Zwölf Thesen "Wider den undeutschen Geist" [Bücherverbrennung], 12. April 1933

Zusammenfassung

Die Bücherverbrennungen im Mai 1933 wurden angestoßen und organisiert von der "Deutschen Studentenschaft", dem Dachverband der studentischen Vereinigungen. Er war schon seit 1931 vom Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund dominiert und im Sinne der NSDAP ideologisch "gleichgeschaltet". Als Auftakt zu den Bücherverbrennungen veranstaltete er am 13. April 1933 eine "Aktion wider den undeutschen Geist". Sie sollte die einen Monat später folgende "öffentliche Verbrennung jüdischen zersetzenden Schrifttums" propagandistisch vorbereiten. Teil dieser Aktion waren die zwölf Thesen "Wider den undeutschen Geist!". Das Pamphlet wurde auf Plakaten und Flugblättern verbreitet und in vielen Zeitungen abgedruckt. In den zwölf Thesen wurden die rassistischen und antisemitischen Motive der Bücherverbrennungen offenbar. Mit der Forderung, "undeutsche" Sprache und Schriften "auszumerzen", trugen sie unmittelbar zur Ausgrenzung und Vertreibung der verfemten Autorinnen und Autoren bei.