Einführung:Aufruf des CK der Partei der Linken Sozialrevolutionäre (PLSR)

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von: Aleksandr Šubin, 2011 (aktualisiert 2024)


Nach dem Abschluss des Brester Friedensvertrags verließen die linken Sozialrevolutionäre (Mitglieder der Partei der linken Sozialisten-Revolutionäre Internationalisten, PLSR) als Zeichen des Protests den Rat der Volkskommissare, verblieben aber in den Sowjets. Eine andere Wahl hatten sie nicht, denn unter den bäuerlichen Massen war die Partei der Sozialrevolutionäre (PSR, „rechte“ Sozialrevolutionäre) populärer und nur die prosowjetische Bauernschaft konnte den linken Sozialrevolutionären eine Basis verschaffen. Ein Auftreten gegen die Sowjetmacht hätte bedeutet, dass die Spaltung der Partei der Sozialrevolutionäre im Oktober 1917, nach der die PLSR gebildet worden war, umsonst gewesen wäre.

Die PLSR versuchte, den V. Sowjetkongress für eine Änderung der Politik der Bolschewiki zu nutzen. Aber die linken Sozialrevolutionäre konnten die Wahlen zum Kongress nicht gewinnen Der Anteil der Vertreter der Arbeiter war höher als der „der weniger bewussten Bauern“. Den Bolschewiki feindlich gesinnte Bauern unterstützten die PSR und betrachteten die linken Sozialrevolutionäre häufig als Verräter.

Am 4. Juli wurde in Moskau der V. Allrussländische Kongress der Sowjets der Arbeiter-, Bauern-, Soldaten- und Kosakendeputierten eröffnet. 1155 seiner Mitglieder besaßen aktives Stimmrecht (der Status von 61 ist ungeklärt). Es gab 694 Kommunisten und 50 Sympathisanten mit aktivem Stimmrecht (ungefähr 65%) gegenüber 317 und 42 Sympathisanten bei den linken Sozialrevolutionären (ungefähr 31 %). Trotz der Einwände der linken Sozialrevolutionäre wurde eine Resolution angenommen, in der eine „vorbehaltlose Befürwortung der Innen- und Außenpolitik der Sowjetregierung, besonders auf dem Gebiet der Lebensmittelversorgung und der Organisation der Dorfarmut“ ausgedrückt wurde. Es wurde deutlich, dass die linken Sozialrevolutionäre mit „parlamentarischen Methoden“ nicht siegen konnten.

Am 4. und 5. Juli forderten die Führer der linken Sozialrevolutionäre, M. Spiridonova, B. Kamkov, V. Karelin und andere in ihren Auftritten, die Komitees der Dorfarmut und die Lebensmitteldiktatur zu beseitigen, den Brester Friedensvertrag sofort aufzuheben und den ukrainischen Partisanen direkte Hilfe zu leisten (die linken Sozialrevolutionäre hörten nicht auf, den Kampf gegen die deutschen Besatzer in der Ukraine zu führen). Noch am 24. Juni hatte das CK der PLSR den geheimen Beschluss angenommen, den Volksterror gegen die Vertreter des deutschen Imperialismus zu entfesseln. Jedoch wurden konkrete Opfer des Terrors nicht benannt. Das sollte ein spezielles Büro mit M. Spiridonova an der Spitze erledigen.

Die linken Sozialrevolutionäre verstanden, dass sie ihre Politik nicht im Alleingang verwirklichen konnten und setzten sich deshalb das Ziel, mit Hilfe von Terrorakten die brüchige Verständigung der Bolschewiki mit dem deutschen „Imperialismus“ zu sprengen und die Politik der „Sowjetmacht“ in die „notwendige“ Richtung zurechtzurücken. Die Umwandlung des Bürgerkriegs in einen antimilitaristischen Krieg war ohne das Bündnis der linken Sozialrevolutionäre entweder mit den Bolschewiki oder anderen sozialistischen Parteien unmöglich. Das CK der PLSR erklärte: „Wir betrachten unser Vorgehen als Kampf gegen die gegenwärtige Politik des Rats der Volkskommissare und in keinem Fall als Kampf gegen die Bolschewiki“. Bewaffnete Aktionen gegen die Bolschewiki konnten nur Verteidigungscharakter besitzen. Jedoch war die PLSR für Lenin schon lange zum Störfaktor geworden und ein Bündnis mit anderen Sozialisten gegen Deutschland war eine prinzipiell unmögliche Rückkehr zur Idee einer sozialistischen Einheitsregierung. Deshalb war das Vorgehen der linken Sozialrevolutionäre zum Scheitern verurteilt.

Auf dem Höhepunkt der Diskussionen auf dem Sowjetkongress ermordeten die Tschekisten R. Bljumkin und N. Andreev den deutschen Botschafter in Russland, W. Mirbach. Eine Bescheinigung der Tscheka, die von Dzeržinskij unterschrieben war, half ihnen, in die Botschaft einzudringen. Das geschah am 6. Juli tagsüber. Die Mörder waren Mitglieder der Partei der linken Sozialrevolutionäre und mit dem Stellvertreter Dzeržinskijs, dem linken Sozialrevolutionär V. Aleksandrovič, verbunden. Bljumkin setzte später seine Arbeit in der Tscheka unter der Führung des ehemaligen linken Kommunisten Dzeržinskij fort, der ähnlich wie die linken Sozialrevolutionäre den Frieden kritisierte. Das erlaubte dem amerikanischen Forscher Y. Felshtinsky[1] die Schlussfolgerung zu ziehen: „Am wahrscheinlichsten ist, dass eine Verschwörung von diesen oder jenen Vertretern der linken Parteien (aber nicht von den Parteien als solchen selbst) organisiert wurde“. Er hat den linken Sozialrevolutionär P. Proš`jan im Auge, „möglicherweise“ Spiridonova, und ebenso Dzeržinskij und selbst Bucharin. Für diese Version gibt es keine irgendwie gearteten überzeugenden Beweise.

Der Entscheidung Spiridonovas (sie verbarg ihre Verantwortung in dieser Sache nicht) und anderer Mitglieder des CK über die Ermordung Mirbachs fiel im Rahmen der Beschlüsse vom 24. Juni. Nicht nur die Mitglieder des CK, selbst der Kommandeur des aus linken Sozialrevolutionären bestehenden Trupps der Tscheka, D. Popov, wussten einige Tage vor dem Terrorakt von dem Plan, Mirbach zu töten. Nachdem Mirbach getötet worden war, unterstützten die Führer der linken Sozialrevolutionäre diese „revolutionäre Tat“ enthusiastisch. „Der Henker des werktätigen russischen Volkes, der Freund und Günstling Wilhelms, Graf Mirbach, wurde von der strafenden Hand eines Revolutionärs auf Beschluss des Zentralkomitees der Partei der linken Sozialisten-Revolutionäre getötet“, hieß es im Aufruf des CK der PLSR. Dasselbe CK (sogar einschließlich der Mitglieder, denen das Abenteuer mit der Ermordung des Botschafters nicht behagte) nahm die Verantwortung für den Terrorakt auf sich. Dabei glaubten die linken Sozialrevolutionäre nicht, dass sie einen Aufstand gegen die Bolschewiki begonnen hätten: „Das CK konnte sich absolut nicht vorstellen, dass die bolschewistische Regierung nicht nur den Angriff auf Mirbach mit einem Angriff auf sich selbst gleichsetzte, sondern selbst die deutsche imperialistische Spionageagentur mit den Methoden Wilhelms verteidigen würde, den Methoden eines bürgerlichen Staates“, gestand Spiridonova später die Naivität der Führer der linken Sozialrevolutionäre ein.

Anfänglich planten die Initiatoren des Anschlags des CK der Partei in den Untergrund zu gehen, um Repressionen von Seiten der Bolschewiki zuvorzukommen. Dann wurden die Pläne aber geändert, die Führer der linken Sozialrevolutionäre kamen zum Trupp der Tscheka unter dem Kommando des linken Sozialrevolutionärs D. Popov, der in der Dreiheiligengasse untergebracht war. Daraufhin steuerten einige von ihnen dem Sowjetkongress zu, um die Bolschewiki davon zu überzeugen, dass unter den gegebenen Umständen der Bruch des Brester Friedensvertrags unvermeidbar und es nötig sei, sich erneut zum Kampf gegen den deutschen Imperialismus zu vereinigen. Aber Lenin gab den Befehl, die ganze Delegation der linken Sozialrevolutionäre mit Spiridonova an der Spitze zu verhaften. In dieser Zeit begab sich Dzeržinskij direkt zum aus linken Sozialrevolutionären bestehenden Trupp der Tscheka und begann, dem CK der PLSR mit Verhaftung zu drohen. Dzeržinskij wurde vom Trupp von Popov auf Beschluss des CK festgehalten. Ebenso verhafteten linke Sozialrevolutionäre M. Lazis und P. Smidovič. Aber die Haltung des Oberhauptes der Tscheka blieb laut den Erinnerungen von Popov zweideutig. Aus dem Gespräch mit Dzeržinskij verstanden die Anführer der PLSR, dass ein Zusammenstoß unvermeidlich sei. Auf die Behauptung von Popov, dass „wir überhaupt keine Eroberung der Macht wollen“ antwortete Dzeržinskij: „Wenn ihr die Macht der Kommunisten stürzt und sie nicht selbst ergreift, dann begeht ihr ein Verbrechen“. Im Prinzip spiegelt diese Diskussion die Nähe der Standpunkte der linken Sozialrevolutionäre und der linken Kommunisten wider, die Macht musste sich immer in der Hand von Parteien befinden, die sich auf die Sowjets stützten.

Nach der Verhaftung der Delegation der linken Sozialrevolutionäre beim Kongress besetzten die linken Sozialrevolutionäre mit dem Trupp Popovs als bewaffnetem Arm Verteidigungsstellungen im zentralen Moskauer Distrikt Zamoskvoreč`e. Für die überwältigende Mehrheit der linken Sozialrevolutionäre kam die Ermordung Mirbachs völlig unerwartet, ebenso wie die Erklärung der Bolschewiki, dass die linken Sozialrevolutionäre eine Meuterei begonnen hätten. Es kam zu kleineren bewaffneten Zusammenstößen. Jedoch verhielten die linken Sozialrevolutionäre sich passiv und rechneten darauf, dass der unvermeidliche Krieg mit Deutschland die Bolschewiki dazu zwingen würde, das Bündnis mit ihnen auf der Grundlage des revolutionären Krieges zu erneuern. Die linken Sozialrevolutionäre verließen sich auf die Sympathie der linken Kommunisten. Viele Truppenteile und die Miliz nahmen eine neutrale Position ein. Das ungefähre Gleichgewicht der Kräfte machte die Lage von der Haltung der nahe Moskau sich befindlichen Division lettischer Schützen abhängig. Die linken Sozialrevolutionäre hielten sie für potentielle Verbündete, da der Brester Friedensvertrag den baltischen Revolutionären den Weg nach Hause versperrte. Doch die lettischen Schützen verknüpften in ihrer Mehrheit ihr Schicksal mit der Politik der Sowjetführung. Am 7. Juli vernichteten Truppen, die dem Rat der Volkskommissare treu ergeben waren und deren Kern lettische Schützen bildeten, unter dem Kommando von N. Muralov und N. Podvojskij den Trupp von Popov. Die Anführer der Aktion verbargen sich.

Der Aufstand wurde zerschlagen und ungefähr 300 linke Sozialrevolutionäre gefangen genommen. Am 8. Juli erschossen die Bolschewiki ohne Gerichtsverfahren Aleksandrovič und 12 in ihre Hand gefallen Kämpfer des Trupps von Popov. So beruhigte Lenin die Deutschen.

Geringfügige Aktionen der linken Sozialrevolutionäre fanden in Petrograd, Žizdra[2], Boroviči und anderswo statt. In Petrograd wurde der Sitz der linken Sozialrevolutionäre mit Artillerie beschossen.

Nach Ende des bewaffneten Kampfes wurden ungefähr 200 Delegierte der Sozialrevolutionäre freigelassen und setzten am 9. Juli ihre Teilnahme an der Arbeit des Sowjetkongresses fort. Nachdem sie in einer speziellen Resolution „die energische Politik des Rats der Volkskommissare zur Liquidierung des sinnlosen und verbrecherischen Abenteuers der linken Sozialrevolutionäre“ gebilligt hatten, nahmen die Delegierten des Kongresses am 10. Juni die erste Verfassung der RSFSR an.

Am 27. November verhandelte der Oberste Revolutionäre Gerichtshof den Fall der linken Sozialrevolutionäre: Zur Erschießung wurde (in Abwesenheit) eine Person verurteilt; elf (darunter Bljumkin und P. P. Proš`jan) wurden zu drei Jahren Gefängnishaft mit Zwangsarbeit verurteilt, zwei (darunter Spiridonova) zu einem Jahr Haft. Später wurden Spiridonova, Bljumkin und eine Reihe anderer Verurteilter vom VCIK „für frühere Verdienste um die Revolution“ amnestiert. Vor Ort wurden die linken Sozialrevolutionäre aus den Sowjets ausgeschlossen, so wie früher die Glossar:Menschewiki und Sozialrevolutionäre.

Der Aufstand in Moskau rief eine kleine „Kettenreaktion“ hervor. Der Oberkommandeur der Ostfront, M. Murav`ev, der mit der PLSR sympathisierte, erklärte am 11. Juli Deutschland den Krieg und gab eine Deklaration heraus: „An alle Arbeiter, Soldaten, Kosaken, Matrosen und Anarchisten […]. Alle meine Freunde und Kampfgefährten unserer ruhmreichen Feldzüge und Schlachten in der Ukraine und im Süden Russlands werden angesichts der Kriegserklärung an Deutschland zu ihren Fahnen gerufen zu dem blutigen und letzten Kampf mit der Vorhut des Weltimperialismus, Deutschland. Nieder mit dem Brester Schandfrieden! Es lebe der allgemeine Aufstand!“ Wenn er Erfolg gehabt hätte, hätte Murav`ev sich mit den Sozialrevolutionären abstimmen und den Bürgerkrieg beenden können. Dafür wäre es nötig gewesen, zumindest einen Teil der Bolschewiki, von denen viele auch mit dem Brester Friedensvertrag unzufrieden waren, auf seine Seite zu ziehen. Aber bei den Verhandlungen mit den Bolschewiki wurde Murav`ev getötet.

Der Fehlschlag führte zu einem Bruch innerhalb der linken Sozialrevolutionäre. Ein Teil von ihnen näherte sich den Bolschewiki an, denn sie meinten, dass die Praxis gezeigt hätte, dass diese im Recht seien. Sie bildeten die Partei der Narodniki-Kommunisten und die Partei des revolutionären Kommunismus, die den Bolschewiki loyal gegenüberstanden und deren Mitglieder später der RKP(b) beitraten. Ein anderer Teil entwickelte sich in Richtung eines antiautoritären Sozialismus, der der anarchistischen Ideologie nahestand. Spiridonova schrieb an den IV. Parteitag: „Die Macht der Partei hat irgendwie einen organischen Defekt in sich und führt letztendlich zur Herrschaft, zum Betrug der Massen, zur Unterdrückung. Das Ziel der Partei sollte es sein, das Land mit Parolen zu durchdringen, die lebendigen Schlüssel der Kreativität des Volkes zu öffnen, ihm einen Kurs zu geben, ihm selbst Kraft und Macht zu verleihen und ihm zu helfen, anzutreten, eine neue Wahrheit, eine neue Welt zu schaffen“. Die PLSR war weiter in Russland und der Ukraine tätig, aber ihr Einfluss schwand. 1923 endete die legale Tätigkeit der PLSR. Die verbliebenen Aktivisten der Partei wurden Repressionen unterworfen.

(Übersetzung aus dem Russischen: Gregor Wurzer)


Text und Übersetzung: CC BY-SA 4.0

  1. Felshtinsky ist ein amerikanischer Historiker, der in Moskau geboren wurde. Hier wird die in den USA übliche Schreibweise seines Namens verwendet (Anm. d. Übers.).
  2. Stadt im damaligen Gouvernement Kaluga (Anm. d. Übers.).
Александр Шубин, 2011 (обновлено 2024)


После заключения Брестского мира левые эсеры (члены Партии левых социалистов-революционеров интернационалистов, ПЛСР) в знак протеста покинули Совет народных комиссаров, но остались в Советах. Другого выбора у них не было — в крестьянской массе более популярна была Партия социалистов-революционеров (ПСР, «правые» эсеры), и лишь просоветское крестьянство могло составить силу левых эсеров. Выступление против советской власти означало бы бессмысленность раскола Партии эсеров в октябре 1917 г., в результате которого образовалась ПЛСР.

ПЛСР пыталась использовать V съезд Советов для изменения политики большевиков. Но выиграть выборы на съезд левые эсеры не могли. Квоты представительства для рабочих были выше, чем для «менее сознательных» крестьян. Враждебно настроенные к большевикам крестьяне поддерживали ПСР, часто считая левых эсеров предателями.

4 июля в Москве открылся V Всероссийский съезд Советов рабочих, крестьянских, солдатских и казачьих депутатов. 1155 его делегатов имели решающий голос (статус 61 – не ясен). С решающим голосом коммунистов было 694 и 50 сочувствующих (около 65 %) против 317 и 42 сочувствующих у левых эсеров (около 31 %). Вопреки возражениям левых эсеров, была принята резолюция, в которой выражалось «полное одобрение внутренней и внешней политики Советского правительства, особенно в области продовольствия и организации деревенской бедноты». Стало ясно, что «парламентскими методами» левые эсеры победить не могут.

4 и 5 июля в своих выступлениях лидеры левых эсеров М. Спиридонова, Б. Камков, В. Карелин и др. требовали ликвидировать комбеды и продовольственную диктатуру, немедленно разорвать Брестский мир и оказать прямую помощь украинским партизанам (левые эсеры не прекращали вести борьбу против немецких оккупантов на Украине). Еще 24 июня ЦК ПЛСР принял секретное решение о применении народнического террора против представителей германского империализма. Однако конкретные жертвы намечены не были. Это должно было сделать специальное Бюро во главе с М. Спиридоновой.

Левые эсеры понимали, что не смогут осуществить свою политику в одиночку, и поэтому ставили перед собой цель с помощью терактов сорвать хрупкое соглашение большевиков с немецким «империализмом» и сдвинуть в «необходимом» направлении политику «советской власти». Превращение войны гражданской в войну антиимпериалистическую было невозможно без союза левых эсеров либо с большевиками, либо с другими социалистическими партиями. ЦК ПЛСР заявлял: «Мы рассматриваем свои действия как борьбу против настоящей политики Совета Народных Комиссаров и ни в коем случае как борьбу против большевиков». Вооруженные действия в отношении большевиков могли носить только оборонительный характер. Однако для Ленина ПЛСР давно стала помехой, а союз с другими социалистами против Германии был вообще принципиально невозможным возращением к идее однородного социалистического правительства. Поэтому действия левых эсеров были обречены на неудачу.

В разгар дискуссий на съезде Советов чекисты Я. Блюмкин и Н. Андреев убили посла Германии в России В. Мирбаха. Проникнуть в посольство им помогло подписанное Дзержинским удостоверение ВЧК. Это произошло днем 6 июля. Убийцы были членами партии левых эсеров, связанными с заместителем Дзержинского левым эсером В. Александровичем. Блюмкин позднее продолжил работу в ВЧК под руководством бывшего левого коммуниста Дзержинского, подобно левым эсерам критиковавшего мир. Это позволило американскому исследователю Ю. Фельштинскому сделать вывод: «Вероятнее всего, имел место заговор, организованный теми или иными представителями левых партий (но не самими партиями, как таковыми)». Имеются в виду левый эсер П. Прошьян, «возможно» Спиридонова, а также Дзержинский и даже Бухарин. Эта версия не получила сколь-нибудь убедительных доказательств.

Решение Спиридоновой (свою ответственность в этом деле она не скрывала) и других членов ЦК об убийстве Мирбаха укладывалось в рамки постановления 24 июня. Не только члены ЦК, но даже командир левоэсеровского отряда ВЧК Д. Попов знал о плане убить Мирбаха за несколько дней до теракта. После того, как Мирбах был убит, лидеры левых эсеров с энтузиазмом поддержали этот «революционный акт»: «Палач трудового русского народа, друг и ставленник Вильгельма граф Мирбах убит карающей рукой революционера по постановлению Центрального комитета партии левых социалистов революционеров», — говорилось в воззвании ЦК ПЛСР. Тем самым ЦК (даже включая тех его членов, которым не нравилась авантюра с убийством посла) взял на себя ответственность за теракт. Вместе с тем левые эсеры не считали, что начали восстание против большевиков: «ЦК совершенно не представлял себе, что большевистское правительство не только отождествит нападение на Мирбаха с нападением на себя, но даже защищать германо-империалистическую агентуру будет методами Вильгельма, методами буржуазного государства», — позднее признавалась Спиридонова в наивности левоэсеровских лидеров.

Первоначально инициаторы теракта планировали уход ЦК партии в подполье для предотвращения репрессий со стороны большевиков. Но затем планы изменились — лидеры левых эсеров прибыли в отряд ЧК под командованием левого эсера Д. Попова, расположенный в Трехсвятительском переулке. Затем некоторые из них направились на съезд советов, чтобы убедить большевиков: в сложившихся условиях разрыв Брестского мира неизбежен, и нужно снова объединиться для борьбы против германского империализма. Но Ленин отдал приказ об аресте всей левоэсерской делегации во главе со Спиридоновой. В то же время Дзержинский направился прямо в левоэсеровский отряд ВЧК и стал угрожать арестом ЦК ПЛСР. В отряде Попова Дзержинский был задержан по решению ЦК. Также левые эсеры арестовали М. Лациса и П. Смидовича. Из разговора с Дзержинским лидеры ПЛСР поняли, что столкновение неизбежно. Но позиция главы ВЧК, по воспоминаниям Попова, оставалась двусмысленной. На утверждение Попова о том, что «мы вовсе не хотим захвата власти», Дзержинский ответил: «если вы, опрокидывая власть коммунистов, не возьмете сами — сделаете преступление». В принципе эта дискуссия отражает близость позиций левых эсеров и левых коммунистов — власть должна все время находиться в руках советских партий.

После ареста левоэсеровской делегации съезда опираясь на отряд Попова, левые эсеры заняли оборонительные позиции в Замоскворечье. Для подавляющего большинства левых эсеров убийство Мирбаха было большой неожиданностью, также как и заявления большевиков о том, что левые эсеры начали мятеж. Произошли небольшие вооруженные столкновения. Однако левые эсеры вели себя пассивно, рассчитывая, что неизбежная война с Германией заставит большевиков возобновить союз с ними на позициях революционной войны. Левые эсеры рассчитывали на сочувствие со стороны левых коммунистов. Многие военные части и милиция заняли нейтральную позицию. Примерное равенство сил поставило ситуацию в зависимость от находившейся близ Москвы дивизии латышских стрелков. Левые эсеры считали их своими потенциальными союзниками, так как Брестский мир закрыл прибалтийским революционерам дорогу домой. Но латышские стрелки в большинстве своем связывали свою судьбу с политикой советского руководства. 7 июля войска, верные Совету народных комиссаров, под командованием Н. Муралова и Н. Подвойского, основу которых составили латышские стрелки, разгромили отряд Попова. Лидеры выступления скрылись.

Восстание было разгромлено, около 300 левых эсеров взято в плен. 8 июля большевики расстреляли без суда Александровича и 12 попавшихся под руку бойцов отряда Попова. Таким образом Ленин успокаивал немцев.

Небольшие выступления левых эсеров произошли в Петрограде, Жиздре, Боровичах и др. В Петрограде резиденция левых эсеров была обстреляна из артиллерии.

По окончании вооруженной борьбы около 200 делегатов-эсеров были освобождены и 9 июля продолжили участие в работе съезда Советов. Одобрив специальной резолюцией «энергичную политику СНК, направленную на ликвидацию безумной и преступной авантюры левых эсеров», делегаты съезда 10 июля приняли первую Конституцию РСФСР.

27 ноября дело левых эсеров рассмотрел Верховный революционный трибунал: к расстрелу был приговорён (заочно) один человек; 11 (в том числе Блюмкин и П. П. Прошьян) были приговорены к 3 годам тюремного заключения с применением принудительных работ, двое (в том числе Спиридонова) – к 1 году заключения. Позже Спиридонова, Блюмкин и ряд других осуждённых были амнистированы ВЦИК «за прежние заслуги перед революцией». На местах левых эсеров исключали из Советов, как до этого меньшевиков и эсеров.

Восстание в Москве вызвало небольшую «цепную реакцию». Главнокомандующий Восточным фронтом сочувствующий ПЛСР М. Муравьев 11 июля объявил войну Германии и выпустил декларацию: «Всем рабочим, солдатам, казакам, матросам и анархистам... Всех моих друзей и боевых сподвижников наших славных походов и битв на Украине и на юге России ввиду объявления войны Германии призывают под свои знамена для кровавой и последней борьбы с авангардом мирового империализма – Германией. Долой позорный Брестский мир! Да здравствует всеобщее восстание!». В случае успеха Муравьев мог договориться с эсерами и прекратить гражданскую войну. Для этого нужно было привлечь на свою сторону хотя бы часть большевиков, среди которых многие также были недовольны Брестским миром. Но на переговорах с большевиками Муравьев был убит.

Провал привел к размежеванию среди левых эсеров. Часть из них сблизилась с большевиками, считая, что практика доказала их правоту. Они создали лояльные большевикам Партию народников коммунистов и Партию революционного коммунизма, члены которых позднее вступили в РКП(б). Часть эволюционировала в сторону антиавторитарного социализма, близкого анархистской идеологии. Спиридонова писала IV съезду партии: «Партийная власть имеет в себе какой-то органический порок и ведет в конце концов к господству, к обману масс, к насилию. Назначение партии должно быть — напитать лозунгами страну, разомкнуть живые ключи народного творчества, дать ему ход, дать ему самому и силу, и власть, и помощь строиться, создавать новую правду, новый мир». ПЛСР продолжала действовать в России и на Украине, но ее влияние падало. К 1923 г. легальная деятельность ПЛСР прекратилась. Оставшиеся активисты партии были репрессированы.


Текст: CC BY-SA 4.0