Volltext: Dekret über die Bildung der Arbeiter- und Bauernregierung

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Dekret des 2. Allrussländischen Sowjetkongresses über die Bildung der Arbeiter- und Bauernregierung, 26. Oktober (8. November) 1917[ ]

Rat der Volkskommissare.

Der Allrussländische Kongress der Sowjets der Arbeiter-, Soldaten- und Bauerndeputierten beschließt:

Bis zur Einberufung der Konstituierenden Versammlung eine provisorische Arbeiter- und Bauernregierung zur Verwaltung des Landes zu bilden, die "Rat der Volkskommissare" heißen wird. Die Leitung der verschiedenen Zweige des staatlichen Lebens wird Kommissionen übertragen, die die Ausführung des auf dem Kongress verkündeten Programms in enger Verbindung mit den Massenorganisationen der Arbeiter, Arbeiterinnen, Matrosen, Soldaten, Bauern und Werktätigen zu übernehmen haben. Die Regierungsgewalt liegt beim Kollegium der Vorsitzenden dieser Kommissionen, d.h. dem Rat der Volkskommissare.

Die Kontrolle über die Tätigkeit der Volkskommissare und das Recht, sie abzusetzen, verbleibt dem Allrussländischen Kongress der Sowjets der Arbeiter-, Bauern- und Soldatendeputierten und seinem Zentralen Exekutivkomitee.

Der Rat der Volkskommissare setzt sich gegenwärtig aus folgenden Personen zusammen:

Vorsitzender des Rates – Vladimir Ul'janov (Lenin);

Volkskommissar für Innere Angelegenheiten – A. I. Rykov;

für Ackerbau – V. P. Miljutin;

für Arbeit – A. G. Šljapnikov;

für Militär- und Marineangelegenheiten – ein Komitee, bestehend aus: V. A. Ovseenko (Antonov), N. V. Krylenko und P. E. Dybenko;

für Innenhandel und Industrie – V. P. Nogin;

für Bildungswesen – A. V. Lunačarskij;

für Finanzen – I. I. Skvorcov (Stepanov);

für Auswärtige Angelegenheiten – L. D. Bronštejn (Trockij);

für Justiz – G. I. Oppokov (Lomov);

für Versorgung – I. A. Teodorovič;

für Post und Telegraphen – N. P. Avilov (Glebov);

Vorsitzender für nationale Angelegenheiten – I. V. Džugašvili (Stalin).

Der Posten des Volkskommissars für die Eisenbahnen bleibt zur Zeit unbesetzt.

Rev. Übersetzung hier nach: Altrichter, H. (Hg.), Die Sowjetunion. Von der Oktoberrevolution bis zu Stalins Tod, Bd. 1: Staat und Partei, München 1985, S. 26f.


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