Reichstagsrede von Joseph Wirth anlässlich der Ermordung Walther Rathenaus
Die Rede von Reichskanzler Joseph Wirth in der ersten von zwei Sitzungen des Deutschen Reichstags am Tag der Ermordung des Reichsaußenministers Dr. Walther Rathenau (1867-1922) bündelt wie in einem Brennglas einige der strukturellen Probleme, an denen die Weimarer Republik zugrunde ging: Das Attentat auf den als Sinnbild der Republik geltenden Rathenau spiegelt den fragilen Charakter des jungen Staatsgebildes wider. Das Spektrum der Reaktionen auf seine Ermordung zeugt vom fortschreitenden Zerbrechen der deutschen Gesellschaft in Milieus und von der fehlenden Verankerung einer stabilen gesellschaftlichen Mehrheit im Wertekanon westlicher demokratischer Traditionen.
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Der dem linken Spektrum der katholischen Zentrumspartei zugehörige Joseph Wirth (1879-1956) wurde im Mai 1921 Reichskanzler. Deutschland hatte den Ersten Weltkrieg verloren und sah sich nach dem Friedensvertrag von Versailles (1919) mit Reparationsforderungen der alliierten Siegermächte (vor allem Frankreich und Großbritannien) konfrontiert. Viele Fragen über die Höhe der vom Deutschen Reich zu entrichtenden Schuld blieben ungeklärt. Auf der Finanzkonferenz von Spa im Juli 1920 wurden erstmals deutsche Politiker und Finanzexperten von den Alliierten zu dieser Frage gehört.
Der damalige Reichsfinanzminister Joseph Wirth hatte Walther Rathenau im Frühjahr des Jahres kennengelernt und forderte ihn nun zur Teilnahme an der deutschen Delegation für Spa als Sachverständiger auf. Beide Biografien konnten in den vergangenen Jahren besser als zuvor erforscht werden, da durch die Öffnung russischer Archive ab den frühen 1990er Jahren umfangreiches neues Quellenmaterial zugänglich wurde.
Rathenau war der Sohn des AEG-Gründers Emil Rathenau. Wie sein Vater wurde er Industrieller. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er durch seine Mitgliedschaft in den Führungsgremien zahlreicher Unternehmen und deren Beteiligungen maßgeblichen Einfluss auf zeitgleich etwa 300 Firmen. Als einer der wichtigsten Vertreter der verarbeitenden Industrie strebte er eine politische Position an. Mit der ehrenamtlichen Übernahme des Aufbaus und der Leitung der Kriegsrohstoffabteilung im Preußischen Kriegsministerium von August 1914 bis März 1915 leistete er einen wichtigen Beitrag zur staatlich kontrollierten Bewirtschaftung der Rohstoffe in der deutschen Volkswirtschaft für den Kriegsbedarf. Gegen Ende des Krieges war Rathenau von staatlichen Stellen erneut sehr gefragt. Seine Mitwirkung als Experte für Fragen der weltwirtschaftlichen Finanzen in Spa war Ausdruck dieser Situation.
Während der Konferenz spaltete sich die deutsche Delegation in zwei Flügel. Eine national gesinnte Gruppe um den Ruhrindustriellen Hugo Stinnes (1870-1924) wollte dem französischen Druck zur Zahlung der als überhöht empfundenen Reparationsforderungen nicht nachgeben. Andere, kooperativer gesinnte Teilnehmer um Rathenau und Wirth entwickelten dagegen das kurz darauf pejorativ als „Erfüllungspolitik“ geschmähte außenpolitische Konzept, den Forderungen der Westmächte bis an die Grenzen des „Erfüllbaren“ nachzugeben. Es galt, Kooperationsbereitschaft zu zeigen, internationale wirtschaftliche Außenkontakte in der Nachkriegszeit wiederherzustellen und mit dem kalkulierten Scheitern der eigenen Zahlungsfähigkeit zugleich den Siegermächten die Unsinnigkeit ihrer überzogenen Forderungen vor Augen zu führen. Wirth und Rathenau arbeiteten fortan an in der Reparationsaußenpolitik kontinuierlich eng zusammen.
Als Wirth im Mai 1921 mit der Bildung einer Reichsregierung beauftragt wurde, machte er Rathenau zum Minister für Wiederaufbau. In dieser Funktion schloss Rathenau mit seinem französischen Amtskollegen Louis Loucheur das Reparationsabkommen von Wiesbaden. Nach der innenpolitisch motivierten Auflösung des ersten Kabinetts Wirth Ende Oktober 1921 konnte der alte und neue Regierungschef Rathenau erst Ende 1922 zum Reichsaußenminister ernennen. Während Wirth etwa seit Herbst 1921 einen rigideren Kurs gegenüber den Westalliierten einzuschlagen bereit war, hielt der neue Leiter des Reichsaußenministeriums weitgehend an seiner kooperativen Haltung fest. Das während der internationalen Finanzkonferenz von Genua am 16. April 1922 geschlossene deutsch-sowjetische Abkommen von Rapallo über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen und eine verbesserte Zusammenarbeit nach dem Kriege zeigte dies. Während Rathenau die Westmächte in das Abkommen einbinden wollte, konnte sich der Teil der deutschen Diplomatie, darunter Wirth, durchsetzen, der ein bilaterales Separatabkommen vorzog.
Am 24. Juni 1922 wurde Rathenau auf dem Weg von seinem Wohnhaus in das Außenministerium in Berlin ermordet. Wirths Verweis darauf, Rathenau habe den ihm angebotenen Personenschutz abgelehnt, ist weitestgehend zutreffend. Seit 1918 hatte es immer wieder Hinweise auf eine geplante Ermordung Rathenaus durch Antisemiten gegeben, die sich in den Amtszeiten Rathenaus als Minister verdichtet hatten. Zumeist lehnte Rathenau die ihm angebotenen Schutzmaßnahmen ab. Auch Wirth fürchtete im Juni 1922, als „Republikaner“ ermordet zu werden.[1] Die Mörder Rathenaus, Mitglieder des deutsch-völkischen Verschwörerbundes „Organisation Consul“, wollten mit diesem und einer Reihe weiterer Attentate die junge Republik von Weimar „sturmreif“ schießen und bomben. Das nächste Opfer der „Organisation Consul“ sollte schon im Juli desselben Jahres der Journalist Maximilian Harden (1861-1927) werden, der einen Anschlag schwer verletzt überlebte. Die Attentäter zielten darauf ab, einen Bürgerkrieg zu provozieren. Mit dem jüdischen Rathenau als Mordopfer sahen sie zugleich ihre antisemitischen Ziele befriedigt.
Das Attentat rief weltweites Entsetzen hervor. Zugleich fühlten sich die republikanisch Gesinnten, zu denen auch Wirth gehörte, herausgefordert, die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen. Die Rede des deutschen Regierungschefs vor dem Deutschen Reichstag folgte dieser Absicht. Als der Reichskanzler etwa vier Stunden nach der Bluttat im Reichstag des Ermordeten gedachte, verzeichnete das Protokoll große Unruhe im Plenum. Wirths Appell an die Einheit der Republikaner, die Einheit Deutschlands, stand die sichtbare Spaltung im Parlament gegenüber. Zurufe der Linken gegen den deutsch-nationalen DNVP-Abgeordneten Karl Helfferich (1872-1924), dem als langjährigem Gegner Rathenaus und der „Erfüllungspolitik“ politische Verantwortung für den Mord vorgeworfen wurde, zeugten davon. Es kam im Reichstag zu Schlägereien zwischen Abgeordneten des republikanischen und des antirepublikanischen Lagers. Allein an einer Trauerkundgebung am 25. Juni 1922 im Berliner Lustgarten nahmen eine halbe Million Menschen teil. Es kam reichsweit zu Streiks und Tumulten, und viele Politiker und Industrielle, darunter Wirth, befürchteten einen Bürgerkrieg.
Wirth zeichnete Rathenau in seiner Rede als friedensbereiten Demokraten. Er gab damit zugleich das über die Zeit der Weimarer Republik hinaus wirkende dominante Erinnerungsmuster an die Person Rathenaus vor, das mit den zwei Bezeichnungen „Schutzheiliger der Demokratie“ oder „erstes Opfer der Nazis“ pointiert umrissen werden kann. Wirths Rede zeigt, dass die Republik im Hinblick auf den Rathenau-Mord in Milieus, in „Lager“, in „Gedächtniskollektive“ (Dan Diner) zerfallen war. Dieses im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hervorstechende Merkmal innergesellschaftlicher Partikularisierung trug wesentlich mit zum Untergang der Weimarer Republik bei, bekannten sich doch breite Kreise der Gesellschaft nicht zur pluralistischen Demokratie, nicht zu einem „westlichen Wertekanon“, zu dem Deutschland erst ab 1945 finden sollte.
Vielleicht war die Zeit direkt nach dem Rathenau-Mord eine der letzten, in der sich die Einheit des republikanischen Lagers zeigte. Noch am Tag der Rede Wirths verfügte der Reichspräsident mittels des Art. 48 der Weimarer Reichsverfassung die Einrichtung einer „Verordnung zum Schutze der Republik“, die auch die Schaffung eines „Staatsgerichtshofs zum Schutze der Republik“ vorsah, der Angriffe auf die Republik ahnden sollte.
Joseph Wirth kam auf das Thema Rathenau immer wieder zurück, nicht nur in seinen Redebeiträgen im Reichstag während der nächsten Tage,[2] sondern auch bei Gedenkveranstaltungen oder in Gedenkschriften republikanischer Kreise zum Todestag Walther Rathenaus[3] ebenso wie im vor den Nationalsozialisten gesuchten Exil[4] oder in westdeutschen Debatten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in denen der nun politisch stärker nach links orientierte Wirth Rathenaus Unterschrift in Rapallo 1922 als traditionsbildend für eine „friedliche Koexistenz“ von UdSSR und Bundesrepublik in den Zeiten des Kalten Krieges ansah.
- ↑ Vgl. BArch Koblenz Nl 1342, russ. Teil, Fond 600, Opis 1, Delo 181, Bll. 46-48, 52-54.
- ↑ Vgl. die Beiträge Wirths in den weiteren Sitzungen des Reichstags am 24., 25. und 27. Juni 1922.
- ↑ Vgl. z.B. Joseph Wirth, Ein Brief. In: Stefan Grossmann, Das Tagebuch. Walther Rathenau-Heft. Berlin 16. Juni 1923, Berlin 1923, S. 850-856; BArch Koblenz Nl 1342 (dt. Teil) A. 119, o.P. – Joseph Wirth, Rede im Rathenau-Haus, 1930.
- ↑ Vgl. BArch Koblenz Nl 1342 (dt. Teil), A. 38, o.P., Joseph Wirth, Äußerungen, 1938.
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Joseph Wirth, Reichstagsrede anlässlich der Ermordung Walther Rathenaus, 24. Juni 1922[ ]
Dr. Wirth, Reichskanzler: Meine Damen und Herren! Die Reichsregierung schließt sich den ehrenden Worten, die der Herr Präsident für den schmählich ermordeten Reichsminister Dr. Rathenau zu sprechen die Güte hatte, von ganzem Herzen an. Ich darf einen bedeutsamen Vorgang in Ihre Erinnerung zurückrufen. Wenige Wochen sind vergangen, da versammelten sich im Palast San Giorgio in Genua die Vertreter aller Nationen zu der Schlußsitzung der Konferenz. Es war ein großer denkwürdiger Augenblick. An unserem Ohr rauschten die Reden der Staatsmänner vieler Staaten vorbei. Da erhob sich unser Freund, Herr Dr. Rathenau. Aus seinem Munde quollen Perlen edler Worte; getragen von größter humanitärer Gesinnung, hat er Worte der Verständigung, die ausgehen von den Tatsachen der wirtschaftlichen Nöte der Welt und der Weltverschuldung, in den Saal hineingesprochen in seiner edlen, vornehmen Ruhe, die die Herzen auch derer, die uns bis dahin vielleicht stark abgeneigt gegenüberstanden, geöffnet hat. Man hat seine Worte im Palazzo San Giorgio wohlverstanden, und ein nie gesehener, rauschender Beifall aller anwesenden Frauen und Männer dankte dem Manne, der über die Grenzpfähle seiner Nation hinaus der Welt den Weg zur wirtschaftlichen Verständigung und damit zum Frieden mit bewegtem Herzen gewiesen hat.
Nun liegt er tot vor uns. Seinen Platz schmückt ein umflortes Rosenbukett. Er fiel nicht nur für sein Volk, er fiel, um die Menschen Versöhnung zu lehren. Aber wehe denen, die dieses große Werk der Versöhnung der Nationen mit diesem Morde störten! Das Werk darf nicht unterbrochen werden. Wir müssen dieses Werk, das wir unter schweren Nöten begonnen haben, fortsetzen. Es ist auch das Werk der Rettung unseres Volkes, es ist das Werk der Rettung von ganz Europa.
Wir sind Herrn Dr. Rathenau näher gestanden; wir nannten ihn unseren Freund. Ich darf in Ihrer Mitte aufrichtig sprechen. Gewiß hat Herr Dr. Rathenau viele Gegner gehabt. Ich weiß nicht, woraus die Gegnerschaft geflossen ist. Aber von dem Augenblick an, wo er öffentlich in den Dienst des deutschen Volkes und in den Dienst der Deutschen Republik getreten ist, hatte er nicht nur Feinde, da hatte er Todfeinde.
(Sehr Wahr! links.)
Und nun, meine Damen und Herren, dieses Werk, das er sich vorgesetzt hat, die Rettung des deutschen Volkes unter der Staatsform der Republik, darf durch diesen Mord und durch diesen Tod nicht unterbrochen werden.
(Bravo links!)
Im Gegenteil, alle wahren Republikaner Deutschlands und alle, die es gut meinen mit ihrem Vaterlande und ihrem Volke, werden aus diesem Tod die größte Kraft schöpfen, um denen einen Damm entgegenzusetzen, die unserem Volke Verwirrung und Tod bereiten wollen.
(Stürmischer Beifall und Händeklatschen im Zentrum, bei den Deutschen Demokraten, der Bayerischen Volkspartei und links sowie auf den Zuschauertribünen.)
Insbesondere geht mein Mahnruf an die Arbeiterschaft ganz Deutschlands. Die Arbeiterschaft hat in bitteren Tagen, wo das Chaos über uns hinwegging, keinem, der der alten Gewalt treu geblieben ist, auch nur ein Haar gekrümmt. Ich bin ihr dankbar dafür, und so soll es auch in Zukunft bleiben.
(Lebhafte Zustimmung links.)
Nennen Sie einen prononcierten Vertreter rechtsgerichteter Auffassung im deutschen Lande, dem auch nur ein Haar gekrümmt worden ist!
(Erneute Zustimmung links.)
Aber von dem Tage an, wo wir unter den Fahnen der Republik aufrichtig diesem neuen Staatswesen dienen, wird mit Millionengeldern ein fürchterliches Gift in unser Volk geleitet.
(Stürmische Zustimmung und Zurufe links.)
Es bedroht von Königsberg bis Konstanz eine Mordhetze unser Vaterland, dem wir unter Aufgebot aller unserer Kräfte dienen. Da schreien sie es hinaus in großen Versammlungen, daß das, was wir tun, ein Verbrechen am Volk wäre; da wird nach dem Staatsgerichtshof geschrieen,
(lebhafte Rufe links: Helfferich!)
und dann wundert man sich, wenn verblendete Buben nachher zur Mordwaffe greifen.
(Erregte Zurufe auf der äußersten Linken.)
Unser toter Freund, den wir kannten und den zu kennen ich mehr als zwei Jahre die Ehre hatte – ich glaube, ich kann meine Kollegen alle zu Zeugen anrufen – hat gegen die, die ihn seiner Rasse wegen schmählich angegriffen haben, die ihn weiter angegriffen haben als Diener der Republik und als Bahnbrecher einer wahren Verständigung der Völker, nie ein scharfes Wort gesprochen.
(Lebhafte Zustimmung bei den Deutschen Demokraten.)
Niemals kam über seine Lippen, weder im Kabinett, noch im Freundeskreise, noch in Gesprächen unter vier Augen, auch nur ein böses Wort gegen diese Feinde.
(Zustimmung.)
Er hat nicht nur verziehen mit den Lippen, er hat auch im Herzen allen denen verziehen, die ihn in den letzten Monaten und Jahren geschmäht hatten. Er war eine kindliche Seele. Noch gestern mittag hat er ihm neuerdings angebotenen Schutz unter allen Umständen abgelehnt.
(Hört! Hört!)
Er traute niemandem eine derartige Tat zu und hat noch in diesen Tagen den Gedanken, daß man ihm nach dem Leben trachten könne, als unmöglich abgetan.
(Zuruf von den Kommunisten: Er kennt aber Helfferich nicht!)
Meine Damen und Herren! Nachdem die Reichsregierung in Dr. Rathenau einen unermüdlich für das Wohl des Vaterlandes besorgten verdienstvollen Staatsmann, einen Freund und das deutsche Volk einen großen Sohn verloren hat, wollen wir aus dieser Tat, aus dieser entsetzlichen Schandtat, die wir beweinen und betrauern, angesichts der ungeheuren, beispiellosen Hetze in einem Teil der Öffentlichkeit in aller Nüchternheit und bei aller Verantwortung doch das eine lernen, geehrte Herren von rechts: So wie es bisher gegangen ist, geht es nicht mehr in Deutschland.
(Stürmischer Beifall und Händeklatschen im Zentrum, bei den Deutschen Demokraten, bei der Bayerischen Volkspartei, bei den Sozialdemokraten, bei den Unabhängigen Sozialdemokraten und bei den Kommunisten. – Händeklatschen auf den Tribünen.)
Mahnend und flehend habe ich im letzten Jahre in Biberach am Grabe eines ebenfalls schmählich Ermordeten gerufen: Sorgt in deutschen Landen dafür, daß die Mordatmosphäre allmählich zurückgeht! Der Mahnruf war vergebens. Arbeiter aller Parteien und insbesondere Sie, Vertreter einer wirklich freiheitlichen bürgerlichen Auffassung, schützt die Republik und unser teures, geliebtes, deutsches Vaterland! An das ganze deutsche Volk, an alle Parteien richte ich erneut den dringenden Appell, dahin zu wirken, daß unser Land vor weiteren Erschütterungen bewahrt bleibt. Die Reichsregierung wird das tun, was ihre Pflicht ist.
(Stürmischer andauernder Beifall im Zentrum, bei den Deutschen Demokraten, bei der Bayerischen Volkspartei, bei den Sozialdemokraten, bei den Unabhängigen Sozialdemokraten und den Kommunisten. – Beifall auf den Tribünen.)
Hier nach: Verhandlungen des Reichstags. Stenographische Berichte. I. Wahlperiode 1920, Bd. 355, 234. Sitzung. Sonnabend, den 24. Juni 1922: Trauerkundgebung für den Reichsminister des Auswärtigen Dr. Rathenau, Berlin 1922, S. 8034-8035.
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Verhandlungen des Reichstags. Stenographische Berichte. I. Wahlperiode 1920, Bd. 355, 234. Sitzung. Sonnabend, den 24. Juni 1922: Trauerkundgebung für den Reichsminister des Auswärtigen Dr. Rathenau, Berlin 1922, S. 8034-8035.
Протоколы заседаний рейхстага. Стенографические отчеты. Первый избирательный срок 1920 г., т. 355, 234-я сессия. Суббота, 24 июня 1922 г.: Траурная сессия в честь рейхсминистра иностранных дел д-ра Ратенау, Берлин 1922, с. 8034-8035.
Bundesarchiv Koblenz, Nl 1342 Nachlaß Joseph Wirth (ehemals deutscher Teil); Nl 1342 Nachlaß Joseph Wirth (ehemals russischer Teil – Sonderarchiv Moskau, Fond 600).
Deutscher Reichstag (Hrsg.), Verhandlungen des Reichstages. I. Wahlperiode 1920. Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin 1921.
Ulrike Hörster-Philipps, Joseph Wirth 1879–1956: Eine politische Biographie (=Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte 82). Schöningh, Paderborn 1998.
Ulrike Hörster-Philipps/Norman Paech u. a. (Hrsg.), Rapallo, Modell für Europa? Friedliche Koexistenz und internationale Sicherheit heute (=Kleine Bibliothek; Politik und Zeitgeschichte 433). Pahl-Rugenstein, Köln 1987.
Heinrich Küppers, Joseph Wirth: Parlamentarier, Minister und Kanzler der Weimarer Republik (=Historische Mitteilungen Beiheft 27). Steiner, Stuttgart 1997.
Martin Sabrow, Die verdrängte Verschwörung: Der Rathenau-Mord und die deutsche Gegenrevolution. Fischer, Frankfurt a. M. 1999.
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Verhandlungen des Reichstages. I. Wahlperiode 1920 [Протоколы заседаний Рейхстага. Первый парламентский срок 1920] / под ред. Deutscher Reichstag. Berlin: Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt, 1921.
Hörster-Philipps, U. Joseph Wirth 1879–1956: Eine politische Biographie [Йозеф Вирт 1879-1956: политическая биография]. Paderborn: Schöningh, 1998 (=Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte 82).
Rapallo, Modell für Europa? Friedliche Koexistenz und internationale Sicherheit heute [Рапалло - модель для Европы? Мирное сосуществование и международная безопасность сегодня] / под ред. U. Hörster-Philipps, N. Paech, и др. Köln: Pahl-Rugenstein, 1987 (=Kleine Bibliothek; Politik und Zeitgeschichte 433).
Küppers, H. Joseph Wirth: Parlamentarier, Minister und Kanzler der Weimarer Republik [Йозеф Вирт: парламентарий, министр и канцлер Веймарской республики]. Stuttgart: Steiner, 1997 (=Historische Mitteilungen Beiheft 27).
Sabrow, M. Die verdrängte Verschwörung: Der Rathenau-Mord und die deutsche Gegenrevolution [Подавленный заговор: убийство Ратенау и немецкая контрреволюция]. Frankfurt a. M.: Fischer, 1999.
Schölzel, C. Walther Rathenau: Eine Biographie [Вальтер Ратенау: биография]. Paderborn: Schöningh, 2006.
Wirth, J. Reden während der Kanzlerschaft [Речи во время канцлерства]. Berlin: Verlag der Germania A.-G., 1925.