Michail Romm, ''Lenin im Oktober'', Mosfilm 1937
Lenin im Oktober ist ein Kultfilm der Sowjetzeit. Seine Premiere im Jahr 1937 war ein zentrales kulturelles Ereignis rund um den 20. Jahrestag der „Großen Sozialistischen Oktoberrevolution“ und fand zeitgleich mit den offiziellen Feierlichkeiten der Regierung im Bol’šoj-Theater in Moskau statt. Das Werk des Regisseurs Michail Romm, des Drehbuchautors Aleksej Kapler und des Kameramanns Boris Volček wurde zu einem Eckpfeiler des sowjetischen Lenin-Kults.
In Lenin im Oktober wurden zum ersten Mal die später klassischen Motive der Darstellung des „Führers“ Lenin „erprobt“: Lenin im Gespräch mit dem Volk, die etwas naiven, aber klugen und humorvollen einfachen Leute, pathosgeladene Massenszenen, karikierte Bilder der Feinde, ihrer Führer und Komplizen. Diese Motive wiederholten sich in vielen späteren Revolutions- und Kriegsfilmen. Ihr Einfluss auf die filmische Sprache der Lenin-Darstellungen ist bis heute spürbar.
«Ленин в Октябре» - культовый фильм советской эпохи. Его премьера в Большом театре стала центральным культурным событием 20-й годовщины «Великой Октябрьской социалистической революции» в 1937 г. и была приурочена к официальным правительственным торжествам. Творение режиссера Михаила Ромма, сценариста Алексея Каплера и оператора Бориса Волчека стало одним из краеугольных камней советской ленинианы.
В «Ленине в Октябре» «обкатывались» классические схемы изображения Вождя: Ленин, советующийся с народом; образы людей из народа – немного наивных, но сметливых и обладающих юмором; пафосные массовые сцены; карикатурно заостренные образы врагов, вождей и их пособников. Появившись впервые в этом фильме, они затем повторялись во множестве кинолент на революционную и военно-историческую тему; их влияние на кинематографический язык образа Вождя ощутимо до настоящего времени.
1. Der Film Lenin im Oktober war das Ergebnis eines Wettbewerbs für Theaterstücke und Drehbücher, dessen Hauptjuror Stalin selbst war. Die beiden siegreichen Drehbücher waren „Der Aufstand“ (Vosstanie) von Aleksej Kapler und „Der Mann mit der Pistole“ (Čelovek s ruž’ëm) von Nikolaj Pogodin. Der Regisseur Michail Romm wurde mit der Verfilmung von „Der Aufstand“ beauftragt; später wurde der Titel in einen eindeutigeren geändert – Lenin im Oktober. Romm erhielt umfangreiche Unterstützung, darunter die Erlaubnis, im Leningrader Winterpalast zu drehen.
Die Besetzung des Films war eine Staatsangelegenheit. Die Wahl des Hauptdarstellers überraschte viele: Boris Ščukin spielte damals erfolgreich die Komödienrolle des Tartaglia in „Prinzessin Turandot“. Später sah man darin sogar einen gewissen Hintergedanken Stalins: Der erste Führer der Oktoberrevolution und des Bolschewismus sollte auf der Leinwand etwas leichter wirken als der zweite Führer – Stalin selbst. Tatsächlich empfahl Maksim Gorkij Ščukin für die Rolle des Lenin. Dessen schauspielerische Verkörperung des Führers wurde zum Klassiker. Sie wurde später immer wieder parodiert, zum Beispiel in dem Film „Hochsicherheitskomödie“ (Komedia strogogo režima), der nach dem Zerfall der Sowjetunion in die Kinos kam.
Ščukins Lenin-Darstellung kommt dem im sowjetischen Film üblichen Gelehrtenbild nahe – ein „weltfremdes“, in Gedanken versunkenes Genie ohne „praktische Ader“. Der Lenin in Romms Film erscheint als eine Art exzentrischer „Spezialist“[1]. Er hat die „Idee“ zum Aufstand und setzt sich dafür ein. Die „Technik“ der Machtübernahme ist jedoch das Werk anderer – Stalin, Sverdlov, Dzeržinskij, also jener politischen Führer, die 1937, auf dem Höhepunkt des Großen Terrors, nicht als „Volksfeinde“ galten. Im Film kümmern sich diese Figuren respektvoll um den Führer, wobei solche „Fürsorge“-Episoden manchmal erstaunlich naiv wirken: Der notorisch kranke Dzeržinskij bietet Lenin seinen Mantel an, weil es draußen friert. Diese bildliche Prägung, die Darstellung Lenins als „Spezialist“, hielt sich im sowjetischen Kino bis in die 1950er Jahre, erst dann wurde sie von den „Sechzigern“ abgelehnt, die im Führer einen Intellektuellen und Denker suchten.
Passend zu diesem Charakterbild verhält sich Lenin in Romms Film manchmal seltsam. Das scheint seine Menschlichkeit und Vitalität zu unterstreichen. Er kann sich für einen halben Satz vergessen, plötzlich in seine eigenen Gedanken versinken und dann wieder zum Gespräch zurückkehren. Der „menschlichste Mensch“ fällt manchmal in seine „Kindheit“ zurück, gibt ein unangebrachtes „ansteckendes Lachen“ von sich, missachtet die Regeln der Diskretion, um sich mit Menschen aus dem Volk zu unterhalten. Charakterzüge, die Lenins Biografen tatsächlich festgehalten haben, werden im Film auf die Spitze getrieben und karikiert – unbewusst natürlich, aus dem Eifer heraus, die Anweisungen von oben zu erfüllen. Dabei war Lenin kein Intellektueller, sondern ein Revolutionär. Er war asketisch, überzeugend in der Diskussion und fähig, mit den einfachen Leuten zu sprechen.
Es ist bemerkenswert, dass die Autoren des Films nicht einmal wussten, wie Lenin im Oktober 1917 während des bewaffneten Aufstands in Petrograd aussah. Der Film zeigt den Führer der Bolschewiki „klassisch“ mit Bart. In Wirklichkeit trug Lenin, der sich vor den Behörden versteckte, keinen Bart und sprach auch so vor dem Sowjetkongress. Aber alle offiziellen Interpretationen dieser Szene – sowohl auf der Leinwand als auch in der bildenden Kunst – zeigen Lenin in seiner „gewohnten“ Gestalt, aus Angst, die Zuschauer in die Irre zu führen.
2. Die Menschen aus dem Volk sind die „Basis“ für Lenin und die bolschewistische Führung. Der „bewusstere“ Teil des Volkes – die Arbeiter oder das Proletariat – liebt „Iljič“ bereits mit Ehrfurcht und nennt ihn respektvoll und liebevoll mit seinem Vatersnamen, wie es in der Partei üblich ist. Der weniger „bewusste“, ungebildete Teil des Volkes – die Bauern und Soldaten – diskutieren noch darüber, wie er wohl sei – mächtig und groß oder klein und lispelnd. Durch die Worte von Vasilijs Frau und den Soldaten fragt das Volk auch Lenin selbst: „Wie ist er denn so, Lenin?“. Die Frau als die „Bewusstere“ errät schließlich, dass es "Er" ist, der vor ihr steht. Am Ende des Films ist das Volk, repräsentiert durch die Delegierten des Sowjetkongresses, von der Größe Lenins überzeugt.
Der wichtigste Assistent Lenins in Romms Inszenierung ist der Arbeiter Vasilij, eine Kollektivfigur, verkörpert von Nikolaj Ochlopkov. Er ist Wächter, Sekretär und Verbindungsmann. Er schläft kaum, denn er muss sich um Lenin kümmern, rechtzeitig in der Fabrik sein, die Entwaffnung der Arbeiter verhindern und ihre Teilnahme am Aufstand vorbereiten. Vasilij ist ein Teil des Volkes. An seiner Seite steht ein Arbeiterorganisator – einer der Anführer beim Sturm auf den Winterpalast. Die beiden zeigen Witz, ja sogar Humor, mit dem sie die Sozialrevolutionäre und die Glossar:Menschewiki, die der Provisorischen Regierung dienen, „austricksen“.
3. Die Feinde Lenins werden in Romms Film als Karikaturen dargestellt. Doch ihre Welt ist vielfältiger als die geordnete Welt der Revolutionäre.
Formal ist der Hauptgegner des bolschewistischen Führers im Film die Provisorische Regierung, an deren Spitze die düstere – das Publikum soll ihr baldiges Ende erahnen – und bis zur Karikatur überhebliche Figur Kerenskij steht. Dieses Bild kann als ein ziemlich genaues, wenn auch zugespitztes Zerrbild des Ministerpräsidenten der Provisorischen Regierung erkannt werden.
Hinter Kerenskij steht eine Verschwörung von ausgesprochenen „bürgerlichen Reaktionären“. Die Sozialrevolutionäre und die Menschewiki, ehemalige Revolutionäre, sind gezwungen, mit den „Reaktionären“ zusammenzuarbeiten, obwohl sie sich schämen und nur widerwillig mit den Spitzeln kommunizieren. Offene „Reaktionäre“, die mit ausländischen Botschaftern in Verbindung stehen, diskutieren über die Notwendigkeit, eine Diktatur ausländischer Handlanger zu errichten, schließen die Möglichkeit der Zerstückelung Russlands, der „eisernen Ordnung“ und der Ermordung Lenins nicht aus. „Gebt mir einen richtigen Würger, einen Henker!“ – rufen die Vertreter der Bourgeoisie im Film, – „Die Arbeiter werden von den Sozialrevolutionären und den Menschewiki entwaffnet.“ In der Diskussion werden auch andere bolschewistische Persönlichkeiten genannt, die getötet werden sollen: Dzeržinskij und Urickij.
Der Name Urickij, eigentlich ein Verbündeter Trotzkis aus der Gruppe „Mežrajoncy“, wurde eingefügt, weil er tatsächlich im August 1918 ermordet wurde. Es ist klar, was die Autoren des Films im Sinn hatten: Von diesem Attentat aus sollten die Fäden zu den Verschwörungen des Bürgerkriegs gezogen werden. Es ist leicht zu erkennen, dass das im Film dargestellte Programm der „Reaktion“ – die in Stalins Version von den demokratischen Parteien bedient wurde – eine indirekte Rechtfertigung des Autoritarismus der Bolschewiki selbst war: Angesichts einer solchen Bedrohung war es notwendig, hart und brutal zu handeln.
In der Filmversion werden die Pläne der Reaktionäre um ein Haar verwirklicht: Das Regime der Provisorischen Regierung wird als Diktatur der Weißen Garde dargestellt. Doch die „Reaktion“ hat wenig Durchsetzungskraft – die Arbeiter, selbst die einfachen Sozialrevolutionäre, sind für die Bolschewiki. Kerenskij beschließt, den Bolschewiki selbst einen vernichtenden Schlag zu versetzen, wenn Verstärkung von der Front eintrifft.
Für die Autoren von Lenin im Oktober waren die Anhänger der Provisorischen Regierung jedoch nicht die einzige Bedrohung. Im Hintergrund der Verschwörung gegen die Revolution erschienen die Figuren Lev Trockij, Grigorij Zinov‘ev und Lev Kamenev: 1937 galten sie immer noch als die größte Gefahr für Stalins Machtsystem, obwohl die beiden Letztgenannten im Jahr zuvor erschossen worden waren. Obwohl sie im Film nicht zu sehen sind, agieren Kamenev, Zinov‘ev und Trockij dort unsichtbar und permanent, und zwar entgegen der historischen Wahrheit einstimmig. Laut Drehbuch begannen sie bereits 1917, Lenin zu schaden, indem sie sich der sofortigen Initiierung eines bewaffneten Aufstandes widersetzten.
In dieser Hinsicht war der Film ein Versuch, die Positionen von Trockij, einem der führenden Organisatoren des Oktoberputsches, und Zinov’ev und Kamenev, die gegen den Putsch waren, zu vereinen. Der Film-Lenin wendet sich schließlich gegen alle drei, obwohl bekannt war, dass der historische Lenin 1917 nur Zinov‘ev und Kamenev scharf kritisiert hatte. „Der Vorschlag von Trockij und von Kamenev und Zinov‘ev ist völlige Idiotie oder völliger Verrat!“, ruft Lenin aus. Mit solchen Szenen versuchten die Filmemacher Trockij zu kompromittieren, der in Wirklichkeit erst ab 1926 begann, sich mit Lenins ehemaligen Gegnern zu verbünden. In Lenins Aufruf findet sich jedoch auch ein Kompromiss zwischen historischer Wahrheit und offizieller Version: Trockij hatte am Vorabend der Oktoberrede andere Vorschläge als Kamenev und Zinov’ev, weshalb er hier gesondert erwähnt wird, während „Kamenev und Zinov’ev“ zu einer Gruppe zusammengefasst wurden.
4. Der erste Höhepunkt der Filmhandlung ist mit der Rede von Kamenev und Zinov‘ev verbunden. In diesem Fall wird die historische Wahrheit fast respektiert: Der Film „zitiert“ eine reale Episode aus der Vorgeschichte der Oktoberrevolution, die mit dem berühmten Artikel der beiden bolschewistischen Führer in Novaja Žizn‘ über die Unzulässigkeit des bewaffneten Aufstands verbunden ist. Der filmische Lenin ist empört, was den Drehbuchautoren die Gelegenheit gibt, in seine Tiraden die härtesten Bezeichnungen für Zinov‘ev und Kamenev einzuflechten: „politische Prostituierte“, „Verräter“, „Banditen“. Hatten die offenen Äußerungen von Kamenev und Zinov‘ev in der Presse Lenin 1917 tatsächlich empört, so klangen sie in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre vor dem Hintergrund des Kampfes Stalins und seiner Umgebung gegen die Opposition hochaktuell.
Der zweite Höhepunkt von Lenin im Oktober dreht sich um die Ereignisse am Vorabend der Rede der Bolschewiki. Hier laufen alle Handlungsstränge des Films zusammen. Lenin sitzt trotz des beginnenden Aufstandes noch immer in einer geheimen Wohnung und wartet auf das Kommando, das zu seinem Schutz einberufen wurde. Der Feind weiß durch den Verrat von Zinov’ev und Kamenev von dem Aufstand und bereitet eine Präventivmaßnahme vor: die Einnahme von Smolnyj. Dort befinden sich die Hauptkräfte der Bolschewiki, aber Lenin ist von ihnen abgeschnitten. Gleichzeitig haben Spione der Provisorischen Regierung den Führer aufgespürt und wollen ihn töten. Lenin kann nur gerettet werden, wenn die Strafeinheit aufgehalten wird. Hier kommt reine Fiktion ins Spiel, nach dem Muster der klassischen Geschichte von Ivan Susanin, dem Helden, der die Feinde, die den Zaren gefangen nehmen wollten, durch unwegsames Gelände führte: Die Feinde töteten den Helden – der Zar wurde gerettet. Eine ähnlich dramatische Episode findet sich im Filmgeschehen: Die Feinde sind auf dem Weg zu Lenins Versteck, doch der Chauffeur, der erkennt, dass Lenin in Gefahr ist, fährt sie zum falschen Ort und wird aus Rache getötet. Lenin gewinnt dadurch einen zeitlichen Vorsprung und kann dank seiner Intuition wenige Minuten vor dem Eintreffen der Strafeinheit die Wohnung verlassen. Mit Hilfe Vasilijs und seiner konspirativen Kunst – Lenin verkleidet sich lustigerweise mit Perücke und Stirnband – gelangt der Führer nach Smolnyj. Unter seiner Führung wird der bolschewistische Aufstand siegreich beendet.
5. Lenin im Oktober – eine Art Actionfilm, der auf der Geschichte der bolschewistischen Staatsgründung basiert – markiert die Abkehr des sowjetischen Kinos von der Ästhetik des Realismus und seine Hinwendung zum Neoklassizismus der Stalinzeit, dem sogenannten sozialistischen Realismus. Die ideologischen Ziele des Films bestimmten seinen Inhalt vollständig. Der für den Realismus charakteristische Psychologismus in der Darstellung der Charaktere trat in den Hintergrund: Die Figuren wurden klar in positiv und negativ eingeteilt – Zwischentöne als solche gab es nicht. Doch das Erbe des Realismus war unauslöschlich – und der sowjetische Historienfilm brauchte das Gefühl historischer Authentizität. Deshalb behielt Lenin im Oktober eine Spur der „wahren“ Ereignisse bei – genauer gesagt, eine Spur der offiziellen Version der historischen Ereignisse vom Oktober 1917. Selbst einige Episoden des Films, die dokumentarisch gedacht waren, berücksichtigten frühere filmische Erfahrungen. So lehnt sich die Episode „Der Sturm auf den Winterpalast“ an die Version von Sergej Ėjzenštejns Film „Oktober“ an, der als „Ersatz“ für die historische „Dokumentation“ der Oktoberrevolution im sowjetischen Kino gedacht war.
6. Nach 1953 vollzog der sowjetische Film eine schmerzhafte Abkehr von der stalinschen Interpretation der Ereignisse der Oktoberrevolution und vom Bild des Gründers des Sowjetstaates, wie es in Romms Film Lenin im Oktober dargestellt wurde. Die Ära des „Tauwetters“ verlangte nach einem neuen Lenin. Brillante Interpretationen von Schauspielern wie Kirill Lavrov, Jurij Kajurov und Innokentij Smoktunovskij zeigten einen anderen Führer – einen Intellektuellen und Reformer. Und Lenin im Oktober wurde 1956 gekürzt – Stalin wurde aus dem Film „herausgeschnitten“.
- ↑ In den ersten Jahren der Sowjetmacht waren „Spezialisten“ gebildete und erfahrene Spezialisten auf jedem Gebiet, die meist aus einem „nichtproletarischen“ Umfeld stammten (Anm. d. Ü.).
1. Созданию фильма «Ленин в Октябре» предшествовал конкурс пьес и сценариев, главным судией которого был сам Сталин. Победили два сценария - «Восстание» Алексея Каплера и «Человек с ружьем» Николая Погодина. Режиссеру Михаилу Ромму было поручено экранизировать «Восстание»; позже название фильма изменили на более определенное - «Ленин в Октябре». Ромму были предоставлены широкие возможности, включая разрешение на съемки в Зимнем дворце. «Кастинг» фильма был делом государственным. Выбор актера для главной роли удивил многих – Борис Щукин в то время успешно выступал в комедийной роли Тартальи в «Принцессе Турандот». Позднее в этом даже усматривали некий замысел Сталина: первый Вождь Октября и большевизма должен был выглядеть на экране несколько легковеснее второго Вождя – самого Сталина. В действительности на роль Ленина Щукина рекомендовал Максим Горький. Его актерская манера воплощения Вождя стала классической; впоследствии она неоднократно пародировалась, например, в фильме «Комедия строгого режима», вышедшем на экраны после распада СССР.
Ленин Щукина был близок к принятому в советском кинематографе образу ученого – гения «не от мира сего», погруженного в свои размышления, но не имеющего «практической жилки». В фильме Ромма он выступал в роли своего рода нелепого «спеца». Он был автором «идеи» восстания. Он сражался за нее. Однако «технология» захвата власти стало делом других вождей – Сталина, Свердлова, Дзержинского, то есть тех политических лидеров, которые в 1937 г., на вершине Большого террора, не считались «врагами народа». В фильме они трепетно заботились о Вожде. Эпизоды «заботы» были иногда на удивление наивны – Дзержинский, как известно, человек нездоровый, жертвовал Ленину свой плащ – на улице было холодно. Изобразительный штамп, репрезентация Ленина как «спеца», сохранялся в советском кинематографе вплоть до 1950-х гг.; именно тогда он был отринут «шестидесятниками», искавшими в Вожде интеллигента и мыслителя.
В соответствии с такой концепцией фигуры, Ленин в фильме Ромма время от времени вел себя странно. Этим как бы подчеркивалась его человечность, жизненность. Он мог забыться на полу-фразе, погрузившись ни с того, ни с сего в свои размышления, а потом вернуться к беседе. «Самый человечный человек» иногда впадал в «детство», неадекватно «заразительно смеялся», пренебрегал правилами конспирации ради общения с людьми из народа. Реально отмеченные мемуаристами черты Ленина в фильме доводились до крайности, до карикатуры – разумеется, неосознанно, из рвения выполнить указания сверху. В то же время Ленин был не интеллигентом, а революционером. Он был аскетичен, убедителен в спорах, умел разговаривать с простыми людьми.
Примечательно, что авторы фильма даже не знали, как выглядел Ленин в октябре 1917 г., в дни вооруженного восстания в Петрограде. В фильме внешний облик вождя был «классическим»: «Ильич» носил бороду. В действительности Ленин, скрывавшийся от властей, был без бороды и именно в таком виде выступал перед Съездом Советов. Но все официальные интерпретации этой сцены – и на экране, и в изобразительном искусстве – боялись ввести людей в заблуждение и изображали Ленина в его «типичном» виде.
2. Люди из народа были «базисом» Ленина и большевистского руководства. Более «сознательная» часть народа – рабочие или пролетариат – уже трепетно любили «Ильича», предпочитая уважительно-ласково обращаться к нему по отчеству, как это было принято в партии. Менее «сознательная», необразованная часть народа – крестьянство и солдаты – еще обсуждали, какой он – могучий и высокий или низенький и картавый. Устами жены Василия и солдата народ и у самого Ленина спрашивает: «Какой он, Ленин?». Жена, как более «сознательная», в конце концов и сама догадалась, что перед ней – «Он». В конце фильма народ в лице делегатов Съезда Советов, убеждался в величии Ленина.
Однако главным помощником Ленина в постановке Ромма был рабочий Василий – собирательный образ, созданный актером Николаем Охлопковым. Он был и охранником, и секретарем, и связным. Он почти не спал – нужно было заботиться о Ленине, еще успеть на завод, предотвратить разоружение рабочих и подготовить их участие в восстании. Василий был частью народа. Ему помогал рабочий организатор – он же один из руководителей взятия Зимнего. Им не чужды была смекалка, даже юмор, с которым они «обставляли» эсеров и меньшевиков, служивших Временному правительству.
3. Враги Ленина были представлены в фильме Ромма карикатурно. Однако их мир был более разнообразен, чем стройный мир революционеров.
Формально главным противником Вождя большевиков в фильме являлось Временное правительство во главе с мрачной – зрители должны были почувствовать его близкий конец – и позерской – до карикатурности – фигурой Керенского. Этот образ можно признать довольно точным, хотя и заостренным шаржем на премьер-министра Временного правительства.
За спиной Керенского стоял заговор откровенных «буржуазных реакционеров». Эсеры и меньшевики, бывшие революционеры, вынуждены были сотрудничать с «реакционерами», хотя и смущались, брезговали общением со шпиками. Откровенные «реакционеры», связанные с иностранными послами, обсуждали необходимость установления диктатуры иностранных наймитов, не исключали возможность расчленения России, «железного порядка», убийства Ленина. «Дайте настоящего душителя, вешателя!» – восклицали представители буржуазии в фильме, – «Рабочих разоружат эсеры и меньшевики». Затем в ходе дискуссии назывались и другие деятели большевизма, которых следовало убить – Дзержинский и Урицкий. Фамилия Урицкого – в действительности союзника Троцкого по группе «межрайонцев», попала в список именно потому, что его действительно убили в августе 1918 г. Понятно, что имели в виду авторы фильма: от этого покушения тянулись якобы нити заговоров времен Гражданской войны. Легко заметить, что представленная в фильме программа «реакции», которой по сталинской версии служили демократические партии – явилась косвенным оправданием авторитаризма самих большевиков: перед лицом такой угрозы нужно было действовать жестко и жестоко.
Согласно версии фильма, планы реакционеров были на волосок от исполнения: Режим Временного правительства был представлен как белогвардейская диктатура. Но у «реакции» было мало сил – рабочие, включая даже рядовых эсеров, выступали за большевиков. Керенский решил сам нанести сокрушительный удар по большевикам, когда подойдут подкрепления с фронта.
Однако авторы «Ленина в Октябре» утверждали, что сторонники Временного правительства были не единственной угрозой Ленину. На заднем плане заговора против революции маячили фигуры Льва Троцкого, Григория Зиновьева и Льва Каменева: в 1937 г. они по-прежнему воспринимались как главная угроза сталинской системе власти, хотя двое последних были расстреляны уже год назад, в 1936. Несмотря на отсутствие в кадре, Каменев, Зиновьев и Троцкий незримо и постоянно действовали в фильме, причем, вопреки исторической правде – единодушно. По версии авторов, они начали вредить Ленину уже в 1917 г., выступив против немедленного начала вооруженного восстания. Налицо была попытка фильма объединить позиции Троцкого – как одного из ведущих организаторов Октябрьского переворота – и Зиновьева и Каменева, выступавших против переворота. В итоге Ленин обрушивался на всех трех, хотя было достоверно известно, что в 1917 г. он резко критиковал только Зиновьева и Каменева. «Предложение Троцкого и Каменева с Зиновьевым – это полный идиотизм или полная измена!», – восклицал Вождь. Так создатели фильма стремились скомпрометировать Троцкого, который в действительности только с 1926 г. стал выступать в союзе с былыми оппонентами Ленина. Тем не менее очередной компромисс между исторической правдой и официальной версией в восклицании Ленина все-таки давал о себе знать: у Троцкого и «Каменева с Зиновьевым» накануне октябрьского выступления были разные предложения – поэтому Троцкий был назван здесь отдельно, а «Каменев с Зиновьевым» объединены в группу.
4. Первая кульминация экранного действия была связана именно с выступлением Каменева и Зиновьева. В данном случае была почти соблюдена историческая правда: фильм «цитировал» реальный эпизод предыстории Октябрьской революции, связанный со знаменитой статьей двух большевистских лидеров в «Новой жизни» о недопустимости вооруженного восстания. Кинематографический Ленин негодовал, а сценаристы получили возможность вставить в его тирады все наиболее резкие характеристики, данные им Зиновьеву и Каменеву: «политические проститутки», «изменники», «бандиты». В 1917 г. открытое выступление Каменева и Зиновьева в печати действительно вызвало взрыв негодования Ленина - во второй половине 1930-х гг., на фоне борьбы с Сталина и его окружения с оппозицией оно звучало чрезвычайно актуально.
Вторая кульминация «Ленина в Октябре» разворачивалась вокруг событий вечером, накануне выступления большевиков. Здесь сплетались все сюжетные линии фильма. Ленин, несмотря на начало восстания, все еще сидел на конспиративной квартире в ожидании отряда, призванного его охранять. Враги, благодаря предательству Зиновьева и Каменева, знали о восстании и готовили превентивные действия, разгром Смольного. Там находились основные силы большевиков, но Ленин был от них оторван. Тем временем шпионы Временного правительства выследили Вождя и хотели его убить. Ленина спасла лишь задержка карателей. Здесь вступал в силу чистый художественный вымысел, калькированный с классической истории об Иване Сусанине – герое, который завел в непроходимые места врагов, стремившихся схватить царя. Враги убили героя – государь был спасен. Сценарист вставил в фильм схожего рода драматичный эпизод. Враги ехали к конспиративной квартире, но шофер, поняв, что Ленин может пострадать, завез их невесть куда и был в отместку убит ими. Ленин получил фору во времени и, благодаря своей интуиции, ушел с квартиры за несколько минут до появления карателей. Затем, благодаря их совместному с Василием конспираторскому искусству – Ленин забавно гримировался с помощью парика и повязки - Вождь прибывал в Смольный. Восстание большевиков победоносно завершилось под его руководством.
5. «Ленин в Октябре» – своего рода боевик на сюжет из истории становления большевистского государства – знаменовал собой отказ советского кинематографа от эстетики реализма и его обращение к неоклассицизму сталинской эпохи, известному как «Социалистический реализм». Идеологические задачи фильма полностью определяли его содержание. Характерный для реализма психологизм в изображении характеров сошел со сцену: герои четко делились на положительных и отрицательных – полутона как таковые отсутствовали. Однако наследие реализма было неистребимо – и советскому историческому фильму требовалось ощущение исторической достоверности. Поэтому в «Ленине в Октябре» сохранялся след «реальных» событий - точнее говоря, закрепленной в официальной версии трактовки исторических событий Октября 1917 г. Даже некоторые эпизоды фильма, снятые как документальные, учитывали предыдущие кинематографические опыты подобного рода. Так эпизод «Штурм Зимнего» следовал версии фильма Сергея Эйзенштейна «Октябрь», который был призван стать «суррогатом» исторической «документалистики» Октябрьской революции в советском кино.
6. После 1953 г. советский кинематограф мучительно отходил от сталинской трактовки событий Октябрьской революции и образа основоположника Советского государства, как они были заявлены в фильме Ромма «Ленин в Октябре». Эпоха «оттепели» требовала нового Ленина. Блестящие образы, созданные такими актерами, как Кирилл Лавров, Юрий Каюров и Иннокентий Смоктуновский, рисовали уже другого Вождя – интеллигента и реформатора. А «Ленин в Октябре» в 1956 г. был сокращен – из него «вырезали» Сталина.
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