Einführung: Beschluss „Über den Genossen Chruščev N.S.“: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 1000 Schlüsseldokumente
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 7: Zeile 7:
Anfang der 1960er Jahre geriet Chruščevs Kurs in zunehmende Schwierigkeiten, und seine Antworten auf die innen- und außenpolitischen Herausforderungen riefen Unzufriedenheit in verschiedenen Schichten der sowjetischen Gesellschaft sowie auf den höchsten Ebenen der Macht hervor. [[Protokoll_der_Sitzung_des_Präsidiums_des_CK_der_KPSS_Nr._35a_(Soziale_Unruhen_in_der_UdSSR) |  1962 kam es zu Arbeiterunruhen]]; die Versorgungslage verschlechterte sich. Chruščevs scharfe Angriffe auf Vertreter der Kultur verärgerten die Intelligencija. Sein Abrüstungsprogramm wurde von den Militärs missbilligt, vor allem angesichts der Berlin- und der Kubakrise und der Verschärfung des Konflikts mit China. Chruščevs Reformen, die Unberechenbarkeit und der „Voluntarismus“ seiner Politik (insbesondere seine Auseinandersetzungen mit den kommunistischen Führern und seine administrativen Reorganisationsmaßnahmen) stießen bei der Nomenklatura auf Ablehnung. Unter diesen Umständen beschloss seine unmittelbare Umgebung, ihn von der Macht zu entfernen.
Anfang der 1960er Jahre geriet Chruščevs Kurs in zunehmende Schwierigkeiten, und seine Antworten auf die innen- und außenpolitischen Herausforderungen riefen Unzufriedenheit in verschiedenen Schichten der sowjetischen Gesellschaft sowie auf den höchsten Ebenen der Macht hervor. [[Protokoll_der_Sitzung_des_Präsidiums_des_CK_der_KPSS_Nr._35a_(Soziale_Unruhen_in_der_UdSSR) |  1962 kam es zu Arbeiterunruhen]]; die Versorgungslage verschlechterte sich. Chruščevs scharfe Angriffe auf Vertreter der Kultur verärgerten die Intelligencija. Sein Abrüstungsprogramm wurde von den Militärs missbilligt, vor allem angesichts der Berlin- und der Kubakrise und der Verschärfung des Konflikts mit China. Chruščevs Reformen, die Unberechenbarkeit und der „Voluntarismus“ seiner Politik (insbesondere seine Auseinandersetzungen mit den kommunistischen Führern und seine administrativen Reorganisationsmaßnahmen) stießen bei der Nomenklatura auf Ablehnung. Unter diesen Umständen beschloss seine unmittelbare Umgebung, ihn von der Macht zu entfernen.


Chruščev zog es vor, Entscheidungen allein zu treffen, oft ohne sich mit anderen Mitgliedern der Partei- und Staatsführung zu beraten. Bei weitem nicht alle dieser Entscheidungen waren durchdacht und angemessen. Als begeisterungsfähiger und impulsiver Mensch war er nicht geneigt, Einwänden nachzugeben, zumal wenn sie vorsichtig und zaghaft vorgebracht wurden. Sein „Voluntarismus“ und seine Schroffheit führten zu seiner Isolation und untergruben seine Autorität sowohl im Volk als auch in der Parteiführung. Die Idee, Chruščev zu beseitigen, wurde seit dem Frühjahr 1964 in zwei Kreisen des Partei- und Staatapparates diskutiert. Die eine Gruppe war das Umfeld des CK-Sekretärs und gerade abgelösten Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets L. Brežnev, der über Verbindungen sowohl zur älteren Generation an der Spitze der Nomenklatura als auch zum militärisch-industriellen Komplex verfügte. Die aktivsten Befürworter der Absetzung Chruščevs waren die von ihm geförderten jungen „Aufsteiger“, der Vorsitzende des Komitees für Partei- und Staatskontrolle A. Šelepin und der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit (KGB) V. Semičastnyj, die als Gruppe der „Komsomolzen“ bekannt waren (beide hatten früher an der Spitze der VLKSM gestanden).  
Chruščev zog es vor, Entscheidungen allein zu treffen, oft ohne sich mit anderen Mitgliedern der Partei- und Staatsführung zu beraten. Bei weitem nicht alle dieser Entscheidungen waren durchdacht und angemessen. Als begeisterungsfähiger und impulsiver Mensch war er nicht geneigt, Einwänden nachzugeben, zumal wenn sie vorsichtig und zaghaft vorgebracht wurden. Sein „Voluntarismus“ und seine Schroffheit führten zu seiner Isolation und untergruben seine Autorität sowohl im Volk als auch in der Parteiführung. Die Idee, Chruščev zu beseitigen, wurde seit dem Frühjahr 1964 in zwei Kreisen des Partei- und Staatapparates diskutiert. Die eine Gruppe war das Umfeld des CK-Sekretärs und gerade abgelösten Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets {{#set:Glossar=Brežnev, Leonid Ilʹič}} [[Glossar:Brežnev, Leonid Ilʹič|L. Brežnev]], der über Verbindungen sowohl zur älteren Generation an der Spitze der Nomenklatura als auch zum militärisch-industriellen Komplex verfügte. Die aktivsten Befürworter der Absetzung Chruščevs waren die von ihm geförderten jungen „Aufsteiger“, der Vorsitzende des Komitees für Partei- und Staatskontrolle A. Šelepin und der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit (KGB) V. Semičastnyj, die als Gruppe der „Komsomolzen“ bekannt waren (beide hatten früher an der Spitze der VLKSM gestanden).  


Die in privaten Gesprächen geäußerte Idee, Chruščev seines Amtes zu entheben, wurde vom Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates A. Kosygin, dem CK-Präsidiumsmitglied N. Podgornyj und Präsidiumsmitgliedern unterstützt. Die Gegner Chruščevs konnten sich mit dem Verteidigungsminister Marschall P. Malinovskij und dem Chefideologen der Partei M. Suslov einigen. D. Boffa zufolge war Suslov der „der Haupturheber der Aktion“. R. Pichoja zeigte jedoch anhand von Archivdokumenten, dass A. Šelepin die zentrale Rolle bei der Vorbereitung der Absetzung Chruščevs spielte. Auch die Rolle Brežnevs sollte nicht unterschätzt werden, da er sowohl im Falle eines Erfolges als auch im Falle einer Niederlage die Hauptverantwortung getragen hätte.
Die in privaten Gesprächen geäußerte Idee, Chruščev seines Amtes zu entheben, wurde vom Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates A. Kosygin, dem CK-Präsidiumsmitglied N. Podgornyj und Präsidiumsmitgliedern unterstützt. Die Gegner Chruščevs konnten sich mit dem Verteidigungsminister Marschall P. Malinovskij und dem Chefideologen der Partei M. Suslov einigen. D. Boffa zufolge war Suslov der „der Haupturheber der Aktion“. R. Pichoja zeigte jedoch anhand von Archivdokumenten, dass A. Šelepin die zentrale Rolle bei der Vorbereitung der Absetzung Chruščevs spielte. Auch die Rolle Brežnevs sollte nicht unterschätzt werden, da er sowohl im Falle eines Erfolges als auch im Falle einer Niederlage die Hauptverantwortung getragen hätte.

Version vom 9. Oktober 2024, 16:02 Uhr


von: Aleksandr Šubin, 2011 (aktualisiert 2024)


Anfang der 1960er Jahre geriet Chruščevs Kurs in zunehmende Schwierigkeiten, und seine Antworten auf die innen- und außenpolitischen Herausforderungen riefen Unzufriedenheit in verschiedenen Schichten der sowjetischen Gesellschaft sowie auf den höchsten Ebenen der Macht hervor. 1962 kam es zu Arbeiterunruhen; die Versorgungslage verschlechterte sich. Chruščevs scharfe Angriffe auf Vertreter der Kultur verärgerten die Intelligencija. Sein Abrüstungsprogramm wurde von den Militärs missbilligt, vor allem angesichts der Berlin- und der Kubakrise und der Verschärfung des Konflikts mit China. Chruščevs Reformen, die Unberechenbarkeit und der „Voluntarismus“ seiner Politik (insbesondere seine Auseinandersetzungen mit den kommunistischen Führern und seine administrativen Reorganisationsmaßnahmen) stießen bei der Nomenklatura auf Ablehnung. Unter diesen Umständen beschloss seine unmittelbare Umgebung, ihn von der Macht zu entfernen.

Chruščev zog es vor, Entscheidungen allein zu treffen, oft ohne sich mit anderen Mitgliedern der Partei- und Staatsführung zu beraten. Bei weitem nicht alle dieser Entscheidungen waren durchdacht und angemessen. Als begeisterungsfähiger und impulsiver Mensch war er nicht geneigt, Einwänden nachzugeben, zumal wenn sie vorsichtig und zaghaft vorgebracht wurden. Sein „Voluntarismus“ und seine Schroffheit führten zu seiner Isolation und untergruben seine Autorität sowohl im Volk als auch in der Parteiführung. Die Idee, Chruščev zu beseitigen, wurde seit dem Frühjahr 1964 in zwei Kreisen des Partei- und Staatapparates diskutiert. Die eine Gruppe war das Umfeld des CK-Sekretärs und gerade abgelösten Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets L. Brežnev, der über Verbindungen sowohl zur älteren Generation an der Spitze der Nomenklatura als auch zum militärisch-industriellen Komplex verfügte. Die aktivsten Befürworter der Absetzung Chruščevs waren die von ihm geförderten jungen „Aufsteiger“, der Vorsitzende des Komitees für Partei- und Staatskontrolle A. Šelepin und der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit (KGB) V. Semičastnyj, die als Gruppe der „Komsomolzen“ bekannt waren (beide hatten früher an der Spitze der VLKSM gestanden).

Die in privaten Gesprächen geäußerte Idee, Chruščev seines Amtes zu entheben, wurde vom Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates A. Kosygin, dem CK-Präsidiumsmitglied N. Podgornyj und Präsidiumsmitgliedern unterstützt. Die Gegner Chruščevs konnten sich mit dem Verteidigungsminister Marschall P. Malinovskij und dem Chefideologen der Partei M. Suslov einigen. D. Boffa zufolge war Suslov der „der Haupturheber der Aktion“. R. Pichoja zeigte jedoch anhand von Archivdokumenten, dass A. Šelepin die zentrale Rolle bei der Vorbereitung der Absetzung Chruščevs spielte. Auch die Rolle Brežnevs sollte nicht unterschätzt werden, da er sowohl im Falle eines Erfolges als auch im Falle einer Niederlage die Hauptverantwortung getragen hätte.

Jeder von ihnen hatte etwas gegen Chruščev oder hegte Zweifel an seiner unberechenbaren Politik. In den Augen der obersten Parteiführung hatte er viele Fehler gemacht. Einige konservativ gesinnte Funktionäre konnten ihm die Entlarvung Stalins nicht verzeihen, der für sie der furchtbare Halbgott blieb und dessen Politik sie für richtig hielten. Šelepin setzte die unentschlossenen CK-Mitglieder mit allen Mitteln des Komitees für Partei- und Staatskontrolle unter Druck.

Bis zuletzt war die Position A. Mikojans, des im Präsidium verbliebenen alten Bolschewiken, unklar. Aufgrund seiner politischen Erfahrung genoss er den Respekt Chruščevs und der gesamten Partei. Mikojan war ein Gegner des Stalinismus, aber auch unzufrieden mit Chruščevs „Voluntarismus“.

Chruščev wurde gewarnt, dass Vorbereitungen für seine Absetzung getroffen würden. Goljukov, der früher die Leibwache von N. Ignatov, dem Vorsitzenden des Obersten Sowjets der RSFSR, geleitet hatte, teilte ihm dies über seinen Sohn Sergej mit. Auf Anweisung Chruščevs traf sich Goljukov sogar mit Mikojan, doch dieses Treffen blieb ohne Folgen.

Nachdem Chruščev und Mikojan in den Urlaub nach Picunda abgereist waren, trat am 12. Oktober das Präsidium des CK zusammen, um über die Situation zu beraten. Es wurde beschlossen, ein Plenum des CK abzuhalten, da die Vorschläge Chruščevs für das bereits geplante November-Plenum „viele Fragen aufwerfen“ würden. Dies war ein formaler Vorwand, um Chruščev nach Moskau einzubestellen.

Chruščev war in Picunda isoliert. Als er erkannte, dass seine Macht bedroht war, hatte er die Möglichkeit, in eine der Hauptstädte der Unionsrepubliken zu fliegen und zu versuchen, sich die Unterstützung der ihm treu ergebenen Beamten und Militärs zu sichern. Die Gefahr einer Spaltung der Partei mit katastrophalen Folgen und das Fehlen von Unterstützungsgarantien im Falle eines offenen Konflikts mit dem CK hielten jedoch ihn davon ab. Er ordnete sich dem CK-Präsidium unter.

Am 13. und 14. Oktober hielt das CK-Präsidium eine Sitzung ab, zu der Chruščev vorgeladen wurde. Chruščevs Präsidiumskollegen kritisierten ihn scharf. Zuerst tadelte ihn Brežnev in zweitrangigen Fragen, dann wurde der Erste Sekretär in allen Bereichen seiner Politik kritisiert. Alle Vorwürfe liefen darauf hinaus, dass Chruščev den kollektiven Charakter der Führung verletzt, seine Genossen in den wichtigsten politischen Fragen nicht konsultiert und nicht immer angemessene Entscheidungen getroffen habe. Die detaillierteste kritische Analyse stammt von Šelepin. Er konfrontierte Chruščev nicht nur mit persönlichen, sondern auch mit politischen Vorwürfen und legte dar, dass Chruščevs Kurs gegen die Interessen des sowjetischen Volkes gerichtet sei. Er versuchte zu zeigen, dass Chruščev in vielerlei Hinsicht den autoritären Stil Stalins übernommen hatte und eine Politik des Abenteuers betrieb, sei es in der Kubakrise oder beim „Karussell“ in der Landwirtschaft. Brežnev, der die Thesen seiner Rede selbst verfasst hatte (offensichtlich konnte er eine so wichtige Sache nicht einmal seinen engsten Mitarbeitern anvertrauen), sagte: „Wenn Sie, Nikita Sergeevič, nicht an solchen Lastern wie Machtgier, Selbstverblendung, Glaube an die eigene Unfehlbarkeit gelitten hätten, wenn Sie wenigstens ein wenig Bescheidenheit besessen hätten, dann hätten Sie die Entstehung Ihres eigenen Persönlichkeitskults verhindert, doch Sie taten umgekehrt alles dafür, um diesen Kult zu festigen.“

Am 14. Oktober stellte der stellvertretende Regierungschef D. Poljanskij den Antrag auf Amtsenthebung Chruščevs. Der Antrag wurde angenommen. Nur Mikojan plädierte für den Verbleib Chruščevs im Amt, allerdings mit eingeschränkten Vollmachten. Chruščev verteidigte zwar vorsichtig die Richtigkeit seiner Entscheidungen. Gleichzeitig erkannte er aber auch einen Teil der Kritik als berechtigt an und erklärte sich bereit, diese zur Kenntnis zu nehmen. Die Entscheidung in der Machtfrage konnte er damit aber nicht mehr beeinflussen. Schließlich sah sich Chruščev, um einer härteren Bestrafung zu entgehen, gezwungen, selbst um seine Entlassung zu ersuchen und sein Rücktrittsgesuch einzureichen. Dieses wurde vom Plenum des CK der KPSS am 14. Oktober 1964 angenommen. Im Unterschied zu 1957, als es Chruščev gelungen war, die Mehrheit des CK gegen die Mehrheit des Präsidiums zu mobilisieren, wurden die CK-Mitglieder diesmal von Chruščevs Gegnern „vorbereitet“. Wie 1957 hielt Suslov eine Rede, in der er diesmal Chruščev verurteilte. Ohne vorherige Diskussion wurde beschlossen, ihn aller Ämter zu entheben, L. Brežnev zum Ersten Sekretär des CK der KPSS und Kosygin zum Vorsitzenden des Ministerrats der UdSSR zu wählen. Chruščev wurde in den Ruhestand versetzt.

Unter Berufung auf die „leninsche Prinzipien der kollektiven Führung“ hieß es in dem Beschluss, Chruščev habe eine „nicht normale Atmosphäre“ geschaffen, die es den anderen Präsidiumsmitgliedern erschwert habe, ihre Aufgaben zu erfüllen. Die Gegner Chruščevs zitierten fast wörtlich Lenins Vorwurf an Stalin und stellten fest, dass er „große Macht in seinen Händen konzentrierte“.

Nach dem Oktoberplenum bemerkte Chruščev traurig, dass Stalin sie alle erschossen hätte, während er ihnen erlaubt habe, ihn seines Amtes zu entheben. Aber auch Chruščev wurde nach dem verlorenen Machtkampf nicht physisch beseitigt, sondern nur in den Ruhestand versetzt. Vielleicht war die Änderung des politischen Stils, der Verzicht auf Rache und Kampf bis zum letzten, eines der wichtigsten Ergebnisse des „Tauwetters“. Mit der Absetzung Chruščevs endete die Tauwetterperiode. Konservative Kreise der Nomenklatura hatten die Macht übernommen. Boffa ist jedoch nicht zuzustimmen, wenn er meint, dass nach Chruščevs Amtsenthebung die Keimzellen des politischen Pluralismus, die sich während der Wiederaufnahme der antistalinistischen Offensive entwickelt hatten, allmählich beseitigt wurden. Im Gegenteil, nach der Absetzung Chruščevs wurde die Reform von 1965 durchgeführt, die den „Chozrasčët“ einführte, und unter der Oberfläche der „Stagnation“ entwickelten sich das andere Denken, die informellen Bewegungen, die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der politischen Elite weiter. Die Gesellschaft kehrte nicht zur stalinistischen Einheit und Geschlossenheit zurück, sondern bewegte sich auf die Perestrojka zu.

Den Rest seines Lebens bis zu seinem Tod 1971 verbrachte Chruščev de facto unter Hausarrest auf der Regierungsdatsche. Dank der Hilfe seiner Nächsten konnte Chruščev seine Memoiren diktieren und in den Westen schleusen.

(Übersetzung aus dem Russ. von L. Antipow)


Text und Übersetzung: CC BY-SA 4.0


Александр Шубин, 2011 (обновлено 2024)


В начале 1960-х гг. политический курс Хрущева натолкнулся на растущие препятствия, а его ответ на вызовы внутренней и внешней политики был встречен с неудовольствием как в различных социальных слоях советского общества, так и в высших эшелонах власти. В 1962 г. имели место рабочие волнения; продовольственное положение ухудшалось. Резкие нападки Хрущева на деятелей культуры были отрицательно оценены в среде интеллигенции. Программа сокращения вооружений была критически воспринята военными, в частности, ввиду Берлинского и Карибского кризисов и обострения конфликта с Китаем. Реформы Хрущева, непредсказуемость и «волюнтаризм» его политики (в частности, его конфликты с коммунистическим лидерами и меры по реорганизации административных структур) столкнулись с неприятием их партийно-государственной номенклатурой. В этих условиях ближайшее окружение Хрущева решилось отстранить его от власти.

Хрущев предпочитал принимать решения самостоятельно; при этом он зачастую не советовался с другими членами партийного и государственного руководства. Далеко не все эти решения были продуманными и удачными. Будучи человеком увлекающимся и импульсивным, Хрущев не был склонен уступать возражениям, тем более, если они были выражены осторожно и робко. Его «волюнтаризм» и грубость в общении с окружающими привели к его изоляции и подрывали его авторитет как в народе, так и в партийном руководстве. С весны 1964 г. идея отстранения Хрущева от власти обсуждалась в двух кругах партийного и государственного аппарата. Одна группа состояла из окружения секретаря ЦК и недавно освобожденного от поста Председателя Президиума Верховного Совета Л. Брежнева, тесно связанного как со старшим поколением номенклатурных верхов, так и с военно-промышленным комплексом. Однако, наиболее активно за снятие Хрущева выступали его молодые «выдвиженцы» – председатель Комитета партийно-государственного контроля А. Шелепин и председатель Комитета государственной безопасности (КГБ). Семичастный, известные как группа т.н. «комсомольцев» (в прошлом оба возглавляли ВЛКСМ).

Высказанную в частных разговорах идею снятия Хрущева поддержали первый заместитель Председателя Совета Министров А. Косыгин, член Президиума ЦК Н. Подгорный и другие члены Президиума. Противникам Хрущева удалось достигнуть договоренности с министром обороны, маршалом Р. Малиновским и главным идеологом партии, М. Сусловым. Д. Боффа считает, что «основным автором операции» был Суслов. Однако Р. Пихоя, основываясь на архивных документах, показывает, что центральную роль в организации снятия Хрущева играл А. Шелепин. Нельзя умалять и роль Брежнева, на котором как в случае успеха, так и в случае провала лежала главная ответственность.

Каждый из этих людей был в чем-то обижен на Хрущева или опасался непредсказуемости его политики. По мнению высших руководителей партии, Хрущев допустил множество ошибок. Некоторые консервативно настроенные деятели не могли простить ему разоблачения Сталина, который по-прежнему оставался для них грозным полубогом, и политику которого они считали правильной. Используя возможности Комитета партийно-государственного контроля, Шелепин оказал давление на колеблющихся членов ЦК.

До последнего момента неясной оставалась позиция А. Микояна, единственного из старых большевиков в Президиуме ЦК. Из-за своего политического опыта он пользовался уважением Хрущева и всей партии. Микоян был противником сталинизма, но «волюнтаризм» Хрущева вызывал его недовольство.

Хрущев был предупрежден о том, что идет подготовка к его отстранению от власти. В частности, об этом сообщил ему через его сына Сергея Голюков, бывший начальник охраны Председателя Верховного Совета РСФСР Н. Игнатова. По решению Хрущева Голюков даже встретился с Микояном, но эта беседа осталась безрезультатной.

12 октября, после того как Хрущев и Микоян отправились в отпуск в Пицунду, Президиум ЦК собрался с целью обсудить ситуацию. Было решено провести пленум ЦК, т.к. предложения Хрущева к запланированному ранее ноябрьскому пленуму ЦК якобы «вызывают много вопросов». Это был формальный повод для того, чтобы вызвать Хрущева в Москву.

Хрущев был изолирован в Пицунде. Понимая, что его власти угрожает опасность, он мог вылететь в одну из столиц союзных республик и попытаться заручиться там поддержкой преданных ему аппаратчиков и военных. Но угроза раскола партии, который был чреват катастрофическими последствиями для СССР, а также отсутствие гарантии поддержки в случае открытого конфликта с ЦК, остановили его. Он подчинился Президиуму ЦК.

13-14 октября 1964 г. Президиум ЦК провел заседание, на которое был вызван Хрущев. Коллеги по Президиуму подвергли его жесткой критике. Сначала Брежнев критиковал Хрущева по второстепенным вопросам, но затем Первого секретаря стали обвинять по всем пунктам его политики. В общем и целом, претензии сводились к тому, что Хрущев нарушил коллективный характер руководства, не советовался с товарищами по важнейшим политическим вопросам и принимал не всегда удачные решения. Наиболее подробный критический разбор политики Хрущева предпринял Шелепин. Он предъявил Первому секретарю претензии не только не только личного, но и политического характера, утверждая, что курс Хрущева направлен против интересов советского народа. Шелепин пытался показать, что Хрущев во многом унаследовал авторитарный стиль Сталина; что он вел авантюрную политику, будь то Карибский кризис или «чехарда» в сельском хозяйстве. Брежнев, который сам написал тезисы своего выступления (вероятно, он не мог доверить столь важное дело даже ближайшим помощникам), говорил: «Если бы Вы, Никита Сергеевич, не страдали такими пороками, как властолюбие, самообольщение своей личностью, верой в свою непогрешимость, если бы Вы обладали хотя бы небольшой скромностью, Вы бы тогда не допустили создания культа своей личности, а Вы, наоборот, все делали для того, чтобы укрепить этот культ».

14 октября заместитель председателя правительства Д. Полянский поставил вопрос о снятии Хрущева со всех постов. Это решение было одобрено. Только Микоян высказался за дальнейшее пребывание Хрущева у власти, хотя и с ограниченными полномочиями. Хрущев осторожно отстаивал правильность своих решений. Однако в то же время он частично признал правомерность критики и выразил готовность принять ее к сведению. Несмотря на это он уже не мог повлиять на окончательное решение вопроса о власти. В конце концов, во избежание более строгого наказания, Хрущев вынужден был подать заявление об отставке. Оно было удовлетворено на состоявшемся 14 октября 1964 г. Пленуме ЦК КПСС. Если в 1957 г. Хрущев сумел противопоставить большинству Президиума большинство ЦК, то на этот раз их члены были «подготовлены» противниками Хрущева. Как и в 1957 г., с докладом выступил М. Суслов, который в данном случае обличал уже самого Хрущева. Без предварительного обсуждения было принято решение о снятии его с постов и избрании Л. Брежнева Первым секретарем ЦК КПСС, а А. Косыгина – Председателем Совета Министров СССР. Хрущев был отправлен на пенсию.

Со ссылкой на «ленинские принципы коллективного руководства» в постановлении Пленума утверждалось, что Хрущев создал «ненормальную обстановку», которая мешала другим членам Президиума выполнять свои обязанности. Почти дословно цитируя ленинский упрек в адрес Сталина, противники Хрущева констатировали, что он «сосредоточил в своих руках большую власть».

После октябрьского Пленума Хрущев с грустью замечал, что Сталин бы всех их расстрелял, а он дал им снять себя с поста. Но и сам Хрущев, проигравший схватку за власть, не был уничтожен, а лишь отправлен на пенсию. Возможно, изменение политического стиля, отказ от мести и борьбы до последнего стало одним из важнейших итогов «оттепели». С отставкой Хрущева период «оттепели» закончился. К власти пришли консервативные круги номенклатуры. Однако, нельзя согласиться с тем, что после отставки Хрущева, как считает Д. Боффа, постепенно были ликвидированы зачатки политического плюрализма, которые появились в период возобновления антисталинского наступления. Напротив, после снятия с постов Хрущева была проведена реформа 1965 г., вводившая «хозрасчет», в период «застоя» подспудно продолжали развиваться и инакомыслие, и неформальные движения, и разногласия среди политической элиты. Общество не вернулось к единству и монолитности сталинского периода; вместо этого оно встало на путь, ведущий к Перестройке.

Остаток своей жизни – он умер в 1971 г. – Хрущев фактически провел под домашним арестом на правительственной даче. Благодаря поддержке своих близких он смог надиктовать и переправить на Запад свои мемуары.


Текст: CC BY-SA 4.0