Volltext:Beschluss „Über partei- und staatsfeindliche Handlungen von Berija“
Beschluss des Plenums des CK der KPSS: „Über die verbrecherische partei- und staatsfeindliche Tätigkeit von Berija“[ ]
7. Juli 1953
Nachdem es den Bericht des Genossen G. M. Malenkov über die verbrecherische partei- und staatsfeindliche Tätigkeit Berijas gehört und erörtert hat, stellt das Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion fest:
1. Nach dem Tod von I. V. Stalin spekulierte die gesamte bürgerliche Welt auf die Schwächung des Sowjetstaates, auf Zwietracht und Streit in der Führung unserer Partei und unseres Staates, auf die Schwächung der Beziehungen zwischen Partei und Volk. Aber dieses Kalkül der Feinde wurde über den Haufen geworfen. Das Zentralkomitee der Partei stellte in den vergangenen vier Monaten nach dem Ableben von I. V. Stalin die kontinuierliche und ordnungsgemäße Führung des gesamten Lebens des Landes sicher und wandte viel Arbeit für die Sammlung der Partei und des Volkes um die Aufgabe des Aufbaus des Sozialismus, für die Stärkung der ökonomischen und militärischen Macht unserer Heimat, für die weitere Verbesserung des Lebens der Arbeiter, Kolchosbauern, Intelligenz, aller sowjetischen Menschen auf. Indem sie die Entscheidungen des XIX. Parteitags der KPSS verwirklichte, gewährleistete die Partei einen machtvollen Aufschwung in allen Sektoren der Volkswirtschaft.
Die von der sowjetischen Regierung unternommene neue Friedensinitiative führte zur weiteren Stärkung der internationalen Stellung der UdSSR, zur Steigerung der Autorität unseres Landes, zu einem ernsthaften Aufschwung der weltweiten Bewegung zur Bewahrung und Festigung des Friedens.
2. Die Erfolge der Sowjetunion beim Aufbau des Kommunismus, die unablässige Vorwärtsbewegung auf dem Weg des Aufbaus des Sozialismus in den Ländern der Volksdemokratien Europas, und ebenso der machtvolle Aufschwung der Wirtschaft und Kultur der großen Chinesischen Volksrepublik, die Entwicklung der Arbeiterbewegung in einer Reihe kapitalistischer Länder und des nationalen Befreiungskampfes in den kolonialen und abhängigen Ländern, all das bedeutet ein gewaltiges Anwachsen der Stärke und Macht des demokratischen Lagers und der Weltbefreiungsbewegung.
Währenddessen findet im imperialistischen Lager eine weitere Zuspitzung der allgemeinen Krise des Kapitalismus und die Schwächung des ganzen kapitalistischen Systems statt, angesichts der unweigerlichen Vertiefung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, des Anwachsens der Arbeitslosigkeit, des Anstiegs der Teuerung und der Verelendung der Werktätigen. Als Folge der unaufhaltsamen Expansion des amerikanischen Imperialismus und seines schamlosen Diktats gegenüber seinen kleinen Partnern und Satelliten verschärfen sich die Widersprüche innerhalb des kapitalistischen Lagers.
So zeugt der ganze Verlauf der weltweiten Entwicklung von dem unaufhaltsamen Anwachsen der Kräfte der Demokratie und des Sozialismus auf der einen Seite, und von der allgemeinen Schwächung der Kräfte des imperialistischen Lagers auf der anderen, was eine tiefe Beunruhigung unter den Imperialisten hervorruft und eine heftige Aktivierung der reaktionären imperialistischen Kräfte bedingt sowie ihr fieberhaftes Streben, die wachsende Macht des internationalen Lagers des Friedens und des Sozialismus zu und vor allem seiner führenden Macht, der Sowjetunion, zu untergaben.
Dies äußert sich in einem rasanten Wettrüsten der kapitalistischen Länder, in militärischen Abenteuern, in Versuchen, den Druck auf die UdSSR zu erhöhen in der Organisation aller möglichen Arten von Provokationen und Diversionen in den Ländern des demokratischen Lagers, wofür Hunderte von Millionen Dollar bereitgestellt werden. Die Imperialisten suchen sich in den Ländern der Demokratie und des Sozialismus Unterstützer in Gestalt verschiedener Abweichler und verkommener Elemente und verstärken die Tätigkeit ihrer Spionagedienste.
3. Das Sowjetland, das voller ungebrochener Macht und schöpferischer Kräfte ist, schreitet erfolgreich auf dem Weg zum Aufbau des Kommunismus voran. Wir haben eine gewaltige sozialistische Industrie, eine allseitige Entwicklung der Schwerindustrie, die die entscheidende Basis für die sozialistische Wirtschaft darstellt. Mit unserem Maschinenbau geht es unablässig bergauf, und er versorgt alle Sektoren der Industrie, des Transports und der Landwirtschaft mit moderner Technik. Die Entwicklung der Technik und der sowjetischen Wissenschaft ermöglichte schon vor einigen Jahren die Lösung der Frage der Nutzung der Atomenergie und schritt in dieser Hinsicht erfolgreich voran. Unsere Leicht- und Nahrungsmittelindustrie erreichte ein hohes Niveau und kann die wachsenden Bedürfnisse der Stadt- und Landbevölkerung auf der Grundlage der von der Partei und Regierung umgesetzten Senkung der Preise befriedigen. Nach den Jahren der Nachkriegsperiode ist unsere Landwirtschaft wieder aufgebaut, die Sovchosen und Kolchosen sind in größerem Maße als vor dem Krieg mit der modernen fortschrittlichen Technik versorgt. Es wurden herausragende Kader an Spezialisten in allen Sektoren der Volkswirtschaft ausgebildet.
Alle diese Erfolge beim Aufschwung der Wirtschaft und des kulturellen Aufbaus wurden durch das unerschütterliche Bündnis der Arbeiterklasse mit der Kolchosbauernschaft ermöglicht, durch die sich festigende Freundschaft der Völker der UdSSR, durch die unablässige Festigung der moralisch-politischen Einheit des Sowjetvolks, durch die konsequente Umsetzung der von der Kommunistischen Partei erarbeiteten Politik.
Bei all dem darf die Partei, wie auch früher, nicht die unserem wirtschaftlichen kulturellen Aufbau innewohnenden Schwierigkeiten und Mängel unterschätzen.
Man darf nicht vergessen, dass unser Land die allergrößten Prüfungen, die durch den Krieg hervorgerufen wurden, durchgemacht hat. Auf einem großen Gebiet des Landes brachte er Zerstörung und zog schwere Opfer nach sich. Es waren gewaltige Anstrengungen im Laufe einer Reihe von Jahren nötig, um die schweren Wunden zu heilen und die Kriegsfolgen zu beseitigen.
Man muss anerkennen, dass es bei uns nicht wenige zurückgebliebene Industriebetriebe und selbst ganze Industriezweige gibt. Nicht wenige Kolchosen und ganze landwirtschaftliche Gebiete befinden sich in einem vernachlässigten Zustand. Die Ernteerträge der landwirtschaftlichen Kulturen und die Produktivität der Viehzucht sind niedrig und entsprechen nicht dem Niveau der technischen Ausrüstung der Landwirtschaft und den Möglichkeiten, die in dem Kolchossystem angelegt sind. Deshalb befriedigen wir die wachsenden materiellen Ansprüche und die Nachfrage nach Kultur unseres Volkes nur unvollkommen.
Man darf auch die Tatsache nicht ignorieren, dass mit der Liquidierung der Ausbeuterklassen in unserem Land die Überbleibsel des Kapitalismus im Bewusstsein der Menschen noch lange nicht überwunden sind und dass es bei der kommunistischen Erziehung der sowjetischen Menschen ernsthafte Mängel gibt. Es hieße, die Grundlagen des Marxismus-Leninismus zu vergessen, wenn wir nicht länger damit rechnen würden, dass eine kapitalistische Einkreisung besteht, die ihre Agenden in unsere Mitte schickt und Leute sucht, die bereit sind, die Interessen der Heimat zu verraten und die Aufgaben der Imperialisten zur Untergrabung der sowjetischen Gesellschaft zu erfüllen.
4. Unsere Partei ist die organisatorische und inspirierende Kraft der sowjetischen Gesellschaft. Durch die richtige Führung der Partei errang das Sowjetvolk welthistorisch bedeutsame Siege beim Aufbau der kommunistischen Gesellschaft.
Jedoch gibt es auch in der Tätigkeit unserer Partei bedeutende Mängel, sowohl auf einigen Abschnitten Sektoren des wirtschaftlichen Aufbaus als auch auf dem Gebiet der kommunistischen Erziehung der Werktätigen.
Man muss anerkennen, dass wir ernsthafte Mängel bei der Beachtung der von dem großen Lenin herausgearbeiteten Parteirichtlinien und bolschewistischen Prinzipien der Parteiführung aufweisen. Über viele Jahre hinweg haben sich hier bei uns große Abnormalitäten auf diesem Gebiet angehäuft. Es ist durch nichts gerechtfertigt, dass erst sieben Jahre nach Kriegsende und 13 Jahre nach dem XVIII. Parteitag der XIX. Parteitag einberufen wurde. Das Plenum des Zentralkomitees der Partei hat einige Jahre lang nicht getagt. Das Politbüro hat lange Zeit nicht normal funktioniert. Die Entscheidungen über die wichtigsten Fragen der Regierungsarbeit und des wirtschaftlichen Aufbaus wurden nicht selten ohne das gebührende vorherige Studium und ohne die kollektive Erörterung in den leitenden Parteiorganen getroffen, wie es in dem Parteistatut vorgesehen ist. Durch solche Abnormalitäten bei der Organisation der Tätigkeit des Zentralkomitees wurden das Kollektivitätsprinzip in der Arbeit und ebenso die nötige Kritik und Selbstkritik nicht gewährleistet. Das Vorhandensein solcher Abnormalitäten führte in der Praxis manchmal zu Entscheidungen mit unzureichender Grundlage und zur Herabsetzung der Rolle des CK als Organ der kollektiven Führung der Partei.
In diesem Zusammenhang muss man es ebenfalls als abnormal eingestehen, dass es in unserer Parteipropaganda in den letzten Jahren eine Abweichung vom marxistisch-leninistischen Verständnis der Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte gab. Dies fand seinen Ausdruck darin, dass an die Stelle der richtigen Auslegung der Rolle der Kommunistischen Partei als wahrhaft führender Kraft beim Aufbau des Kommunismus in unserem Land die Parteipropaganda nicht selten in den Personenkult abirrte, was die Herabwürdigung der Rolle der Partei und ihres Führungszentrums zur Folge hat und den Rückgang der schöpferischen Tätigkeit der Parteibasis und der breiten Masse des Sowjetvolkes. Eine solche Richtung der Propagandaarbeit weicht von den bekannten Thesen von Marx zum Personenkult ab: „Aus Widerwillen gegen allen Personenkultus“ – schreibt Marx – „habe ich während der Zeit der Internationalen die zahlreichen Anerkennungsmanöver, womit ich von verschiedenen Ländern aus molestiert ward, nie in den Bereich der Publizität dringen lassen, und habe auch nie darauf geantwortet, außer hie und da durch Rüffel. Der erste Eintritt von Engels und mir in die geheime Communistengesellschaft geschah nur unter der Bedingung, daß alles aus den Statuten entfernt würde, was dem Autoritätsaberglauben förderlich“.[1]
5. Es ist unabdingbar, die Besonderheit der Stellung der Kommunistischen Partei in dem System des sowjetischen Staates zu beachten. Unsere Partei ist die einzige Partei im Land, und überdies nimmt sie die uneingeschränkte Führung im sozialistischen Staat ein. Die Führung der Partei ist die entscheidende Voraussetzung für die Festigkeit und Stabilität des Sowjetsystems.
Gleichzeitig ist es wichtig zu bedenken, dass die Monopolstellung der Partei auch ihre Schattenseiten hat, wenn die revolutionäre Wachsamkeit in unseren Reihen gegenüber dem Klassenfeind schwächer wird. Wir vergessen oft, dass Feinde, die sich geschickt als Kommunisten tarnen, versuchten und versuchen werden, in die Reihen der Partei, um ihrer feindlichen Ziele willen einzudringen, zur Förderung ihrer Karriere und um Zersetzungsarbeit als Agenten der imperialistischen Mächte und ihrer Spionagedienste zu leisten.
6. In diesem Zusammenhang hält es das Plenum des CK für notwendig, die Aufmerksamkeit der Partei auf den Fall Berija zu lenken, der vom Präsidium des CK als Agent des internationalen Imperialismus enttarnt wurde.
Wie jetzt offensichtlich ist, schlich sich Berija, der sich geschickt getarnt hatte, mit verschiedenen karrieristischen Machenschaften in das Vertrauen von I. V. Stalin ein. Die verbrecherische, gegen Partei und Staat gerichtete Tätigkeit Berijas, die während des Lebens von I. V. Stalin tief verborgen und getarnt war, begann nach dessen Tod, als die Feinde des Sowjetstaates ihre antisowjetische Wühlarbeit zu intensivieren anfingen, und entlarvte sich Schritt für Schritt. Unverschämt und hemmungslos, begann Berija in der letzten Zeit sein wahres Gesicht eines Feindes der Partei und des Sowjetvolkes zu offenbaren.
Worin bestanden die verbrecherische Tätigkeit und die verräterischen Pläne Berijas?
Nach dem Tod I. V. Stalins war die Hauptsorge des Zentralkomitees und seines Präsidiums die Aufgabe, die Einheit der Führung der Partei und Regierung auf der Grundlage der marxistisch-leninistischen Prinzipien für die erfolgreiche Bewältigung der Kernaufgaben des Aufbaus der kommunistischen Gesellschaft sicherzustellen. Mit hinterlistigen und intriganten Handlungen versuchte Berija den marxistisch-leninistischen Führungskern unserer Partei zu isolieren und zu spalten, die führenden Vertreter der Partei und Regierung einzeln zu diskreditieren, um seine eigene „Autorität“ zu erhöhen und seine verbrecherischen antisowjetischen Pläne zu verwirklichen.
Nachdem er den Posten des Innenministers der UdSSR erhalten hatte, versuchte Berija den Apparat des Innenministeriums dazu auszunutzen, um seine verbrecherischen Machenschaften zur Ergreifung der Macht zu entfalten. Als niederträchtiger Provokateur und Feind der Partei begann er damit, indem er versuchte, das Innenministerium über Partei und Regierung zu stellen und die Organe des Innenministeriums im Zentrum und vor Ort gegen die Partei und ihre Führung, gegen die Regierung der UdSSR einzusetzen. Berija nutzte den Personenschutz der Mitglieder des Präsidiums des CK zum Ausspionieren der Führer von Partei und Regierung aus. Er legte eine Reihenfolge der vorgeschriebenen Berichte seiner Agenten fest darüber, wo sich die Partei- und Regierungsführer befanden, mit wem sie sich trafen; es wurde das Abhören und die Niederschrift ihrer Telefongespräche organisiert usw.
Wie jetzt bewiesen ist, hetzte Berija die Mitarbeiter des Innenministeriums gegen die Partei auf und verlangte von ihnen, dass sie sich von der Partei für unabhängig hielten. Dadurch verletzte Berija auf verbrecherische Weise den Beschluss des CK der KPSS vom 4. Dezember 1952, „Über die Lage im Ministerium für Staatssicherheit“, der zu Lebzeiten I. V. Stalins und unter seiner Beteiligung gefasst wurde, in dem das Hauptaugenmerk auf die Notwendigkeit gerichtet wurde, „den Mangel an Kontrolle in der Tätigkeit der Organe der Staatssicherheit entschieden zu beenden und ihre Arbeit im Zentrum und vor Ort unter die systematische und dauerhafte Kontrolle der Partei zu stellen“.
Mehr noch gab Berija ohne Wissen des CK und der Regierung den örtlichen Organen des Innenministeriums den Auftrag, die Parteiorganisationen zu kontrollieren und sie fabrizierten verlogene Materialien über Parteiarbeiter und ebenso über Partei- und Sowjetorganisationen. Ehrliche Kommunisten, die im Innenministerium arbeiteten, die diese parteifeindlichen Anordnungen für falsch hielten, unterwarf Berija Repressionen. So entließ Berija im Juni 1953 den Leiter der Verwaltung des Innenministeriums für das Gebiet L`vov, Gen. Strokač, nur deswegen, weil er den Sekretär des Gebietsparteikomitees von L´vov über die erhaltene Anordnung informierte, negative Informationen über die Arbeit der Parteiorganisationen und der Parteikader zu sammeln und zu ermitteln, und drohte, ihn zu verhaften, ins Lager zu schicken und „zu Lagerstaub zu machen“.
Berija trat die Forderungen des Parteistatuts, die Kader nach ihren politischen und professionellen Fähigkeiten auszuwählen, verbrecherisch mit Füßen, indem er die Mitarbeiter im Innenministerium nach ihrer persönlichen Ergebenheit ihm gegenüber beförderte, der Partei fremde und verdächtige Leute aussuchte und gleichzeitig Mitarbeiter aus den Organen des Innenministeriums vertrieb, die früher vom Zentralkomitee und den örtlichen Parteiorganisationen dorthin entsandt worden waren.
Wie durch Fakten belegt wurde, bremste Berija noch zu Lebzeiten I. V. Stalins und besonders nach seinem Ableben unter verschiedenen ausgedachten Vorwänden auf jede mögliche Art die Lösung der wichtigsten und dringlichsten Fragen der Stärkung und Entwicklung der Landwirtschaft. Jetzt steht zweifelsfrei fest, dass dieser niederträchtige Volksfeind sich zum Ziel gesetzt hatte, die Kolchosen zu untergraben und Schwierigkeiten bei der Lebensmittelversorgung des Landes zu schaffen.
Berija strebte mit unterschiedlichen perfiden Methoden danach, die Freundschaft der Völker der UdSSR zu untergraben, die wichtigste Grundlage des multinationalen Staates und die Hauptvoraussetzung aller Erfolge der sowjetischen Bruderrepubliken. Unter dem falschen Vorwand der Bekämpfung von Verstößen gegen die Nationalitätenpolitik der Partei versuchte er, Zwist und Feindschaft zwischen den Völkern der UdSSR zu sähen und die bürgerlich-nationalistischen Elemente in den Unionsrepubliken zu aktivieren.
Der feindliche politische Charakter von Berija trat besonders nachdrücklich bei der Erörterung der deutschen Frage Ende Mai dieses Jahres zu Tage. Die Vorschläge Berijas in dieser Frage liefen darauf hinaus, dem Kurs des Aufbaus des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik eine Absage zu erteilen und Kurs auf die Umwandlung der DDR in einen bürgerlichen Staat zu nehmen, was eine direkte Kapitulation vor den antiimperialistischen Kräften bedeutet hätte. Darüber hinaus verlor Berija in der letzten Zeit derart seine Hemmungen, dass bei ihm unter der Flagge des Kampfes mit Mängeln und Abweichungen in dem Aufbau der Kolchosen in den Ländern der Volksdemokratien und der DDR offen gegen die Kolchosen gerichtete Ansichten durchzubrechen begannen, bis zum Vorschlag der Auflösung der Kolchosen in diesen Ländern. Im Licht der enthüllten Verbrechen von Berija wird deutlich, dass er auch in Bezug auf die Kolchosordnung der UdSSR in feindliche Positionen abgeglitten war.
In den letzten Tagen wurden die verbrecherischen Pläne Berijas aufgedeckt, durch seinen Nachrichtendienst Verbindung zu Tito und Rankovič in Jugoslawien aufzunehmen.
Wie sich herausstellte, diente Berija noch 1919, während der englischen Besatzung von Baku in Aserbaidschan im weißgardistischen musavatischen[2] Geheimdienst und verheimlichte seine verräterische Tätigkeit vor der Partei.
Das Plenum des Zentralkomitees der KPSS hält es für bewiesen, dass Berija den Charakter eines Kommunisten verloren und sich in einen bürgerlichen Renegaten verwandelt hat, und faktisch ein Agent des internationalen Imperialismus wurde, der Pläne zur Eroberung der Führung der Partei ausheckte mit dem Ziel der faktischen Zerstörung unserer Kommunistischen Partei und einer Ablösung der Politik, die von der Partei für viele Jahre ausgearbeitet worden war, durch eine Politik der Kapitulation, die letzten Endes zu einer Restauration des Kapitalismus geführt hätte.
Das Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion beschließt:
a) Die rechtzeitigen und entschiedenen Maßnahmen, die von dem Präsidium des Zentralkomitees der KPSS zur Liquidierung der verbrecherischen partei- und staatsfeindlichen Tätigkeit von Berija ergriffen wurden, als einzig richtige vollständig gutzuheißen.
b) L. P. Berija für die verräterische Tätigkeit, die auf den Untergang des sowjetischen Staates abzielte, als Feind der Partei und des Sowjetvolkes aus den Reihen der Kommunistischen Partei der Sowjetunion auszuschließen und ihn dem Gericht zu übergeben.
Unsere Partei muss aus dem Fall Berija politische Lehren und die notwendigen Schlüsse für ihre Tätigkeit ziehen.
Erstens. Es ist notwendig, die Parteiführung in allen Gliederungen der Partei und des Staatsapparates zu stärken. Es sind die in den letzten Jahren sich entwickelnden ernsten Abnormalitäten im Parteileben und den Methoden der Parteiführung zu beseitigen. Um die genaue Ausführung der von Lenin ausgearbeiteten Prinzipien der Parteiführung und Normen des Parteilebens zu gewährleisten, lautet nunmehr die Aufgabe, die Forderungen des Statuts der KPSS über die Fristen der Einberufung von Parteitagen, der Plena des CK, der regulären Arbeit aller zentralen und örtlichen Parteiorgane streng zu beachten.
Das höchste Prinzip der Parteiführung in unserer Partei ist die kollektive Führung. Nur die gemeinsame politische Erfahrung, die gemeinsame Weisheit des Zentralkomitees, die sich auf die wissenschaftliche Grundlage der marxistisch-leninistischen Theorie stützt, gewährleistet die Richtigkeit der Führung der Partei und des Landes, die unerschütterliche Einheit und Geschlossenheit der Reihen der Partei, den erfolgreichen Aufbau des Kommunismus in unserem Land. Die Aufgabe besteht darin, in allen Parteiorganen tatsächlich die Prinzipien der kollektiven Führung strengstens zu beachten.
Es ist notwendig, die Arbeit aller Organisationen und Behörden zu überprüfen, das Fehlen der Kontrolle über die Arbeit jeglicher Mitarbeiter zu beenden, welchen Posten er auch immer einnimmt, und sich dabei zu vergegenwärtigen, dass die Führung aller Organisationen durch die Partei die Hauptvoraussetzung für den Erfolg ihrer Arbeit ist. Und umgekehrt führt die Abweichung von der Parteikontrolle unweigerlich zu Misserfolgen der Arbeit und dem Verlottern der Mitarbeiter.
Zweitens: Es ist notwendig, die über eine Reihe von Jahren sich entwickelnde falsche Lage zu korrigieren, wenn sich das Innenministerium faktisch der Parteikontrolle entzogen hat. Einer der Gründe, warum es der abenteuerlichen, parteifeindlichen und antisowjetischen Politik Berijas gelungen ist, das Innenministerium über die Partei und die Regierung zu stellen, ist, dass sich im Laufe vieler Jahre falsche, abnormale Beziehungen zwischen der Partei und den Organen des Innenministeriums herausbildeten. Das Innenministerium gewann einen unverhältnismäßig hohen Einfluss im System des sozialistischen Staates. Faktisch schon im Verlaufe einer ganzen Reihe von Jahren verlor die Partei, die kollektive Führung der Partei die effektive Kontrolle über die Organe des Innenministeriums. All das gab verschiedenen Karrieristen und Abenteurern, Parteifeinden, die sich in das Innenministerium eingeschlichen hatten, die Möglichkeit, zu versuchen, den Apparat des Innenministeriums zu nutzen, um die ehrlichen, der Sache des Kommunismus ergebenen Kader der Partei und des Sowjetstaates zu terrorisieren, in Angst und Schrecken zu versetzen und verächtlich zu machen. Damit nicht genug, wie sich jetzt herausgestellt hat, versuchten die Karrieristen und feindlichen Elemente im Apparat des Innenministeriums, die führenden Kader der Partei bis hin zu den Herausragendsten unter ihnen, in Misskredit zu bringen.
Die Parteiorganisationen haben die Pflicht, die gesamte Tätigkeit der Organe des Innenministeriums im Zentrum und vor Ort unter systematische und nicht nachlassende Kontrolle zu stellen. Das ist nicht nur das Recht, sondern auch die direkte Pflicht der Parteiorganisationen. Es ist notwendig, das Innenministerium ernsthaft durch Parteiarbeiter zu festigen, die parteipolitische Arbeit unter den Tschekisten bedeutend zu verstärken, deren große Mehrheit zweifellos ehrliche und gewissenhafte Leute sind, sie im Geist der grenzenlosen Hingabe an unsere Partei, dem Sowjetvolk und der sozialistischen Heimat zu erziehen.
Drittens. Es ist notwendig, in der ganzen Arbeit der Kommunistischen Partei- und Sowjetorganisationen die revolutionäre Achtsamkeit der Kommunisten und aller Werktätigen umfassend zu erhöhen. Dabei ist an die kapitalistische Einkreisung, die in unsere Mitte ihre Agenten zur Wühlarbeit einschleust und auch in Zukunft einschleusen wird, zu erinnern und sie niemals zu vergessen.
Bei der Auswahl von Kadern ist es notwendig, sich von dem engstirnigen Ansatz loszusagen, und die Parteiprinzipien der Auswahl von Mitarbeitern nach ihren politischen und professionellen Qualitäten streng zu beachten.
Viertens. Die Kraft und Unbesiegbarkeit der Partei beruhen auf ihrer unverbrüchlichen Verbundenheit mit dem Volk. Die Parteiorganisationen sind verpflichtet, die Verbindung der Partei mit den Massen ständig zu stärken und auszuweiten und die Anfragen der Werktätigen verständnisvoll aufzunehmen und eine alltägliche Sorge um die Verbesserung des materiellen Wohlstands der Arbeiter, Kolchosbauern, der Intelligenz, aller sowjetischen Menschen zu bezeugen und sich dabei zu vergegenwärtigen, dass die Sorge um die Interessen des Sowjetvolkes die größte Verpflichtung unserer Partei ist.
Fünftens. Es ist die heiligste Pflicht der ganzen Partei, die unverbrüchliche Freundschaft der Völker der UdSSR weiter zu festigen, den multinationalen sozialistischen Staat zu festigen und die sowjetischen Menschen im Geiste des proletarischen Internationalismus und des entschiedenen Kampfes mit allen Erscheinungen des bürgerlichen Nationalismus zu erziehen. Es ist notwendig, die Hinterlassenschaften der Schädlingstätigkeit von Berija auf dem Gebiet der Beziehungen der Nationalitäten zu beseitigen.
Sechstens. Das Sowjetsystem verfügt über ungeheure Vorzüge und Möglichkeiten für einen neuen, noch mächtigeren Aufschwung unserer Wirtschaft und Kultur, für die weitere Erhöhung des materiellen Wohlstands des Volkes. Wir verfügen über unerschöpfliche natürliche Ressourcen, eine mächtige erstklassige Technik in der Industrie und Landwirtschaft, hochqualifizierte Kader von Arbeitern und Fachleuten. Doch wäre es falsch zu vergessen, dass wir noch ungelöste, drängende wirtschaftliche Aufgaben haben, besonders auf dem Gebiet des weiteren Aufschwungs der Landwirtschaft (Viehzucht, Gemüseanbau usw.). Wir haben noch die bekannten Wachstumsprobleme, die mit der Lösung der gigantischen Aufgabe der maximalen Befriedigung der unablässig steigenden materiellen und kulturellen Bedürfnisse der Werktätigen zusammenhängen.
Die Partei-, Sowjet-, Gewerkschafts- und Komsomolorganisationen müssen die schöpferischen Kräfte des Volkes mobilisieren und organisieren, um unsere Reserven und Möglichkeiten zur Lösung aller dieser Aufgaben zu nutzen, zur erfolgreichen Erfüllung und Übererfüllung des Fünfjahresplans zur Entwicklung der UdSSR, den Aufgaben die von dem XIX. Parteitag gestellt wurden.
Siebtens. Die drängenden Interessen der Partei verlangen eine bedeutende Verbesserung der Parteipropaganda und der politisch-erzieherischen Arbeit in den Massen. Es ist notwendig, dass die Kommunisten die marxistisch-leninistische Theorie nicht engstirnig und dogmatisch studieren, damit sie den kreativen Charakter des Marxismus-Leninismus verstehen und sich nicht nur einzelne Formulierungen und Zitate, sondern den Kern der umfassend siegreichen, die Welt verändernden revolutionären Lehre von Mark-Engels-Lenin-Stalin aneignen. Unsere Propaganda muss die Kommunisten und das ganze Volk im Geiste der Gewissheit der Unbesiegbarkeit der großen Sache des Kommunismus erziehen, im Geiste der grenzenlosen Hingabe für unsere Partei und das sozialistische Vaterland.
Die Kommunistische Partei der Sowjetunion, die vor 50 Jahren von unserem genialen Lenin gegründet wurde, die zu einer gigantischen Macht herangewachsen und in den Kämpfen unter der Führung Lenins gestählt wurde, des Schülers und Fortsetzers der Sache Lenins, dem großen Stalin und ihren Kampfgenossen, verwirft und weist alle Versuche zurück, ihre Einheit zu erschüttern und die Rolle der Partei als führende Kraft der sowjetischen Gesellschaft zu schmälern.
Das Sowjetvolk wird unter der erfahrenen Führung der kommunistischen Partei auch weiterhin unermüdlich die Macht seines sozialistischen Vaterlandes stärken. Das Sowjetvolk wird auch weiterhin den Kampf für einen festen und langandauernden Frieden zwischen den Völkern führen und uneingeschränkt die konsequente Friedenspolitik der Regierung der UdSSR unterstützen, sie wird auch weiterhin unermüdlich die Freundschaft mit der großen Chinesischen Volksrepublik, mit allen Ländern der Volksdemokratien festigen. In enger Einheit mit dem Volk wird unsere Partei überzeugt und fest auf dem Weg des Aufbaus der kommunistischen Gesellschaft vorwärtsschreiten.
Lavrentij Berija. 1953. Stenogramma ijul`skogo plenuma CK KPSS i drugie dokumenty [Lavrentij Berija. 1953. Stenogramm des Juliplenums des CK der KPSS und andere Dokumente], Moskau 1999, S. 365-373.
Mitteilung über das Plenum des CK der KPSS[ ]
10. Juli 1953
In diesen Tagen fand das Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion statt.
Das Plenum des CK der KPSS, fasste, nachdem es den Bericht des Präsidiums des CK, den Gen. G. M. Malenkov, über die verbrecherischen partei- und staatsfeindlichen Aktivitäten von L. P. Berija, die auf eine Zersetzung des sowjetischen Staates im Interesse des ausländischen Kapitals abzielten und sich in dem hinterlistigen Versuch, das Innenministerium der UdSSR über die Regierung und Kommunistische Partei der Sowjetunion zu stellen, äußerte, gehört und erörtert hatte, den Beschluss, L. P. Berija aus dem CK der KPSS zu entfernen und ihn als Feind des Kommunistischen Partei und des Sowjetvolkes aus den Reihen der Kommunistischen Partei der Sowjetunion auszuschließen.
Lavrentij Berija. 1953. Stenogramma ijul`skogo plenuma CK KPSS i drugie dokumenty [Lavrentij Berija. 1953. Stenogramm des Juliplenums des CK der KPSS und andere Dokumente], Moskau 1999, S. 376.
- ↑ Das Zitat in dem Beschluss des Plenums des ZK stammt in leicht abgewandelter Form aus der russischen Marx-Engels-Gesamtausgabe von 1936, Bd. 26, S. 487-488. Hier wird das Original wiedergegeben, siehe hier (Zugriff: 29.11.2023), wo auch der Brief von Karl Marx an Wilhelm Blos vom 10. November 1877, aus dem das Zitat stammt, als Faksimile abgebildet ist (Anm. d. Übers.)
- ↑ Eigentlich: Müsavat Partiyasi, älteste aserbaidschanische Partei (Anm. d. Übers.).
Постановление Пленума ЦК КПСС "О преступных антипартийных и антигосударственных действиях Берия"[ ]
7 июля 1953 г.
Заслушав и обсудив доклад тов. Маленкова Г. М. о преступных антипартийных и антигосударственных действиях Берия, Пленум Центрального Комитета Коммунистической партии Советского Союза устанавливает:
1. В связи со смертью И. В. Сталина весь буржуазный мир делал ставку на ослабление Советского государства, на раскол и разброд в руководстве нашей партии и государства, на ослабление связи партии с народом. Но эти расчеты врагов оказались опрокинутыми. Центральный Комитет партии за истекшие 4 месяца после кончины И. В. Сталина обеспечил бесперебойное и правильное руководство всей жизнью страны, проделал большую работу по сплочению партии и народа вокруг задач строительства коммунизма, укреплению экономической и оборонной мощи нашей Родины, по дальнейшему улучшению жизни рабочих, колхозников, интеллигенции, всех советских людей. Претворяя в жизнь решения XIX съезда КПСС, партия обеспечила мощный подъем во всех отраслях народного хозяйства.
Предпринятая советским правительством новая мирная инициатива привела к дальнейшему укреплению международного положения СССР, росту авторитета нашей страны, к серьезному подъему всемирного движения за сохранение и упрочение мира.
2. Успехи Советского Союза в деле строительства коммунизма, неуклонное движение вперед по пути строительства социализма стран народной демократии Европы, а также мощный подъем хозяйства и культуры великой Китайской Народной Республики, развитие рабочего движения в ряде капиталистических стран и национально-освободительной борьбы в колониальных и зависимых странах все это означает огромный рост сил и мощи демократического лагеря и мирового освободительного движения.
В то же время в империалистическом лагере происходит дальнейшее обострение общего кризиса капитализма и ослабление всей капиталистической системы, налицо несомненное углубление экономических трудностей, рост безработицы, рост дороговизны и обнищания трудящихся. В результате безудержной экспансии американского империализма и наглого диктата с его стороны в отношении своих младших партнеров и сателлитов все больше обостряются противоречия внутри капиталистического лагеря.
Таким образом, весь ход мирового развития свидетельствует о неуклонном росте сил демократии и социализма, с одной стороны, об общем ослаблении сил империалистического лагеря с другой, что вызывает глубокую тревогу среди империалистов и обусловливает резкую активизацию реакционных империалистических сил, их лихорадочное стремление подорвать растущую мощь международного лагеря мира и социализма, и прежде всего его ведущей силы - Советского Союза.
Это находит свое выражение в бешеной гонке вооружений капиталистических стран, в военных авантюрах, в попытках усиления нажима на СССР, в организации всевозможных провокаций и диверсий в странах демократического лагеря, для чего ассигнуются сотни миллионов долларов. Империалисты ищут себе в странах демократии и социализма опоры в лице различных отщепенцев и разложившихся элементов, активизируют подрывную деятельность своей агентуры.
3. Советская страна, полная несокрушимой мощи и творческих сил, успешно идет вперед по пути строительства коммунизма. Мы имеем мощную социалистическую индустрию, всесторонне развитую тяжелую промышленность, являющуюся основой основ социалистической экономики. Наше машиностроение неуклонно идет в гору, обеспечивая все отрасли промышленности, транспорта и сельского хозяйства современной техникой. Развитие техники и советской науки сделало возможным уже несколько лет назад разрешить проблему использования атомной энергии и успешно продвигать это дело дальше. Наша легкая и пищевая промышленность достигла высокого уровня и имеет возможность удовлетворять растущие потребности городского и сельского населения на основе проводимой партией и правительством политики снижения цен. За годы послевоенного периода восстановлено наше сельское хозяйство, совхозы и колхозы обеспечены в большей мере, чем до войны, современной передовой техникой. Выращены замечательные кадры специалистов во всех областях народного хозяйства.
Все эти успехи в деле подъема социалистической экономики и в культурном строительстве стали возможными благодаря прочному союзу рабочего класса и колхозного крестьянства, крепнущей дружбе народов ссср, благодаря неуклонному упрочению морально-политического единства советского народа, благодаря последовательному проведению в жизнь выработанной Коммунистической партией политики.
При всем этом, как и раньше, партия не должна недоучитывать имеющихся трудностей и недостатков в нашем хозяйственном и культурном строительстве.
Нельзя забывать о том, что наша страна прошла через величайшие испытания, вызванные войной, приведшей к разрухе на большой части территории страны и повлекшей за собой тяжелые жертвы. Требовались огромные усилия в течение ряда лет, чтобы залечить тяжелые раны и ликвидировать последствия войны.
Надо признать, что у нас есть немало отстающих промышленных предприятий и даже отдельных отраслей промышленности. Немало колхозов и целых сельскохозяйственных районов находятся в запущенном состоянии. Урожайность сельскохозяйственных культур и продуктивность животноводства низки, не соответствуют возросшему уровню технического оснащения сельского хозяйства и возможностям, заложенным в колхозном строе. В результате этого мы все еще недостаточно удовлетворяем растущие материальные потребности и культурные запросы нашего народа.
Нельзя также игнорировать того факта, что с ликвидацией в нашей стране эксплуататорских классов пережитки капитализма в сознании людей далеко еще не изжиты и что в деле коммунистического воспитания советских людей имеются серьезные недостатки. Было бы забвением основ марксизма-ленинизма, если бы мы перестали считаться с тем фактом, что существует капиталистическое окружение, которое засылает своих агентов в нашу среду, ищет людей, готовых предать интересы Родины и выполнять задания империалистов по подрыву советского общества.
4. Наша партия является организующей и вдохновляющей силой советского общества. В результате правильного руководства партии советский народ одержал всемирно-исторические победы в деле строительства коммунистического общества.
Однако и в деятельности нашей партии имеются существенные недостатки как на ряде участков хозяйственного строительства, так и в области коммунистического воспитания трудящихся.
Надо признать, что у нас имеются серьезные недостатки в деле соблюдения выработанных великим Лениным партийных норм, большевистских принципов партийного руководства. За многие годы у нас накопились значительные ненормальности в этой области. Ничем не оправданным является то, что только через 7 лет после окончания войны и через 13 лет после XVIII съезда был созван XIX съезд партии. По нескольку лет не собирались пленумы Центрального Комитета партии. Длительное время Политбюро нормально не функционировало. Решения по важнейшим вопросам государственной работы и хозяйственного строительства нередко принимались без должного предварительного изучения и без коллективного обсуждения в руководящих партийных органах, как это предусмотрено Уставом партии. В результате таких ненормальностей в организации деятельности Центрального Комитета не была обеспечена коллективность в работе, а также должная критика и самокритика. Наличие таких ненормальностей на деле приводило иногда к недостаточно обоснованным решениям и к принижению роли ЦК как органа коллективного руководства партией.
В этой связи также следует признать ненормальным, что в нашей партийной пропаганде за последние годы имело место отступление от марксистско-ленинского понимания вопроса о роли личности в истории. Это нашло свое выражение в том, что вместо правильного разъяснения роли Коммунистической партии как действительной руководящей силы в строительстве коммунизма в нашей стране партийная пропаганда сбивалась нередко на культ личности, что ведет к принижению роли партии и ее руководящего центра, к снижению творческой активности партийных масс и широких масс советского народа. Такое направление пропагандистской работы расходится с известными положениями Маркса о культе личности. "Из неприязни ко всякому культу личности, - писал Маркс, - я во время существования Интернационала никогда не допускал до огласки многочисленные обращения, в которых признавались мои заслуги и которыми мне надоедали из разных стран, - я даже никогда не отвечал на них, разве только изредка за них отчитывал. Первое вступление Энгельса и мое в тайное общество коммунистов произошло под тем условием, что из устава будет выброшено все, что содействует суеверному преклонению перед авторитетами" (Маркс и Энгельс. Сочинения, т. XXVI, стр. 487-488).
5. Необходимо считаться с особенностью положения Коммунистической партии в системе Советского государства. Наша партия является единственной партией в стране, и притом ей безраздельно принадлежит руководящая роль в социалистическом государстве. Руководство партии является решающим условием крепости и незыблемости советского строя.
Вместе с тем необходимо помнить, что монопольное положение партии имеет и свои теневые стороны, когда ослабляется революционная бдительность в наших рядах в отношении классового врага. Мы часто забываем, что враги, ловко маскируясь под коммунистов, пытались и будут пытаться проникать в ряды партии ради своих вражеских целей, ради карьеры и для проведения подрывной работы в качестве агентов империалистических держав и их разведок.
6. В этой связи Пленум ЦК считает необходимым обратить внимание партии на дело Берия, разоблаченного Президиумом ЦК как агента международного империализма.
Как теперь видно, Берия, ловко маскируясь, различными карьеристскими махинациями втерся в доверие к И. В. Сталину. Преступная антипартийная и антигосударственная деятельность Берия, глубоко скрытая и замаскированная при жизни И. В. Сталина, после его кончины, когда враги Советского государства активизировали свою подрывную антисоветскую деятельность, начала раскрываться шаг за шагом. Обнаглев и распоясавшись, Берия в последнее время стал раскрывать свое подлинное лицо врага партии и советского народа.
В чем состояли преступные действия и вероломные замыслы Берия?
После смерти И. В. Сталина главной заботой Центрального Комитета и его Президиума была задача обеспечить единство в руководстве партии и правительства на основе марксистско-ленинских принципов для успешного решения коренных задач строительства коммунистического общества. Коварными интриганскими действиями Берия пытался разобщить и расколоть ленинско-сталинское руководящее ядро нашей партии, дискредитировать руководящих деятелей партии и правительства каждого по отдельности, чтобы повысить свой собственный "авторитет" и осуществить свои преступные антисоветские замыслы.
Добившись поста Министра внутренних дел СССР, Берия пытался использовать аппарат Министерства внутренних дел для того, чтобы развернуть свои преступные махинации по захвату власти. Как подлый провокатор и враг партии он начал с того, что пытался поставить Министерство внутренних дел над партией и правительством, использовать органы МВД в центре и на местах против партии и ее руководства, против правительства СССР. Берия использовал охрану членов Президиума ЦК для шпионажа за руководителями партии и правительства. Им был установлен порядок обязательных докладов его агентов о том, где бывают руководители партии и правительства, с кем они встречаются; были организованы подслушивание и запись их телефонных разговоров и т. д.
Как теперь доказано, Берия восстанавливал работников МВД против партии, требовал от них, чтобы они считали себя независимыми от партии. Тем самым Берия преступно нарушил постановление ЦК КПСС от 4 декабря 1952 года "О положении в МГБ", принятое при жизни И. В. Сталина и с его участием, в котором указывал ось на необходимость " решительно покончить С бесконтрольностью в деятельности органов Министерства госбезопасности и поставить их работу в центре и на местах под систематический и постоянный контроль партии".
Более того, Берия тайно от ЦК и правительства давал задания местным органам МВД, чтобы они контролировали партийные организации, фабриковали лживые материалы на партийных работников, а также на партийные и советские организации. Тех же честных коммунистов, работников МВД, которые считали неправильными эти антипартийные установки, Берия подвергал репрессиям. Так, например, начальника Управления МВД Львовской области тов. Строкача только за то, что тот сообщил секретарю Львовского обкома партии о полученной им установке собирать, выискивать отрицательные данные о работе партийных организаций и о партийных кадрах, Берия в июне 1953 г. снял с работы, угрожал арестовать его, сослать в лагерь и "превратить в лагерную пыль". лагерную пыль".
Преступно попирая требования Устава партии о подборе кадров по их политическим и деловым качествам, Берия выдвигал работников в Министерстве внутренних дел по признаку личной преданности ему, подбирал чуждых партии и подозрительных людей, в то же время изгонял из органов МВД работников, ранее посланных туда Центральным Комитетом и местными партийными организациями.
Как установлено фактами, Берия еще при жизни И. В. Сталина и в особенности после его кончины под разными вымышленными предлогами всячески тормозил решение важнейших неотложных вопросов по укреплению и развитию сельского хозяйства. Теперь несомненно, что этот подлый враг народа ставил своей целью подрыв колхозов и создание трудностей в продовольственном снабжении страны.
Берия стремился различными коварными приемами подорвать дружбу народов СССР – основу основ многонационального социалистического государства и главное условие всех успехов братских советских республик. Под фальшивым предлогом борьбы с нарушениями национальной политики партии он пытался посеять рознь и вражду между народами СССР, активизировать буржуазно-националистические элементы в союзных республиках.
Вражеское политическое лицо Берия особенно наглядно выявилось при обсуждении германского вопроса в конце мая этого года. Предложения Берия по этому вопросу сводились К тому, чтобы отказаться от курса на строительство социализма в Германской Демократической Республике и взять курс на превращение ГДР в буржуазное государство, что означало бы прямую капитуляцию перед империалистическими силами. Вместе с тем в последнее время Берия настолько распоясался, что под флагом борьбы с недостатками и с перегибами в колхозном строительстве в странах народной демократии и в ГДР у него стали открыто прорываться антиколхозные взгляды, вплоть до предложения о роспуске колхозов в этих странах. В свете разоблаченных преступлений Берия становится ясным, что он скатывапся на враждебные позиции и в отношении колхозного строя СССР.
В самые последние дни обнаружились преступные замыслы Берия установить через свою агентуру личную связь с Тито и Ранковичем в Югославии.
Как выяснилось, Берия еще в 1919 году, в период английской оккупации Баку, служил в Азербайджане в белогвардейской мусаватистской разведке и скрыл свою предательскую деятельность от партии.
Пленум Центрального Комитета КПСС считает установленным, что Берия потерял облик коммуниста, превратившись в буржуазного перерожденца, и на деле стал агентом международного империализма, вынашивал планы захвата руководства партией и государством в целях фактического разрушения нашей Коммунистической партии и замены политики, выработанной партией за многие годы, капитулянтской политикой, которая привела бы в конечном счете к реставрации капитализма.
Пленум Центрального Комитета Коммунистической партии Советского Союза постановляет:
а) Полностью одобрить своевременные и решительные меры, принятые Президиумом Центрального Комитета КПСС для ликвидации преступных антипартийных и антигосударственных действий Берия, как единственно правильные.
б) За предательские действия, направленные на подрыв Советского государства, исключить Л. П. Берия как врага партии и советского народа из членов Коммунистической партии Советского Союза и предать суду.
* * *
Наша партия должна извлечь из дела Берия политические уроки и сделать необходимые выводы для своей дальнейшей деятельности.
Первое. Необходимо укрепить партийное руководство во всех звеньях партии и государственного аппарата. Устранить сложившиеся за последние годы серьезные ненормальности в партийной жизни и методах партийного руководства. Задача состоит в том, чтобы обеспечить точное выполнение выработанных Лениным принципов партийного руководства и норм партийной жизни, строгое соблюдение требований Устава КПСС о сроках созыва партийных съездов, пленумов ЦК, регулярной работе всех центральных и местных партийных органов.
Высший принцип партийного руководства в нашей партии – коллективность руководства. Только коллективный политический опыт, коллективная мудрость Центрального Комитета, опирающегося на научную основу марксистско-ленинской теории, обеспечивает правильность руководства партией и страной, незыблемое единство и сплоченность рядов партии, успешное строительство коммунизма в нашей стране. Задача состоит в том, чтобы во всех партийных органах на деле строжайше соблюдать принципы коллективного руководства.
Необходимо регулярно проверять работу всех организаций и ведомств, покончить с бесконтрольностью работы любого работника, какой бы он пост ни занимал, памятуя, что партийное руководство всеми организациями является главным условием успешной их работы. И, наоборот, уход из-под партийного контроля ведет неизбежно к провалам в работе и к загниванию работников.
Второе. Необходимо исправить создавшееся за ряд лет неправильное положение, когда Министерство внутренних дел фактически ушло из-под контроля партии. Одной из причин, почему оказались возможными авантюристические, антипартийные и антисоветские попытки Берия поставить МВД над партией и правительством, является то, что в течение многих лет складывались неправильные, ненормальные отношения между партией и органами Министерства внутренних дел. Министерство внутренних дел приобрело непомерно большое влияние в системе социалистического государства. Фактически на протяжении уже ряда лет был утрачен действенный контроль партии, коллективного руководства партии над органами Министерства внутренних дел. Все это давало возможность различным карьеристам и авантюристам, врагам партии, пробравшимся в МВД, пытаться использовать аппарат МВД для терроризирования, запугивания и опорочивания честных, преданных делу коммунизма кадров партии и Советского государства. Больше того, как выяснилось теперь, карьеристские, враждебные элементы в аппарате МВД пытались подтачивать, опорочивать руководящие кадры партии вплоть до видных ее деятелей.
Партийные организации обязаны взять под систематический и неослабный контроль всю деятельность органов Министерства внутренних дел в центре и на местах. Это является не только правом, но и прямой обязанностью партийных организаций. Необходимо серьезно укрепить органы МВД партийными работниками, значительно усилить партийно-политическую работу среди чекистов, подавляющее большинство которых, несомненно, является честными и добросовестными людьми, воспитывать их в духе беззаветной преданности нашей партии, советскому народу, социалистической Родине.
Третье. Необходимо во всей работе партийных и советских организаций всемерно повышать революционную бдительность коммунистов и всех трудящихся. Следует помнить и никогда не забывать о капиталистическом окружении, которое засылает и будет засылать в нашу среду своих агентов для подрывной деятельности.
При подборе кадров необходимо отрешиться от деляческого подхода, строго соблюдать партийные принципы подбора работников по их политическим и деловым качествам.
Четвертое. Сила и непобедимость Коммунистической партии – в ее неразрывной связи с народом. Партийные организации обязаны постоянно укреплять и расширять связи партии с массами, чутко относиться к запросам трудящихся, проявлять повседневную заботу об улучшении материального благосостояния рабочих, колхозников, интеллигенции, всех советских людей, памятуя, что забота об интересах советского народа является важнейшей обязанностью нашей партии.
Пятое. Священной обязанностью всей нашей партии является дальнейшее упрочение нерушимой дружбы народов СССР, укрепление многонационального социалистического государства, воспитание советских людей в духе пролетарского интернационализма и решительная борьба со всеми проявлениями буржуазного национализма. Необходимо ликвидировать последствия вредительских действий Берия в области национальных отношений.
Шестое. Социалистический строй располагает огромными преимуществами и возможностями для нового, еще более мощного подъема нашего хозяйства и культуры, для дальнейшего повышения материального благосостояния народа. У нас есть неисчерпаемые природные ресурсы, могучая первоклассная техника в промышленности и в сельском хозяйстве, высококвалифицированные кадры рабочих и специалистов. Но было бы неправильно забывать о том, что у нас есть еще и нерешенные неотложные хозяйственные задачи, особенно в деле дальнейшего подъема сельского хозяйства (животноводство, овощеводство и т. д.). У нас имеются еще известные трудности роста, связанные с решением гигантской задачи максимального удовлетворения непрерывно растущих материальных и культурных потребностей трудящихся.
Партийные, советские, профсоюзные, комсомольские организации должны мобилизовать и организовать творческие силы народа для того, чтобы в полной мере использовать наши резервы и возможности для решения всех этих задач, для успешного выполнения и перевыполненмя-пятилетнего плана развития СССР, задач, поставленных XIX съездом партии.
Седьмое. Насущные интересы партии требуют значительного улучшения всего дела партийной пропаганды и политико-воспитательной работы в массах. Необходимо, чтобы коммунисты изучали марксистско-ленинскую теорию не начетнически и догматически, чтобы они понимали творческий характер марксизма-ленинизма и усваивали не отдельные формулировки и цитаты, а существо всепобеждающего, преобразующего мир революционного учения Маркса-Энгельса-Ленина-Сталина. Наша пропаганда должна воспитывать коммунистов и весь народ в духе уверенности в непобедимости великого дела коммунизма, в духе беззаветной преданности нашей партии и социалистической Родине.
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Коммунистическая партия Советского Союза, созданная 50 лет тому назад гениальным Лениным, выросшая в гигантскую силу и закаленная в боях под руководством Ленина, ученика и продолжателя дела Ленина великого Сталина и их соратников, отбросит прочь и пресечет всякие попытки поколебать ее единство, умалить роль партии как ведущей силы советского общества.
Советский народ под испытанным руководством Коммунистической партии будет и впредь неустанно укреплять мощь своей социалистической Родины. Советский народ и впредь будет вести борьбу за прочный и длительный мир между народами, безраздельно поддерживать последовательную политику мира, проводимую правительством СССР, будет и впредь неустанно крепить дружбу с великой Китайской Народной Республикой, со всеми странами народной демократии. В тесном единении с народом наша партия будет уверенно и твердо идти вперед по пути строительства коммунистического общества.
Лаврентий Берия. 1953. Стенограмма июльского пленума ЦК КПСС и другие документы, Москва 1999, с. 365-373.
Информационное сообщение о Пленуме ЦК КПСС[ ]
10 июля 1953 г.
На днях состоялся Пленум Центрального Комитета Коммунистической партии Советского Союза.
Пленум ЦК КПСС, заслушав и обсудив доклад Президиума ЦК – тов. Маленкова Г. М. о преступных антипартийных и антигосударственных действиях Л. П. Берия, направленных на подрыв Советского государства в интересах иностранного капитала и выразившихся в вероломных попытках поставить Министерство внутренних дел СCCР, Правительством и Коммунистической партией Советского Союза, принял решение вывести Л. П. Берия из состава ЦК КПСС и исключить его из рядов Коммунистической партии Советского Союза как врага Коммунистической партии и советского народа.
Лаврентий Берия. 1953. Стенограмма июльского пленума ЦК КПСС и другие документы, Москва 1999, с. 376.