Bericht der Hauptverwaltung der Deutschen Volkspolizei (HVDVP) für die Zeit vom 16.6.53 bis 22.6.1953, 18.00 Uhr [Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953], undatiert
Zusammenfassung
Der Bericht der Hauptverwaltung der Deutschen Volkspolizei (HVDVP) über die Ereignisse in der DDR zwischen dem 16. und 22. Juni 1953 schildert die erste Volkserhebung im kommunistischen Machtbereich nach dem Tode des sowjetischen Diktators Josef Stalin. In der vier Jahre zuvor gegründeten DDR waren damals Hunderttausende Menschen spontan auf die Straße gegangen und hatten für den Rücktritt der Regierung und freie Wahlen demonstriert. Nur durch das Eingreifen der in Deutschland stationierten sowjetischen Truppen konnte der Aufstand niedergeschlagen werden. Das Dokument faßt die Ereignisse zusammen und beziffert das Ausmaß der Erhebung sowie der anschließende Repressionswelle – eine Bilanz, die trotz ihres bürokratischen Duktus und der ideologischen Verzeichnung deutlich macht, wie machtvoll der Volksaufstand gegen die SED-Diktatur im Juni 1953 war. Zweifellos gehört der Aufstand, auch wenn er scheiterte, in die Reihe der großen demokratischen Erhebungen in Deutschland.