Willi Rickmers, ''Alai! Alai!''

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Willi Rickmers, Alai! Alai!Вилли Рикмер Рикмерс «Алай! Алай! Работа и опыт германско-российской Алай-Памирской экспедиции»
Januar 1930
январь 1930
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Der Reisebericht „Alai! Alai! Arbeiten und Erlebnisse der Deutsch-Russischen Alai-Pamir-Expedition“ beschreibt eines der ersten internationalen Großforschungsprojekte im Expeditionsbereich. Im hier in Auszügen vorgestellten Kapitel „Plan und Ergebnis“ verfasste der logistische Leiter der Forschungsreise, Willi Rickmer Rickmers, eine Art Expeditionstheorie. Ihre Bedeutung liegt darin, dass sie Expeditionen als europäische Machtrituale reflektierte und neue Umgangsformen mit der außereuropäischen Welt suchte. Die Alai-Pamir-Expedition leitete die Epoche der Großexpeditionen ein und war ein Prototyp internationaler, interdisziplinärer Feldforschung. Darüber hinaus popularisierte sie Handlungsmuster postkolonialer Führung und sanftere Formen kolonialer Ideologie, die sich in der Entwicklungspolitik der 1950er Jahre fortsetzten.

Отчет «Алай! Алай! Работа и опыт германско-российской Алай-Памирской экспедиции» информирует об одном из первых масштабных международных экспедиционных исследовательских проектов. В отрывочно приведенном ниже разделе этого отчета, – «План и результат», – руководитель экспедиции с немецкой стороны Вилли Рикмер Рикмерс представляет своего рода ее теоретическое обоснование. Значение этой теории заключается в том, что она рассматривает экспедиции в контексте европейских ритуалов власти и ищет новые формы взаимодействия с внеевропейским миром. Алай-Памирская экспедиция открывала эпоху больших экспедиций и стала прототипом интернационального междисциплинарного полевого исследования. Помимо того, она популяризировала модель постколониального руководства [экспедициями] и более мягкие формы колониальной идеологии, которые нашли свое продолжение в так называемой политике развития в 1950-е годы.

von: Franziska Torma, 2010


Die Jahre zwischen 1880 und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die große Zeit der Expeditionen. Während der Weimarer Republik wurde vor allem durch die Gründung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft die finanzielle Basis für einen wahren Expeditionsboom geschaffen. Verwiesen sei hier nur kurz auf den Weltreisenden Colin Ross, der mit dem Kurbelkasten um die Erde fuhr, aber auch auf Forscher wie Alfred Wegener. Wegener hatte mit Unterstützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft Expeditionen nach Grönland unternommen und dabei seine Theorie der Kontinentalverschiebung ausgearbeitet.

Wissenschaftler erschlossen aber nicht nur außereuropäische Räume, ihre Reiseberichte prägten darüber hinaus Weltbilder. Aus dieser Perspektive bilden Expeditionen einen wesentlichen Zugang zur Kulturgeschichte des Kolonialismus: Populär gehaltene Reiseberichte eigneten fremde Räume über Erzählungen, Metaphern und Mythen an, ohne dass das bereiste Land territorialer Bestandteil des eigenen Machtbereichs sein musste. Insofern geben Reiseberichte und auch Reisefilme Auskunft über koloniale Ideologien. Klassische Abenteuergeschichten, die abstrakte Großmachtfantasien in Identifikationsfiguren und konkrete Handlungsmuster umsetzten, schrieben auf diese Weise Ideale von Männlichkeit und Nation fest.

Der hier vorgestellte Reisebericht Alai! Alai! Arbeiten und Erlebnisse der Deutsch-Russischen Alai-Pamir-Expedition und die gleichnamige Alai-(Pamir-)Expedition (1928), von der er erzählt, fügen sich nahtlos in den Expeditionsboom der Zwischenkriegszeit ein. Der Leiter des deutschen Teils der Expeditionsmannschaft, Willi Rickmer Rickmers, hatte eine für den damaligen Forschungsreisenden typische Karriere. Seit seiner Jugend war der Sohn des gleichnamigen, sehr wohlhabenden Reedereibesitzers aus Bremen auf Forschungsreise. Seine eigentliche Heimat waren die Berge Mittelasiens, um deren Erforschung er sich bis in die 1920er Jahre verdient und sich damit einen Expertennamen gemacht hatte.

Die Alai-Pamir-Expedition wurde bereits auf der Zweihundertjahrfeier der Leningrader Akademie der Wissenschaften geplant. Das sowjetische Interesse an einer gemeinsamen Unternehmung kam auch den deutschen Wissenschaftsfunktionären wie dem Präsidenten der Notgemeinschaft, Friedrich Schmidt-Ott sehr entgegen, war doch das Deutsche Reich infolge des Krieges noch aus den internationalen Forschungsvereinigungen ausgeschlossen. Das deutsch-sowjetische Kooperationsunternehmen organisierten die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, die Sowjetische Akademie der Wissenschaften und der Deutsche und Österreichische Alpenverein. Diese Forschungsreise stellte die Fortsetzung einer um vieles kleiner angelegten deutsch-österreichischen Vorkriegsexpedition dar, der Turkestanfahrt des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins von 1913. Obwohl unter russischer Herrschaft stehend, hatte insbesondere West-Turkestan bereits im Kaiserreich eine Vielzahl deutscher Expeditionen fasziniert. Neben archäologischen Ausgrabungen im chinesischen Teil Ostturkestans, spezieller in der Oase Turfan, stand vor allem die Gebirgswelt des russischen Landesteils im Zentrum des Interesses. Der 1928 zu vermessende Trans-Alai und Seltau schloss an die bereits 1913 kartierte „Kette Peters des Großen“ an. Als Hauptaufgabe der Nachkriegsexpedition wurde festgelegt, die Gebirge des heutigen Tadschikistans und Kirgistans möglichst genau und umfassend topographisch und geologisch zu erforschen. Neben der Kartographie waren die Geologie, Meteorologie, Botanik, Zoologie, Ethnologie und Sprachwissenschaft sowie der Bergsteigertrupp des Alpenvereins und ein Filmteam der sowjetischen Mežrabpom an der Expedition beteiligt. Die Gesamtleitung hatte der Staatsminister und Direktor des Rates der Volkskommissare, Nicolaj Petrovič Gorbunov.

Die deutschen Teilnehmer schifften sich am 11. Mai 1928 von Stettin aus auf dem Dampfer Preußen über die Ostsee nach Leningrad ein. Nach offiziellen Empfängen in Leningrad und Moskau brach die Expeditionsmannschaft mit der Eisenbahn zum Karawanenort Osch in der Kirgisischen Autonomen Sowjetrepublik auf, dem Ausgangspunkt der Expedition. Zwischen Juni und November 1928 sollte die Expedition die Natur des Pamirs bis an die Grenzen Afghanistans und Chinas vermessen und den Raum letztendlich in das Koordinatensystem der europäischen Wissenschaft integrieren.

Wie fast jede Forschungsreise war auch diese ein öffentliches Ereignis – besonders deshalb, da sie ihre wissenschaftlichen Aufgaben vollständig erfüllen konnte. Neben dem Reisebericht Alai! Alai! erschien eine Vielzahl von Presseartikeln, und der Film Pamir. Auf dem Dach der Welt war ein Erfolg. Doch aus dieser Erfolgsgeschichte heraus ging diese Expedition neue Wege: Die Bedeutung der Alai-Pamir-Expedition liegt darin, dass sie als erstes internationales Großforschungsprojekt im Expeditionsbereich auf einer selbstreflexiven Ebene neue Umgangsformen mit der außereuropäischen Welt auslotete. Trotz der militaristischen Sprache, die noch an den Feldzugscharakter von Expeditionen erinnert, thematisierte Willi Rickmer Rickmers in seiner „Expeditionstheorie“ eine fast postkolonial zu nennende Neuausrichtung von Forschungsreisen. Diese Einschätzung trifft aber nur für die deutsche Seite der Expeditionsmannschaft zu. Die sowjetischen Interessen zielten dagegen vielmehr auf die kartographische und ethnologische Erfassung eines Herrschaftsraums.

Vor dem Hintergrund der beginnenden Globalisierung dekonstruierte Rickmers drei langlebige Mythen und Handlungsmuster von Forschungsreisen: die einseitige und hegemoniale Erfassung des Forschungsraums und seiner Gegenstände durch die west- und mitteleuropäische Wissenschaft, die Illusion des first contact sowie die Erzählung des großen Abenteuers. Als Gegenentwurf zu früheren Forschungsreisen präsentierte Rickmers‘ Reisephilosophie das Konzept einer ‚rationalisierten’ Expedition als sanftere Form von Deutungshoheit. Hegemoniale Muster der Weltaneignung beschrieb Rickmers plakativ als europäische Zwangshandlung gegenüber dem Forschungsraum, die auf einseitigen Annahmen von kultureller Überlegenheit gegenüber einem als unzivilisiert verstandenen Land beruhten. Ausgehend vom wissenschaftlichen Bekanntheitsgrad und einer Vernetzung des Erdballs durch Verkehrsmittel, die Weltwirtschaft und weltweite Kommunikation verabschiedete Rickmers heroische Abenteuererzählungen als nicht mehr zeitgemäße Repräsentation von Reiseerfahrungen.

Diese neue Ära der Forschungsreise brachte alternative Leitbilder mit sich. An die Stelle offensichtlicher Überlegenheitsdemonstration rückte die subtilere Form einer Eroberung der Erde durch die (Natur-)Wissenschaft und Statistik. Da Forschungsreisen nach den Gesetzen der wissenschaftlichen Betriebsführung ausgerichtet werden sollten, wurde die Rationalisierung zu einem Schlagwort der Expeditionsorganisation. Allein die interdisziplinäre Ausrichtung bedingte die Verteilung der Aufgaben eines Wissenschaftlers auf mehrere Spezialisten. Innerhalb dieser Funktionalisierung von Wissenschaft stieg die Bedeutung der Logistik, deren Organisation den Aufgabenbereich des Expeditionsleiters definierte.

Rickmers führte seine Forschungsreise nach diesen Gesetzmäßigkeiten durch. Das Ergebnis war eine Expedition, die im Forschungsraum neue Formen der Naturaneignung praktizierte. Dabei präsentierte sie alternative Leitbilder postkolonialer Führung, wie Experten und Vaterfiguren. Sie passten zudem zu Frühformen der Entwicklungshilfe, die weltweit unter deutscher Ägide präsent wurden und langfristig ihren Weg in die Entwicklungspolitik der 1950er Jahre fanden. Exemplarisch sei hier nur auf Albert Schweizer und seine Rezeption in den 1950er Jahren verwiesen, auf die deutsche Hungerhilfe in Russland sowie auf frühe „Entwicklungshilfeexperten“ in Afghanistan in den 1920er Jahren. Diese Ideen und Handlungsmuster patriarchalischer Führung waren jedoch auch eine sanftere Form kolonialer Ideologie.


Франциска Торма, 2010


На период с 1880 г. до начала Второй мировой войны приходится пик разных экспедиций. Подлинно экспедиционный бум в годы Веймарской республики обязан своей финансовой поддержкой Чрезвычайному обществу немецкой науки, образованному тогда же. Упомянем в этой связи, в частности, объехавшего весь свет Колина Росса, а также такого исследователя как Альфред Вегенер – при поддержке Чрезвычайного общества немецкой науки он предпринял несколько экспедиций в Гренландию и разработал свою теорию дрейфа континентов.

Ученые не просто открывали новые, лежавшие за пределами Европы пространства, их отчеты о путешествиях в значительной мере формировали взгляд современников на мир. Из этой перспективы экспедиции позволяют полнее осмыслить культурную историю колониализма: написанные популярно отчеты экспедиций открывали людям чужие миры через рассказы о них, сравнения, мифы, при этом страна, которую путешественники посещали, не являлась частью территории их собственных государств. В этом плане путевые отчеты и фильмы дают нам представление о колониальной идеологии. Классические рассказы о приключениях, которые превращали абстрактные великодержавные фантазии в объекты идентификации и конкретные модели, утверждали тем самым идеалы мужественности и национального характера.

Приведенный ниже путевой отчет «Алай! Алай! Работа и опыт германско-российской Алай-Памирской экспедиции», в котором рассказывается об Алайской (Памирской) экспедиции 1928 г., органично вписывается в экспедиционный бум межвоенного периода. Руководителем экспедиции с немецкой стороны был Вилли Рикмер Рикмерс, сделавший типичную для исследователей-путешественников того времени карьеру. Сын очень богатого бременского судовладельца с юности много путешествовал. Его родиной подлинно стали горы Средней Азии, изучением этого региона он занимался вплоть до 1920-х г., став признанным экспертов в этой области.

Алай-Памирская экспедицию была запланирована еще к 200-летнему юбилею Ленинградской академии наук (1925). Интерес советской стороны к подобному совместному предприятию нашел отклик и среди руководителей немецкой науки, в частности у президента Чрезвычайного общества немецкой науки Фридриха Шмидта-Отта, поскольку по итогам Первой мировой войны Германский рейх был все еще исключен из международных исследовательских ассоциаций. Организаторами этого совместного германско-советского научного предприятия стали Чрезвычайное общество немецкой науки, Германско-австрийская альпийская ассоциация и Академия наук СССР. Это исследовательское путешествие явилось продолжением гораздо более скромной по своим масштабам и задачам довоенной германско-австрийской экспедиции – поездки членов Германско-австрийской альпийской ассоциации в Туркестан в 1913 г. Туркестан – особенно Западный – очаровал участников многих немецких экспедиций еще когда был частью Российской империи. (Теперь же он находился под властью большевиков.) Помимо археологических раскопок в китайской части Восточного Туркестана, особенно в Турфанском оазисе, в центре внимания немецких исследователей находился прежде всего горный регион российской части Туркестана. Заалайcкий хребет и Сельтау, которые планировалось обследовать в 1928 г., соединялись с хребтом Петра Великого, уже нанесенного на карту в 1913 г. Основной своей задачей послевоенная экспедиция видела максимально точное и всестороннее в топографическом и геологическом отношении исследование горных массивов, находившихся на территориях, которые сегодня относятся к Таджикистану и Кыргызстану. Помимо картографов в экспедиции были геологи, метеорологи, ботаники, зоологи, этнологи и лингвисты, а также альпинистская группа Альпийской ассоциации и киногруппа советского Межрабпома. Общее руководство экспедицией осуществлял управляющий делами СНК Николай Петрович Горбунов.

11 мая 1928 г. немецкие участники экспедиции вышли из Штеттина на пароходе «Preußen» и вскоре через Балтийское море прибыли в Ленинград. После официальных приемов в Ленинграде и Москве экспедиционная команда отправилась на поезде к караванной стоянке Ош в Киргизской Автономной ССР – исходной точке экспедиции. С июня по ноябрь 1928 г. экспедиция должна была обследовать природу Памира вплоть до границ с Афганистаном и Китаем и интегрировать, наконец, это пространство в европейскую научную систему координат.

Как и почти каждое исследовательское путешествие, эта экспедиция являлась событием публичным – особенно потому, что она смогла выполнить все поставленные перед ней научные задачи. Путевой отчет «Алай! Алай!» дополняло множество статей для прессы, привлек широкое внимание и фильм «Памир. На крыше мира». Это была история успеха – экспедиция прокладывала новые пути: ее значение заключается в том, что, будучи первым международным исследовательским проектом подобного масштаба в этой области, она опробовала на рефлексивном уровне новые формы взаимодействия с внеевропейским миром. Несмотря на стиль записей, напоминающих полевой дневник, – характерный и для его предшественников, – Вилли Рикмер Рикмерс в своей «экспедиционной теории» рассуждает о новом формате исследовательских экспедиций, по сути своей практически постколониальном. Однако подобная оценка относится лишь к работе немецкой группы экспедиционной команды. Советские же интересы были направлены скорее на картографическое и этнологическое описание доминиона.

Перед лицом зачинавшейся глобализации Рикмерс деконструировал три устойчивых мифа исследовательских экспедиций: одностороннее, гегемонистское со стороны западно- и центральноевропейской науки присвоение исследуемого пространства и его составляющих; иллюзию так называемого первого контакта; и рассказ о большом приключении. В качестве альтернативы предыдущим исследовательским опытам подобного рода Рикмер предложил концепцию «рационализированной» экспедиции как более мягкую форму интерпретационного суверенитета. Рикмерс замечательно наглядно описал гегемонистскую модель присвоения мира как принуждения со стороны европейца по отношению к исследуемому им пространству; эта модель основана на предвзятом предположении европейцев об их культурном превосходстве над прочим миром, воспринимаемом ими как нецивилизованной. Исходя из степени познания мира и его взаимосвязанности благодаря транспортному сообщению, мировой экономике и охватывающей мир сети коммуникаций, Рикмерс отказался от еще недавно казавшихся нормативными рассказов о героических приключениях как не соответствующей своему времени репрезентации опыта путешествий.

Новая эра исследовательских путешествий принесла с собой альтернативные модели руководства ими. Очевидная демонстрация превосходства сменилась более деликатной формой присвоения пространства посредством (естественной) науки и статистики. Поскольку исследовательские путешествия должны были базироваться на правилах научного менеджмента, их организационным паролем стала рационализация. Одна только междисциплинарная направленность экспедиций означала, что научные задачи экспедиции распределялись между многими специалистами. В рамках этой функционализации науки повысилось значение логистики, ответственность за которую лежала на руководителе экспедиции.

Рикмерс осуществил свою исследовательскую поездку в соответствии с этими новыми установками – на территории, которую он исследовал, он практиковал новые формы присвоения природы и альтернативные модели постколониального экспедиционного руководства, такие как «эксперты» и «отцы». Они соответствуют ранним формам помощи развитию исследуемых территорий, в 1950-е годы эти формы распространились под эгидой Германии по всему миру и надолго закрепились в так называемой политике развития. В качестве примера здесь следует назвать Альберта Швейцера и отклик на его деятельность в 1950-е годы, а таже помощь со стороны Германии голодающим в России, как и первых экспертов в сфере помощи развитию Афганистана в 1920-е годы. Однако эти идеи и модели патриархального руководства были все еще проявлением колониальной идеологии, пусть и в более мягкой форме.

(Перевод с немецкого: Андрей Доронин)


Willi Rickmer Rickmers, Alai! Alai! Arbeiten und Erlebnisse der Deutsch-Russischen Alai-Pamir-Expedition, Leipzig 1930 [Auszüge][ ]

[S. 231-233:]

Die Karte war unsre erste Sorge. Sie ist ja die Grundlage aller erdkundlich geordneten Wissenschaft. Vor allem sind gesteinskundliche und wetterkundliche Aufschriebe ohne Ortsbestimmung völlig wertlos, denn ohne Beziehungen zu den andern Teilen des Ganzen lassen sich keine allgemeinen und gesetzmäßigen Schlüsse ableiten, die das Hauptziel der beschreibenden Wissenschaft sind, wenn sie zu einer erklärenden Wissenschaft werden will. Die Erdkunde ist eine nach ihrem Bezugskörper, der Erde, benannte Allgemeinkunde. Alle Dinge auf der Erde, in der Erde und außerhalb der Erde bezieht sie auf die Oberfläche der Kugel und entwirft sie aufs flache Kartenblatt.

Ja, die Erdkunde ist überhaupt sachwirkliche Allgemeinwissenschaft zum Unterschied von der Philosophie, die man an die Spitze der begrifflichen Ordnung stellt. Hier haben wir greifbaren Zusammenhang, denn die Erde ist der natürlichste aller Bezugskörper. Wir haben sie bezogen und wohnen auf ihr; wir wurden auf sie bezogen und sind sie gewohnt, ohne daß uns eine Wahl bliebe. Als Sonderwissenschaft von unserm Bezugskörper beginnend, entwickelt sie sich allmählich mehr und mehr zu der Sammelwissenschaft schlechthin. Die philosophische Einteilung wird für Wirklichkeitsmenschen unhaltbar. Wir haben nie als Philosophen angefangen, sondern damit begonnen, auf der Erde zu leben, zu schaffen und zu sterben. Sie ist der Untergrund und Hintergrund alles Müssens, Wollens und Könnens. So wird die Karte zum anschaulichsten und genauesten Ordner alles Wissens, das man auf sie entwirft, zumal alles Wissens, das uns die Naturbeschreibung liefert, und alles Wissens, das sich gesetzmäßig auf die Umwelt anwenden läßt. Wissen ist Sprache; Sprache ist Verkehr; Menschen verkehren auf Erden. Die Erdkunde ist die beredteste und deutlichste aller Sozialwissenschaften, denn sie bespricht alles im Entwurf der Fläche, auf der wir wandeln und reden, erfahren und wissen.

Ans Lagebild schließen sich unmittelbar die Geologie als Beschreibung der Gesteinsunterlage und die Wetterkunde als Beschreibung der auf diese Unterlage wirkenden Kräfte. Gesteins- und Klimaforscher sind gezwungen, selber eine Karte zu entwerfen, so gut es geht, wenn noch keine vorliegen sollte. Sie müssen die Gebirgsfalten in Nachbargebiete verfolgen und wissen, woher der Wind weht. Pflanzen-, Tier- und Menschenforschern erleichtert es die Arbeit, wenn sie Oberflächenform, Bodenbeschaffenheit und Klima schon in den Hauptsachen vorgezeichnet finden. Gibt es genug Anhaltspunkte und Ortsweisungen, nach denen man Erzählungen oder Sammlungen einer späteren Karte zuordnen kann, so kommt es allerdings nicht auf die Reihenfolge an. Sie ist indes erwünscht und wird bald als unerläßlich betrachtet werden.

Viele Reiseergebnisse aus alter und neuer Zeit sind wertlos, minderwertig oder wenigstens schwer auswertbar geworden, weil die genaue Ortsbestimmung fehlt. Auf der Erde muß so manches wieder ganz von vorn angepackt werden. Anstatt zu flicken, wird man lieber neu durchführen, so wie man den veralteten Betrieb lieber abbricht und ganz neu aufbaut. Arbeitslosigkeit brauchen die Forschungsreisenden nicht gar so bald zu erwarten. Allerdings tritt fachmännische Arbeitsteilung höchsten Wirkungsgrades an die Stelle der abenteuerlichen Entdeckungsreise. Plötzlich werden wir in der Erdkunde den Ruf hören: Erst die Karte! Damit ist dann eine Karte im Maßstab von etwa Fünfzigtausend gemeint, die sich mit dem Meßbild vom Berg oder dem Meßbild aus der Luft schnell und preiswert schaffen läßt, wenn man nicht ängstlich knausert. Mit der Kartenmacherei geht es nicht anders als mit der Tuchweberei. Je moderner und teurer die Einrichtung, desto besser und billiger das Geviertmeter Tuch. Für zweieinhalb Millionen liefere ich die Karte 1 : 50000 von ganz Tadschik[i]stan (Alai-Pamir), was rund 20 Mark für das Geviertkilometer ausmacht. So billig ist noch kein Meßtischblatt gewesen.

Die Veranstalter des deutsch-russischen Unternehmens hatten uns also mit der ortskundlichen, geologischen, wetterkundlichen sowie der pflanzen-, tier- und volkskundlichen Erforschung des Pamirs und seines Westrandes beauftragt. Aus dieser mehr nüchternen Aufgabenfülle hoben sich die höchsten Gipfel und die alten Pässe als Rosinen der Entdeckerlust heraus.

Der Leninberg, damals Pik Kaufmann geheißen, galt mit seinen rund 7100 Metern als der höchste Berg Russisch-Turkestans. Nur vom Mustagata und Kungor im Ostpamir wußte man, daß sie höher sind. Als ich indes vom Mirsatasch aus die Riesen des Seltaus vor mir auftauchen sah, erwachte auch schon die Hoffnung, hier noch höhere Gipfel zu entdecken. In dieser Hoffnung bestärkte mich Deimlers Messung eines Berges, die 7000 Meter ergab. Der Anblick des Garmogletschers brachte mich auf den Gedanken, daß vielleicht auch der längste Gletscher Turkestans im Seltau verborgen liege, länger als der 1906 (nach Muschketoff) von mir begangene Sarafschangletscher.

[...]

[S. 234-244:]

Als ich meinen Befehl nebst Aufgabenzettel in der Tasche hatte, hieß es mit dem Aufbau des Unternehmens beginnen. Obgleich der Massenbetrieb des Reisens mein Sonderfach ist, spürte ich jetzt erst die Umwälzung so recht, die sich in der Länderforschung vollzieht. Wir stehen inmitten der Bewegung vom Einzelwagnis zum Großbetrieb, von der Entdeckungsreise zur Bearbeitungsreise. Dieses zwangläufige Wachstum ergibt sich aus zwei gleichlaufenden und sich gegenseitig steigernden Strebungen, aus der Vergesellschaftung und der Auswertung oder Arbeitsgemeinschaft und Statistik, die sich beide unter dem Begriff der Mengenbeherrschung vereinigen lassen. Die Arbeitsgemeinschaft – nur ein andres Wort fürs Soziale – ist ein uralter, nicht auf die Menschheit beschränkter Kniff, um Menschenhaufen und Güterhaufen zu bändigen. Diese Haufen entstehen durchs Hintreiben auf denselben Zweck, der sich irgendwie den Einzelseelen aufdrängte oder die Erzeugung gleichartiger Güter bestimmte. Ordnet man diese einstrebigen Mengen nicht, so führt der schrankenlose Wettbewerb zur Stockung durch innere Reibung oder zum Zerknall durch inneren Bruch.

Durch vorbedachte Massenbewältigung will man das Arbeitsergebnis (Gewinn, Zins) sichern, indem man Zeit oder Kraft spart, Reibung glättet, Leerlauf vermeidet. Ergibt sich irgendwann, daß plötzlich viele Menschen dasselbe wollen, dasselbe erzeugen, dasselbe verkaufen, daß also eine bisherige Seltenheit, ein Sonderkönnen, eine vereinzelte Nachfrage zum Massenbedarf und Massenkönnen werden, so ist die Zeit zum Ordnen des Dranges und Gedränges gekommen. Früher hatte der mit diesem Zweck erfüllte Mensch oder die von ihm mit dieser Zweckenergie geladene Sache weiteren Spielraum. Jetzt rückt alles infolge des Wucherns näher zusammen; es kommt zu Reibung und Krach, wenn jede Einheit noch denselben Spielraum beansprucht wie zuvor. Daher muß die Welle seitlicher Ellbogenfreiheit in eine Teilchenbewegung engerer Schwingungsbreite umgewandelt werden. Da ergibt sich zugleich eine Stoßkraft des Ganzen nach vorn.

Stammesbildung und Staatskunst, Bandenbildung und Kriegskunst waren schon vor 1000 Jahren zu hohen Ordnungswissenschaften entwickelt. Die gewerbliche vollbewußt wissenschaftliche Betriebsführung (Organisation als Schlagwort, Taylorsystem usw.) entstand erst in neuerer Zeit. Ihr schließt sich jetzt die Betriebsführung der Wissenschaft an.

Jedes Können hat seinen Brauch und seine Lehre, den Handgriff und den Begriff, das Anpacken der Sache und den Vorbedacht im Kopf oder auf dem Papier. Mengen müssen ausgezählt und gemessen werden. Daher wird die Lehre der Großordnerei zur Wissenschaft der Auszählung, zur Statistik. Statistik ist Bewältigung der massenhaften Werte, der Meßzahlen. Die Wertmengen ergeben sich ohne weiteres aus dem Anhäufen von Menschen und Gütern. Wissenschaftliche Betriebsführung bedeutet somit einen Brauch handgreiflicher Massenbeherrschung, der sich von einer Lehre oder Statistik der Werte leiten läßt.

Nun haben sich in der Naturkunde die Werte immer mehr angehäuft, die sich aus Messungen ergaben. Sie müssen bewältigt werden. Die Naturforschung wird immer mehr zu einer statistischen, das heißt die Werte auszählenden Wissenschaft, die nicht mehr ohne Karteiführung, Buchhaltung und Maschinenrechnung auskommt.

Was beobachten wir nun in der Erdkunde? Worin liegt nun vor allem der Brauch der Erdkunde, ihre praktische Seite? Doch im Reisen, welches ihre erzeugerische oder erntende Tätigkeit ist. Zum Reisen gehören Reisende, die Erntearbeiter des erdkundlichen Betriebes. Ihre Zahl hat zugenommen infolge der Unrast nach dem Kriege und der Verbesserung der Verkehrsmittel, infolge politisch-seelischer Beengtheit und technischer Erleichterung. Die unter Druck stehende Massenseele weicht in die Kanäle des Weltverkehrs aus, sei das Reisen für alle die verarmten Völker noch so teuer. So steht es mit der Erdkunde oder Länderbeschreibung im engeren Sinne. Die Mitarbeiter und der Stoff vermehren sich; die Betriebsordnung ruft. Als Reisebüro und Nordlandfahrt hat sie den rein handwerklichen Teil des Reisens längst ergriffen.

Dazu tritt verstärkend noch folgender Umstand. Wie ich schon sagte, wächst sich die Erdkunde allmählich zu der Allgemeinwissenschaft aus, und zwar aus sich heraus, ohne daß jemand den Lehrplan dazu gefaßt hätte. Um sich herum dehnt sich die Länderbeschreibung in gewaltigem Umfange zur Länderbeschriftung aus, indem alle Wissenschaften ihre Ergebnisse weltmäßig zu ordnen und auf die Karte zu schreiben trachten. Die Erdkunde, die körperlich tätigste der Gelehrsamkeiten, zieht alle in ihren Bann. Jedes Tatsachenwissen holt seinen Stoff aus der Umwelt, in welcher der Mensch wirtschaftet, und gibt ausgewerteten Stoff an die Wirtschaft zurück. Alles Soziale ist Tausch, Wirtschaft, Verkehr, Reise, Bewegung. Wissen ist Sprache; Sprache ist die austauschbare Form der Erfahrungen, die einzelne machten, des Gemeinwertigen, des Wissenswerten; Wissen ist unser geprüfter und brauchbarer Wertschatz.

Das Wissen ist weltläufig gewesen, ehe die Menschen es wurden. Durch tausend Sinnesverwirrungen wird Menschenbrauch der Lehre folgen. Auch die Länder stoßen sich schon im Raum. Aus Landwirtschaft wird Landeswirtschaft, dann Länderwirtschaft; aus Verkehr wird Weltverkehr, aus Wirtschaft Weltwirtschaft. Das Gerüst der Erdkunde muß auch die Übersicht der gesamten Weltwirtschaftskunde tragen, die wiederum ihre Grund- und Hilfswissenschaften mitbringt. Nun liefert die Erdkunde die Unterlage der Weltbuchhaltung, die Karte. Die Karte, das Erzeugnis höchster mathematischer Wissenschaft und feinsten Kunsthandwerkes zugleich, ist ihre ganz besondre Angelegenheit. Sie ist ein Vordruck zum Eintragen und Sichthalten von Werten, ganz wie jeder andre Lageplan, wie jeder statistische Vordruck, wie die Spalten des Kassenbuches.

Wir haben uns geistig ausgedehnt. Wir sind Weltbürger, ob wir wollen oder nicht, ob wir daheim bleiben oder reisen, denn das Getriebe des aus Völkerzellen zusammenwachsenen Weltorganismus – auch wenn er noch keine Weltorganisation ist – packt jeden von uns an. Der Bauer brauchte früher nur den Plan seines Anwesens und seiner näheren Umgebung im Kopfe zu haben. Heute müssen er und seine Ratgeber zumindest Deutschland am Schnürchen haben. Bald wird es nicht ohne die Weltkarte gehen, wenn nicht hoffnungslose Unstimmigkeiten zwischen Bedarf und Verbrauch aufs Schicksal des Erzeugers zurückwirken sollen. Kurz, die Erdkunde wird zur Weltbank des Wissenswerten, die Karte zu ihrem Hauptbuch.

Die Erdbeschreibung hat also zunächst selber größeren Bedarf an Meßstoff und Meßwerten, weil sie immer mehr ins Auszählen und Auswerten treibt, wie jede andere Wissenschaft. Zum Sammeln und Bearbeiten braucht sie somit mehr Leute. Da ferner alles Wissen weltbewußter, weltbedingter wird, strebt es eifriger danach, sich des anschaulichsten und vielsagendsten Mittels statistischer Sichthaltung zu bedienen, der Karte. Wer aber eine Weltkarte zur Hand nimmt, sei er auch nur klassischer Philologe, bei dem regt sich der erste Keim des Weltgefühls und der Reisesehnsucht. Alles will reisen; jeder Gelehrte, sogar der Metaphysiker findet einen streng wissenschaftlichen Grund zum Reisen. Und wer etwas auf der Karte einträgt, seien es auch nur Wirtshäuser oder Liebesabenteuer, der liefert einen erdkundlichen Beitrag, einerlei ob er es wollte oder nicht, ob die Erdkunde es wollte oder nicht. Er hat die Karte benutzt, die wissenschaftliche Unterlage; und weil es eine Karte ist, muß der Geograph sie zumindest angucken, auch wenn er sie gleich in den Papierkorb wirft.

Wir sehen, daß die Erdkunde oder das Erdkundliche zur planmäßigen, kraftsparenden Betriebsführung gedrängt wird (Rationalisierung). Sie setzt naturgemäß zuerst bei der kräftigsten körperlichen Massenbewegung ein, also beim Reisen, wo ja Menschen und Sachen bewegt werden, genau wie im Stahlwerk oder beim Feldzug. Die Kontorwissenschaft oder weise Papierwirtschaft folgte ja dem Handwerk, wie stets die Erfahrung dem Fahren, weil jedes Wissen erarbeitet, erlangt, erwandert, erwerkt und erwirkt werden muß. Das Dringlichste war somit das Ordnen des gelehrten Reisekörpers, der fahrenden Wissenschaft, des Fahr- und Erfahrzeuges. Jeder Einzelreisende ist schon ein solches Fahrzeug im Handel der Wissenswerte, einerlei ob er den Leib selber weiterschiebt oder an ein Fahrgestell heftet.

Für einzelne Neuerer, Bahnbrecher, Entdecker gibt es überall noch Möglichkeiten. Aber im gangbaren Massenbedarf ist der unabhängige Kleinerzeuger nicht mehr leistungsfähig; er arbeitet für die Auftraggeber oder Abnehmer zu teuer. In der Erdkunde nun macht sich ein solcher Massenbedarf geltend, erstens infolge des statistischen Stoffhungers, zweitens infolge einer Schaffensgier, die weite Kreise erfaßt hat und sich als Zudrang von Arbeitswilligen äußert, die man wenigstens zum Teil beschäftigen muß, und sei es an nützlichen Notstandswerken. Die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft ist geradezu sinnbildlich für diesen Zustand.

Das Gewinnen von Meßwerten wird immer mehr zur Facharbeit, die verzwicktes Feingerät und langen Lehrgang am Gerät erfordert. Der alte Reisende durfte sich mit leichteren Nachahmungen der Standgeräte des Laboratoriums und der Sternwarte behelfen. Das geht heute nicht mehr, weil die "ungenaue" Weltbeschreibung abgeschlossen ist. Der Rahm ward abgeschöpft; die Natur gibt ihre Werte nur noch an Hochdruckpressen und Zentrifugen ab. Die Rechnung ist grundsätzlich einfach. Wo früher ein Arbeiter genügte, braucht man heute zehn, um ein Messer oder dergleichen zu machen. Man teilt das Werden des Messers in zehn Gänge und weist jeden einem Facharbeiter zu. Diesem gibt man eine Maschine, die soviel leistet wie zehn Mann. Folglich fallen in der derselben Zeit 100 bessere und billigere Stücke aus. Arbeiter und Maschinen bilden zusammen die Einheit des Betriebes.

In der Wissenschaft läßt sich der Mensch nicht ganz so weit durch die Maschine ersetzen, und der Gelehrte wird selber zur Spezialmaschine eines Betriebes, wobei hoher einseitiger Wirkungsgrad nicht mit Geistlosigkeit gleichgesetzt zu werden braucht. Wie die Arbeiter ums Großwerkzeug, ordnen sich die Forschungsreisenden zu einem Fahrzeug, das durch den Gedanken einer gemeinsamen Aufgabe zusammengehalten wird. Das Gleichnis leuchtet noch mehr ein, wenn sie tatsächlich ein Gesellschaftsfahrzeug benutzen, vor allem ein Schiff. So also ergibt sich ein planvoller Großbetrieb der erdkundlichen Wissenswirtschaft. Infolge der Arbeitsteilung und hochwertigen Leistung erzielt dieses Werk größeren Umsatz und Gewinn, immer vorausgesetzt natürlich, daß Plan, Anlage und Leitung klappen. Zehn Mann reisen billiger als einer. Sie können sich verabreden und einander in die Hände spielen; sie können die feinsten und schwersten Hilfsmittel mitnehmen. Die Einheit des Ortes und der Zeit ist gesichert, denn Meßwerte sollen sich, wenn irgend möglich, auf denselben Körper und dieselbe Zeit beziehen.

Das Erzeugnis des Betriebes, die wissenschaftliche Ausbeute, wird moderner, einheitlicher, reichhaltiger, lückenloser und billiger, als wenn man zehn Alleinreisende ausgesandt hätte, vielleicht gar nach verschiedenen Richtungen. Mit andern Worten: es geht heute auch auf Landreisen schon gar nicht mehr anders. Die Beispiele häufen sich; die Alai-Pamir-Expedition ist eines der auffälligsten und bezeichnendsten. Sie wird bald das Vorbild einer Gewohnheit geworden sein.

Ich legte soeben etwas Nachdruck auf die Landreise. Zur See sind große wissenschaftliche Stäbe längst üblich gewesen. Man denke an die Eismeerfahrer, an den "Challenger", an den "Meteor". Die Erforschung des Atlantischen Meeres mit dem Vermessungsschiff "Meteor", ebenfalls eine Tat der die deutsche Wissenschaft vertretenden Notgemeinschaft, war die seefahrende Vorgängerin der Alai-Pamir-Expedition. Das geräumige Schiff regt ja ohne weiteres die schwimmende Universität an. Es ist das fertige Fahrzeug, der gegebene Rahmen; und der Kapitän ist der Betriebsleiter. Niemand außer ihm braucht sich ums Weiterkommen zu kümmern. Im Urwald, in der Wüste, im Packeis mußte jeder mit zugreifen. Man konnte kein noch so hochgezüchtetes Gehirn mitschleppen, wenn eine tote Last in Gestalt von 80 Kilo Leibesgewicht daran hing. Die alten Nordpolfahrer waren Schlittenschieber im Packeis. Was sie an Wissensbeute heimbrachten, war wie kostbares Radium gewonnen aus Tausenden von Tonnen tauben Gesteins, aus unsäglicher Schinderei und Schufterei. Heute wird sich niemand erkühnen, eine lange Schlittenreise vorzuschlagen, denn das zuverlässige Flugzeug steht vor der Tür.

Das Massenaufgebot von Gelehrten ist zu Lande noch nicht überall möglich, weil eine gewisse Wegbereitung oder Befahrbarkeit unerläßlich bleibt. Der Sonderfachmann will in seinem Fach arbeiten. Zu viele Hindernisse oder Gefahren, die seinen Fortschritt hemmen und seine Tätigkeit beschränken, machen ihn unzufrieden. Die andern Teilnehmer werden ihm verhaßt, denn sie sind der Betrieb, der nicht weiterkommt, weil er sich durch seinen Umfang um so mehr im Wege steht, je mehr ihn die Natur behindert. Dann gibt es Krach und Zerfall. Solch schwierige Gebiete – Urwald, Polareis, Sumpf, Hochgebirge – gestatten nur das randliche Anlegen eines Standlagers, von dem aus man Abstecher macht. Das Vorbringen der Anstalt ins Innere wäre möglich, aber viel zu teuer. Weiträumige Bewegung der Forschergesellschaft ist nur dort möglich, wo der Verkehr das Land erschlossen hat (Straße, Eisenbahn) oder wo die Oberfläche eine unbehinderte Massenförderung gestattet (Wasser, Wüste, Steppe; Schiff, Kraftwagen, Flugzeug, Kamelkarawane). Meistens wird man die Streckenbewältigung mit der Seßhaftigkeit verbinden, indem man ein Standlager verschiebt. Die meisten Arbeiten kann man ohnedies nicht im rastlosen Lauf erledigen. So einigen sich die Nomaden und Ackerbauer der Wissenschaft auf den Mittelweg ihrer Mittel und Wege. Der Anführer muß Beduinenhäuptling und Bürgermeister zugleich sein, Reiseleiter und Werkleiter.

Der Entdecker alten Schlages war ein Abenteurer, der ins Ungewisse hinauszog. Der Großbetrieb darf sich auf kein unvorhergesehenes Wagnis einlassen, denn bei ihm wird das Abenteuer zum Organisationsfehler und Betriebsunfall, der die ganze Fabrik in die Luft sprengen kann. Großbetriebe errichtet man nur auf Grund zuverlässiger Unterlagen, die das Werk als gesichert und lohnend erscheinen lassen. Erst die Nachfrage nach den zu bewältigenden Massen und die Mittel zu ihrer Bewältigung ergeben zusammen die Industriereife eines Schaffens. Solchen Aufbau mag kein Unternehmer fahrlässig oder tollkühn gefährden, denn nun ist er nicht mehr Herr seiner selbst, sondern Diener des Werks, der sozialen Einrichtung. Wer sich allein aufs Spiel setzt, der kann nach einem Fehlschlag wieder frisch beginnen. Wer die Gemeinschaft aufs Spiel setzt, der ist zumeist erledigt wie der Führer des gescheiterten Schiffes.

So hat sich also der Übergang von der Entdeckungsreise zur Bearbeitungsreise vollzogen, vom Aufklärer zur fliegenden Anstalt, vom Husaren zum Panzerwagen der Wissenschaft.

Aber noch etwas zeichnet die Alai-Pamir-Expedition aus, denn sie heißt die deutsch-russische.

In der zwievölkischen Eigenschaft liegt ebenfalls die Vorahnung eines geschichtlichen Verlaufes, dessen Ziel natürlich und denkrecht in das des oben geschilderten erdkundlichen Fortschrittes eingeht. Weltverkehr kann nicht einseitig bleiben. Nur gutwilliges Entgegenkommen sichert dauerhafte Freundschaft und Mitarbeit. Diesen Gedanken haben Rußland und Deutschland vorschauend und mutig verwirklicht. Ohne Selbstbewußtsein keine Gleichberechtigung. Das beginnen alle gebildeten Völker einzusehen. Deshalb wollen sie sich und ihr Land auch nicht mehr untätig erforschen lassen, als ob nur den Fremden die höhere Einsicht zustünde. Sie stellen die Bedingung, daß sich die Fremdlandforscher mit den Heimatforschern vereinigen müssen. Das ist ein Schritt zur Ohnseitigkeit durch Verschmelzung der Pole. Wenn schon die Wissenschaft weltgültig sein soll, um wievielmehr die Erkunde als Rafferin aller Weltwerte.

Längst haben die Staaten begonnen, berühmte Kunstwerke festzuhalten. Sie gehen dazu über, die herrenlos im Wüstensande verborgenen Altertümer zu beaufsichtigen und zu schützen. Sie werden bald jeden fremden Eingriff in ihre Naturdenkmäler verbieten. Ja es wird die Zeit kommen, wo das Raubsammeln der die Landschaft belebenden und kennzeichnenden Pflanzen oder Tiere nicht mehr als anständig gilt. Alles das fügt sich aus unentrinnbarem Denkzwang in die menschheitliche Zielsetzung mit dem Wahlspruch: Allen gehört die Welt. Sie ist überall deine und meine Welt, die von den Ortsassen im Namen der Gesamtheit verwaltet wird. Darin liegt der kraftsparende, wirtschaftliche Sinn des Vermeidens unnötiger Bewegungen. Das Verstopfen kürzester Wege durch Zölle, das Aufpäppeln von Gewerben, das Verschleppen ganzer Tempel, alles das und noch vieles andre sind unnötige Bewegungen. Ich möchte das etwa als Einheit des Weltortes oder Einheit des Wirtschaftsstandes bezeichnen. Das Verschieben von Gegenständen soll aufs geringste Maß beschränkt werden. Erfüllt eine Sache ihren Zweck ebensogut oder gar noch besser an ihrem Standort, dann soll sie dort bleiben und nicht aus rein selbstsüchtigen Zwangsvorstellungen heraus weggenommen werden. Wenn ich mir sage, daß die Akropolis ein Weltschatz ist, dann befreie ich mich von dem Wahn, daß sie nur in London mein Eigentum wird. Vorenthalten die Griechen sie vielleicht irgend jemandem, oder rauben sie gar?

Zukünftigen Geschlechtern wird unsre Museumsschlepperei verschroben, die Sammelgier der Reichen kindisch vorkommen. Ich sehe die Zeit nahe, wo man den Parthenonfries nach Athen zurückschenkt, die Überflüssigkeit der damaligen Bewegung anerkennend. Warum die örtlichen Zeugen der Geschichte, die ohnedies bruckstücklich ist, noch weiter zertrümmern und in alle Winde verstreuen? Für wen es künstlerisch oder wissenschaftlich unerläßlich ist, den Tempelfries im Urstück zu betrachten und zu betasten, für den ist es ebenso dringlich, den Tempel zu untersuchen. Das macht zwei Wege.

Den Haufenbedarf der Anstalten für statistisch-biologische Auswertung kann man mit gemeinen Pflanzen und Kerfen decken, zumal da Kleinmengen für diese Zwecke fast wertlos sind. Außerdem handelt es sich zumeist um Schädlinge, deren Ausrottung willkommen wäre, oder um nützliche Lebewesen, die man ohnehin zu vermehren trachtet. Der Bedarf der Liebhaber läßt sich durch die Zucht aus Samen oder Eiern decken. Briefmarken werden ja auch gezüchtet und dennoch durch die Zuchtwahl des Zufalles zu Seltenheiten.

Diese scheinbar menschheitsphilosophischen Gedanken hängen nicht im Raume der Begriffe. Ich grüble nicht; ich deute die Tatzeichen der Zeit. Diese Gedanken hängen ganz unmittelbar mit dem Reisegroßbetrieb zusammen, dessen naturgewolltes Kommenmüssen ich oben dargelegt habe.

Was bedeutet dieses Forscheraufgebot, diese wandelnde Werkstatt? Es bedeutet den Übergang von der Fernzerstreuung zur Ortsfestigkeit. Manche Bienenkörbe bleiben andauernd im Garten auf dem gleichen Fleck. Viele Imker aber fahren ihre Völker weit hinaus auf die Heide, dadurch die Flugstrecken der Arbeiter abkürzend. Er gibt diesen Weg auf, sobald er sich da draußen ansiedeln kann oder sobald ein andrer Imker den Platz besetzt hat. Was ich Ortsfestigkeit nenne, darf also nur verhältlich aufgefaßt werden, nämlich als Verkürzung der Streu- oder Stichwege durch Verlagerung der Sammelstelle. Es ist, wie wenn man Eier in den Korb liest, anstatt jedes einzeln heimzutragen; wie wenn man die strahlenden Lampen verteilt, anstatt von einer Stelle aus zu beleuchten, was viel teurer ist. Die Granate, die erst an Ort und Stelle platzt, wirkt kräftiger als das Fernfeuer aus 10000 Gewehren. Entmittung des Bezugsortes einstrahlender oder ausstrahlender Massenwirkung spart Wege. Die Großexpedition ist so ein Bienenkorb, so eine wissenschaftliche Granate. Sie verschiebt sich als Standlager mit vielen und kurzen Abstechern, die das Feld gründlicher zudecken, und zwar ohne Mehraufwand gegen den früheren Fernstreubeschuß.

Vorläufig zieht sich die gelehrte Mannschaft noch mit ihrem Gepäck geschlossen auf dem Anmarschwege zurück. Auch das wird einmal altmodisch werden. Man kann die Ausrüstung aufbewahren. Oder man läßt sie gleich betriebsfertig dort als Wetterwarte, zoologische Station, landwirtschaftliche Versuchsanstalt. Damit entfällt der Heimweg für den ganzen Sachbestand und für einen Teil der Beobachter. Diesem Dortlassen begegnet nun das Hiermachen der Selbstbewußten. Sie wollen selbständig werden, wollen nicht nur besucht werden, sondern stehenden Fußes zum Weltbestande beitragen. Sie wollen am Orte behalten und erzeugen, empfangen und abgeben. Überall entstehen Fabriken, Hochschulen, Versuchsanstalten, botanische Gärten, Tierparke, Naturschutzgebiete, Museen, Büchereien und Kunstsammlungen. Nicht nur die Ware, auch das Wissen soll an Brennpunkten erzeugt werden, sobald die Kraftwirtschaft es erlaubt. Als Vormacht hat Europa abgewirtschaftet, wenn es nicht vorzieht, auf seine Pflanzstätten stolz zu werden, ins Weltwissen und Weltgewissen eingehend.

Klar enthüllt sich die Zukunft. Der Wissenschafter wird mit einem Handköfferchen an die Orte pilgern, wo die Anstalt und ihre Gegenstände in der natürlichen Umwelt liegen. Je mehr sich das Reisen verbilligt, desto weniger werden die Leute nach der Hauptstadt fahren, um dort Sehenswürdigkeiten in Gestalt von Trümmern zu bewundern. Ich sage nichts gegen Mustersammlungen von Kleinzeug, Schmuck oder ein paar Ziegelsteinen. Aber einrenkbare Bauteile und Denkmäler sollte man doch nicht verschleppen. Der Raub der drei Obelisken war eine negerhafte Roheit. Sie passen nach Rom, Paris und London wie der Zylinder auf den Kopf des Häuptlings. Beutelust und Putzsucht!

In der Güterwirtschaft sucht man die Förderstrecke abzukürzen, obgleich die Berufsbeweger dagegen sind, die Händler, Kärrner und Karawanenleute, die Umschlagplätze und die Wirte an der Straße. In bezug auf die idealen Werte wird es sogar heißen: Möglichst wenig Sachen bewegen, dafür lieber um so mehr Menschen. Sachlich wird das Wissen ohnehin am besten als Buch und Rundfunk befördert. Wissensdurst und Reiselust ergänzen sich; das Reisen wird immer billiger. Gesteigerter Fremdenverkehr, stärkere Freizügigkeit und Flüssigkeit der Menschenmassen wird auch den Güterverkehr vereinfachen. Die Leute werden nicht mehr so spießbürgerlich vom Heimatgeschmack abhängig sein, sondern den Bedarf ortsüblich decken lernen. Allerdings müssen die Lebensmittel oft noch dem Touristenstrom nachlaufen (Einfuhr der Schweiz). Aber dafür verzehren die Fremden wieder Landeserzeugnisse, die nicht ausgeführt zu werden brauchen. Im Durchschnitt wird sich doch ein wegesparender Ausgleich vollziehen, eine Art Klarungsverkehr.

Mensch, bewege dich! Deine Bewegung ergibt Weltbetrieb, Weltordnung. In dieser Welteinrichtung werden sich die Fremdenpreise den Ortspreisen angleichen. Deine Fahrkosten vermindern sich um die Förderkosten der Güter. Du bist überall daheim; du siehst die Dinge, wo sie urtümlich wachsen. Dein Wissensgewinn wird Reingewinn.

[...]

Hier nach: Willi Rickmer Rickmers, Alai! Alai! Arbeiten und Erlebnisse der Deutsch-Russischen Alai-Pamir-Expedition. Mit 90 Abbildungen, 25 Diagrammen, 2 Panoramen und 1 Karte des Arbeitsgebiets der Expedition, Leipzig 1930, S. 231-33, 234-244.


Вилли Рикмер Рикмерс. «Алай! Алай! Работа и опыт германско-российской Алай-Памирской экспедиции». Лейпциг, 1930 г. [отрывки][ ]

[стр. 231-233:]

Картографирование было нашей главной заботой. Это основа любой науки, связанной с описанием какой-либо территории. Прежде всего минералогические и метеорологические сводки совершенно бесполезны без определения местоположения, поскольку вне связи с другими частями целого невозможно делать какие-либо общие и обоснованные выводы, но ведь именно они являются главной целью описательной науки, если она хочет быть наукой объясняющей. География – общая наука, название которой проистекает из самого объекта ее изучения, ее точки отсчета – Земли. Все на земле, в земле и за пределами земли она привязывает к поверхности земного шара и переносит на плоский лист карты.

Вообще, география – практическая общая наука в отличие от философии, которую ставят во главу понятийного порядка. Здесь мы имеем осязаемую связь, ведь Земля – самая естественная из всех точек отсчета. Мы населили ее и живем на ней; мы оказались привязаны к ней и привыкли к ней, и у нас не было выбора. Начавшись как особая наука о нашей точке отсчета, она постепенно все больше и больше эволюционирует в науку собирательную. Философское разделение [наук] для живущих реальностью людей неприемлемо. Мы не начинали как философы, но мы начали с того, чтобы жить на Земле, творить и умирать. Это основа и причина всего, что мы должны, хотим и можем сделать. Так что карта – наиболее зримое и точное хранилище всего того знания, которое на нее нанесено, по крайней мере всего знания, которое дает нам описание природы, и всего знания, которое можно на надежной основе применить к окружающей среде. Знание – это язык; язык – это общение; люди общаются на Земле. География – самая востребованная и понятная из всех социальных наук, поскольку она занимается всем, что касается поверхности Земли, на которой мы перемещаемся и общаемся, познаем и знаем.

К местоположению непосредственно привязана геология как описание горных пород и метеорология как описание сил, действующих на них. Исследователи минералов и климата вынуждены, сколь это возможно, создавать собственные карты, если таковых еще нет. Они должны изучить процесс образования гор в соседних областях и знать, откуда дует ветер. Это облегчит работу исследователям растений, животных и людей, если форма поверхности земли, свойства почвы и климат будет уже в основном известны. Если есть подсказки и инструкции в привязке к местности, на основании которых впоследствии можно привязать сообщения или коллекции к карте, то их порядок не имеет значения. И все же он желателен и скоро будет восприниматься как обязательный.

Многие результаты путешествий древности и современности бесполезны, малозначимы или по меньшей мере плохо поддаются анализу из-за отсутствия точной привязки к месту. А потому за многое на Земле приходится браться с самого начала. Вместо того, чтобы что-то латать, лучше сделать заново, так, например, лучше разрушить устаревшее предприятие и построить заново. Исследователям-путешественникам безработица грозит не скоро. Однако на смену путешествию-приключению в надежде на открытия приходит профессиональное разделение [научного] труда высочайшей степени эффективности. Но в географии сразу же слышен призыв: сначала карта! При этом имеется в виду карта масштаба 1:50000, которую можно быстро и недорого, если не скупиться, подготовить на основе измерений с гор или воздуха. Изготовление карты ничем не отличается от изготовления ткани. Чем современнее и дороже предприятие, тем лучше и дешевле квадратный метр ткани. За 2,5 млн я подготовлю карту масштабом 1:50000 всего Таджик[и]стана (Алай-Памира), что составляет около 20 марок за квадратный километр. Ни один измерительный стол не стоил еще так дешево.

Организаторы германско-российского предприятия поручили нам провести топографическое, геологическое, метеорологическое, а также биологическое, зоологическое и этнографическое обследование Памира и его западной окраины. В этом скорее рутинном наборе задач высочайшие вершины и старые горные перевалы выделялись изюминками радости открытия.

Пик Ленина, тогда называвшийся Пик Кауфмана, с его высотой 7100 метров считался самой высокой горой Русского Туркестана. Знали, что только Мустагата и Кунгор на Восточном Памире выше. Однако, когда я с Мирзаташа увидел, как встали передо мной гигантские горы Сельтау, во мне зародилась надежда открыть здесь еще более высокие вершины. В этой надежде меня укрепили измерения Даймлером одной горы, показавшие, что ее высота составляет 7000 метров. Вид ледника Гармо навел меня на мысль, что, возможно, самый протяженный ледник Туркестана берет свое начало в Сельтау, то есть является более протяженным, чем ледник Сарафшанг, который я посетил в 1906 году (поcле Мушкетова).

[...]

[стр. 234-244:]

Как только я получил распоряжение об экспедиции и перечень задач, это означало, что подготовка предприятия началась. Хотя я специализируюсь на крупных экспедициях, лишь теперь я по-настоящему ощутил поворот, происходящий в страноведческих исследованиях. Мы находимся в процессе перехода от рискованного индивидуального начинания к крупномасштабному предприятию, от путешествия-открытия к путешествию-работе. Неизбежность этого перехода вытекает из двух одновременных и взаимоусиливающих тенденций: социализации и анализа или сообщества по совместной работе и статистики, которые можно объединить понятием контроля над множеством. Сообщество по совместной работе – альтернативное обозначение социального – прием древний, не ограничивающийся лишь человечеством, он помогает управляться с массой людей и продуктов их труда. Появление этих масс объясняется стремлением к одной и той же цели, которая увлекла каждого из этих людей в отдельности или сподвигла к производству схожей продукции. Если не организовать эти стремящиеся к одному и тому же массы, то ничем не ограниченная конкуренция приведет к затору из-за мешающих общему делу трений или же краху из-за внутреннего раздора.

Посредством продуманного управления массами хотят обеспечить результат (прибыль, проценты), тем что экономят время и силы, сглаживают трения, исключают бессмысленную работу. Если в какой-то момент окажется, что множество людей вдруг хотят одного и того же, производят одно и то же, продают одно и то же, и что то, что раньше было редкостью, чем-то особенным, пользовалось единичным спросом, вдруг становится массовой потребностью и массовой возможностью, значит, пришло время упорядочить эту потребность и эту толчею. В прошлом человек, ставивший перед собой эту цель, и само дело, наполненное им энергией для достижения этой цели, имели больший простор для действий. Теперь все разрастается, а потому становится все теснее; возникают трения и ссоры, коль скоро каждый претендует на то же пространство, что и раньше. Поэтому нужно преобразовать энергию взаимного расталкивания друг друга локтями в движение частиц более узкого диапазона колебаний. Эффективность целого в результате лишь возрастет.

Возникновение племен и управление государством, образование сообществ и военное искусство уже за 1000 лет до нас оформились в науки высокого порядка. Осознанно коммерческий научный менеджмент (организация как лозунг, система Тейлора и т. д.) зародился лишь в новейшее время. Теперь к нему прибавляется оперативное руководство наукой.

У каждого умения есть свой навык и своя теория, прием и понятие, подход к делу и цель в голове или на бумаге. Множества должны быть просчитаны и измерены. Поэтому теория упорядочения больших величин относится к науке счета, статистике. Статистика занимается массовыми величинами, числовыми измерениями. Массовые величины возникают сами по себе в результате скопления людей и продуктов их деятельности. Таким образом, оперативное руководство наукой подразумевает навык реального управления массами, который руководствуется теорией или статистикой величин.

В естествознании скопилось все больше величин, полученных в результате измерений. С ними нужно управляться. Естествознание все больше становится статистической наукой, то есть наукой, которая исчисляет величины и не может обходиться без каталогизации, учета и машинных вычислений.

Что мы наблюдаем сейчас в географии? Чем география занимается в первую очередь, в чем ее практическая значимость? В путешествии – оно является ее производственной, приносящей плоды деятельностью. Путешествие подразумевает путешественников, сборщиков плодов географического предприятия. Их число увеличилось вследствие неустроенности после войны и улучшения транспортного сообщения, вследствие политико-эмоциональной духоты и технического прорыва. Находящийся под давлением дух масс перетекает в каналы мировой коммуникации, как бы дорого ни обходилось путешествие всем обедневшим народам. Так обстоит дело с географией или страноведением в более узком смысле. Сотрудники и материал преумножаются; требуется организовать предприятие. Таковая организация давно освоила чисто техническую сторону путешествия, как мы видим на примере бюро путешествий или организации круизов на европейский север.

К этому добавляется, усиливая тенденцию, еще одно обстоятельство. Как я уже говорил, постепенно география перерастает в науку общую, притом сама по себе, без того чтобы кто-то подготовил теоретическое обоснование на этот счет. Само по себе описание стран в значительной мере перерастает в их кодификацию в том смысле, что все науки стремятся упорядочить свои результаты в привязке ко всему миру и нанести их на карту. География, в физическом отношении самое деятельное из всех ученых занятий, увлекает всех. Любое основывающееся на фактах знание черпает свой материал из окружающей среды, в которой ведут свою хозяйственную деятельность люди, и возвращает изученный материал обратно в экономику. Все социальное – это обмен, экономика, коммуникация, путешествие, движение. Знание – это язык; язык – это корректируемая форма полученного отдельными людьми опыта, общезначимого, ценностного знания; знание – наш проверенный и имеющий практическую пользу капитал.

Знание было имманентно миру прежде самих людей. Несмотря на тысячи заблуждений, человеческие навыки базируются на теории. И страны взаимодействую друг с другом в пространстве. Из хозяйства на земле вырастает экономика страны, из него экономика стран; из путей сообщения – мировая транспортная сеть; из экономики – мировая экономика. Сама суть географии предполагает, что она должна иметь в поле своего зрения все мировое экономическое знание, которое, в свою очередь, включает в себя все его основные и вспомогательные научные дисциплины. География предоставляет основу для учета всего, что происходит в мире, – карту. Карта, которая является продуктом точнейшей математической науки и в то же время тончайшего прикладного искусства, – ее совершенно особая прерогатива. Она является своего рода формуляром для внесения и хранения данных, как любой другой план местности, как любой статистический формуляр, как столбцы бухгалтерской книги.

Мысленно границы нашего мира расширились – мы граждане мира, хотим мы того или нет, остаемся ли дома или путешествуем, ведь движущие механизмы мирового организма, который вырастает из клеток-народов, – пусть даже он еще не организован в мировом масштабе – вовлекают каждого из нас. В прошлом крестьянину нужно было иметь в виду лишь план своего надела и других наделов, его окружающих. А сегодня он и его советчики должны брать в расчет, по крайней мере, всю Германию. А скоро без карты мира нельзя будет обойтись, чтобы неисправимое несоответствие между спросом и потреблением не отразилась на судьбе производителя. Короче говоря, география становится мировым банком ценных знаний, а карта – его главной бухгалтерской книгой.

Описание земли само изначально нуждается в материале измерений и измеряемых величинах, поскольку оно все больше сводится к учету и анализу, как и всякая другая наука. А значит, для сбора и обработки данных ей требуется больше людей. Более того, по мере того как любое знание становится все более ориентированным на мир в целом и миром обусловленным, оно все активнее стремится использовать самое наглядное и многоплановое средство статистической визуализации – карту. У всякого, кто возьмет в руки карту мира, пусть он даже филолог-классик, сразу зарождается чувство сопричастности миру и стремление к путешествию. Все хотят путешествовать; любой ученый, даже метафизик найдет строго научное обоснование путешествия. А каждый, кто что-то наносит на карту, пусть даже трактиры или любовные похождения, вносит свой вклад в географию, все равно, хотел ли он того или нет, хотела ли того география или нет. Он использует карту, научный документ; а поскольку это карта, то географ должен на нее хотя бы взглянуть, даже если он ее тут же выбросит в корзину для бумаг.

Мы видим, что география или то, что связано с географией, подталкивают к планомерному, энергоемкому оперативному управлению (рационализации). Естественно, это касается в первую очередь мощного физического движения человеческих масс, то есть путешествия, в котором перемещаются люди и вещи, точно так как на сталелитейном заводе или в походе. Офисная наука или мудрое документоведение следовали за ремеслом, как опыт неизменно следует за движением, поскольку любое знание должно быть выработано, получено, его нужно выходить, оформить, добиться. А потому первоочередной задачей было организовать группу ученых-путешественников, передвижную науку, перемещающийся в пространстве и познающий инструмент. Каждый отдельный путешественник сам по себе является таковым передвижным средством в добывании знаний, независимо от того, перемещается ли он сам или его поставили на колеса.

Для отдельных первопроходцев, пионеров, первооткрывателей еще везде есть возможности. Но независимый мелкий производитель уже не эффективен при нынешнем массовом спросе; он слишком дорого обходится работодателю или заказчику. В географии такой массовый спрос дает о себе знать, во-первых, из-за голода на статистический материал, во-вторых, из-за жажды действий, распространившейся на широкие круги и выражающейся в притоке желающих работать, их следует задействовать хотя бы частично, пусть даже в качестве экстренной помощи. Чрезвычайное общество немецкой науки как раз символизирует сложившейся положение.

Получение измерительных данных все чаще связано с квалифицированным трудом, требующим тонкого сложного оборудования и длительного обучения работе с ним. Прежние путешественники обходились облегченными версиями стационарных лабораторных или обсерваторских приборов. Сегодня это уже невозможно, ибо с «приблизительным» описанием мира покончено. Сливки уже сняты; теперь природа отдает данные о себе лишь прессам высокого давления и центрифугам. Расчет в принципе прост. Там, где раньше было достаточно одного рабочего, сегодня, чтобы сделать нож или что-то подобное, нужно десять. Изготовление ножа делят на десять операций и поручают каждую квалифицированному работнику. Каждому дан станок, который производит столько, сколько десять человек. В результате за то же самое время мы получим 100 более качественных и дешевых изделий. Рабочие и станки вместе образуют единый производственный процесс.

В науке человек не может быть до такой степени заменен машиной, сам ученый становится особой производящей машиной, притом высокую односложную эффективность не следует отождествлять с бездуховностью. Подобно работникам, производящим большой сложный продукт, путешественники-исследователи организуются в единый механизм, работа которого подчинена выполнению общей задачи. Это сравнение обретает еще больший смысл, если они используют на практике общественное средство передвижения, прежде всего корабль. Так рождается крупное плановое предприятие экономики географических знаний. За счет разделения труда и высокоценных результатов это предприятие добивается большего производственного оборота и прибыли, разумеется, при условии, что план, вся система и руководство отлажены. Путешествие на десять человек обходится дешевле, чем на одного. Вы можете договориться и помочь друг другу; вы можете взять с собой лучшие и самые громоздкие приборы. Единство времени и места гарантировано, поскольку измеряемые величины должны, насколько это вообще возможно, быть связаны с одним и тем же объектом в одно и то же время.

Продукт производства – научная выработка – становится более современным, более единообразным, более содержательным, в большей степени лишенным лакун и более дешевым, чем если бы его поручили десяти индивидуальным путешественникам, пусть даже ответственных за разные направления. Иными словами: в наши дни и в путешествиях по суше дело обстоит совсем не иначе. Примеры тому множатся; Алай-Памирская экспедиция – один из самых приметных и значимых. Вскоре она станет образцовой моделью.

Я как раз сделал небольшой акцент на путешествии по суше. На море большие научные группы были издавна обычным явлением. Вспомните о путешественниках к Северному Ледовитому океану, о «Челленджере», о «Метеоре». Исследование Атлантического океана исследовательским судном «Метеор» – это тоже проект представляющего немецкую науку Чрезвычайного общества – являлось предшественником Алай-Памирской экспедиции, но на море. Большой вместительный корабль, само собой, напоминает плавучий университет. Это готовое транспортное средство, нужные рамки; а капитан – руководитель предприятия. Никто, кроме него, не должен думать о том, куда корабль направляется. В джунглях, в пустыне, во льдах задействован должен быть каждый. Мозг, к тому же столь тонко организованный, бесполезен, если на нем висит мертвый груз в виде 80-килограммового тела. Прежние исследователи Северного полюса толкали сани в паковых льдах. Зато знания, которые они смогли привезти с собой, были подобны драгоценному радию, извлеченному из тысяч тонн пустой породы за счет непосильного каторжного труда. Сегодня никто не решится на дальнюю поездку на санях, ибо за дверью ждет надежный самолет.

Массовое размещение ученых в путешествиях по суше не везде возможно, не обойтись без известной подготовки маршрута или навигации. Узкий специалист хочет работать в своей области. Излишние препятствия или опасности, которые мешают прогрессу в его работе и затрудняют его деятельность, вызывают у него недовольство. Другие участники [экспедиции] злятся на него, ведь они единое предприятие, которое не может продолжать работу, потому что он с объемом его задач тем больше задерживает их, чем больше природа препятствует ему. И тогда наступает крах и распад. Сложные местности – джунгли, полярные льды, болота, высокие горы – позволяют разбить базовый лагерь лишь где-то поблизости, откуда совершают вылазки. Можно было бы разместить лагерь в них самих, но это слишком дорого. Перемещение научного сообщества на большие расстояния осуществимо лишь там, где есть наземный транспорт ([по] улице, железной дороге) или где поверхность земли допускает беспрепятственное движение масс (по воде, пустыне, степи; на корабле, автомобиле, самолете, караване верблюдов). Прохождение маршрута будет в большинстве случаев связано с обустройством и переносом базового лагеря. В любом случае большую часть работы нельзя выполнить в условиях неустроенности. Так что кочевники и земледельцы от науки соглашаются на золотую середину, что касается их средств и путей. Руководитель должен быть одновременно вождем бедуинов и бургомистром, проводником в путешествии и директором предприятия.

Исследователь старой закалки был искателем приключений, отправлявшимся в неизведанное. Крупное предприятие не может подвергать себя какому-либо непредвиденному риску, ведь авантюра обернется для него организационной ошибкой и аварией на производстве, которая может привести все предприятие к краху. Крупное предприятие организуют исключительно на надежной основе, позволяющей сделать работу безопасной и успешной. Только потребность в управляемых массах и средствах управления ими обуславливают в совокупности индустриальную зрелость дела. Ни один предприниматель по небрежности или безрассудству не поставит под угрозу все это строение, ведь отныне он уже не сам себе хозяин, а служащий предприятия, социального учреждения. Любой, кто подвергает риску только себя, может после неудачи начать все заново. Любому, кто подвергает риску сообщество, чаще всего приходит конец как капитану потерпевшего крушение корабля.

Так произошел переход от путешествия-открытия к путешествию-работе, от первопроходца к передвижному институту, от гусара к броневику науки.

Но еще кое-что выделяет Алай-Памирскую экспедицию, ведь она зовется германско-российской.

То обстоятельство, что это совместное предприятие двух народов, предполагает некий исторический курс, цель которого естественно и логично вписывается в представленный выше географический прогресс. Мировое сообщение не может оставаться односторонним. Только доброжелательное движение навстречу друг другу гарантирует длительную дружбу и сотрудничество. Россия и Германия реализовали эту установку дальновидно и смело. Без уверенности в себе не может быть равенства. Все образованные народы начинают это осознавать. Именно поэтому они не хотят больше пассивно позволять исследовать себя и свою страну, как будто лишь иностранцы обладают неким высшим пониманием. Они ставят условие, согласно которому зарубежные исследователи должны объединиться с отечественными исследователями. Это шаг к беспристрастности через слияние полюсов. Если наука должна иметь-таки мировое значение, тем больше география должна быть собирательницей данных обо всем мире.

Государства давно начали описывать знаменитые памятники искусства. Они приходят к тому, чтобы наблюдать заброшенные в песках пустыни древности и охранять их. Вскоре они запретят любое иностранное вмешательство в их памятники природы. Да, придет время, когда грабительский вывоз растений и животных, привычных для того или иного ландшафта, уже не будет считаться чем-то нормальным. Все это неизбежно подчиняется целеполаганию человечества под девизом: мир принадлежит всем. Везде это и твой, и мой мир, которым от имени всех управляют местные жители. В этом заключается сберегающий силы, экономический смысл отказа от ненужных действий. Блокирование кратчайших путей посредством таможенных пошлин, субсидирование предприятий, вывоз целых храмов – все это и многое другое – действия ненужные. Я хотел бы назвать это чем-то вроде единства мироздания или единства экономического положения. Перемещение объектов должно быть сведено к минимуму. Если какая-либо вещь столь же хорошо или даже лучше выполняет свое назначение на своем собственном месте, то она должна там и оставаться, а не быть изъята из чисто эгоистических навязчивых побуждений. Если я говорю себе, что Акрополь – мировое достояние, то я освобождаю себя от заблуждения, что он будет моим лишь в Лондоне. Разве греки утаят его от кого-то или украдут?

Будущие поколения сочтут нашу музейную контрабанду извращенной, а страсть богачей к коллекционированию ребяческой. Близится время, когда фриз Парфенона будет возвращен Афинам с признанием избыточности прежних действий. Зачем еще больше разрушать или распылять по всему миру свидетельства истории на местах, и без того сохранившиеся фрагментарно? Для тех, кто считает обязательным с художественной или научной точки зрения увидеть фриз храма в его первоначальном виде и прикоснуться к нему, столь же важно исследовать [сам] храм. Для этого есть два пути.

Основные потребности институтов в статистическо-биологическом анализе можно удовлетворить обычными растениями и спилами, тем более что в малом количестве они для этих целей практически бесполезны. Кроме того, речь идет в основном о вредителях, уничтожение которых было бы желательным, или же полезных формах жизни, которые и без того пытаются размножить. Потребности любителей можно удовлетворить за счет размножения из семян или яиц. Почтовые марки ведь тоже разводят, но раритетами они становятся благодаря случайному отбору.

Эти, казалось бы, философские мысли о человечестве в целом не зависят от понятийного пространства. Я не размышляю; я объясняю реалии времени. Эти мысли напрямую связаны с путешествием как крупным предприятием, естественную неизбежность которого я обрисовал выше.

Что значит эта группа исследователей, этот путешествующий цех? Это означает переход от раздробленности на удалении к оседлости. Многие пчелиные ульи все время остаются в саду на одном и том же месте. Однако многие пчеловоды перевозят свои [пчелиные] семьи подальше на пустошь, сокращая тем самым дальность полета своих работников. Они откажутся от этого, коль скоро сами смогут обосноваться там или их место займет другой пчеловод. Поэтому то, что я называю оседлостью, следует понимать лишь относительно, а именно как сокращение путей распространения/разветвления за счет перемещения точки сбора. Это все равно, как собирать яйца в корзину вместо того, чтобы приносить каждое яйцо по отдельности; как расставлять лампы в разных местах вместо освещения из одной точки, первое намного дороже. Граната, которая разрывается в нужном месте, имеет более мощное действие, чем дальняя стрельба из 10 000 винтовок. Центрирование контрольной точки действия массового излучения экономит возможности. Крупная экспедиция – это тот же улей, та же научная граната. Она – здесь имеется в виду базовый лагерь – перемещается с многочисленными краткими вылазками, которые покрывают поле более основательно, притом без дополнительных усилий на рассеянный обстрел издали.

В наши дни ученая команда вместе со всем своим багажом возвращается по маршруту похода. Когда-нибудь и это будет старомодным. Оборудование можно хранить. Или можно оставить его там готовым к использованию в качестве метеостанции, зоологической станции или исследовательского сельскохозяйственного института. Тем самым не нужно будет возвращать домой все оборудование и часть исследователей. Это [решение] оставить там порождает желание делать здесь у тех, кто уверен в себе. Они хотят быть независимыми, не только хотят, чтобы их посещали, но хотят внести свой вклад в мировой фонд. Они хотят на месте сохранять и производить, принимать и отдавать. Повсюду возникают фабрики, университеты, исследовательские институты, ботанические сады, зоопарки, заповедники, музеи, библиотеки и собрания произведений искусства. Не только товары, но и знания должны производиться в координируемых центрах, коль скоро на то есть силы. Как гегемон Европа потерпит крах, если не сочтет за лучшее, входя в мировое знание и мировое сознание, гордиться своими плантациями.

Будущее понятно. Ученый с небольшим чемоданчиком отправится к месту, где институт и его оборудование находятся в аутентичной среде. Чем более подешевеют путешествия, тем меньше людей будет ездить в столицу, дабы полюбоваться достопримечательностями в виде руин. Я ничего не имею против образцовых коллекций мелких вещей, украшений или пары кирпичиков. Но нельзя же вывозить части строений, которые можно отреставрировать, или памятники. Ограбление трех обелисков было негритянской грубостью. Они подходят Риму, Парижу и Лондону как цилиндр на голову вождя. Жажда добычи и страсть к украшательству!

В товарном производстве стараются сократить маршруты транспортировки, хотя против этого те, кто причастен к транспортировке профессионально, – торговцы, извозчики и караванщики, перевалочные пункты и придорожные трактирщики. Что касается идеальных ценностей, это значит: перемещайте вещи как можно меньше, лучше перемещайте больше людей. Объективно знания в любом случае лучше передаются через книгу или радио. Жажда знаний и путешествий дополняют друг друга; путешествие будет все дешевле. Рост туризма, большая свобода передвижений и текучесть человеческих масс облегчит и грузовые перевозки. Люди уже не будут настолько по-мещански зависеть от вкусов собственной родины, но научатся удовлетворять свои потребности сообразно месту. Так или иначе, зачастую продукты все еще должны следовать за потоком туристов (импорт из Швейцарии). Зато иностранцы снова потребляют местную продукцию, ее не нужно экспортировать. В итоге, будет найден баланс, сокращающий объемы перевозок, своего рода оптимизация перевозок.

Человек, перемещайся в пространстве! Следствие твоего движения – мировое хозяйство, мировой порядок. В этом мировом устройстве цены на иностранные товары сравняются с местными ценами. Твои транспортные расходы уменьшатся до стоимости доставки товаров. Ты везде дома; ты видишь все там, где это бытует изначально. Полученные тобой знания – чистая прибыль.

[...]

Цит. по: Willi Rickmer Rickmers, Alai! Alai! Arbeiten und Erlebnisse der Deutsch-Russischen Alai-Pamir-Expedition. Mit 90 Abbildungen, 25 Diagrammen, 2 Panoramen und 1 Karte des Arbeitsgebiets der Expedition, Leipzig 1930, S. 231-33, 234-244. Перевод с немецкого: Андрей Доронин.


Willi Rickmer Rickmers, Alai! Alai! Arbeiten und Erlebnisse der Deutsch-Russischen Alai-Pamir-Expedition. Mit 90 Abbildungen, 25 Diagrammen, 2 Panoramen und 1 Karte des Arbeitsgebiets der Expedition, Leipzig 1930, Titelblatt, S. 3-7, 231-33, 234-244.

Willi Rickmer Rickmers, Alai! Alai! Arbeiten und Erlebnisse der Deutsch-Russischen Alai-Pamir-Expedition. Mit 90 Abbildungen, 25 Diagrammen, 2 Panoramen und 1 Karte des Arbeitsgebiets der Expedition [Алай! Алай! Работа и опыт немецко-русской Алайско-Памирской экспедиции. С 90 иллюстрациями, 25 диаграммами, 2 панорамами и 1 картой района работ экспедиции], Leipzig 1930, Обложка, с. 3-7, 231-33, 234-244.

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