Einführung:Stalin, ''Vor Erfolgen von Schwindel befallen. Zu den Fragen der kollektivwirtschaftlichen Bewegung''
Am 2. März 1930 wurde in der "Pravda" der Artikel von I. Stalin "Vor Erfolgen von Schwindel befallen" veröffentlicht. Er erschien auf dem Höhepunkt der Kampagne zur Durchführung der Kollektivierung der Landwirtschaft, die auf dem XV. Parteitag der VKP(b) im Dezember 1927 verkündet worden war. Im politischen Bericht, mit dem der Generalsekretär des CK I. Stalin auf dem XV. Parteitag auftrat, wurde auf einen gewissen Entwicklungsrückstand der privaten bäuerlichen Kleinwirtschaften im Vergleich zur sozialistischen Großindustrie hingewiesen. Die bolschewistische Führung hatte diesen Mangel zu überwinden versucht, indem sie die "kleinsten Bauernwirtschaften" in große landwirtschaftliche Betriebe "auf der Grundlage der gemeinschaftlichen, genossenschaftlichen, kollektiven Bodenbestellung" vereinigte und "landwirtschaftliche Maschinen und Traktoren" sowie "wissenschaftliche Verfahren zur Intensivierung der Landwirtschaft" verwendete.[1]
Auf dem Novemberplenum des CK der VKP(b) von 1929 wurde als erstrangige Aufgabe die Durchführung einer "flächendeckenden Kollektivierung" genannt. Ein Großteil der Fragen, die auf dem Plenum diskutiert wurden, betraf die Landwirtschaft und die Durchführung der Kollektivierung. In Ausführung seiner Beschlüsse über die Mobilisierung von 25 000 Arbeitern zur ständigen Tätigkeit in den Kolchosen legte das CK am 18. Dezember 1929 die Kontrollzahlen für Anwerbung und Verteilung der Mobilisierten nach Regionen fest. Insgesamt wurden für diese Tätigkeit über 27000 Personen ausgewählt.
Bereits um die Jahreswende 1929/1930 stieß die bolschewistische Führung jedoch auf große Schwierigkeiten bei der Durchführung der flächendeckenden Kollektivierung. Zu Stalins Lebzeiten wurden die objektiven Gründe, die zum bäuerlichen Widerstand gegen die flächendeckende Kollektivierung führten, auf "feindliche Aktionen der Klassenfeinde" reduziert. In diesen Kontext wurde auch Stalins Artikel "Vor Erfolgen von Schwindel befallen" gestellt.[2]
So wurde in der "Kurzbiographie" von I. Stalin behauptet, daß "Feinde der Partei" versucht hätten, den Kurs auf die Kollektivierung der Landwirtschaft zu vereiteln. Dies sei nicht nur in direkten Auftritten gegen die Kollektivierung von seiten der "rechten Kapitulanten", sondern auch in "linkslerischen" Abweichungen von der Parteilinie (im Verstoß gegen das festgelegte Tempo der Kollektivierung und das Prinzip der Freiwilligkeit beim Kolchosenaufbau, in der Zwangsvergesellschaftung der Wohnbauten, des Kleinviehs, des Geflügels usw.) zum Ausdruck gekommen. Der "Führer der Partei" sei jedoch in der Lage gewesen, die entstandene Gefahr rechtzeitig zu erkennen, und habe in seinem Artikel "Vor Erfolgen von Schwindel befallen" diesen "Abweichungen", die gedroht hätten, die "Kolchosenbewegung zugrunde zu richten", eine Abfuhr erteilt.[3]
In der "Tauwetter"-Periode unter Chruščev und in der Zeit Brežnevs, wurden Versuche unternommen, die Ereignisse, die mit der Durchführung der Kollektivierung und mit dem Erscheinen des Artikels von I. Stalin zusammenhingen, eingehender zu erforschen. Doch die Sache beschränkte sich im Grunde genommen auf Schlußfolgerungen im Kontext der Kampagne zur Aufdeckung des "Persönlichkeitskultes". Auf der einen Seite wurde betont, daß Stalins Veröffentlichung "Vor Erfolgen von Schwindel befallen" eine große und positive Rolle spielte, in dem sie Klarheit über die Politik der Partei im Kolchosaufbau schuf, das Prinzip ihrer Freiwilligkeit betonte und administrativen Druck gegenüber den Bauern verurteilte. Man wies darauf hin, daß Stalins Artikel die Parteiorganisationen dazu brachte, begangene Fehler und Verwerfungen im Kolchosaufbau zu revidieren. Auf der anderen Seite wurde festgehalten, daß im Artikel die Gründe für diese Fehler nicht im vollen Ausmaß aufgedeckt wurden und daß die Hauptschuld den lokalen Kadern zugeschoben wurde.[4]
Eine Gesamtdarstellung zur Geschichte der sowjetischen Bauernschaft, die zu Beginn der Perestrojka erschien, enthielt viel Faktenmaterial zu diesem Thema. Darin wurde auch die Frage nach den negativen Erscheinungen und Tendenzen, die zum Hindernis auf dem Wege der flächendeckenden Kollektivierung wurden, nicht ausgeblendet. Unter diesen wurden genannt: die übermäßige Vergesellschaftung des bäuerlichen Vermögens, darunter des großen und kleinen Rindviehs, die "Gigantomanie" bei der Gründung der Kolchosen und die unbegründete Forcierung des Kollektivierungstempos in den nationalen und den Zuschußgebieten.[5]
In dieser Kollektivmonographie wurden aber keine Dokumente zum Widerstand aufgeführt, den die Bauernschaft gegen die Politik der flächendeckenden Kollektivierung leistete, und es gab außerdem keine statistischen Angaben zu den Repressionsmaßnahmen gegen die "antisowjetischen Elemente" auf dem Dorf, darunter zur Aussiedlung von Kulaken.
In der Zeit der Gorbačevschen Perestrojka und später, in der El'cin-Epoche, entfaltete sich die Kampagne, die die stalinschen Methoden des Aufbaus des Sozialismus und der Kollektivierung kritisierte, mit neuer Kraft. In der wissenschaftlichen Literatur, die Ende der 1980er-Anfang der 1990er Jahre erschien, waren unparteiische Äußerungen und direkte Beschuldigungen an Stalins Adresse gang und gäbe: Er habe die Entfesselung eines schweren und langwierigen "Krieges der Regierung gegen die Bauern" initiiert.[6]
Nachdem neue Archivdokumente veröffentlicht worden waren, boten sich neue Möglichkeiten für eine objektivere und tiefere Erforschung der Kollektivierung sowie der Umstände, unter denen Stalins Artikel "Vor Erfolgen von Schwindel befallen" erschien.
Die Ereignisse ergeben folgendes Bild. Nach dem November-Plenum des CK der VKP(b) wurde in der Sitzung des Politbüros am 5. Dezember 1929 eine Sonderkommission mit Ja. Jakovlev (seit dem 7. Dezember – Volkskommissar für Ackerbau der UdSSR) an der Spitze geschaffen, die sich mit Fragen des Kollektivierungstempos in verschiedenen Gebieten der UdSSR und den staatlichen Hilfsleistungen auseinanderzusetzen und eine entsprechende Korrektur des Jahresplans vorzulegen hatte.
Unter den Mitgliedern der Jakovlev-Kommission gab es hinsichtlich des Kollektivierungstempos und der Entkulakisierungspolitik verschiedene Meinungen. Vertreter von Regionen wie der Unteren Wolga (B. Šeboldaev) und des Nordkaukasus (V. Ivanov) sowie des SNK der RSFSR (B. Ryskulov) sprachen sich für ein schnelles Kollektivierungstempo aus. Ja. Jakovlev selbst sowie G. Kaminskij (Kolchoszentrum), М. Chataevič (Mittlere Wolga) und F. Gološčekin (Kasachstan) vertraten eine vorsichtigere Position. Aus dem Entwurf des Beschlusses, den die Kommission in dieser Frage am 18. Dezember 1929 gefaßt hatte, folgte, daß die Vertreter der zweiten Position Oberhand gewannen.
In der Folgezeit wurden jedoch auf Anweisung I. Stalins bedeutende Korrekturen am Entwurf vorgenommen. Als Stalin sich mit dem neuen Dokumententext bekannt machte, war er unzufrieden. Am 25. Dezember fragte er bei Molotov nach, welcher Meinung er in dieser Frage sei. Beide waren sich einig, daß es notwendig sei, die Fristen für die Kollektivierung in den zentralen Getreidegebieten des Landes kürzer zu setzen, als dies der Beschlußentwurf der Jakovlev-Kommission vorgesehen hatte.
Der Entwurf des CK-Beschlusses, auf Anweisung I. Stalins umgearbeitet, wurde dem Politbüro vorgelegt. Am 4. Januar redigierten ihn Stalin und Jakovlev. Im Dokument wurde die Reduzierung des Kollektivierungstempos in Gebieten wie der Unteren und der Mittleren Wolga und dem Nordkaukasus auf 1 bis 2 Jahre, für die restlichen Getreidegebiete auf 2 bis 3 Jahre vorgesehen. Die Entscheidung über das Schicksal des Kulakentums wurde bis zu ihrer Erörterung durch eine Sonderkommission des Politbüros, die später gegründet wurde, vertagt.
Nachdem Stalin und Molotov den Entwurf der Jakovlev-Kommission nachbearbeitet hatten, wurde er unter Berücksichtigung der Bemerkungen von Ryskulov und Šeboldaev als Beschluß des CK der VKP(b) "Über das Tempo der Kollektivierung und die Hilfemaßnahmen des Staates für den Kolchosaufbau" am 5. Januar 1930 verabschiedet. Der Beschluß hielt die Partei- und Sowjetmitarbeiter sowie die lokalen Machtorgane dazu an, das Tempo der Kollektivierung und der Entkulakisierung zu forcieren.
Am 15. Januar 1930 nahm eine Kommission des Politbüros mit V. Molotov an der Spitze ihre Tätigkeit auf, die die Maßnahmen bezüglich des Kulakentums auszuarbeiten hatte. Am 26. Januar schlossen ihre Mitglieder die Arbeit am Entwurf eines CK-Beschlusses zu dieser Frage ab. Am 30. Januar verabschiedete das Politbüro einen Beschluß, wonach nicht nur Mitglieder von konterrevolutionären Organisationen und Organisatoren von Terrorakten und antisowjetischen Massenausschreitungen, sondern auch alle "Kulakenelemente" auszusiedeln waren, "bei gleichzeitiger Enteignung des Vermögens und Beschlagnahmung der Produktionsmittel, deren Umfang die zulässige Größe übersteigt". Im Beschluß wurde die Gesamtzahl von 210 000 Familien genannt, die den besagten restriktiven Maßnahmen auszusetzen waren. Den Betroffenen wurde formell gestattet, bis zu 500 Rubel Bargeld pro Familie einzubehalten, in der Praxis jedoch wurde das gesamte Vermögen und Geld enteignet.
Nach der Verabschiedung der Beschlüsse des CK der VKP(b) vom 5. und 30. Januar 1930 wurde die Forcierung des Kollektivierungstempos verstärkt. Vor Ort begann noch vor der Verabschiedung dieses Beschlusses die Entkulakisierung nicht nur der Kulaken, sondern aller vermögenden Bauern. Seit Februar 1930 erhielt sie einen umfassenden Charakter.
Als Antwort auf die Zwangskollektivierung, die von Gewaltmaßnahmen und Repressionen begleitet worden war, organisierten die Bauern offene Massenproteste. Am 20. Februar war das Politbüro zur Einsicht gezwungen, daß in der Sache der Kollektivierung und Entkulakisierung ein zu eiliges Tempo vorgelegt worden war. Gleichzeitig wurde in einem geheimen Beschluß "Über die Kollektivierung und den Kampf gegen das Kulakentum in den wirtschaftlich rückständigen nationalen Gebieten", der am selben Tag verabschiedet wurde, angeordnet, daß erstens, die flächendeckende Kollektivierung auch auf die nationalen Gebiete ausgeweitet wird und daß zweitens, die Maßnahmen zur Liquidierung der Kulaken- und Bajwirtschaften umzusetzen sind.
Im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die Frühjahrsbestellung 1930 kommandierte das CK der VKP(b) G. Ordžonikidze in die Ukraine ab, schickte L. Kaganovič an die Mittlere Wolga, A. Mikojan in den Nordkaukasus, M. Kalinin in das Zentrale Schwarzerdegebiet, S. Syrcov nach Sibirien, N. Janson in den Ural, Ja. Jakovlev an die Untere Wolga; sie hatten den "Plan zur Bereitstellung des Saatguts" sicherzustellen. Nachdem sie von der Dienstreise zurückgekehrt waren, erklärten die CK-Bevollmächtigen Kalinin, Ordonikidze, Janson u.a. in der Tagung vom 24.-25. Februar 1930, daß sich der Kollektivierungsprozeß ohne Auffälligkeiten entwickelte. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, daß – obwohl es zu ernsthaften Übertreibungen nicht gekommen sei – bei der Vergesellschaftung des Vermögens Mißbrauch zugelassen wurde, weil die Mitarbeiter der untersten Ebene im großen und ganzen durch das Zentrum falsch angewiesen worden waren.
Am 25. Februar 1930 wurde das Projekt eines Kommissionsbeschlusses "Über die Organisation der Frühjahrsbestellung und weitere Maßnahmen zur Kollektivierung und Liquidierung des Kulakentums", das von der Syrcov-Kommission vorbereitet worden war, an das Politbüro weiter geleitet und dort genehmigt. Sein Text wurde jedoch nicht vollständig veröffentlicht. Der Teil des Beschlusses, der die Maßnahmen zur Verstärkung der Vorbereitung auf die Frühjahrsbestellungskampagne betraf, erschien in den Zeitungen als Beschluß des SNK der UdSSR. Ein anderer Teil – über die Kollektivierung und Liquidierung des Kulakentums in jenen Gebieten, die auf die Zufuhr agrarischer Produkte angewiesen waren, – wurde an die entsprechenden Parteikomitees als Beschluß des CK der VKP(b) verschickt.
Indes ging der massenhafte Bauernprotest fast durchgängig in Aufstandsbewegungen über. Über 70% aller Bauernproteste, die 1930 stattfanden, hatten hierin ihren Grund. 72,5% von der Gesamtzahl der Aufstände fanden in den ersten drei Monaten des Jahres 1930 statt.
Sie wurden zur Gefahr für den Fortbestand der Sowjetmacht selbst. Unter diesen Rahmenbedingungen wählte die Staats- und Parteiführung eine Taktik des Manövrierens, um den politischen Spannungen die Schärfe zu nehmen. Am 28. Februar beauftrage das Politbüro des CK der VKP(b) eine Kommission, die sich aus Syrcov, Stalin, Molotov, Vorošilov, Kalinin, Rykov, Mikojan, Jakovlev und Jurkin zusammensetzte, den Text des Musterstatuts des landwirtschaftlichen Artels schnell zu redigieren und ihn am 2. März zu veröffentlichen. Die Arbeit am Musterstatut hatte schon gegen Ende 1929 begonnen. Am 28. Dezember hatte das Kolchoszentrum dem Volkskommissariat für Ackerbau der UdSSR (Narkomzem) einen Statutsentwurf vorgelegt, der jedoch nicht angenommen worden war. Am 14. Januar 1930 war eine neue Version des Statuts auf der Allunionstagung, die sich aus Vertretern der Gebiete der flächendeckenden Kollektivierung zusammengesetzt hatte, diskutiert worden. Nach einer weiteren Nacharbeitung genehmigte das Narkomzem dieses Statut als Mustervorschlag, wonach sich die Kolchosen bei der Verfassung der eigenen Statute zu richten hatten.
Am 21. Januar schickte Ja. Jakovlev den Text des Statuts an I. Stalin, V. Molotov, L. Kaganovič und M. Kalinin. Er wurde nach Stalins (Rand)Bemerkungen sofort umgearbeitet und am 6. Februar veröffentlicht.
In der Sitzung des Politbüros am 28. Februar 1930 wurde I.V. Stalin beauftragt, mit einem Artikel, der gegen Verfehlungen bei der Kollektivierung gerichtet war, in der Presse Stellung zu beziehen. Am 2. März erschien dieser Artikel, der den Titel "Vor Erfolgen von Schwindel befallen" trug, in der "Pravda".
Vladimir Nevežin
(Übersetzung aus dem Russ. von L. Antipow)
2 марта 1930 г. в газете "Правда" была опубликована статья И. Сталина "Головокружение от успехов". Она появилась в разгар кампании по осуществлению курса на коллективизацию сельского хозяйства, провозглашенного в декабре 1927 г. на XV съезде ВКП(б). В Политическом отчете, с которым выступил на съезде Генеральный секретарь ЦК И. Сталин указывалось на существование определенного отставания темпов развития мелкого индивидуального крестьянского хозяйства от темпов развития крупной социалистической промышленности. Преодоление данного недостатка виделось большевистскому руководству в объединении "мельчайших крестьянских хозяйств" в крупные "на основе общественной, товарищеской, коллективной обработки земли, с применением сельскохозяйственных машин и тракторов", а также "научных приемов интенсификации земледелия"[7]
На пленуме ЦК ВКП(б) в ноябре 1929 г. в качестве первоочередной была поставлена задача проведения "сплошной коллективизации". Большая часть вопросов, обсуждавшихся на пленуме, касалась развития сельского хозяйства и проведения коллективизации. Во исполнение его решений о мобилизации 25 000 рабочих на постоянную работу в колхозах ЦК утвердил 18 декабря 1929 г. контрольные цифры набора и распределения мобилизованных по регионам. Всего же для такой работы было отобрано свыше 27 000 человек.
Однако уже на рубеже 1929-1930 гг. большевистскому руководству пришлось столкнуться с большими трудностями в проведении курса сплошной коллективизации. При жизни Сталина объективные причины, приведшие к сопротивлению крестьянства сплошной коллективизации, были сведены к "враждебным действиям классовых врагов". Именно в таком контексте и трактовалась сталинская статья "Головокружение от успехов"[8].
Так, в "Краткой биографии" И. Сталина утверждалось, что "враги партии" пытались сорвать курс на коллективизацию сельского хозяйства. Это выразилось не только в прямом выступлении против коллективизации со стороны "правых капитулянтов", но и в "левацких" искривлениях партийной линии (в нарушении установленных темпов коллективизации и принципа добровольности в колхозном строительстве, в "перескакивании через артель к коммуне" и в принудительном обобществлении жилых построек, мелкого скота, домашней птицы и т.д.). Однако "вождь партии" сумел своевременно заметить возникшую опасность, и в своей статье "Головокружение от успехов" дал отпор этим "перегибам", которые грозили "погубить колхозное движение"[9]
В постсталинскую эпоху, в период хрущевской "оттепели" и в брежневское время предпринимались попытки более глубокого изучения событий, связанных с проведением коллективизации и с обстоятельствами появления статьи И. Сталина. Однако дело ограничивалось в основном выводами в контексте кампании по разоблачению "культа личности". С одной стороны, подчеркивалось, что сталинская публикация "Головокружение от успехов" сыграла большую и положительную роль, разъяснив партийную политику в колхозном строительстве, подчеркнув принцип ее добровольности и осудив меры административного нажима на крестьян. Кроме того указывалось, что статья Сталина поворачивала партийные организации на путь исправления допущенных ошибок и перегибов в колхозном строительстве. С другой стороны, констатировалось, что в ней не раскрывались в полной мере причины этих ошибок, основная ответственность возлагалась на местные кадры[10].
Вышедший на заре горбачевской Перестройки обобщающий труд по истории советского крестьянства содержал огромный фактический материал по этой теме. Его авторы не обошли вопрос о негативных явлениях и тенденциях, ставших препятствием на пути сплошной коллективизации. Среди них назывались следующие: чрезмерное обобществление крестьянского имущества, в том числе – крупного и мелкого рогатого скота, "гигантомания" при создании колхозов, необоснованное форсирование темпов коллективизации в национальных и потребляющих районах[11].
Однако эта коллективная монография не содержала документов о том сопротивлении, которое оказывало крестьянство политике сплошной коллективизации. Кроме того, в ней не приводилось статистических данных о репрессивных мерах в отношении "антисоветских элементов" на селе, в том числе – о высылке кулаков.
На этапе горбачевской Перестройки и позднее, в ельцинскую эпоху, с новой силой развернулась кампания критики сталинских методов построения социализма и политики коллективизации. В литературе конца 1980-1990-х гг. сплошь и рядом встречались высказывания и прямые обвинения в адрес Сталина, который якобы был инициатором развязывания тяжелой и затяжной "войны правительства с крестьянством"[12].
С введением в научный оборот новых архивных материалов появилась возможность для более объективного и углубленного изучения проблемы коллективизации и, в частности, обстоятельств появления сталинской статьи "Головокружение от успехов.
Вырисовывыается следующая картина событий. После ноябрьского пленума ЦК ВКП(б), 5 декабря 1929 г., на заседании Политбюро была создана специальная комиссия во главе с Я. Яковлевым (с 7 декабря – нарком земледелия СССР), которая должна была разработать вопрос о темпах коллективизации в различных районах СССР и государственной помощи им, а затем представить соответствующую корректировку годового плана.
Мнения членов комиссии Яковлева относительно темпов коллективизации и политики раскулачивания разошлись. Представители таких регионов, как Нижняя Волга (Б. Шеболдаев) и Северный Кавказ (В. Иванов), а также СНК РСФСР (Б. Рыскулов) выступали за быстрые темпы коллективизации. Сам Я. Яковлев, а также Г. Каминский (Колхозцентр), М. Хатаевич (Средняя Волга) и Ф. Голощекин (Казахстан) занимали более осторожную позицию. Из проекта постановления, принятого комиссией по данному вопросу 18 декабря 1929 г., следовало, что верх одержали представители второй точки зрения.
Но в дальнейшем в проект по указанию И. Сталина были внесены существенные исправления. Ознакомившись с новым текстом документа, Сталин остался недоволен. 25 декабря он запросил мнение Молотова по данному вопросу. Оба сошлись во мнении, что необходимо наметить более короткие, чем это было зафиксировано в проекте постановления комиссии Яковлева, сроки коллективизации по основным хлебным районам страны.
Переработанный по указанию И. Сталина проект постановления ЦК был представлен в Политбюро. 4 января Сталин и Яковлев отредактировали его. В документе предусматривалось уменьшение сроков коллективизации в таких районах, как Нижняя и Средняя Волга, Северный Кавказ до 1-2-х лет, а для остальных зерновых районов – до 2-3-х лет. Решение вопроса о судьбе кулачества откладывалось до рассмотрения специальной комиссией Политбюро, которая была создана позднее.
После доработки Сталиным и Молотовым, с учетом замечаний Рыскулова и Шеболдаева проект комиссии Яковлева был оформлен в виде постановления ЦК ВКП(б) "О темпе коллективизации и мерах помощи колхозному строительству" от 5 января 1930 г. Постановление ориентировало партийных и советских работников, а также местные органы на форсирование темпов коллективизации и раскулачивания.
15 января 1930 г. начала свою работу комиссия Политбюро во главе с В. Молотовым по разработке мер в отношении кулачества. 26 января ее члены закончили работу над проектом постановления ЦК по данному вопросу. 30 января Политбюро приняло постановление, согласно которому не только участники контрреволюционных организаций и организаторы террористических актов и массовых антисоветских выступлений, но и все "кулацкие элементы" должны были высылаться "с конфискацией имущества и реквизицией инвентаря свыше трудовой нормы". В постановлении определялось общее число выселяемых – до 210 000 семей. Выселяемым формально разрешалось оставлять на руках до 500 руб. наличных денег на семью, но на практике конфисковывалось все имущество и деньги.
С принятием постановлений ЦК ВКП(б) от 5 и 30 января 1930 г. темпы коллективизации были форсированы. На местах, еще до принятия данного постановления началось раскулачивание не только кулаков, но и всех зажиточных крестьян. Широкоохватный характер оно приняло с февраля 1930 г.
В ответ на принудительную коллективизацию, cопровождавшуюся применением насильственных мер и репрессиями, крестьяне организовывали открытые массовые выступления. 20 февраля 1930 г. Политбюро было вынуждено признать, что в деле коллективизации и раскулачивания допускается определенная спешка. Одновременно в принятом в тот же день секретном постановлении "О коллективизации и борьбе с кулачеством в национальных экономически отсталых районах" допускалось наличие районов сплошной коллективизации в национальных республиках и осуществление там мер по ликвидации кулацких и байских хозяйств.
В связи с подготовкой к весеннему севу 1930 г. ЦК ВКП(б) направил в качестве своих уполномоченных: на Украину Г. Орджоникидзе; на Среднюю Волгу – Л. Кагановича; на Северный Кавказ – А. Микояна; в Центрально-Черноземный район – М. Калинина; в Сибирь – С. Сырцова; на Урал – Н. Янсона; на Нижнюю Волгу – Я. Яковлева. Они должны были обеспечить "план ссыпки семян". Вернувшись из командировки, на совещании 24-25 февраля 1930 г., они заявили, что процесс коллективизации развивается нормально. В то же время они отмечали, что хотя серьезных перегибов не имеется, при обобществлении имущества допускаются злоупотребления, поскольку низовые работники в целом неверно ориентированы центром.
25 февраля 1930 г. подготовленный комиссией Сырцова проект постановления комиссии "Об организации весеннего сева и дальнейших мероприятий по коллективизации и ликвидации кулачества" был передан в Политбюро и был утвержден. Однако его текст был опубликован не полностью. Раздел постановления, касающийся мероприятий по усилению подготовки к весенней посевной кампании, был помещен в газетах в качестве постановления СНК СССР. Другой раздел – о коллективизации и ликвидации кулачества в потребляющих районах – разослали соответствующим партийным комитетам в качестве постановления ЦК ВКП(б).
Между тем массовые крестьянские выступления сплошь и рядом перерастали в повстанческое движение. Свыше 70% всех крестьянских волнений, произошедших в 1930 г., происходили именно на этой почве. 72,5% от общего числа пришлось на первые три месяца 1930 г.
Создавалась угроза самому существованию Советской власти. В этих условиях партийно-государственное руководство, чтобы ослабить накал политической напряженности, избрало тактику маневрирования. 28 февраля Политбюро ЦК ВКП(б) поручило комиссии в составе Сырцова, Сталина, Молотова, Ворошилова, Калинина, Рыкова, Микояна, Яковлева и Юркина срочно отредактировать текст примерного Устава сельскохозяйственной артели и опубликовать его 2 марта. Собственно работа над примерным уставом началась еще на исходе 1929 г. 28 декабря Колхозцентр представил в Народный комиссариат земледелия СССР проект Устава, который, однако, не был принят. 14 января 1930 г. новый вариант Устава обсуждался на Всесоюзном совещании представителей районов сплошной коллективизации. После дополнительной доработки Наркомзем утвердил его в качестве примерного для выработки колхозами своих собственных уставов.
21 января Я. Яковлев разослал текст устава И. Сталину, В. Молотову, Л. Кагановичу и М. Калинину. По замечаниям Сталина он был срочно переработан и 6 февраля опубликован.
На заседании Политбюро 28 февраля 1930 г. И. Сталину было поручено выступить со статьей, направленной против перегибов в ходе коллективизации. 2 марта эта статья, озаглавленная "Головокружение от успехов", появилась в "Правде".
Владимир Невежин