur Teilnahme an den Kriegsunternehmungen gegen ihr Land zu zwingen; dies gilt auch für den Fall, daß sie vor Ausbruch des Krieges angeworben waren.
<center>Artikel 24.</center>
Kriegslisten und die Anwendung der notwendigen Mittel, um sich Nachrichten über den Gegner und das Gelände zu verschaffen, sind erlaubt.
<center>Artikel 25.</center>
Es ist untersagt, unverteidigte Städte, Dörfer, Wohnstätten oder Gebäude, mit welchen Mitteln es auch sei, anzugreifen oder zu beschießen.
<center>Artikel 26.</center>
Der Befehlshaber einer angreifenden Truppe soll vor Beginn der Beschießung, den Fall eines Sturmangriffs ausgenommen, alles was an ihm liegt tun, um die Behörden davon zu benachrichtigen.
<center>Artikel 27.</center>
Bei Belagerungen und Beschießungen sollen alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen werden, um die dem Gottesdienste, der Kunst, der Wissenschaft und der Wohltätigkeit gewidmeten Gebäude, die geschichtlichen Denkmäler, die Hospitäler und Sammelplätze für Kranke und Verwundete soviel wie möglich zu schonen, vorausgesetzt, daß sie nicht gleichzeitig zu einem militärischen Zwecke Verwendung finden.
Pflicht der Belagerten ist es, diese Gebäude oder Sammelplätze mit deutlichen besonderen Zeichen zu versehen und diese dem Belagerer vorher bekanntzugeben.
<center>Artikel 28.</center>
Es ist untersagt, Städte oder Ansiedelungen, selbst wenn sie im Sturme genommen sind, der Plünderung preiszugeben.
<center>Zweites Kapitel.</center>
<center>Spione.</center>


<center>Artikel 29.</center>
Перемирие приостанавливает военные действия по взаимному соглашению воюющих Сторон. Если срок перемирия не был установлен, то воюющие могут во всякое время возобновить военные действия, с тем, однако, чтобы неприятель был предупрежден об этом заблаговременно согласно условиям перемирия.
 
Als Spion gilt nur, wer heimlich oder unter falschem Vorwand in dem Operationsgebiet eines Kriegführenden Nachrichten einzieht oder einzuziehen sucht in der Absicht, sie der Gegenpartei mitzuteilen.  


Demgemäß sind Militärpersonen in Uniform, die in das Operationsgebiet des feindlichen Heeres eingedrungen sind, um sich Nachrichten zu verschaffen, nicht als Spione zu betrachten. Desgleichen gelten nicht als Spione: Militärpersonen und Nichtmilitärpersonen, die den ihnen erteilten Auftrag, Mitteilungen an ihr eigenes oder an das feindliche Heer zu überbringen, offen ausführen. Dahin gehören ebenfalls Personen, die in Luftschiffen befördert werden, um Mitteilungen zu überbringen oder um überhaupt Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen eines Heeres oder eines Gebiets aufrechtzuerhalten.
<div style="text-align:center;">Статья 37</div>


<center>Artikel 30.</center>
Перемирие может быть общим или местным. Первое приостанавливает повсюду военные действия между воюющими Государствами; второе — только между известными частями воюющих армий и на определенном пространстве.


Der auf der Tat ertappte Spion kann nicht ohne vorausgegangenes Urteil bestraft werden.
<div style="text-align:center;">Статья 38</div>


<center>Artikel 31.</center>
Подлежащие власти и войска должны быть официальным образом и своевременно извещены о перемирии. Военные действия приостанавливаются или немедленно по объявлении перемирия, или же в условленный срок.


Ein Spion, welcher zu dem Heere, dem er angehört, zurückgekehrt ist und später vom Feinde gefangen genommen wird, ist als Kriegsgefangener zu behandeln und kann für früher begangene Spionage nicht verantwortlich gemacht werden.
<div style="text-align:center;">Статья 39</div>
 
<center>Drittes Kapitel.</center>
 
<center>Parlamentäre.</center>
 
<center>Artikel 32.</center>
 
Als Parlamentär gilt, wer von einem der Kriegführenden bevollmächtigt ist, mit dem anderen in Unterhandlungen zu treten, und sich mit der weißen Fahne zeigt. Er hat Anspruch auf Unverletzlichkeit, ebenso der ihn begleitende Trompeter, Hornist oder Trommler, Fahnenträger und Dolmetscher.
 
<center>Artikel 33.</center>
 
Der Befehlshaber, zudem ein Parlamentär gesandt wird, ist nicht verpflichtet, ihn unter allen Umständen zu empfangen.
 
Er kann alle erforderlichen Maßregeln ergreifen, um den Parlamentär zu verhindern, seine Sendung zur Einziehung von Nachrichten zu benutzen.
 
Er ist berechtigt, bei vorkommendem Mißbrauche den Parlamentär zeitweilig zurückzuhalten.
 
<center>Artikel 34.</center>
 
Der Parlamentär verliert seinen Anspruch auf Unverletzlichkeit, wenn der bestimmte, unwiderlegbare Beweis vorliegt, daß er seine bevorrechtigte Stellung dazu benutzt hat, um Verrat zu üben oder dazu anzustiften.


<center>Viertes Kapitel.</center>
От Договаривающихся Сторон зависит определить в условиях перемирия, какие отношения к населению и между Сторонами могут иметь место на театре войны.


<center>Kapitulationen.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 40</div>


<center>Artikel 35.</center>
Всякое существенное нарушение перемирия одною из Сторон дает право другой отказаться от него и даже, в крайнем случае, немедленно возобновить военные действия.


Die zwischen den abschließenden Parteien vereinbarten Kapitulationen sollen den Forderungen der militärischen Ehre Rechnung tragen.
<div style="text-align:center;">Статья 41</div>


Einmal abgeschlossen, sollen sie von beiden Parteien gewissenhaft beobachtet werden.  
Нарушение условий перемирия отдельными лицами, действующими по собственному почину, дает только право требовать наказания виновных и вознаграждения за понесенные потери, если бы таковые случились.


<center>Fünftes Kapitel.</center>
<div style="text-align:center;">ОТДЕЛ III. О ВОЕННОЙ ВЛАСТИ НА ТЕРРИТОРИИ НЕПРИЯТЕЛЬСКОГО ГОСУДАРСТВА</div>


<center>Waffenstillstand.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 42</div>


<center>Artikel 36.</center>
Территория признается занятою, если она действительно находится во власти неприятельской армии.


Der Waffenstillstand unterbricht die Kriegsunternehmungen kraft eines wechselseitigen Übereinkommens der Kriegsparteien. Ist eine bestimmte Dauer nicht vereinbart worden, so können die Kriegsparteien jederzeit die Feindseligkeiten wieder aufnehmen, doch nur unter der Voraussetzung, daß der Feind, gemäß den Bedingungen des Waffenstillstandes, rechtzeitig benachrichtigt wird.  
Занятие распространяется лишь на те области, где эта власть установлена и в состоянии проявлять свою деятельность.


<center>Artikel 37.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 43</div>


Der Waffenstillstand kann ein allgemeiner oder ein örtlich begrenzter sein.  
С фактическим переходом власти из рук законного Правительства к занявшему территорию неприятелю последний обязан принять все зависящие от него меры к тому, чтобы, насколько возможно, восстановить и обеспечить общественный порядок и общественную жизнь, уважая существующие в стране законы, буде к тому не встретится неодолимого препятствия.


Der erstere unterbricht die Kriegsunternehmungen der kriegführenden Staaten allenthalben, der letztere nur für bestimmte Teile der kriegführenden Heere und innerhalb eines bestimmten Bereichs.
<div style="text-align:center;">Статья 44</div>


<center>Artikel 38.</center>
Воюющему воспрещается принуждать население занятой области давать сведения об армии другого воюющего или о его средствах обороны.


Der Waffenstillstand muß in aller Form und rechtzeitig den zuständigen Behörden und den Truppen bekanntgemacht werden. Die Feindseligkeiten sind sofort nach der Bekanntmachung oder zu dem festgesetzten Zeitpunkt einzustellen.
<div style="text-align:center;">Статья 45</div>


<center>Artikel 39.</center>
Воспрещается принуждать население занятой области к присяге на верность неприятельской Державе.


Es ist Sache der abschließenden Parteien, in den Bedingungen des Waffenstillstandes festzusetzen, welche Beziehungen etwa auf dem Kriegsschauplatze mit der Bevölkerung und untereinander statthaft sind.
<div style="text-align:center;">Статья 46</div>


<center>Artikel 40.</center>
Честь и права семейные, жизнь отдельных лиц и частная собственность, равно как и религиозные убеждения и отправление обрядов веры, должны быть уважаемы. Частная собственность не подлежит конфискации.


Jede schwere Verletzung des Waffenstillstandes durch eine der Parteien gibt der anderen das Recht, ihn zu kündigen und in dringenden Fällen sogar die Feindseligkeiten unverzüglich wieder aufzunehmen.
<div style="text-align:center;">Статья 47</div>


<center>Artikel 41.</center>
Грабеж безусловно воспрещается.


Die Verletzung der Bedingungen des Waffenstillstandes durch Privatpersonen, die aus eigenem Antriebe handeln, gibt nur das Recht, die Bestrafung der Schuldigen und gegebenen Falles einen Ersatz für den erlittenen Schaden zu fordern.
<div style="text-align:center;">Статья 48</div>


Если неприятель взимает в занятой им области установленные в пользу Государства налоги, пошлины и денежные сборы, то он обязан делать это, по возможности сообразуясь с существующими правилами обложения и раскладки их, причем на него ложится проистекающая из сего обязанность нести расходы по управлению занятой областью в размерах, в каких обязывалось к сему законное Правительство.


<center>Dritter Abschnitt.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 49</div>


<center>Militärische Gewalt auf besetztem feindlichen Gebiete.</center>
Взимание неприятелем в занятой им области других денежных сборов, сверх упомянутых в предыдущей статье, допускается только на нужды армии или управления этой областью.


<center>Artikel 42.</center>
<div style="text-align:center;">Статья 50</div>


Ein Gebiet gilt als besetzt, wenn es sich tatsächlich in der Gewalt des feindlichen Heeres befindet.  
Никакое общее взыскание, денежное или иное, не может быть налагаемо на все население за те деяния единичных лиц, в коих не может быть усмотрено солидарной ответственности населения.


Die Besetzung erstreckt sich nur auf die Gebiete, wo diese Gewalt hergestellt ist und ausgeübt werden kann.
<div style="text-align:center;">Статья 51</div>


<center>Artikel 43.</center>
Никакая контрибуция не должна быть взимаема иначе как на основании письменного распоряжения и под ответственностью начальствующего генерала.


Nachdem die gesetzmäßige Gewalt tatsächlich in die Hände des Besetzenden übergegangen ist, hat dieser alle von ihm abhängenden Vorkehrungen zu treffen, um nach Möglichkeit die öffentliche Ordnung und das öffentliche Leben wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten, und zwar, soweit kein zwingendes Hindernis besteht, unter Beachtung der Landesgesetze.  
Сбор оной должен по возможности производиться согласно правилам обложения и раскладки существующих налогов.


<center>Artikel 44.</center>
По каждой контрибуции плательщикам должна выдаваться расписка.


Einem Kriegführenden ist es untersagt, die Bevölkerung eines besetzten Gebiets zu zwingen, Auskünfte über das Heer des anderen Kriegführenden oder über dessen Verteidigungsmittel zu geben.
<div style="text-align:center;">Статья 52</div>


<center>Artikel 45.</center>
Реквизиции натурой и повинности могут быть требуемы от общин и жителей лишь для нужд занявшей область армии. Они должны соответствовать средствам страны и быть такого рода, чтобы они не налагали на население обязанности принимать участие в военных действиях против своего отечества.


Es ist untersagt, die Bevölkerung eines besetzten Gebiets zu zwingen, der feindlichen Macht den Treueid zu leisten.  
Эти реквизиции и повинности могут быть требуемы лишь с разрешения военачальника занятой местности.


<center>Artikel 46.</center>
Натуральные повинности должны быть по возможности оплачиваемы наличными деньгами; в противном случае они удостоверяются расписками и уплата должных сумм будет произведена возможно скорее.


Die Ehre und die Rechte der Familie, das Leben der Bürger und das Privateigentum sowie die religiösen Überzeugungen und gottesdienstlichen Handlungen sollen geachtet werden.
<div style="text-align:center;">Статья 53</div>


Das Privateigentum darf nicht eingezogen werden.  
Армия, занимающая область, может завладеть только деньгами, фондами и долговыми требованиями, составляющими собственность Государства, складами оружия, перевозочными средствами, магазинами и запасами провианта и вообще всей движимой собственностью Государства, могущей служить для военных действий.


<center>Artikel 47.</center>
Все средства, приспособленные для передачи сведений на суше, на море и по воздуху, для перевозки лиц и вещей, за исключением случаев, подлежащих действию морского права, склады оружия и вообще всякого рода боевые припасы, даже если они принадлежат частным лицам, также могут быть захвачены, но подлежат возврату с возмещением убытков по заключении мира.


Die Plünderung ist ausdrücklich untersagt.
<div style="text-align:center;">Статья 54</div>


<center>Artikel 48.</center>
Подводные кабели, соединяющие занятую территорию с территорией нейтральной, захватываются или уничтожаются лишь в случаях крайней необходимости. Они должны быть равным образом возвращены, а возмещение убытков производится по заключении мира.


Erhebt der Besetzende in dem besetzten Gebiete die zugunsten des Staates bestehenden Abgaben, Zölle und Gebühren, so soll er es möglichst nach Maßgabe der für die Ansetzung und Verteilung geltenden Vorschriften tun; es erwächst damit für ihn die Verpflichtung, die Kosten der Verwaltung des besetzten Gebietes in dem Umfange zu tragen, wie die gesetzmäßige Regierung hierzu verpflichtet war.
<div style="text-align:center;">Статья 55</div>


<center>Artikel 49.</center>
Государство, занявшее область, должно признавать за собою лишь права управления и пользовладения по отношению к находящимся в ней и принадлежащим неприятельскому Государству общественным зданиям, недвижимостям, лесам и сельскохозяйственным угодьям. Оно обязано сохранять основную ценность этих видов собственности и управлять ими согласно правилам пользовладения.


Erhebt der Besetzende in dem besetzten Gebiet außer den im vorstehenden Artikel bezeichneten Abgaben andere Auflagen in Geld, so darf dies nur zur Deckung der Bedürfnisse des Heeres oder der Verwaltung dieses Gebiets geschehen.
<div style="text-align:center;">Статья 56</div>


<center>Artikel 50.</center>
Собственность общин, учреждений церковных, благотворительных и образовательных, художественных и научных, хотя бы принадлежащих Государству, приравнивается к частной собственности.
 
Keine Strafe in Geld oder anderer Art darf über eine ganze Bevölkerung wegen der Handlungen einzelner verhängt werden, für welche die Bevölkerung nicht als mitverantwortlich angesehen werden kann.
 
<center>Artikel 51.</center>
 
Zwangsauflagen können nur auf Grund eines schriftlichen Befehl und unter Verantwortlichkeit eines selbständig kommandierenden Generals erhoben werden.
 
Die Erhebung soll so viel wie möglich nach den Vorschriften über die Ansetzung und Verteilung der bestehenden Abgaben erfolgen.
 
Über jede auferlegte Leistung wird den Leistungspflichtigen eine Empfangsbestätigung erteilt.
 
<center>Artikel 52.</center>
 
Naturalleistungen und Dienstleistungen können von Gemeinden oder Einwohnern nur für die Bedürfnisse des Besetzungsheers gefordert werden. Sie müssen im Verhältnisse zu den Hilfsquellen des Landes stehen und solcher Art sein, daß sie nicht für die Bevölkerung die Verpflichtung enthalten, an Kriegsunternehmungen gegen ihr Vaterland teilzunehmen.
 
Derartige Natural- und Dienstleistungen können nur mit Ermächtigung des Befehlshabers der besetzten Örtlichkeit gefordert werden.
 
Die Naturalleistungen sind so viel wie möglich bar zu bezahlen. Andernfalls sind dafür Empfangsbestätigungen auszustellen; die Zahlung der geschuldeten Summen soll möglichst bald bewirkt werden.
 
<center>Artikel 53.</center>
 
Das ein Gebiet besetzende Heer kann nur mit Beschlag belegen: das bare Geld und die Wertbestände des Staates sowie die dem Staate zustehenden eintreibbaren Forderungen, die Waffenniederlagen, Beförderungsmittel, Vorratshäuser und Lebensmittelvorräte sowie überhaupt alles bewegliche Eigentum des Staates, das geeignet ist, den Kriegsunternehmungen zu dienen.
 
Alle Mittel, die zu Lande, zu Wasser und in der Luft zur Weitergabe von Nachrichten und zur Beförderung von Personen oder Sachen dienen, mit Ausnahme der durch das Seerecht geregelten Fälle, sowie die Waffenniederlagen und überhaupt jede Art von Kriegsvorräten können, selbst wenn sie Privatpersonen gehören, mit Beschlag belegt werden. Beim Friedensschlusse müssen sie aber zurückgegeben und die Entschädigungen geregelt werden.
 
<center>Artikel 54.</center>
 
Die unterseeischen Kabel, die ein besetztes Gebiet mit einem neutralen Gebiete verbinden dürfen nur im Falle unbedingter Notwendigkeit mit Beschlag belegt oder zerstört werden. Beim Friedensschlusse müssen sie gleichfalls zurückgegeben und die Entschädigungen geregelt werden.
 
<center>Artikel 55.</center>
 
Der besetzende Staat hat sich nur als Verwalter und Nutznießer der öffentlichen Gebäude, Liegenschaften, Wälder und landwirtschaftlichen Betriebe zu betrachten, die dem feindlichen Staate gehören und sich in dem besetzten Gebiete befinden. Er soll den Bestand dieser Güter erhalten und sie nach den Regeln des Nießbrauchs verwalten.
 
<center>Artikel 56.</center>
 
Das Eigentum der Gemeinden und der dem Gottesdienste, der Wohltätigkeit, dem Unterrichte, der Kunst und der Wissenschaft gewidmeten Anstalten, auch wenn diese dem Staate gehören, ist als Privateigentum zu behandeln.
 
Jede Beschlagnahme, jede absichtliche Zerstörung oder Beschädigung von derartigen Anlagen, von geschichtlichen Denkmälern oder von Werken der Kunst und Wissenschaft ist untersagt und soll geahndet werden.
 
<center>---</center>
 
Hier nach: Abkommen betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs [Haager Landkriegsordnung], 18. Oktober 1907, RGBl. 1910, S. 107-151.
 
 
 
<references />
</div>
 
<div class="text-ru">


Всякий преднамеренный захват, истребление или повреждение подобных учреждений, исторических памятников, произведений художественных и научных воспрещаются и должны подлежать преследованию.


Здесь по переводу из [https://ru.wikisource.org/wiki/%D0%9A%D0%BE%D0%BD%D0%B2%D0%B5%D0%BD%D1%86%D0%B8%D1%8F_%D0%BE_%D0%B7%D0%B0%D0%BA%D0%BE%D0%BD%D0%B0%D1%85_%D0%B8_%D0%BE%D0%B1%D1%8B%D1%87%D0%B0%D1%8F%D1%85_%D1%81%D1%83%D1%85%D0%BE%D0%BF%D1%83%D1%82%D0%BD%D0%BE%D0%B9_%D0%B2%D0%BE%D0%B9%D0%BD%D1%8B_%281907%29 Викитеки].


<references />
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Aktuelle Version vom 13. Juni 2024, 13:03 Uhr


Abkommen, betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs. Vom 18. Oktober 1907
[ ]

Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der Präsident der Argentinischen Republik, Seine Majestät der Kaiser von Österreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischer König von Ungarn, Seine Majestät der König der Belgier, der Präsident der Republik Bolivien, der Präsident der Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien, Seine Königliche Hoheit der Fürst von Bulgarien, der Präsident der Republik Chile, der Präsident der Republik Kolumbien, der einstweilige Gouverneur der Republik Kuba, Seine Majestät der König von Dänemark, der Präsident der Dominikanischen Republik, der Präsident der Republik Ekuador, der Präsident der Französischen Republik, Seine Majestät der König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und der Britischen überseeischen Lande, Kaiser von Indien, Seine Majestät der König der Hellenen, der Präsident der Republik Guatemala, der Präsident der Republik Haïti, Seine Majestät der König von Italien, Seine Majestät der Kaiser von Japan, Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Luxemburg, Herzog zu Nassau, der Präsident der Vereinigten Staaten von Mexiko, Seine Königliche Hoheit der Fürst von Montenegro, Seine Majestät der König von Norwegen, der Präsident der Republik Panama, der Präsident der Republik Paraguay, Ihre Majestät die Königin der Niederlande, der Präsident der Republik Peru, Seine Kaiserliche Majestät der Schah von Persien, Seine Majestät der König von Portugal und Algarvien u. s. w., Seine Majestät der König von Rumänien, Seine Majestät der Kaiser aller Reußen, der Präsident der Republik Salvador, Seine Majestät der König von Serbien, Seine Majestät der König von Siam, Seine Majestät der König von Schweden, der Schweizerische Bundesrat, Seine Majestät der Kaiser der Osmanen, der Präsident des Orientalischen Freistaats Uruguay, der Präsident der Vereinigten Staaten von Venezuela,

in der Erwägung, daß bei allem Bemühen, Mittel zu suchen, um den Frieden zu sichern und bewaffnete Streitigkeiten zwischen den Völkern zu verhüten, es doch von Wichtigkeit ist, auch den Fall ins Auge zu fassen, wo ein Ruf zu den Waffen durch Ereignisse herbeigeführt wird, die ihre Fürsorge nicht hat abwenden können,

von dem Wunsche beseelt, selbst in diesem äußersten Falle den Interessen der Menschlichkeit und den sich immer steigernden Forderungen der Zivilisation zu dienen,

in der Meinung, daß es zu diesem Zwecke von Bedeutung ist, die allgemeinen Gesetze und Gebräuche des Krieges einer Durchsicht zu unterziehen, sei es, um sie näher zu bestimmen, sei es, um ihnen gewisse Grenzen zu ziehen, damit sie soviel wie möglich von ihrer Schärfe verlieren,

haben eine Vervollständigung und in gewissen Punkten eine bestimmtere Fassung des Werkes der Ersten Friedenskonferenz für nötig befunden, die im Anschluß an die Brüsseler Konferenz von 1874, ausgehend von den durch eine weise und hochherzige Fürsorge eingegebenen Gedanken, Bestimmungen zur Feststellung und Regelung der Gebräuche des Landkriegs angenommen hat.

Nach der Auffassung der hohen vertragschließenden Teile sollen diese Bestimmungen, deren Abfassung durch den Wunsch angeregt wurde, die Leiden des Krieges zu mildern, soweit es die militärischen Interessen gestatten, den Kriegführenden als allgemeine Richtschnur für ihr Verhalten in den Beziehungen untereinander und mit der Bevölkerung dienen.

Es war indessen nicht möglich, sich schon jetzt über Bestimmungen zu einigen, die sich auf alle in der Praxis vorkommenden Fälle erstrecken.

Andererseits konnte es nicht in der Absicht der hohen vertragschließenden Teile liegen, daß die nicht vorgesehenen Fälle in Ermangelung einer schriftlichen Abrede der willkürlichen Beurteilung der militärischen Befehlshaber überlassen bleiben.

Solange, bis ein vollständigeres Kriegsgesetzbuch festgestellt werden kann, halten es die hohen vertragschließenden Teile für zweckmäßig, festzusetzen, daß in den Fällen, die in den Bestimmungen der von ihnen angenommenen Ordnung nicht einbegriffen sind, die Bevölkerung und die Kriegführenden unter dem Schutze und der Herrschaft der Grundsätze des Völkerrechts bleiben, wie sie sich ergeben aus den unter gesitteten Völkern feststehenden Gebräuchen, aus den Gesetzen der Menschlichkeit und aus den Forderungen des öffentlichen Gewissens.

Sie erklären, daß namentlich die Artikel 1 und 2 der angenommenen Ordnung in diesem Sinne zu verstehen sind.

Die hohen vertragschließenden Teile, die hierüber ein neues Abkommen abzuschließen wünschen, haben zu Ihren Bevollmächtigten ernannt:

[Liste der Bevollmächtigten]

welche, nachdem sie ihre Vollmachten hinterlegt und diese in guter und gehöriger Form befunden haben, über folgende Bestimmungen übereingekommen sind:

Artikel 1.

Die Vertragsmächte werden ihren Landheeren Verhaltungsmaßregeln geben, welche der dem vorliegenden Abkommen beigefügten Ordnung der Gesetze und Gebräuche des Landkriegs entsprechen.

Artikel 2.

Die Bestimmungen der im Artikel 1 angeführten Ordnung sowie des vorliegenden Abkommens finden nur zwischen den Vertragsmächten Anwendung und nur dann, wenn die Kriegführenden sämtlich Vertragsparteien sind.

Artikel 3.

Die Kriegspartei, welche die Bestimmungen der bezeichneten Ordnung verletzen sollte, ist gegebenen Falles zum Schadensersatze verpflichtet. Sie ist für alle Handlungen verantwortlich, die von den zu ihrer bewaffneten Macht gehörenden Personen begangen werden.

Artikel 4.

Dieses Abkommen tritt nach seiner Ratifikation für die Beziehungen zwischen den Vertragsmächten an die Stelle des Abkommens vom 29. Juli 1899, betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs.

Das Abkommen von 1899 bleibt in Kraft für die Beziehungen zwischen den Mächten, die es unterzeichnet haben, die aber das vorliegende Abkommen nicht gleichermaßen ratifizieren sollten.

Artikel 5.

Dieses Abkommen soll möglichst bald ratifiziert werden.

Die Ratifikationsurkunden sollen im Haag hinterlegt werden.

Die erste Hinterlegung von Ratifikationsurkunden wird durch ein Protokoll festgestellt, das von den Vertretern der daran teilnehmenden Mächte und von dem Niederländischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten unterzeichnet wird.

Die späteren Hinterlegungen von Ratifikationsurkunden erfolgen mittels einer schriftlichen, an die Regierung der Niederlande gerichteten Anzeige, der die Ratifikationsurkunde beizufügen ist.

Beglaubigte Abschrift des Protokolls über die erste Hinterlegung von Ratifikationsurkunden, der im vorstehenden Absatz erwähnten Anzeigen sowie der Ratifikationsurkunden wird durch die Regierung der Niederlande den zur Zweiten Friedenskonferenz eingeladenen Mächten sowie den anderen Mächten, die dem Abkommen beigetreten sind, auf diplomatischem Wege mitgeteilt werden. In den Fällen des vorstehenden Absatzes wird die bezeichnete Regierung ihnen zugleich bekanntgeben, an welchem Tage sie die Anzeige erhalten hat.

Artikel 6.

Die Mächte, die nicht unterzeichnet haben, können diesem Abkommen später beitreten.

Die Macht, die beizutreten wünscht, hat ihre Absicht der Regierung der Niederlande schriftlich anzuzeigen und ihr dabei die Beitrittsurkunde zu übersenden, die im Archive der bezeichneten Regierung hinterlegt werden wird.

Diese Regierung wird unverzüglich allen anderen Mächten beglaubigte Abschrift der Anzeige wie der Beitrittsurkunde übersenden und zugleich angeben, an welchem Tage sie die Anzeige erhalten hat.

Artikel 7.

Dieses Abkommen wird wirksam für die Mächte, die an der ersten Hinterlegung von Ratifikationsurkunden teilgenommen haben, sechzig Tage nach dem Tage, an dem das Protokoll über diese Hinterlegung aufgenommen ist, und für die später ratifizierenden oder beitretenden Mächte sechzig Tage, nachdem die Regierung der Niederlande die Anzeige von ihrer Ratifikation oder von ihrem Beitritt erhalten hat.

Artikel 8.

Sollte eine der Vertragsmächte dieses Abkommen kündigen wollen, so soll die Kündigung schriftlich der Regierung der Niederlande erklärt werden, die unverzüglich beglaubigte Abschrift der Erklärung allen anderen Mächten mitteilt und ihnen zugleich bekanntgibt, an welchem Tage sie die Erklärung erhalten hat.

Die Kündigung soll nur in Ansehung der Macht wirksam sein, die sie erklärt hat, und erst ein Jahr, nachdem die Erklärung bei der Regierung der Niederlande eingegangen ist.

Artikel 9.

Ein im Niederländischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten geführtes Register soll den Tag der gemäß Artikel 5 Abs. 3, 4 erfolgten Hinterlegung von Ratifikationsurkunden angeben sowie den Tag, an dem die Anzeigen von dem Beitritt (Artikel 6 Abs. 2) oder von der Kündigung (Artikel 8 Abs. 1) eingegangen sind.

Jede Vertragsmacht hat das Recht, von diesem Register Kenntnis zu nehmen und beglaubigte Auszüge daraus zu verlangen.

Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten dieses Abkommen mit ihren Unterschriften versehen.

Geschehen im Haag am achtzehnten Oktober neunzehnhundertsieben in einer einzigen Ausfertigung, die im Archive der Regierung der Niederlande hinterlegt bleiben soll und wovon beglaubigte Abschriften den zur Zweiten Friedenskonferenz eingeladenen Mächten auf diplomatischem Wege übergeben werden sollen.

[Unterschriften]


---

Anlage zum Abkommen.
[ ]

---
Ordnung der Gesetze und Gebräuche des Landkriegs.
Erster Abschnitt.
Kriegführende.
Erstes Kapitel.
Begriff des Kriegführenden.
Artikel 1.

Die Gesetze, die Rechte und die Pflichten des Krieges gelten nicht nur für das Heer, sondern auch für die Milizen und Freiwilligen-Korps, wenn sie folgende Bedingungen in sich vereinigen:

1. daß jemand an ihrer Spitze steht, der für seine Untergebenen verantwortlich ist,

2. daß sie ein bestimmtes aus der Ferne erkennbares Abzeichen tragen,

3. daß sie die Waffen offen führen und

4. daß sie bei ihren Unternehmungen die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachten.

In den Ländern, in denen Milizen oder Freiwilligen-Korps das Heer oder einen Bestandteil des Heeres bilden, sind diese unter der Bezeichnung „Heer“ einbegriffen.

Artikel 2.

Die Bevölkerung eines nicht besetzten Gebiets, die beim Herannahen des Feindes aus eigenem Antriebe zu den Waffen greift, um die eindringenden Truppen zu bekämpfen, ohne Zeit gehabt zu haben, sich nach Artikel 1 zu organisieren, wird als kriegführend betrachtet, wenn sie die Waffen offen führt und die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachtet.

Artikel 3.

Die bewaffnete Macht der Kriegsparteien kann sich zusammensetzen aus Kombattanten und Nichtkombattanten. Im Falle der Gefangennahme durch den Feind haben die einen wie die anderen Anspruch auf Behandlung als Kriegsgefangene.

Zweites Kapitel.
Kriegsgefangene.
Artikel 4.

Die Kriegsgefangenen unterstehen der Gewalt der feindlichen Regierung, aber nicht der Gewalt der Personen oder der Abteilungen, die sie gefangen genommen haben.

Sie sollen mit Menschlichkeit behandelt werden.

Alles, was ihnen persönlich gehört, verbleibt ihr Eigentum mit Ausnahme von Waffen, Pferden und Schriftstücken militärischen Inhalts.

Artikel 5.

Die Kriegsgefangenen können in Städten, Festungen, Lagern oder an anderen Orten untergebracht werden mit der Verpflichtung, sich nicht über eine bestimmte Grenze hinaus zu entfernen; dagegen ist ihre Einschließung nur statthaft als unerläßliche Sicherungsmaßregel und nur während der Dauer der diese Maßregel notwendig machenden Umstände.

Artikel 6.

Der Staat ist befugt, die Kriegsgefangenen mit Ausnahme der Offiziere nach ihrem Dienstgrad und nach ihren Fähigkeiten als Arbeiter zu verwenden. Diese Arbeiten dürfen nicht übermäßig sein und in keiner Beziehung zu den Kriegsunternehmungen stehen.

Den Kriegsgefangenen kann gestattet werden, Arbeiten für öffentliche Verwaltungen oder für Privatpersonen oder für ihre eigene Rechnung auszuführen.

Arbeiten für den Staat werden nach den Sätzen bezahlt, die für Militärpersonen des eigenen Heeres bei Ausführung der gleichen Arbeiten gelten, oder, falls solche Sätze nicht bestehen, nach einem Satze, wie er den geleisteten Arbeiten entspricht.

Werden die Arbeiten für Rechnung anderer öffentlicher Verwaltungen oder für Privatpersonen ausgeführt, so werden die Bedingungen im Einverständnisse mit der Militärbehörde festgestellt.

Der Verdienst der Kriegsgefangenen soll zur Besserung ihrer Lage verwendet und der Überschuß nach Abzug der Unterhaltungskosten ihnen bei der Freilassung ausgezahlt werden.

Artikel 7.

Die Regierung, in deren Gewalt sich die Kriegsgefangenen befinden, hat für ihren Unterhalt zu sorgen.

In Ermangelung einer besonderen Verständigung zwischen den Kriegführenden sind die Kriegsgefangenen in Beziehung auf Nahrung, Unterkunft und Kleidung auf demselben Fuße zu behandeln wie die Truppen der Regierung, die sie gefangen genommen hat.

Artikel 8.

Die Kriegsgefangenen unterstehen den Gesetzen, Vorschriften und Befehlen, die in dem Heere des Staates gelten, in dessen Gewalt sie sich befinden. Jede Unbotmäßigkeit kann mit der erforderlichen Strenge geahndet werden.

Entwichene Kriegsgefangene, die wieder ergriffen werden, bevor es ihnen gelungen ist, ihr Heer zu erreichen, oder bevor sie das Gebiet verlassen haben, das von den Truppen, welche sie gefangen genommen hatten, besetzt ist, unterliegen disziplinarischer Bestrafung.

Kriegsgefangene, die nach gelungener Flucht von neuem gefangen genommen werden, können für die frühere Flucht nicht bestraft werden.

Artikel 9.

Jeder Kriegsgefangene ist verpflichtet, auf Befragen seinen wahren Namen und Dienstgrad anzugeben; handelt er gegen diese Vorschrift, so können ihm die Vergünstigungen, die den Kriegsgefangenen seiner Klasse zustehen, entzogen werden.

Artikel 10.

Kriegsgefangene können gegen Ehrenwort freigelassen werden, wenn die Gesetze ihres Landes sie dazu ermächtigen; sie sind alsdann bei ihrer persönlichen Ehre verbunden, die übernommenen Verpflichtungen sowohl ihrer eigenen Regierung als auch dem Staate gegenüber, der sie zu Kriegsgefangenen gemacht hat, gewissenhaft zu erfüllen.

Ihre Regierung ist in solchem Falle verpflichtet, keinerlei Dienste zu verlangen oder anzunehmen, die dem gegebenen Ehrenworte widersprechen.

Artikel 11.

Ein Kriegsgefangener kann nicht gezwungen werden, seine Freilassung gegen Ehrenwort anzunehmen; ebensowenig ist die feindliche Regierung verpflichtet, dem Antrag eines Kriegsgefangenen auf Entlassung gegen Ehrenwort zu entsprechen.

Artikel 12.

Jeder gegen Ehrenwort entlassene Kriegsgefangene, der gegen den Staat, dem gegenüber er die Ehrenverpflichtung eingegangen ist, oder gegen dessen Verbündete die Waffen trägt und wieder ergriffen wird, verliert das Recht der Behandlung als Kriegsgefangener und kann vor Gericht gestellt werden.

Artikel 13.

Personen, die einem Heere folgen, ohne ihm unmittelbar anzugehören, wie Kriegskorrespondenten, Zeitungsberichterstatter, Marketender und Lieferanten, haben, wenn sie in die Hand des Feindes geraten und diesem ihre Festhaltung zweckmäßig erscheint, das Recht auf Behandlung als Kriegsgefangene, vorausgesetzt, daß sie sich im Besitz eines Ausweises der Militärbehörde des Heeres befinden, das sie begleiten.

Artikel 14.

Beim Ausbruche der Feindseligkeiten wird in jedem der kriegführenden Staaten und eintretenden Falles in den neutralen Staaten, die Angehörige eines der Kriegführenden in ihr Gebiet aufgenommen haben, eine Auskunftsstelle über die Kriegsgefangenen errichtet. Diese ist berufen, alle die Kriegsgefangenen betreffenden Anfragen zu beantworten, und erhält von den zuständigen Dienststellen alle Angaben über die Unterbringung und deren Wechsel, über Freilassungen gegen Ehrenwort, über Austausch, über Entweichungen, über Aufnahme in die Hospitäler und über Sterbefälle sowie sonstige Auskünfte, die nötig sind, um über jeden Kriegsgefangenen ein Personalblatt anzulegen und auf dem laufenden zu erhalten. Die Auskunftstelle verzeichnet auf diesem Personalblatte die Matrikelnummer, den Vor- und Zunamen, das Alter, den Heimatort, den Dienstgrad, den Truppenteil, die Verwundungen, den Tag und Ort der Gefangennahme, der Unterbringung, der Verwundungen und des Todes sowie alle besonderen Bemerkungen. Das Personalblatt wird nach dem Friedensschlusse der Regierung des anderen Kriegführenden übermittelt.

Die Auskunftstelle sammelt ferner alle zum persönlichen Gebrauche dienenden Gegenstände, Wertsachen, Briefe u. s. w., die auf den Schlachtfeldern gefunden oder von den gegen Ehrenwort entlassenen, ausgetauschten, entwichenen oder in Hospitälern oder Feldlazaretten gestorbenen Kriegsgefangenen hinterlassen werden, und stellt sie den Berechtigten zu.

Artikel 15.

Die Hilfsgesellschaften für Kriegsgefangene, die ordnungsmäßig nach den Gesetzen ihres Landes gebildet worden sind und den Zweck verfolgen, die Vermittler der mildtätigen Nächstenhilfe zu sein, erhalten von den Kriegführenden für sich und ihre ordnungsmäßig beglaubigten Agenten jede Erleichterung innerhalb der durch die militärischen Erfordernisse und die Verwaltungsvorschriften gezogenen Grenzen, um ihre menschenfreundlichen Bestrebungen wirksam ausführen zu können. Den Delegierten dieser Gesellschaften kann auf Grund einer ihnen persönlich von der Militärbehörde erteilten Erlaubnis und gegen die schriftliche Verpflichtung, sich allen von dieser etwa erlassenen Ordnungs- und Polizeivorschriften zu fügen, gestattet werden, Beihilfen an den Unterbringungsstellen sowie an den Rastorten der in die Heimat zurückkehrenden Gefangenen zu verteilen.

Artikel 16.

Die Auskunftstellen genießen Portofreiheit. Briefe, Postanweisungen, Geldsendungen und Postpakete, die für die Kriegsgefangenen bestimmt sind oder von ihnen abgesandt werden, sind sowohl im Lande der Aufgabe, als auch im Bestimmungsland und in den Zwischenländern von allen Postgebühren befreit.

Die als Liebesgaben und Beihilfen für Kriegsgefangene bestimmten Gegenstände sind von allen Eingangszöllen und anderen Gebühren sowie von den Frachtkosten auf Staatseisenbahnen befreit.

Artikel 17.

Die gefangenen Offiziere erhalten dieselbe Besoldung, wie sie den Offizieren gleichen Dienstgrads in dem Lande zusteht, wo sie gefangen gehalten werden; ihre Regierung ist zur Erstattung verpflichtet.

Artikel 18.

Den Kriegsgefangenen wird in der Ausübung ihrer Religion mit Einschluß der Teilnahme am Gottesdienste volle Freiheit gelassen unter der einzigen Bedingung, daß sie sich den Ordnungs- und Polizeivorschriften der Militärbehörde fügen.

Artikel 19.

Die Testamente der Kriegsgefangenen werden unter denselben Bedingungen entgegengenommen oder errichtet wie die der Militärpersonen des eigenen Heeres.

Das gleiche gilt für die Sterbeurkunden sowie für die Beerdigung von Kriegsgefangenen, wobei deren Dienstgrad und Rang zu berücksichtigen ist.

Artikel 20.

Nach dem Friedensschlusse sollen die Kriegsgefangenen binnen kürzester Frist in ihre Heimat entlassen werden.

Drittes Kapitel.
Kranke und Verwundete.
Artikel 21.

Die Pflichten der Kriegführenden in Ansehung der Behandlung von Kranken und Verwundeten bestimmen sich aus dem Genfer Abkommen.

Zweiter Abschnitt.
Feindseligkeiten.
Erstes Kapitel.
Mittel zur Schädigung des Feindes, Belagerungen und Beschießungen.
Artikel 22.

Die Kriegführenden haben kein unbeschränktes Recht in der Wahl der Mittel zur Schädigung des Feindes.

Artikel 23.

Abgesehen von den durch Sonderverträge aufgestellten Verboten, ist namentlich untersagt:

a) die Verwendung von Gift oder vergifteten Waffen,

b) die meuchlerische Tötung oder Verwundung von Angehörigen des feindlichen Volkes oder Heeres,

c) die Tötung oder Verwundung eines die Waffen streckenden oder wehrlosen Feindes, der sich auf Gnade oder Ungnade ergeben hat,

d) die Erklärung, daß kein Pardon gegeben wird,

e) der Gebrauch von Waffen, Geschossen oder Stoffen, die geeignet sind, unnötig Leiden zu verursachen,

f) der Mißbrauch der Parlamentärflagge, der Nationalflagge oder der militärischen Abzeichen oder der Uniform des Feindes sowie der besonderen Abzeichen des Genfer Abkommens,

g) die Zerstörung oder Wegnahme feindlichen Eigentums außer in den Fällen, wo diese Zerstörung oder Wegnahme durch die Erfordernisse des Krieges dringend erheischt wird,

h) die Aufhebung oder zeitweilige Außerkraftsetzung der Rechte und Forderungen von Angehörigen der Gegenpartei oder die Ausschließung ihrer Klagbarkeit.

Den Kriegführenden ist ebenfalls untersagt, Angehörige der Gegenpartei zur Teilnahme an den Kriegsunternehmungen gegen ihr Land zu zwingen; dies gilt auch für den Fall, daß sie vor Ausbruch des Krieges angeworben waren.

Artikel 24.

Kriegslisten und die Anwendung der notwendigen Mittel, um sich Nachrichten über den Gegner und das Gelände zu verschaffen, sind erlaubt.

Artikel 25.

Es ist untersagt, unverteidigte Städte, Dörfer, Wohnstätten oder Gebäude, mit welchen Mitteln es auch sei, anzugreifen oder zu beschießen.

Artikel 26.

Der Befehlshaber einer angreifenden Truppe soll vor Beginn der Beschießung, den Fall eines Sturmangriffs ausgenommen, alles was an ihm liegt tun, um die Behörden davon zu benachrichtigen.

Artikel 27.

Bei Belagerungen und Beschießungen sollen alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen werden, um die dem Gottesdienste, der Kunst, der Wissenschaft und der Wohltätigkeit gewidmeten Gebäude, die geschichtlichen Denkmäler, die Hospitäler und Sammelplätze für Kranke und Verwundete soviel wie möglich zu schonen, vorausgesetzt, daß sie nicht gleichzeitig zu einem militärischen Zwecke Verwendung finden.

Pflicht der Belagerten ist es, diese Gebäude oder Sammelplätze mit deutlichen besonderen Zeichen zu versehen und diese dem Belagerer vorher bekanntzugeben.

Artikel 28.

Es ist untersagt, Städte oder Ansiedelungen, selbst wenn sie im Sturme genommen sind, der Plünderung preiszugeben.

Zweites Kapitel.
Spione.
Artikel 29.

Als Spion gilt nur, wer heimlich oder unter falschem Vorwand in dem Operationsgebiet eines Kriegführenden Nachrichten einzieht oder einzuziehen sucht in der Absicht, sie der Gegenpartei mitzuteilen.

Demgemäß sind Militärpersonen in Uniform, die in das Operationsgebiet des feindlichen Heeres eingedrungen sind, um sich Nachrichten zu verschaffen, nicht als Spione zu betrachten. Desgleichen gelten nicht als Spione: Militärpersonen und Nichtmilitärpersonen, die den ihnen erteilten Auftrag, Mitteilungen an ihr eigenes oder an das feindliche Heer zu überbringen, offen ausführen. Dahin gehören ebenfalls Personen, die in Luftschiffen befördert werden, um Mitteilungen zu überbringen oder um überhaupt Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen eines Heeres oder eines Gebiets aufrechtzuerhalten.

Artikel 30.

Der auf der Tat ertappte Spion kann nicht ohne vorausgegangenes Urteil bestraft werden.

Artikel 31.

Ein Spion, welcher zu dem Heere, dem er angehört, zurückgekehrt ist und später vom Feinde gefangen genommen wird, ist als Kriegsgefangener zu behandeln und kann für früher begangene Spionage nicht verantwortlich gemacht werden.

Drittes Kapitel.
Parlamentäre.
Artikel 32.

Als Parlamentär gilt, wer von einem der Kriegführenden bevollmächtigt ist, mit dem anderen in Unterhandlungen zu treten, und sich mit der weißen Fahne zeigt. Er hat Anspruch auf Unverletzlichkeit, ebenso der ihn begleitende Trompeter, Hornist oder Trommler, Fahnenträger und Dolmetscher.

Artikel 33.

Der Befehlshaber, zudem ein Parlamentär gesandt wird, ist nicht verpflichtet, ihn unter allen Umständen zu empfangen.

Er kann alle erforderlichen Maßregeln ergreifen, um den Parlamentär zu verhindern, seine Sendung zur Einziehung von Nachrichten zu benutzen.

Er ist berechtigt, bei vorkommendem Mißbrauche den Parlamentär zeitweilig zurückzuhalten.

Artikel 34.

Der Parlamentär verliert seinen Anspruch auf Unverletzlichkeit, wenn der bestimmte, unwiderlegbare Beweis vorliegt, daß er seine bevorrechtigte Stellung dazu benutzt hat, um Verrat zu üben oder dazu anzustiften.

Viertes Kapitel.
Kapitulationen.
Artikel 35.

Die zwischen den abschließenden Parteien vereinbarten Kapitulationen sollen den Forderungen der militärischen Ehre Rechnung tragen.

Einmal abgeschlossen, sollen sie von beiden Parteien gewissenhaft beobachtet werden.

Fünftes Kapitel.
Waffenstillstand.
Artikel 36.

Der Waffenstillstand unterbricht die Kriegsunternehmungen kraft eines wechselseitigen Übereinkommens der Kriegsparteien. Ist eine bestimmte Dauer nicht vereinbart worden, so können die Kriegsparteien jederzeit die Feindseligkeiten wieder aufnehmen, doch nur unter der Voraussetzung, daß der Feind, gemäß den Bedingungen des Waffenstillstandes, rechtzeitig benachrichtigt wird.

Artikel 37.

Der Waffenstillstand kann ein allgemeiner oder ein örtlich begrenzter sein.

Der erstere unterbricht die Kriegsunternehmungen der kriegführenden Staaten allenthalben, der letztere nur für bestimmte Teile der kriegführenden Heere und innerhalb eines bestimmten Bereichs.

Artikel 38.

Der Waffenstillstand muß in aller Form und rechtzeitig den zuständigen Behörden und den Truppen bekanntgemacht werden. Die Feindseligkeiten sind sofort nach der Bekanntmachung oder zu dem festgesetzten Zeitpunkt einzustellen.

Artikel 39.

Es ist Sache der abschließenden Parteien, in den Bedingungen des Waffenstillstandes festzusetzen, welche Beziehungen etwa auf dem Kriegsschauplatze mit der Bevölkerung und untereinander statthaft sind.

Artikel 40.

Jede schwere Verletzung des Waffenstillstandes durch eine der Parteien gibt der anderen das Recht, ihn zu kündigen und in dringenden Fällen sogar die Feindseligkeiten unverzüglich wieder aufzunehmen.

Artikel 41.

Die Verletzung der Bedingungen des Waffenstillstandes durch Privatpersonen, die aus eigenem Antriebe handeln, gibt nur das Recht, die Bestrafung der Schuldigen und gegebenen Falles einen Ersatz für den erlittenen Schaden zu fordern.

Dritter Abschnitt.
Militärische Gewalt auf besetztem feindlichen Gebiete.
Artikel 42.

Ein Gebiet gilt als besetzt, wenn es sich tatsächlich in der Gewalt des feindlichen Heeres befindet.

Die Besetzung erstreckt sich nur auf die Gebiete, wo diese Gewalt hergestellt ist und ausgeübt werden kann.

Artikel 43.

Nachdem die gesetzmäßige Gewalt tatsächlich in die Hände des Besetzenden übergegangen ist, hat dieser alle von ihm abhängenden Vorkehrungen zu treffen, um nach Möglichkeit die öffentliche Ordnung und das öffentliche Leben wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten, und zwar, soweit kein zwingendes Hindernis besteht, unter Beachtung der Landesgesetze.

Artikel 44.

Einem Kriegführenden ist es untersagt, die Bevölkerung eines besetzten Gebiets zu zwingen, Auskünfte über das Heer des anderen Kriegführenden oder über dessen Verteidigungsmittel zu geben.

Artikel 45.

Es ist untersagt, die Bevölkerung eines besetzten Gebiets zu zwingen, der feindlichen Macht den Treueid zu leisten.

Artikel 46.

Die Ehre und die Rechte der Familie, das Leben der Bürger und das Privateigentum sowie die religiösen Überzeugungen und gottesdienstlichen Handlungen sollen geachtet werden.

Das Privateigentum darf nicht eingezogen werden.

Artikel 47.

Die Plünderung ist ausdrücklich untersagt.

Artikel 48.

Erhebt der Besetzende in dem besetzten Gebiete die zugunsten des Staates bestehenden Abgaben, Zölle und Gebühren, so soll er es möglichst nach Maßgabe der für die Ansetzung und Verteilung geltenden Vorschriften tun; es erwächst damit für ihn die Verpflichtung, die Kosten der Verwaltung des besetzten Gebietes in dem Umfange zu tragen, wie die gesetzmäßige Regierung hierzu verpflichtet war.

Artikel 49.

Erhebt der Besetzende in dem besetzten Gebiet außer den im vorstehenden Artikel bezeichneten Abgaben andere Auflagen in Geld, so darf dies nur zur Deckung der Bedürfnisse des Heeres oder der Verwaltung dieses Gebiets geschehen.

Artikel 50.

Keine Strafe in Geld oder anderer Art darf über eine ganze Bevölkerung wegen der Handlungen einzelner verhängt werden, für welche die Bevölkerung nicht als mitverantwortlich angesehen werden kann.

Artikel 51.

Zwangsauflagen können nur auf Grund eines schriftlichen Befehl und unter Verantwortlichkeit eines selbständig kommandierenden Generals erhoben werden.

Die Erhebung soll so viel wie möglich nach den Vorschriften über die Ansetzung und Verteilung der bestehenden Abgaben erfolgen.

Über jede auferlegte Leistung wird den Leistungspflichtigen eine Empfangsbestätigung erteilt.

Artikel 52.

Naturalleistungen und Dienstleistungen können von Gemeinden oder Einwohnern nur für die Bedürfnisse des Besetzungsheers gefordert werden. Sie müssen im Verhältnisse zu den Hilfsquellen des Landes stehen und solcher Art sein, daß sie nicht für die Bevölkerung die Verpflichtung enthalten, an Kriegsunternehmungen gegen ihr Vaterland teilzunehmen.

Derartige Natural- und Dienstleistungen können nur mit Ermächtigung des Befehlshabers der besetzten Örtlichkeit gefordert werden.

Die Naturalleistungen sind so viel wie möglich bar zu bezahlen. Andernfalls sind dafür Empfangsbestätigungen auszustellen; die Zahlung der geschuldeten Summen soll möglichst bald bewirkt werden.

Artikel 53.

Das ein Gebiet besetzende Heer kann nur mit Beschlag belegen: das bare Geld und die Wertbestände des Staates sowie die dem Staate zustehenden eintreibbaren Forderungen, die Waffenniederlagen, Beförderungsmittel, Vorratshäuser und Lebensmittelvorräte sowie überhaupt alles bewegliche Eigentum des Staates, das geeignet ist, den Kriegsunternehmungen zu dienen.

Alle Mittel, die zu Lande, zu Wasser und in der Luft zur Weitergabe von Nachrichten und zur Beförderung von Personen oder Sachen dienen, mit Ausnahme der durch das Seerecht geregelten Fälle, sowie die Waffenniederlagen und überhaupt jede Art von Kriegsvorräten können, selbst wenn sie Privatpersonen gehören, mit Beschlag belegt werden. Beim Friedensschlusse müssen sie aber zurückgegeben und die Entschädigungen geregelt werden.

Artikel 54.

Die unterseeischen Kabel, die ein besetztes Gebiet mit einem neutralen Gebiete verbinden dürfen nur im Falle unbedingter Notwendigkeit mit Beschlag belegt oder zerstört werden. Beim Friedensschlusse müssen sie gleichfalls zurückgegeben und die Entschädigungen geregelt werden.

Artikel 55.

Der besetzende Staat hat sich nur als Verwalter und Nutznießer der öffentlichen Gebäude, Liegenschaften, Wälder und landwirtschaftlichen Betriebe zu betrachten, die dem feindlichen Staate gehören und sich in dem besetzten Gebiete befinden. Er soll den Bestand dieser Güter erhalten und sie nach den Regeln des Nießbrauchs verwalten.

Artikel 56.

Das Eigentum der Gemeinden und der dem Gottesdienste, der Wohltätigkeit, dem Unterrichte, der Kunst und der Wissenschaft gewidmeten Anstalten, auch wenn diese dem Staate gehören, ist als Privateigentum zu behandeln.

Jede Beschlagnahme, jede absichtliche Zerstörung oder Beschädigung von derartigen Anlagen, von geschichtlichen Denkmälern oder von Werken der Kunst und Wissenschaft ist untersagt und soll geahndet werden.

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Hier nach: Abkommen betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs [Haager Landkriegsordnung], 18. Oktober 1907, RGBl. 1910, S. 107-151.


Конвенция о законах и обычаях сухопутной войны[ ]

Гаага, 18 октября 1907 года

(Перечень Договаривающихся Сторон)

Принимая во внимание, что наряду с изысканием средств к сохранению мира и предупреждению вооруженных столкновений между народами надлежит равным образом иметь в виду и тот случай, когда придется прибегнуть к оружию в силу событий, устранение которых при всем старании оказалось бы невозможным;

желая и в этом крайнем случае служить делу человеколюбия и сообразоваться с постоянно развивающимися требованиями цивилизации;

признавая, что для сего надлежит подвергнуть пересмотру общие законы и обычаи войны как в целях более точного их определения, так и для того, чтобы ввести в них известные ограничения, которые, насколько возможно, смягчили бы их суровость;

признали необходимым восполнить и по некоторым пунктам сделать более точными труды Первой Конференции Мира, которая, одушевляясь по примеру Брюссельской Конференции 1874 года этими началами мудрой и великодушной предусмотрительности, приняла постановления, имеющие предметом определить и установить обычаи сухопутной войны.

Постановления эти, внушенные желанием уменьшить бедствия войны, насколько позволят военные требования, предназначаются, согласно видам Высоких Договаривающихся Сторон, служить общим руководством для поведения воюющих в их отношениях друг к другу и к населению.

В настоящее время оказалось, однако, невозможным прийти к соглашению относительно постановлений, которые обнимали бы все возникающие на деле случаи.

С другой стороны, в намерения Высоких Договаривающихся Держав не могло входить, чтобы непредвиденные случаи, за отсутствием письменных постановлений, были предоставлены на произвольное усмотрение военноначальствующих.

Впредь до того времени, когда представится возможность издать более полный свод законов войны, Высокие Договаривающиеся Стороны считают уместным засвидетельствовать, что в случаях, не предусмотренных принятыми ими постановлениями, население и воюющие остаются под охраною и действием начал международного права, поскольку они вытекают из установившихся между образованными народами обычаев, из законов человечности и требований общественного сознания.

Они объявляют, что именно в таком смысле должны быть понимаемы, в частности, статьи 1 и 2 принятого ими Положения. Высокие Договаривающиеся Стороны, желая заключить для сего Конвенцию, назначили своими уполномоченными:

(перечень уполномоченных),

каковые по представлении своих полномочий, признанных составленными в надлежащей и законной форме, согласились о нижеследующем.

Статья 1

Договаривающиеся Державы дадут своим сухопутным войскам наказ, согласный с приложенным к настоящей Конвенции Положением о законах и обычаях сухопутной войны.

Статья 2

Постановления упомянутого в статье 1 Положения, а равно настоящей Конвенции обязательны лишь для Договаривающихся Держав и только в случае, если все воюющие участвуют в Конвенции.

Статья 3

Воюющая Сторона, которая нарушит постановления сказанного Положения, должна будет возместить убытки, если к тому есть основание. Она будет ответственна за все действия, совершенные лицами, входящими в состав ее военных сил.

Статья 4

Настоящая Конвенция, надлежащим образом ратифицированная, заменит в отношениях между Договаривающимися Державами Конвенцию 29 июля 1899 года о законах и обычаях сухопутной войны.

Конвенция 1899 года остается в силе в отношениях между Державами, которые ее подписали и которые не ратифицируют равным образом и настоящей Конвенции.

Статья 5

Настоящая Конвенция будет ратифицирована в возможно скором времени.

Ратификации будут сданы на хранение в Гаагу. О первой сдаче на хранение ратификаций составляется протокол, подписываемый Представителями Держав, которые в этом участвуют, и Нидерландским Министром Иностранных Дел.

Последующие сдачи на хранение ратификаций совершаются посредством письменных оповещений, направляемых Нидерландскому Правительству и сопровождаемых актами ратификации.

Засвидетельствованная копия с протокола о первой сдаче на хранение ратификаций с оповещений, упомянутых в предшествующей части статьи, а равно с актов ратификаций немедленно передается при посредстве Нидерландского Министра Иностранных Дел и дипломатическим путем Державам, приглашенным на Вторую Конференцию Мира, а равно другим Державам, присоединившимся к Конвенции. В случаях, указанных в предшествующей части статьи, сказанное Правительство сообщает им в то же время день, в который оно получило оповещение.

Статья 6

Державам, настоящую Конвенцию не подписавшим, предоставляется право присоединиться к ней.

Держава, которая желает присоединиться, письменно извещает о своем намерении Нидерландское Правительство, передавая ему акт присоединения, который будет храниться в архиве сказанного Правительства.

Это Правительство немедленно передает всем другим Державам, приглашенным на Вторую Конференцию Мира, засвидетельствованную копию оповещения, а равно акта присоединения, указывая день, когда оно получило оповещение.

Статья 7

Настоящая Конвенция вступит в силу в отношении Держав, участвовавших в первой сдаче на хранение ратификации, шестьдесят дней спустя после дня протокола этой сдачи, а в отношении Держав, которые ратифицируют позднее или присоединятся, шестьдесят дней после того, как оповещение о их ратификации или о их присоединении будет получено Нидерландским Правительством.

Статья 8

В случае если бы одна из Договаривающихся Держав пожелала отказаться от настоящей Конвенции, об этом отказе письменно оповещается Нидерландское Правительство, которое немедленно сообщает засвидетельствованную копию оповещения всем другим Державам, уведомляя их о дне, когда оно его получило.

Этот отказ будет действительным лишь в отношении Державы, сделавшей о нем оповещение, и лишь год спустя после того, как оповещение было получено Нидерландским Правительством.

Статья 9

Список, составляемый в Нидерландском Министерстве Иностранных Дел, будет заключать указание дня сдачи на хранение ратификации, произведенной согласно статье 5, части 3 и 4, а равно дней, в которые будут получены оповещения о присоединении (статья 6, часть 2) и об отказе (статья 8, часть 1).

Каждая Договаривающаяся Держава может знакомиться с этим списком и просить о выдаче засвидетельствованных копий.

В удостоверение сего уполномоченные подписали настоящую Конвенцию.

Учинено в Гааге восемнадцатого октября тысяча девятьсот седьмого года в одном экземпляре, который будет храниться в архиве Нидерландского Правительства и засвидетельствованные копии коего будут сообщены дипломатическим путем Державам, приглашенным на Вторую Конференцию Мира.

ПОЛОЖЕНИЕ О ЗАКОНАХ И ОБЫЧАЯХ СУХОПУТНОЙ ВОЙНЫ
ОТДЕЛ I. О ВОЮЮЩИХ
Глава I. О том, кто признается воюющим
Статья 1

Военные законы, права и обязанности применяются не только к армии, но также к ополчению и добровольческим отрядам, если они удовлетворяют всем нижеследующим условиям:

1) имеют во главе лицо, ответственное за своих подчиненных;

2) имеют определенный и явственно видимый издали отличительный знак;

3) открыто носят оружие и

4) соблюдают в своих действиях законы и обычаи войны.

Ополчение или добровольческие отряды в тех странах, где они составляют армию или входят в ее состав, понимаются под наименованием армии.

Статья 2

Население незанятой территории, которое при приближении неприятеля добровольно возьмется за оружие для борьбы с вторгающимися войсками и которое не имело времени устроиться, согласно статье 1 будет признаваться в качестве воюющего, если будет открыто носить оружие и будет соблюдать законы и обычаи войны.

Статья 3

Вооруженные силы воюющих сторон могут состоять из сражающихся и не сражающихся. В случае захвата неприятелем как те, так и другие пользуются правами военнопленных.

Глава II. О военнопленных
Статья 4

Военнопленные находятся во власти неприятельского Правительства, а не отдельных лиц или отрядов, взявших их в плен. С ними надлежит обращаться человеколюбиво. Все, что принадлежит им лично, за исключением оружия, лошадей и военных бумаг, остается их собственностью.

Статья 5

Военнопленные могут быть подвергнуты водворению в городе, крепости, лагере или каком-либо другом месте с обязательством не удаляться за известные определенные границы; но собственно заключение может быть применено к ним лишь как необходимая мера безопасности и исключительно пока существуют обстоятельства, вызывающие эту меру.

Статья 6

Государство может привлекать военнопленных к работам сообразно с их чином и способностями, за исключением офицеров. Работы эти не должны быть слишком обременительными и не должны иметь никакого отношения к военным действиям.

Военнопленным может быть разрешено работать на государственные установления, за счет частных лиц или лично от себя.

Работы, производимые для Государства, оплачиваются по расчету цен, существующему для чинов местной армии, за исполнение тех же работ, а если такого расчета нет, то по ценам, соответственным произведенным работам.

Если работы производятся на государственные установления или за счет частных лиц, то условия их определяются по соглашению с военной властью.

Заработок пленных назначается на улучшение их положения, а остаток выдается им при освобождении, за вычетом расходов по их содержанию.

Статья 7

Содержание военнопленных возлагается на Правительство, во власти которого они находятся.

Если между воюющими не заключено особого соглашения, то военнопленные пользуются такой же пищей, помещением и одеждой, как войска Правительства, взявшего их в плен.

Статья 8

Военнопленные подчиняются законам, уставам и распоряжениям, действующим в армии Государства, во власти коего они находятся. Всякое неповиновение с их стороны дает право на применение к ним необходимых мер строгости.

Лица, бежавшие из плена и задержанные ранее, чем успеют присоединиться к своей армии, или ранее, чем покинут территорию, занятую армией, взявшей их в плен, подлежат дисциплинарным взысканиям.

Военнопленные, удачно совершившие побег и вновь взятые в плен, не подлежат никакому взысканию за свой прежний побег.

Статья 9

Каждый военнопленный обязан на поставленный ему вопрос объявить свое настоящее имя и чин, и в случае нарушения этого правила он подвергается ограничению тех преимуществ, которые предоставлены военнопленным его разряда.

Статья 10

Военнопленные могут быть освобождаемы на честное слово, если это разрешается законами их страны, и в таком случае обязаны с ручательством личною своей честью добросовестно исполнить принятые ими на себя обязательства как в отношении собственного Правительства, так и Правительства, взявшего их в плен.

В этом случае их собственное Правительство обязывается ни требовать, ни принимать от них никаких услуг, противных данному ими слову.

Статья 11

Военнопленный не может быть принуждаем к освобождению на честное слово; равно и неприятельское Правительство не обязано давать согласие на просьбу пленного об освобождении его на честное слово.

Статья 12

Каждый военнопленный, отпущенный на честное слово, и затем вновь взятый в действиях с оружием в руках против того Правительства, перед коим он обязался честью, или против союзников последнего, теряет права, предоставленные военнопленным, и может быть предан суду.

Статья 13

Лица, сопровождающие армию, но не принадлежащие собственно к ее составу, как то: газетные корреспонденты и репортеры, маркитанты, поставщики, в том случае, когда будут захвачены неприятелем и когда последний сочтет полезным задержать их, пользуются правами военнопленных, если только имеют удостоверение от военной власти той армии, которую они сопровождали.

Статья 14

С открытием военных действий в каждом из воюющих Государств, а также и в нейтральных Государствах в том случае, если они приняли на свою территорию воюющих, учреждается справочное бюро о военнопленных. Бюро это, имеющее назначением давать ответы на все запросы, касающиеся военнопленных, получает от различных подлежащих учреждений все сведения относительно водворения и перемещения, освобождения на честное слово, обмена, побегов, поступления в госпиталь, смерти, а равно другие сведения, требуемые для составления и своевременного исправления именной карточки о каждом военнопленном. Бюро обязано заносить на нее номер, имя и фамилию, возраст, место происхождения, чин, войсковую часть, день и место взятия в плен, водворения, получения ран и смерти, а равно все особые замечания. Именная карточка передается Правительству другого воюющего после заключения мира.

Справочное бюро обязано равным образом собирать и хранить в одном месте, а также пересылать по принадлежности все вещи, служащие для личного пользования, ценности, письма и проч., которые будут найдены на поле битвы или останутся после пленных, освобожденных на честное слово, обмененных, бежавших или умерших в госпиталях и полевых лазаретах.

Статья 15

Общества для оказания помощи военнопленным, надлежаще учрежденные по законам их страны и имеющие задачей быть посредниками в делах благотворения, а также и их законно уполномоченные агенты для наиболее успешного выполнения своей человеколюбивой деятельности будут пользоваться всеми облегчениями со стороны воюющих в пределах, обусловленных военными требованиями и административными порядками. Уполномоченные этих обществ допускаются для раздачи пособий в места водворения пленных, равно как и на пункты остановок военнопленных, возвращаемых на родину, под условием предъявления именного разрешения, выданного военною властью, и дачи письменного обязательства подчиняться всем ее распоряжениям, касающимся порядка и безопасности.

Статья 16

Справочные бюро освобождаются от уплаты весового сбора. Письма, переводы, денежные суммы, равно как и почтовые посылки, адресуемые военнопленным или ими отправляемые, освобождаются от всех почтовых сборов как в странах отправления и назначения, так и в промежуточных странах.

Пожертвования и вспомоществование вещами, посылаемые для военнопленных, освобождаются от всех таможенных и других сборов, равно как от провозной платы по железным дорогам, состоящим в казенном управлении.

Статья 17

Военнопленные офицеры получают оклад, на который имеют право офицеры того же ранга страны, где они задержаны, под условием возмещения такового расхода их Правительством.

Статья 18

Военнопленным предоставляется полная свобода отправления религиозных обрядов, не исключая и присутствия на церковных, по их обрядам, богослужениях, под единственным условием соблюдения предписанных военною властью мер порядка и безопасности.

Статья 19

Духовные завещания военнопленных принимаются на хранение и составляются на тех же основаниях, как и завещания военнослужащих местной армии.

Те же правила соблюдаются относительно свидетельств о смерти, равно как и относительно погребения военнопленных, причем принимаются во внимание их чин и звание.

Статья 20

По заключении мира отсылка военнопленных на родину должна быть произведена в возможно близкий срок.

Глава III. О больных и раненых
Статья 21

Обязанности воюющих Сторон, относящиеся к уходу за больными и ранеными, определяются Женевскою конвенциею.

ОТДЕЛ II. О ВОЕННЫХ ДЕЙСТВИЯХ
Глава I. О средствах нанесения вреда неприятелю, об осадах и бомбардировках
Статья 22

Воюющие не пользуются неограниченным правом в выборе средств нанесения вреда неприятелю.

Статья 23

Кроме ограничений, установленных особыми соглашениями, воспрещается:

а) употреблять яд или отравленное оружие;

б) предательски убивать или ранить лиц, принадлежащих к населению или войскам неприятеля;

в) убивать или ранить неприятеля, который, положив оружие или не имея более средств защищаться, безусловно сдался;

г) объявлять, что никому не будет дано пощады;

д) употреблять оружие, снаряды или вещества, способные причинять излишние страдания;

е) незаконно пользоваться парламентерским или национальным флагом, военными знаками и форменной одеждой неприятеля, равно как и отличительными знаками, установленными Женевскою конвенциею;

ж) истреблять или захватывать неприятельскую собственность, кроме случаев, когда подобное истребление или захват настоятельно вызывается военною необходимостью;

з) объявлять потерявшими силу, приостановленными или лишенными судебной защиты права и требования подданных противной стороны.

Равным образом воюющему запрещено принуждать подданных противной стороны принимать участие в военных действиях, направленных против их страны, даже в том случае, если они были на его службе до начала войны.

Статья 24

Военные хитрости и употребления способов, необходимых к получению сведений о неприятеле и о местности, признаются дозволенными.

Статья 25

Воспрещается атаковать или бомбардировать каким бы то ни было способом незащищенные города, селения, жилища или строения.

Статья 26

Начальник нападающих войск ранее, чем приступить к бомбардированию, за исключением случаев атаки открытою силою, должен сделать все от него зависящее для предупреждения о сем властей.

Статья 27

При осадах и бомбардировках должны быть приняты все необходимые меры к тому, чтобы щадить, насколько возможно, храмы, здания, служащие целям науки, искусств и благотворительности, исторические памятники, госпитали и места, где собраны больные и раненые, под условием, чтобы таковые здания и места не служили одновременно военным целям.

Осаждаемые обязаны обозначить эти здания и места особыми видимыми знаками, о которых осаждающие должны быть заранее поставлены в известность.

Статья 28

Воспрещается отдавать на разграбление город или местность, даже взятые приступом.

Глава II. О лазутчиках
Статья 29

Лазутчиком может быть признаваемо только такое лицо, которое, действуя тайным образом или под ложными предлогами, собирает или старается собрать сведения в районе действий одного из воюющих с намерением сообщить таковые противной стороне.

Так, не считаются лазутчиками военные чины, которые в форме проникнут для собирания сведений в район действия неприятельской армии. Равно не считаются лазутчиками те военного и не военного звания лица, открыто исполняющие свои обязанности, которым поручена передача депеш по назначению в их собственную либо в неприятельскую армию. К этому же разряду принадлежат и лица, посылаемые на воздушных шарах для передачи депеш или вообще для поддержания сообщений между различными частями армии или территории.

Статья 30

Лазутчик, пойманный на месте, не может быть наказан без предварительного суда.

Статья 31

Лазутчик, возвратившийся в свою армию и впоследствии взятый неприятелем, признается военнопленным и не подлежит никакой ответственности за прежние свои действия как лазутчик.

Глава III. О парламентерах
Статья 32

Парламентером считается лицо, уполномоченное одной из воюющих Сторон вступить в переговоры с другою и являющееся с белым флагом. Как сам парламентер, так и сопровождающие его трубач, горнист или барабанщик, лицо, несущее флаг, и переводчик пользуются правом неприкосновенности.

Статья 33

Начальник войск, к которому послан парламентер, не обязан принять его при всяких обстоятельствах.

Он может принять все необходимые меры, дабы воспрепятствовать парламентеру воспользоваться возложенным на него поручением для собирания сведений.

Он имеет право в случае злоупотреблений со стороны парламентера временно его задержать.

Статья 34

Парламентер теряет право на неприкосновенность, если будет положительным и несомненным образом доказано, что он воспользовался своим привилегированным положением для подговора к измене или для ее совершения.

Глава IV. О капитуляциях
Статья 35

При заключении между Договаривающимися Сторонами капитуляций должны быть принимаемы во внимание правила воинской чести.

Заключенные капитуляции должны быть в точности соблюдаемые обеими Сторонами.

Глава V. О перемирии
Статья 36


Перемирие приостанавливает военные действия по взаимному соглашению воюющих Сторон. Если срок перемирия не был установлен, то воюющие могут во всякое время возобновить военные действия, с тем, однако, чтобы неприятель был предупрежден об этом заблаговременно согласно условиям перемирия.

Статья 37

Перемирие может быть общим или местным. Первое приостанавливает повсюду военные действия между воюющими Государствами; второе — только между известными частями воюющих армий и на определенном пространстве.

Статья 38

Подлежащие власти и войска должны быть официальным образом и своевременно извещены о перемирии. Военные действия приостанавливаются или немедленно по объявлении перемирия, или же в условленный срок.

Статья 39

От Договаривающихся Сторон зависит определить в условиях перемирия, какие отношения к населению и между Сторонами могут иметь место на театре войны.

Статья 40

Всякое существенное нарушение перемирия одною из Сторон дает право другой отказаться от него и даже, в крайнем случае, немедленно возобновить военные действия.

Статья 41

Нарушение условий перемирия отдельными лицами, действующими по собственному почину, дает только право требовать наказания виновных и вознаграждения за понесенные потери, если бы таковые случились.

ОТДЕЛ III. О ВОЕННОЙ ВЛАСТИ НА ТЕРРИТОРИИ НЕПРИЯТЕЛЬСКОГО ГОСУДАРСТВА
Статья 42

Территория признается занятою, если она действительно находится во власти неприятельской армии.

Занятие распространяется лишь на те области, где эта власть установлена и в состоянии проявлять свою деятельность.

Статья 43

С фактическим переходом власти из рук законного Правительства к занявшему территорию неприятелю последний обязан принять все зависящие от него меры к тому, чтобы, насколько возможно, восстановить и обеспечить общественный порядок и общественную жизнь, уважая существующие в стране законы, буде к тому не встретится неодолимого препятствия.

Статья 44

Воюющему воспрещается принуждать население занятой области давать сведения об армии другого воюющего или о его средствах обороны.

Статья 45

Воспрещается принуждать население занятой области к присяге на верность неприятельской Державе.

Статья 46

Честь и права семейные, жизнь отдельных лиц и частная собственность, равно как и религиозные убеждения и отправление обрядов веры, должны быть уважаемы. Частная собственность не подлежит конфискации.

Статья 47

Грабеж безусловно воспрещается.

Статья 48

Если неприятель взимает в занятой им области установленные в пользу Государства налоги, пошлины и денежные сборы, то он обязан делать это, по возможности сообразуясь с существующими правилами обложения и раскладки их, причем на него ложится проистекающая из сего обязанность нести расходы по управлению занятой областью в размерах, в каких обязывалось к сему законное Правительство.

Статья 49

Взимание неприятелем в занятой им области других денежных сборов, сверх упомянутых в предыдущей статье, допускается только на нужды армии или управления этой областью.

Статья 50

Никакое общее взыскание, денежное или иное, не может быть налагаемо на все население за те деяния единичных лиц, в коих не может быть усмотрено солидарной ответственности населения.

Статья 51

Никакая контрибуция не должна быть взимаема иначе как на основании письменного распоряжения и под ответственностью начальствующего генерала.

Сбор оной должен по возможности производиться согласно правилам обложения и раскладки существующих налогов.

По каждой контрибуции плательщикам должна выдаваться расписка.

Статья 52

Реквизиции натурой и повинности могут быть требуемы от общин и жителей лишь для нужд занявшей область армии. Они должны соответствовать средствам страны и быть такого рода, чтобы они не налагали на население обязанности принимать участие в военных действиях против своего отечества.

Эти реквизиции и повинности могут быть требуемы лишь с разрешения военачальника занятой местности.

Натуральные повинности должны быть по возможности оплачиваемы наличными деньгами; в противном случае они удостоверяются расписками и уплата должных сумм будет произведена возможно скорее.

Статья 53

Армия, занимающая область, может завладеть только деньгами, фондами и долговыми требованиями, составляющими собственность Государства, складами оружия, перевозочными средствами, магазинами и запасами провианта и вообще всей движимой собственностью Государства, могущей служить для военных действий.

Все средства, приспособленные для передачи сведений на суше, на море и по воздуху, для перевозки лиц и вещей, за исключением случаев, подлежащих действию морского права, склады оружия и вообще всякого рода боевые припасы, даже если они принадлежат частным лицам, также могут быть захвачены, но подлежат возврату с возмещением убытков по заключении мира.

Статья 54

Подводные кабели, соединяющие занятую территорию с территорией нейтральной, захватываются или уничтожаются лишь в случаях крайней необходимости. Они должны быть равным образом возвращены, а возмещение убытков производится по заключении мира.

Статья 55

Государство, занявшее область, должно признавать за собою лишь права управления и пользовладения по отношению к находящимся в ней и принадлежащим неприятельскому Государству общественным зданиям, недвижимостям, лесам и сельскохозяйственным угодьям. Оно обязано сохранять основную ценность этих видов собственности и управлять ими согласно правилам пользовладения.

Статья 56

Собственность общин, учреждений церковных, благотворительных и образовательных, художественных и научных, хотя бы принадлежащих Государству, приравнивается к частной собственности.

Всякий преднамеренный захват, истребление или повреждение подобных учреждений, исторических памятников, произведений художественных и научных воспрещаются и должны подлежать преследованию.

Здесь по переводу из Викитеки.