Einführung:Der Friedensvertrag von Brest-Litovsk

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von: Winfried Baumgart, 2010 (aktualisiert 2024)


Mit dem Sieg der bolschewistischen Revolution im November (nach russischem Kalender war es noch Oktober) 1917 schien der Frieden mit Russland in greifbare Nähe zu rücken, denn die Bolschewiki waren mit der Parole „Freiheit, Brot, Frieden“ an die Macht gelangt. Am 8. November 1917 ließ die russische Regierung einen Aufruf an die Regierungen und Völker der Welt zum Abschluss eines „gerechten und demokratischen Friedens“ ergehen. Dieses berühmte „Friedensdekret“ war der erste außenpolitische Akt des neuen russischen Regimes. Schon Ende November erklärte sich die bolschewistische Staatsführung zu separaten Waffenstillstandsverhandlungen mit den Mittelmächten bereit, die am 3. Dezember begannen und am 15. Dezember durch einen Waffenstillstandsvertrag in Brest-Litovsk abgeschlossen wurden. Der Vertrag sah die sofortige Aufnahme formeller Friedensverhandlungen vor.

Die deutsche Seite verfolgte ihre eigenen Interessen. Unter dem Eindruck des revolutionären Geschehens in Russland hatte sich General Erich Ludendorff schon Ende November 1917 entschlossen, die Entscheidung des Krieges im Westen zu suchen und dafür alle im Osten frei werdenden militärischen Kräfte einzusetzen. Er wollte so früh wie möglich im Westen zuschlagen, bevor amerikanische Truppen in größeren Mengen in das Geschehen eingriffen. Deshalb hielt er „Klarheit“ im Osten für nötig und hoffte, dass in Brest-Litovsk „gute Arbeit“ geleistet werde. Mit großer Spannung erwartete er den Beginn der Friedensverhandlungen, deren Verlauf die militärischen Entscheidungen zwingend beeinflussen würde.

Am 22. Dezember 1917 begannen in Brest-Litovsk, dem Hauptquartier des Oberbefehlshabers Ost, die Friedensverhandlungen zwischen den Unterhändlern der Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Türkei) und des bolschewistischen Russland. Der russische Chefunterhändler Lev Trockij charakterisierte in seinen Memoiren das Ungewöhnliche an der Situation in Brest mit folgenden Worten: „Historische Umstände hatten es so gefügt, dass die Delegierten des revolutionärsten Regimes, das die Menschheit je gekannt hat, an einem Tisch sitzen mussten mit den diplomatischen Vertretern der allerreaktionärsten Kaste unter allen regierenden Klassen.“[1]

Die Verhandlungen in Brest-Litovsk gliederten sich in drei Hauptphasen. In der ersten Phase (vom 22. bis 28. Dezember) gaben die Delegationen beider Seiten durch allgemeine Erklärungen und Gegenerklärungen ihre grundsätzlichen Absichten in mehr oder minder verschleierter Form bekannt. Es schien, als würden beide Partner in absehbarer Zeit zu einer Verständigung gelangen. In die zweite Phase (vom 8. Januar bis zum 10. Februar 1918) fällt der Hauptteil der insgesamt etwa 70 Sitzungen zählenden Verhandlungen. In ihr trafen die nun deutlicher zum Ausdruck kommenden Zielsetzungen der zwei Seiten hart aufeinander. Sie enthüllte zugleich den tiefgreifenden, praktisch unüberbrückbaren „weltanschaulichen“ Gegensatz zwischen den beiden Parteien. Die dritte Phase (vom 1. bis 3. März 1918), in der eigentlich nicht mehr „verhandelt“ wurde, endete mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages.

Die Zeit zwischen diesen drei Phasen sowie ein Teil der zweiten Phase waren ausgefüllt mit schwersten Auseinandersetzungen sowohl innerhalb der deutschen Reichsführung als auch innerhalb der bolschewistischen Regierung über die in Brest-Litovsk zu verfolgende Taktik – Auseinandersetzungen, die in der Tat die Verhandlungsführung in Brest-Litovsk prägten und ihren Ausgang bestimmten. So gesehen erscheinen die Brester Verhandlungen als ein Duell zwischen Ludendorff und Lenin. Rücktrittsdrohungen und -absichten Lenins und Trockijs auf der einen Seite, Kaiser Wilhelms, Ludendorffs, Hindenburgs, des Reichskanzlers Hertling und des deutschen Verhandlungsführers Kühlmann auf der anderen Seite deuten die Schärfe dieser Auseinandersetzungen an und die Wichtigkeit, die den auf dem Spiele stehenden Fragen beigemessen wurde.

Am Schluss der zweiten Phase kam es zu einer dramatischen Zuspitzung: Als die Gespräche am 29. Januar wieder aufgenommen wurden, musste Trockij feststellen, dass sich die Deutschen und Österreicher inzwischen mit der seit Anfang Januar in Brest-Litovsk anwesenden ukrainischen Delegation fast handelseinig geworden waren. Am 9. Februar stand er vor dem Fait accompli eines Sonderfriedens zwischen der sozialistischen Kiever Rada auf der einen und Deutschland und Österreich-Ungarn auf der anderen Seite. Am nächsten Tag beendete er die Verhandlungen überraschend mit den bekannten Worten: „Wir können nicht die Gewalt sanktionieren. Wir gehen aus dem Krieg heraus, sehen uns aber genötigt, auf die Unterzeichnung eines Friedensvertrages zu verzichten.“

Deutschland stand vor der Entscheidung Krieg oder Frieden. Sie fiel auf einem für den 13. Februar einberufenen Kronrat in Bad Homburg. Gegen das Votum der Reichsleitung, die den Schwebezustand im Osten hinnehmen wollte, um alle Kräfte für die am 21. März geplante Großoffensive im Westen zu bündeln, wurde beschlossen, nach Ablauf eines Ultimatums militärisch in Richtung Petrograd vorzustoßen, um einerseits möglichst das gesamte Baltikum in deutsche Hand zu bekommen und andererseits der bolschewistischen Regierung einen Diktatfrieden aufzuerlegen.

Die Folgen der Entscheidung von Bad Homburg waren weitreichend. Zwar gelang es, bis kurz vor Petrograd vorzustoßen und am 3. März 1918 den Friedensvertrag von Brest-Litovsk zu unterzeichnen, doch auch danach setzte die Oberste Heeresleitung zahlreiche militärische Aktionen im riesigen russischen Raum fort: Ganz Südrussland bis Rostov am Don und bis zur Südspitze der Krim wurde von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen besetzt. Im September kam es sogar zu einem deutsch-türkischen Vorstoß nach Baku am Kaspischen Meer.

Inhaltlicher Kernpunkt des Vertrags war die Abtretung von Polen, Litauen und Kurland. Livland und Estland verblieben formell im russischen Staatsverband, sollten aber von einer „deutschen Polizeimacht“ besetzt werden, „bis dort die Sicherheit durch eigene Landeseinrichtungen gewährleistet und die staatliche Ordnung hergestellt“ sei. Diese Bestimmungen stellten nur eine halbe Lösung dar und brachten die gegensätzlichen Forderungen der Obersten Heeresleitung und des Auswärtigem Amtes exemplarisch zum Ausdruck. Am schwersten musste für Russland die Abtrennung der Ukraine wiegen, da es damit die reichsten Korngebiete, Kohlen- und Eisenlager verlor. Russland war durch den Brester Vertrag auf das vorpetrinische Kerngebiet um Moskau zurückgeworfen. Mit Recht versuchte die zeitgenössische deutsche Publizistik für dieses Rest-Russland die Bezeichnung „Moskowien“ einzuführen.

Als Karachan, ein Mitglied der russischen Delegation in Brest-Litovsk, Lenin den Vertrag vorlegte, antwortete dieser: „Ich werde ihn weder lesen noch seine Klauseln erfüllen.“ Anfang März hatte Lenin eine Unterredung mit dem englischen Agenten Bruce Lockhart, der ihn auf die Gefahr hinwies, dass Deutschland nun mit Gewalt Getreide aus Russland für seine hungernde Bevölkerung ausführen würde. Lenin lächelte: „Wie alle Ihre Landsleute denken Sie in konkreten militärischen Kategorien. Dieser Krieg wird im Hinterland entschieden und nicht in den Schützengräben. [...] Als Folge dieses Raubfriedens wird es [Deutschland] mehr und nicht weniger Truppen im Osten halten müssen. Was die Möglichkeit betrifft, dass es Vorräte in großen Mengen aus Russland bekommt, so mögen Sie beruhigt sein. Passiver Widerstand [...] ist eine wirkungsvollere Waffe als eine Armee, die nicht mehr kämpfen kann.“[2]

Brest-Litovsk war eine unglückliche Mischung aus abwartender, besonnener Politik des Auswärtigen Amtes unter Kühlmann und rücksichtslosem Militarismus von der Art Ludendorffs. Es war ein untauglicher Kompromiss. Wäre Ludendorff 1918 wirklich der allmächtige Diktator gewesen, als der er fälschlich dargestellt wurde, so hätte er dem Bolschewismus in seinem Kernland, in Petrograd und Moskau, womöglich den Todesstoß versetzen können. Wäre es dagegen allein nach Kühlmann gegangen, so hätte es einen wirklichen Verständigungsfrieden mit Russland geben können, oder das verhängnisvolle deutsche Engagement im Osten wäre ganz unterblieben. Letzteres wäre wahrscheinlicher gewesen. Denn Kühlmann hatte die Unmöglichkeit einer echten Partnerschaft mit den Bolschewiki wohl aus eigener Anschauung erkannt: Er wollte sich nach Trockijs Theatercoup mit der Aufrechterhaltung einer kleinen Grenzschutztruppe für „Kordonaufgaben“ im Osten begnügen und sich ansonsten völlig passiv verhalten. Ludendorffs Ostritt – die Feder in der Linken, das Schwert in der Rechten – hielt er in seinen Konsequenzen für unabsehbar und unheilvoll. Er behielt recht.

Der eigentliche Gewinner des deutsch-russischen Zusammenspiels des Jahres 1918 war Lenin. Während der „gewaltigen Rückzugsbewegung“, als die er später den Brester Vertrag und seine Auswirkung bezeichnete,[3] verschaffte er sich die für die Konsolidierung der bolschewistischen Herrschaft notwendige Atempause. In der sowjetrussischen Geschichtsschreibung wurden der Abschluss des Brester Friedens und die darauf folgende Zeit des „Lavierens, Abwartens und Zurückweichens“ als klassisches Beispiel für Lenins Taktik gewertet, die tiefen Widersprüche im „imperialistischen Lager“ auszunutzen, um die Kräfte des Gegners zu zersetzen und die bolschewistische Machtbasis zu verbreitern. Gegen dieses Urteil ist nichts einzuwenden. Lenin selbst hatte es 1920 mit einer Nüchternheit ausgesprochen, die auch die anfänglich schmale Basis der eigenen Machtposition nicht verkannte:

„Brest ist dadurch bedeutsam, dass wir es hier zum erstenmal in gigantischem Maßstab, unter unermesslichen Schwierigkeiten verstanden haben, die Gegensätze, zwischen den Imperialisten so auszunutzen, dass zuletzt der Sozialismus dabei gewann. [...] Wenn wir durchgehalten haben, obwohl unsere militärische Stärke gleich Null war, obwohl wir wirtschaftlich nichts aufzuweisen hatten und uns ununterbrochen auf absteigender Linie dem Abgrund des Chaos zu bewegten; wenn wir durchgehalten haben, so geschah dieses Wunder nur, weil wir den Zwist zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Imperialismus richtig ausnutzten. [...] Dadurch, dass wir der einen imperialistischen Gruppe Zugeständnisse machten, schützten wir uns sogleich vor den Verfolgungen bei den imperialistischen Gruppen.“[4]

Erläuterungen zum Text[ ]

Artikel II. wurde auf Drängen der deutschen Obersten Heeresleitung aufgenommen. Damit sollte vor allem eine Handhabe gegen die bolschewistische Propaganda im deutschen Ostheer geschaffen werden.

Artikel III. Die in diesem Artikel genannte Grenze ist abgebildet in: Deutsch-sowjetische Beziehungen von den Verhandlungen in Brest-Litovsk bis zum Abschluß des Rapallo-Vertrages, Berlin (0), S. 591. Gemeint ist die völkerrechtliche Grenze, nicht die weiter östlich gelegene militärische Demarkationslinie. Sie verläuft im Norden östlich der Inseln Dagö und Ösel im Rigaer Meerbusen, weiter östlich von Riga, entlang der Düna, spart Dünaburg aus, beschreibt eine Ausbuchtung nach Osten und verläuft dann im Wesentlichen nach Süden bis Brest-Litovsk. Die tatsächliche Grenze des deutschen Machtbereichs nach Brest-Litovsk verlief von Narva im Norden entlang des Peipus-See nach Pskov, Orša, westlich Kursk, Rostov am Don.[5]

Artikel IV. Die Räumung von deutsch besetzten Gebieten (vgl. die eben genannte Karte) wurde im deutsch-russischen Ergänzungsvertrag vom 27. August 1918 festgelegt.

Artikel V. Die alte zarische Armee war zwar zusammengebrochen, Trockij als Volkskommissar für Kriegswesen begann aber schon im Februar 1918 mit der Aufstellung der Roten Armee, für die er zahlreiche zarische Offiziere rekrutierte. Über die Verwendung der russischen Schwarzmeerflotte kam es im Sommer 1918 zu Auseinandersetzungen sowohl zwischen Deutschland und Russland als auch zwischen der deutschen Obersten Heeresleitung und dem deutschen Admiralstab. Das Gros der russischen Schiffe, das sich von Sevastopol nach Novorossijsk abgesetzt hatte, wurde dort auf Befehl Lenins am 18. Juni 1918 versenkt. Der kleinere Teil verblieb in deutscher Hand in Sevastopol.

Artikel VI. Die Ukraine blieb bis zum Kriegsende ein Staat von Deutschlands Gnaden. Die im Mai 1918 aufgenommenen Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Sowjetrussland führten zu keinem Ergebnis. In Finnland war bereits mit deutscher Unterstützung ein unabhängiger Staat ausgerufen worden. In den Auseinandersetzungen zwischen „weißen“ und „roten“ Truppen siegten die Weißen; Finnland konnte seine Unabhängigkeit behaupten.

Artikel VIII - XII. Diese Artikel wurden in einer weiteren Anlage zum Brester Vertrag, in einem Schlussprotokoll und in einem Zusatzvertrag vom 3. März 1918 spezifiziert</ref>Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR/Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR (Hrsg.), Deutsch-sowjetische Beziehungen von den Verhandlungen in Brest-Litowsk bis zum Abschluß des Rapallovertrages. 2 Bde. Staatsverlag der DDR, Berlin (O) 1967.</ref>

Artikel XIV. Der Brester Vertrag wurde am 15. März durch den 4. Gesamtrussischen Rätekongress und am 26. März von Kaiser Wilhelm (nachdem der Deutsche Reichstag ihm am 22. März zugestimmt hatte) ratifiziert.

  1. Lev Trockij, Mein Leben: Versuch einer Autobiographie. Dietz, Berlin 1990, S. 329.
  2. Zitat nach: R. H. Bruce Lockkart, Memoirs of a British Agent. Putnam, London 1932, S. 240.
  3. Vladimir I. Lenin, Werke, Bd. 33, Dietz, Berlin 1977, S. 97.
  4. Zitat nach: Rede in der Aktivversammlung der Moskauer Organisation der KPR(b) 6. Dezember 1920. In: Vladimir I. Lenin, Werke, Bd. 31: April-November 1920, S.434-454, hier S. 435.
  5. Winfried Baumgart (Hrsg.), Von Brest-Litovsk zur deutschen Novemberrevolution: Aus den Tagebüchern, Briefen und Aufzeichnungen von Alfons Paquet, Wilhelm Groener und Albert Hopman; März bis November 1918. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1971.
Винфрид Баумгарт, 2010 (обновлено 2024)


После победы большевистской революции в ноябре (по старому стилю – октябре) 1917 г. мир с Россией казался вполне достижимым, ведь большевики пришли к власти под лозунгом «Свобода, хлеб, мир». 8 ноября 1917 г. советское правительство обратилось к правительствам и народам мира с воззванием о заключении «справедливого и демократического мира». Знаменитый «Декрет о мире» стал первым внешнеполитическим актом молодого советского государства. Уже в конце ноября 1917 г. большевистское руководство заявило о своей готовности к сепаратным переговорам о перемирии с Центральными державами. Переговоры начались 3 декабря и завершились заключением договора о перемирии в Брест-Литовске 15 декабря 1917 г. Подписанный договор предусматривал немедленное начало официальных мирных переговоров.

Германская сторона преследовала прежде всего свои собственные интересы. Под впечатлением революционных событий в России генерал Эрих Людендорф уже в конце ноября 1917 г. решил добиваться победоносного завершения войны на Западе и задействовать для этого все военные силы, высвободившиеся на Востоке. Людендорф стремился как можно раньше нанести удар на Западном фронте, прежде чем американские войска примут участие в войне в массовом порядке. Поэтому он считал необходимым, добиться «ясности» на Востоке и надеялся, что в Брест-Литовске будет проведена «хорошая работа». Людендорф с нетерпением ждал начала мирных переговоров, ход которых должен был оказать решающее влияние на принятие военных решений.

Мирные переговоры между представителями Центральных держав (Германии, Австро-Венгрии, Болгарии и Турции) и большевистской России начались 22 декабря 1917 г. в Брест-Литовске, в штаб-квартире главнокомандующего германским Восточным фронтом. В своих воспоминаниях глава советской делегации Лев Троцкий так охарактеризовал необычность ситуации в Бресте: «Исторические обстоятельства сложились так, что делегатам самого революционного режима, который когда-либо знало человечество, пришлось заседать за общим дипломатическим столом с представителями самой реакционной касты среди всех правящих классов»[1].

Переговоры в Брест-Литовске подразделялись на три основных этапа. На первом этапе (с 22 по 28 декабря 1917 г.) делегации обеих сторон в более или менее завуалированной форме озвучивали свои основные намерения в форме общих деклараций и ответов на декларации. Казалось, что уже в обозримом будущем обе стороны придут к соглашению. На втором этапе (с 8 января по 10 февраля 1918 г.) велась основная часть переговоров, которые в общей сложности потребовали проведения около 70 заседаний. Переговоры характеризовались резким столкновением более четко выраженных позиций обеих сторон. В то же время между участниками переговоров выявились глубокие, практически непримиримые «идеологические» разногласия. Третий этап (с 1 по 3 марта 1918 г.), который трудно описать корректно как «ведение переговоров», завершился подписанием мирного договора.

Промежутки между этими тремя этапами, а также часть второго этапа были заполнены ожесточенными спорами как в руководстве Германского рейха, так и в большевистском правительстве о тактике ведения переговоров в Брест-Литовске – спорами, которые фактически обусловили модус переговоров в Брест-Литовске и определили их исход. В этом ракурсе брестские переговоры выглядят как дуэль между Людендорфом и Лениным. Угрозы и намерения уйти в отставку со стороны Ленина и Троцкого, с одной стороны, и кайзера Вильгельма, Людендорфа, Гинденбурга, рейхсканцлера Гертлинга и главного немецкого переговорщика Кюльмана – с другой, свидетельствуют об остроте этих споров и о том значении, которое придавалось вопросам, стоявшим на кону.

Под конец второго этапа ситуация драматически обострилась: когда 29 января переговоры возобновились, Троцкий был вынужден констатировать, что немцы и австрийцы почти достигли соглашения с украинской делегацией, находившейся с начала января 1918 г. в Брест-Литовске. 9 февраля он был поставлен перед свершившимся фактом – заключением сепаратного мира между социалистической Центральной Радой, с одной стороны, Германией и Австро-Венгрией – с другой. На следующий день Троцкий неожиданно завершил переговоры знаменитыми словами: «Мы не можем освящать насилия. Мы выходим из войны, но мы вынуждены отказаться от подписания мирного договора».

Германия оказалась перед выбором: война или мир. Решение было принято на Коронном совете, созванном 13 февраля 1918 г. в Бад-Хомбурге. Вопреки мнению гражданского руководства рейха, которое предлагало примириться с состоянием неопределенности на Восточном фронте, чтобы сконцентрировать все силы для крупного наступления на Западе, запланированного на 21 марта, было принято решение о военном наступлении на Петроград после истечения срока ультиматума, чтобы по возможности заполучить под контроль Германии всю Прибалтику и навязать мир большевистскому правительству.

Решение, принятое в Бад-Хомбурге, имело далеко идущие последствия. Хотя немцам удалось продвинуться вплоть до Петрограда и подписать 3 марта 1918 г. Брест-Литовский мирный договор, Верховное командование сухопутных войск продолжало вести военные действия на обширных российских пространствах. Весь юг России до Ростова-на-Дону и южной оконечности Крыма был оккупирован германскими и австро-венгерскими войсками. В сентябре 1918 г. было даже предпринято германо-турецкое наступление на Баку.

Ключевым условием Брест-Литовского договора была уступка Россией Польши, Литвы и Курляндии. Лифляндия и Эстляндия формально оставались частью Российского государства, но подлежали оккупации «германской полицейской властью до тех пор, пока общественная безопасность не будет там обеспечена собственными учреждениями страны и пока не будет там установлен государственный порядок». Эти положения были лишь половинчатым решением и служили примером противоречивых требований Верховного командования сухопутных войск и Министерства иностранных дел Германии. Отделение Украины должно было стать для России наиболее тяжким испытанием, поскольку означало потерю богатейших запасов зерна, угля и железа. В результате Брестского договора Россия была отброшена к допетровским границам вокруг Москвы. Недаром немецкая журналистика того времени пыталась ввести термин «Московия» для обозначения этого остатка Российской империи.

Когда Лев Карахан, член советской делегации в Брест-Литовске, вручил договор Ленину, тот ответил: «Я не буду ни читать его, ни выполнять его условия». В начале марта Ленин беседовал с британским дипломатом Брюсом Локкартом, который предупредил его об опасности того, что Германия теперь будет силой вывозить из России зерно для своего голодающего населения. Ленин улыбнулся: «Вы, как и все Ваши соотечественники, мыслите конкретными военными категориями. Исход этой войны будет решаться в тылу, а не в окопах. [...] В результате этого хищнического мира ей [Германии] придется держать на Востоке не меньше, а больше войск. Что касается возможности того, что она будет получать в больших количествах запасы из России, то в этом Вы можете быть совершенно спокойны. Пассивное сопротивление [...] является более мощным оружием, чем армия, которая больше не может сражаться».[2]

Брест-Литовский мир представлял собой злополучную смесь выжидательной, осторожной политики Министерства иностранных дел во главе со статс-секретарем Кюльманом и безапелляционного милитаризма Людендорфа. Это был негодный компромисс. Если бы Людендорф действительно был всемогущим диктатором в 1918 г., каким его ложно изображали, он, возможно, нанес бы смертельный удар по большевизму в самом его сердце, в Петрограде и Москве. Если бы, напротив, все зависело только от Кюльмана, можно было бы добиться настоящего мира и взаимопонимания с Россией или вообще избежать рокового для Германии вмешательства в дела на Востоке. Последнее было более вероятно. Ведь Кюльман, вероятно, на собственном опыте осознал невозможность настоящего сотрудничества с большевиками. После театрального маневра Троцкого он хотел обойтись сохранением небольшого пограничного контингента для несения «кордонной службы» на Востоке, а в остальном – оставаться полностью пассивным. Кюльман считал поход Людендорфа на Восток – перо в левой руке, меч в правой – непредсказуемым и катастрофическим по своим последствиям. Он оказался прав.

Истинным победителем германо-российского противостоянии 1918 г. стал Ленин. Во время «громадного попятного движения», как он позже охарактеризовал Брестский договор и его последствия,[3] Ленин получил передышку, необходимую для укрепления большевистской власти. В советской историографии заключение Брест-Литовского договора и последующий период «лавирования, ожидания и уклонения» рассматривались как классический пример ленинской тактики использования глубоких противоречий «империалистического лагеря» для разложения сил противника и расширения базы власти большевиков. Нельзя не признать справедливости этой оценки. Сам Ленин в 1920 г. высказался об этом с трезвостью, не преминув признать изначально узкий базис власти большевиков:

«Брест знаменателен тем, что в первый раз в масштабе гигантски-большом, среди трудностей необъятных мы сумели использовать противоречия между империалистами так, что выиграл в конечном счете социализм. [...] Если мы продержались, будучи нулем в смысле военном, не имея ничего и идя сплошь по нисходящей линии в глубину развала в отношении экономическом, если мы продержались, то это чудо случилось только потому, что мы правильно использовали рознь германского и американского империализма. Мы сделали громаднейшую уступку германскому империализму и, сделавши уступку одному империализму, мы заградили себя разом от преследования обоих империализмов».[4]

Пояснения к тексту договора:[ ]

Статья II: Эта статья была включена в договор по настоянию Верховного командования сухопутных войск. Ее основной целью было обеспечить средства противодействия большевистской пропаганде в частях германской армии на Восточном фронте.

Статья III: Граница, упомянутая в этой статье, изображена в следующем издании: Deutsch-sowjetische Beziehungen von den Verhandlungen in Brest-Litovsk bis zum Abschluß des Rapallo-Vertrages, Berlin (0), S. 591. Речь идет о границе согласно международному праву, а не военной демаркационной линии, пролегавшей гораздо восточнее. Граница проходила на севере к востоку от островов Дагё (Хийумаа) и Эзель (Сааремаа) в Рижском заливе, далее восточнее Риги, вдоль реки Двина, оставляла свободным Двинск, изгибалась на восток и затем в целом шла на юг до Брест-Литовска. Фактическая граница германской сферы влияния после мира в Брест-Литовске проходила от Нарвы на севере вдоль Чудского озера до Пскова и Орши, к западу от Курска и Ростова-на-Дону.[5]

Статья IV: Очистка от немецких войск территорий, оккупированных Германией (см. вышеупомянутую карту) была оговорена дополнительным германо-российским договором от 27 августа 1918 г.

Статья V: Хотя царская армия распалась, Троцкий, будучи народным комиссаром по военным делам, уже в феврале 1918 г. приступил к созданию Красной армии, для службы в которой он рекрутировал множество царских офицеров. Летом 1918 г. между Германией и Советской Россией, а также между германским Верховным командованием сухопутных войск и германским Адмирал-штабом возникли разногласия по поводу использования российского Черноморского флота. Большая часть русских кораблей, отправившихся из Севастополя в Новороссийск, была по приказу Ленина затоплена 18 июня 1918 г. Меньшая часть флота осталась в немецких руках в Севастополе.

Статья VI: Украина вплоть до конца Первой мировой войны сохраняла свою государственность по доброй воле Германии. Мирные переговоры между Украиной и Советской Россией, начавшиеся в мае 1918 г., не привели к каким-либо результатам. В Финляндии при поддержке Германии было провозглашено независимое государство. В столкновениях между «белыми» и «красными» войсками победили «белые», и Финляндия смогла утвердить свою независимость.

Статьи VIII–XII: Эти статьи были уточнены в дополнительном приложении к Брест-Литовскому договору, в заключительном протоколе и в дополнительном договоре от 3 марта 1918 г.[6]

Статья XIV: Брест-Литовский договор был ратифицирован 15 марта 1918 г. IV Всероссийским съездом Советов и 26 марта 1918 г. – кайзером Вильгельмом (после того, как 22 марта 1918 г. договор был одобрен Рейхстагом).

(Перевод с немецкого: Андрей Савин)
  1. Троцкий, Л. Д. Моя жизнь: опыт автобиографии. Москва: Панорама, 1991. С. 354.
  2. Lockhart, R. H. Bruce, Memoirs of a British Agent, Putnam, London 1932. С. 240.
  3. Ленин, В.И., Сочинения, Т. 44. Москва: Политиздат, 1977. С. 228.
  4. Собрание актива Московской организации РКП(б): 1. Доклад о концессиях // В.И. Ленин, Полное собрание сочинений. 5-е изд. Москва: Политиздат, 1974. Т. 42. Ноябрь 1920 — март 1921. С. 55—78.
  5. Von Brest-Litovsk zur deutschen Novemberrevolution: aus den Tagebüchern, Briefen und Aufzeichnungen von Alfons Paquet, Wilhelm Groener und Albert Hopman; März bis November 1918 / под ред. W. Baumgart. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1971.
  6. Deutsch-sowjetische Beziehungen von den Verhandlungen in Brest-Litowsk bis zum Abschluß des Rapallovertrages, 2 Bde / под ред. Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR. Berlin (O): Staatsverlag der DDR, 1967.