Einführung:Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion
Betrachtet man die Hintergründe, die auf deutscher Seite zu diesem Vertragsabschluss führten, so zeigt sich eine Kombination aus programmatischem und taktischem Verhalten der nationalsozialistischen politischen Führung. Bereits 1936 war Hitler von der Phase des inneren Aufbaus zur Realisierung seines außenpolitischen Programms übergegangen. Wirtschafts- und militärpolitisch wurden die Weichen für eine stufenweise Gewinnung der deutschen Vorherrschaft auf dem Kontinent gestellt. Ende 1937 zeichnete sich ab, dass Hitler seine kriegspolitischen Pläne nun auch gegen Großbritannien durchzusetzen bereit war. Die Verwirklichung der nationalsozialistischen Lebensraumkonzeption sollte mit dem Anschluss Österreichs und der Tschechoslowakei beginnen und nach der Zerschlagung der Sowjetunion 1943/45 zur Errichtung der deutschen Hegemonie auf dem europäischen Kontinent führen. Hitler konnte seine zunächst mit Revisionsforderungen kaschierte Außenpolitik bis 1939 Zug um Zug erfolgreich verwirklichen, obwohl sich die Siegermächte des Ersten Weltkrieges verpflichtet hatten, die Versailler Friedensordnung im Rahmen der „Politik der kollektiven Sicherheit“ zu erhalten.
Die Sowjetunion unterstützte dieses Konzept seit Ende 1933 aktiv und trat 1934 dem Glossar:Völkerbund bei. Doch die Politik der kollektiven Sicherheit scheiterte, da keine der sie vertretenden Mächte daran interessiert war, zum Schutz der Nachkriegsordnung in militärische Auseinandersetzungen mit dem hochrüstenden Deutschland verwickelt zu werden. Stattdessen setzte sich in Großbritannien unter Premierminister Neville Chamberlain eine Appeasement-Politik durch, die darauf abzielte, Deutschlands Revisionismus zu dulden und der nationalsozialistischen Regierung territoriale Zugeständnisse um den Preis einer mittelfristigen Einbindung in die europäische Ordnung zu machen. Dieser Politik des General Settlement war jedoch kein Erfolg beschieden, weil man den Charakter der auf Expansion angelegten deutschen Außenpolitik verkannte. Erst die Zerschlagung der Tschechoslowakei zwang Großbritannien 1939 zum Umdenken. Doch selbst nach der britisch-französischen Garantieerklärung für die Unabhängigkeit Polens (31. März 1939) führte Großbritannien seine Verständigungsversuche mit Deutschland fort. Hitler interpretierte diese kooperative Haltung als Schwäche. Er glaubte, dass seine Einschüchterungspolitik Erfolg haben werde, wenn es zu einer deutsch-sowjetischen Verständigung käme. In diesem Kontext war der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag vom 23. August 1939, der Deutschland künftig militärisch den Rücken freihielt, ein pragmatischer Coup. Er hielt Hitler allerdings nur bis zum Sieg der deutschen Wehrmacht an der Westfront davon ab, seine ideologisch motivierten militärischen Absichten gegen die Sowjetunion in die Tat umzusetzen.
Das sowjetische Interesse an einem Nichtangriffsvertrag mit Deutschland ergab sich aus der Sicht des stalinistischen Regimes durch das Versagen der Politik der kollektiven Sicherheit. Insbesondere das Münchner Abkommen vom 29. September 1938 wurde kritisiert. Denn bei den Verhandlungen zwischen Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien über die Abtretung des Sudetenlandes war die Sowjetunion ausgeschlossen und damit international isoliert worden. Nachdem Deutschland im März 1939 das Abkommen gebrochen und die Tschechoslowakei erobert hatte, boten sich Stalin aufgrund der britisch-französischen Garantieerklärung für Polen zwei Optionen für die künftige außenpolitische Orientierung: ein Bündnis mit Großbritannien und Frankreich gegen Deutschland oder eine Verständigung mit Deutschland. Die deutsch-sowjetischen Verhandlungen im Sommer 1939 ergaben, dass die nationalsozialistische Regierung das scheinbar bessere Angebot hatte: Da die Gespräche unter dem Druck der Vorbereitungen des deutschen Angriffs auf Polen geführt wurden, versprach der Vertrag mit Deutschland der Sowjetunion Neutralität im zu erwartenden Krieg, eine Abgrenzung der territorialen Interessen „von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer“, eine Intensivierung des Warenaustausches mit Deutschland sowie das Ende der militärischen Bedrohung der Sowjetunion durch Japan und damit die Beseitigung der Gefahr eines Zweifrontenkrieges für die UdSSR.
Der Abschluss des deutsch-sowjetischen Vertrages kam zudem auch innenpolitischen Interessen des stalinistischen Regimes entgegen: Im Rahmen des dritten Fünfjahresplans und einer forcierten Aufrüstung war die Sowjetunion am Import von Industrie- und Rüstungsgütern interessiert. Der Prozess des innersowjetischen sozialistischen Aufbaus förderte das Bedürfnis nach Neutralität in einem künftigen europäischen Krieg ebenso wie der Zustand der Eliten, insbesondere der Führung der Roten Armee. Denn der Terror der dreißiger Jahre hatte die Schlagkraft der sowjetischen Streitkräfte empfindlich geschwächt. Auch konnte sich das Regime infolge der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft der Loyalität weiter Kreise der sowjetischen Bevölkerung im Kriegsfall nicht sicher sein.
Um die Integration der Sowjetgesellschaft mit ideologischen Mitteln voranzutreiben, schuf die stalinistische Führung unter dem Begriff des Sowjetpatriotismus einen neuen Nationalismus. In ihm verschmolzen Elemente des Klassenkampfes und des Internationalismus mit traditionellem Großmachtdenken. Die Stärkung der Sowjetmacht bedeutete nach den Vorstellungen des stalinistischen Regimes seit Ende der 1930er Jahre, das „Vaterland des Sozialismus“ zu schützen, sich jedoch zugleich in einem künftigen imperialistischen Krieg nicht auf eine pazifistische Position zu beschränken.
Diese Konstellation von Triebkräften und Motiven bewog die Sowjetführung dazu, nicht nur einen Nichtangriffsvertrag mit Deutschland abzuschließen, sondern in einem Geheimen Zusatzprotokoll Osteuropa in Einflusssphären aufzuteilen. Wie die Paragraphen des Nichtangriffsvertrages zeigten, richtete er sich nun gegen eine Politik des Status quo und gegen kollektive Absprachen. Damit kündigte sich ein Wandel des sowjetischen Sicherheitsdenkens an. Der Bruch mit der sowjetischen Vertragspraxis, die in den 1930er Jahren üblich geworden war, zeigte sich darin, dass der Vertrag keine Klausel enthielt, die den Vertragspartner von seinen vertraglichen Verpflichtungen entband, wenn die andere Seite einen Akt der Aggression vornahm. Die Formulierung war einerseits auf die kurzfristigen Interessen des deutschen Vertragspartners zugeschnitten. Denn die nationalsozialistische Regierung hatte in den Verhandlungen mit der Sowjetunion deutlich gemacht, dass ein deutscher Angriff auf Polen bevorstand. Daher trat der Vertrag bereits mit seiner Unterzeichnung in Kraft. Andererseits wurden mittelfristige Interessen festgeschrieben, indem sowohl für Kriegs- als auch für Friedenszeiten die Beteiligung an einem gegen den Vertragspartner gerichteten Bündnis mit dritten Mächten ausgeschlossen wurde. Die auf zehn Jahre angelegte Zusammenarbeit wurde durch Vereinbarungen ergänzt, die Konsultationen und friedliche Konfliktbeilegung in Streitfällen vorsahen. Diesen vorzubeugen, war Sinn des Geheimen Zusatzprotokolls, das für den Fall territorialer Veränderungen in Osteuropa die deutschen und sowjetischen Interessensphären skizzierte.
Ab dem 1. September 1939 erfüllten sich zunächst die gegenseitigen Erwartungen, die Deutschland und die Sowjetunion mit dem Vertrag verbanden. Trotz der Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an das Deutsche Reich konnte die Wehrmacht Polen besiegen. Deutschland und die Sowjetunion verbündeten sich am 17. September in einer Waffenbrüderschaft gegen die polnische Armee, als die sowjetischen Streitkräfte absprachegemäß vorrückten und den östlichen Teil Polens besetzten. Der deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 mit einem vertraulichen und zwei geheimen Zusatzprotokollen besiegelte dann die Teilung Polens, regelte den Grenzverlauf und konsolidierte auf dieser Basis die Kooperation der beiden Partnerstaaten. Stalin hatte sich gegen die Schaffung eines Restpolens als Pufferstaat ausgesprochen und das polnische Siedlungsgebiet Deutschland zugeschlagen, während er das mehrheitlich von Belarusen und Ukrainern besiedelte Gebiet behielt und der Sowjetunion angliederte. Dieses Gebiet hatte Großbritannien nach dem Ersten Weltkrieg Sowjetrussland zugesprochen. Daraus kann geschlossen werden, dass Stalin sich mit dieser Grenzziehung auch für den Fall absicherte, dass Deutschland im Krieg unterliegen und er Großbritannien und Frankreich als Siegermächten gegenüberstehen würde.
Die deutsch-sowjetische Freundschaft gründete sich seit dem 28. September 1939 zudem auf einer „Friedensinitiative“. In einer gemeinsamen Note hatten die beiden Mächte die Regierungen Großbritanniens und Frankreichs aufgefordert, die in Polen geschaffene politische Ordnung anzuerkennen und Frieden zu schließen. Als diese Rechnung nicht aufging, änderte sich in der Sowjetunion radikal das Bild vom äußeren Feind, das auf einer spezifischen Interpretation des Nationalsozialismus beruhte. War der Nationalsozialismus seit 1935 im sowjetischen Verständnis der „faschistische Hauptaggressor“, so galten nun die Westmächte als „Brandstifter des zweiten imperialistischen Krieges“, während Deutschland um seine Existenz kämpfte. Die deutsche und die sowjetische Propagandapolitik wurden aufeinander abgestimmt und auch die Kommunistische Internationale (Komintern) auf diesen Kurs eingeschworen. Hinzu kam eine prodeutsche Kulturpolitik, in der historische Themen im Vordergrund standen.
Die Verständigung zwischen den beiden Vertragspartnern wurde von deutscher Seite unterstützt, solange die Wehrmacht im Norden und Westen Europas militärisch gebunden war. Hitler billigte daher grundsätzlich die Schritte, die die Sowjetunion in ihrem Interessenbereich unternahm, um ihre Grenzen nach Westen auszudehnen, ehemals zarisches Territorium wieder zu annektieren und strategisch wichtige Positionen zu besetzen. Ende September/ Anfang Oktober 1939 wurden Estland, Lettland und Litauen Beistands- und Stationierungsverträge aufgezwungen; im Juni 1940 wurden diese Staaten annektiert und im Oktober 1940 als Sowjetrepubliken in die UdSSR eingegliedert. Rumänien musste im Juni 1940 Bessarabien und die nördliche Bukovina an die Sowjetunion abtreten. Nur Finnland weigerte sich im Herbst 1939, den sowjetischen Forderungen nachzukommen. Daraufhin griff die Rote Armee am 30. November an und verwickelte sich in den verlustreichen finnisch-sowjetischen Winterkrieg, der am 14. Dezember 1939 zum Ausschluss der UdSSR als Aggressor aus dem Völkerbund führte. Erst als sich im Frühjahr 1940 ein Eingreifen der Westmächte abzeichnete, unterbreitete die Sowjetführung ein Friedensangebot, das Finnland zu Gebietsabtretungen zwang.
Im Ergebnis hatte sich Stalin durch seine Osteuropapolitik möglicher Bündnispartner gegen Deutschland beraubt. Sein offensives außenpolitisches Konzept zielte auf machtpolitische Erfolge durch Expansionspolitik im Schatten des Krieges der Westmächte mit Deutschland.
Eine Wende in den deutsch-sowjetischen Beziehungen trat nach dem deutschen Sieg über Frankreich ein. Nach dem spektakulären Sieg der Wehrmacht über den „alten Erzfeind“ gab sich Hitler der Illusion hin, einen Krieg gegen die Sowjetunion noch leichter gewinnen zu können als gegen Frankreich. Zudem kalkulierte er, dass Großbritannien nach einer Niederlage der Sowjetunion seinen „Festlandsdegen“ verlieren, den Widerstand aufgeben und zu einem Bündnis mit Deutschland bereit sein würde. Hitler entschloss sich also zu einem Zweifrontenkrieg, um das programmatische Ziel einer deutschen Hegemonie auf dem europäischen Kontinent zu verwirklichen. Die seit dem 31. Juli 1940 begonnenen geheimen operativen Planungen für einen Angriff auf die Sowjetunion führten dazu, dass Deutschland nunmehr einen harten Kurs steuerte und insbesondere auf dem Balkan und in Finnland keinen weiteren Einfluss der Sowjetunion zuließ. Gleichzeitig wurden aber die Wirtschaftsbeziehungen, die sich durch das Abkommen vom 11. Februar 1940 zu einem „Jahrhundertgeschäft“ entwickelt hatten, von deutscher Seite weitergeführt. Das NS-Regime wollte mit Hilfe der UdSSR so viele Rohstoffe wie möglich beziehen; zugleich sollte die Wirtschaftskooperation vortäuschen, dass Deutschland an der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion festhalten wollte. Je angespannter die deutsch-sowjetischen Beziehungen infolge der deutschen Balkanpolitik wurden, desto wichtiger wurde für Stalin die Einhaltung der Verträge mit Deutschland. Die nationalsozialistische Propagandaparole, Hitler werde nicht den Fehler begehen, einen Zweifrontenkrieg zu beginnen, traf sich letztlich mit Stalins durchaus rationalem Kalkül, dass es für Deutschland aus militärischen und wirtschaftlichen Gründen unmöglich sei, gleichzeitig an zwei Fronten – gegen Großbritannien und die Sowjetunion – zu kämpfen. Die Sowjetführung hielt daher an der Partnerschaft mit Deutschland fest. So traf der deutsche Angriff eine bündnispolitisch isolierte Sowjetunion, deren Kriegsvorbereitungen nicht ausreichten, um den Vormarsch der deutschen Wehrmacht in den ersten Kriegsmonaten aufzuhalten.
Betrachtet man die Historiographie, so gab es lange Zeit heftige Kontroversen über den Charakter des deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrages, da das Geheime Zusatzprotokoll von der sowjetischen Geschichtswissenschaft als Fälschung bezeichnet wurde. Im Westen war es seit 1945 bekannt, allerdings hatten die Amerikaner nur eine Kopie erbeutet, während sich das verbliebene Original, wie man heute weiß, unter Verschluss in Moskau befand. Der sowjetischen Seite war es daran gelegen, den Nichtangriffsvertrag als Schutzmaßnahme gegen eine drohende deutsche Aggression im Kontext der marxistisch-leninistischen Geschichtsauffassung zu interpretieren, wonach ein sozialistischer Staat seinem Charakter nach friedlich sei. Die Auswirkungen von Glasnost' und Perestroika führten dazu, dass die Möglichkeit einer offenen Diskussion des Geheimen Zusatzprotokolls den Ablösungsprozess Litauens, Estlands und Lettlands von der Sowjetunion als Okkupationsmacht wesentlich beschleunigte. Erst 1989 setzte sich in der Sowjetunion eine offizielle Geschichtsrevision durch, die die Echtheit des Protokolls bestätigte. Seitdem erforscht man in Russland die sowjetische Außen-, Osteuropa- und Deutschlandpolitik unter neuen Prämissen. Allerdings bleiben die Interpretationen in Ost und West unterschiedlich und driften erneut auseinander, da in der Russländischen Föderation unter der Präsidentschaft von Vladimir Putin eine Geschichtsrevision nach „patriotischen“ Maßgaben betrieben wird, die auch die Wiederbelebung stalinistischer Positionen miteinschließt.
Говоря о предпосылках, которые привели к заключению этого договора с немецкой стороны, нельзя не отметить сочетание программных и тактических соображений в политике нацистского политического руководства. Уже в 1936 году Гитлер перешел от внутреннего строительства к реализации своей внешнеполитической программы. В экономической и военной политике был взят курс на постепенное установление господства Германии на континенте. В конце 1937 года стало очевидно, что теперь Гитлер был готов к осуществлению своих военно-политических планов против Великобритании. Реализация нацистской концепции «жизненного пространства» должна была начаться с аннексии Австрии и Чехословакии и после распада Советского Союза в 1943/45 году привести к установлению немецкой гегемонии на европейском континенте. Несмотря на то, что державы-победительницы в Первой мировой войне обязались поддерживать Версальский мирный порядок в рамках «политики коллективной безопасности», Гитлер до 1939 года шаг за шагом успешно реализовывал свои внешнеполитические планы, изначально замаскированные ревизионистскими требованиями.
С конца 1933 года Советский Союз активно поддерживал концепцию коллективной безопасности, а в 1934 году вступил в Лигу Наций. Однако эта политика провалилась, поскольку ни одна из поддерживавших ее держав не была заинтересована в том, чтобы для защиты послевоенного порядка ввязываться в военные конфликты с вооружённой до зубов Германией. Вместо этого в Великобритании при премьер-министре Невилле Чемберлене возобладала политика умиротворения, направленная на то, чтобы потворствовать ревизионизму Германии и пойти на территориальные уступки нацистскому правительству ценой её среднесрочной интеграции в европейский порядок. Однако эта политика общего урегулирования не увенчалась успехом, поскольку характер экспансионистской внешней политики Германии был неверно оценен. Лишь разгром Чехословакии в 1939 году заставил Великобританию пересмотреть свою политику. Однако даже после англо-французской декларации о гарантиях независимости Польши (31 марта 1939 года) Великобритания продолжала попытки достичь взаимопонимания с Германией. Гитлер расценил эту готовность к сотрудничеству как слабость. Он считал, что его политика запугивания будет успешной, если будет достигнуто взаимопонимание между Германией и СССР. В этом контексте советско-германский договор о ненападении от 23 августа 1939 года, обеспечивший Германии в будующем надежный военный тыл, был прагматичным шагом. Однако он удерживал Гитлера от осуществления своих идеологически мотивированных военных намерений против Советского Союза только до победы германского вермахта на Западном фронте.
С точки зрения сталинского режима, советская заинтересованность в договоре о ненападении с Германией была следствием провала политики коллективной безопасности. В частности, критике подверглось Мюнхенское соглашение от 29 сентября 1938 года. Это было связано с тем, что Советский Союз был исключен из переговоров между Великобританией, Францией, Германией и Италией об уступке Судетской области и тем самым оказался в международной изоляции. После того как в марте 1939 года Германия нарушила соглашение и захватила Чехословакию, британско-французская декларация о гарантиях для Польши оставила Сталину два варианта будущей внешнеполитической ориентации: союз с Великобританией и Францией против Германии или сближение с Германией. Советско-германские переговоры летом 1939 года показали, что у нацистского правительства на первый взгляд было лучшее предложение: поскольку переговоры велись под давлением подготовки нападения Германии на Польшу, договор с Германией гарантировал Советскому Союзу нейтралитет в ожидаемой войне, разграничение территориальных интересов «от Балтийского до Черного моря», более интенсивный товарообмен с Германией, а также защиту Советского Союза от военной угрозы со стороны Японии, что для СССР устраняло опасность войны на два фронта.
Заключение советско-германского договора отвечало и внутриполитическим интересам сталинского режима: В рамках третьей пятилетки и ускоренной программы перевооружения Советский Союз был заинтересован в импорте товаров промышленного и военного назначения. Процесс внутрисоветского социалистического строительства, а также состояние элит, особенно руководства Красной армии способствовали осознанию необходимости в сохранении нейтралитета в будущей европейской войне. Террор тридцатых годов сильно ослабил боеспособность советских вооруженных сил. Кроме того, режим не мог быть уверен в лояльности значительной части советского населения в случае войны из-за насильственной коллективизации сельского хозяйства.
Для сплочения советского общества с помощью идеологии, сталинское руководство сформулировало концепцию советского патриотизма, служившего ширмой для нового национализма. В нем элементы классовой борьбы и интернационализма сосуществовали с традиционным великодержавным мышлением. В представлениях сталинского режима конца 1930-ых годов укрепление советской власти было необходимо для защиты «родины социализма», но в то же время позволяло не ограничиваться пацифистской позицией в будущей империалистической войне.
Такое сочетание движущих сил и мотивов побудило советское руководство не только заключить договор о ненападении с Германией, но и в секретном дополнительном протоколе разделить Восточную Европу на сферы влияния. Исходя из содержания договора о ненападении, он был направлен против сохранения статуса-кво и против коллективных соглашений. Это означало изменение советских представлений в области безопасности. Разрыв с советской договорной практикой, бывшей обычной в 1930-ые годы, проявился в том, что договор не содержал пункта, освобождающего партнера от договорных обязательств в случае совершения другой стороной акта агрессии. С одной стороны, формулировка отвечала краткосрочным интересам немецкой стороны. Это было связано с тем, что нацистское правительство в ходе переговоров с Советским Союзом дало понять, что нападение Германии на Польшу неизбежно. Поэтому договор вступил в силу сразу же после подписания. С другой стороны, были соблюдены и среднесрочные интересы, для чего как для военного, так и для мирного времени был установлен запрет участия в альянсах с третьими державами против договаривающейся стороны. Десятилетнее сотрудничество дополнялось соглашениями, предусматривающими консультации и мирное разрешение конфликтов в случае возникновения разногласий. Предотвратить подобное развитие событий должен был Секретный дополнительный протокол, который обозначал сферы интересов Германии и СССР в случае территориальных изменений в Восточной Европе.
С 1 сентября 1939 года взаимные ожидания, которые Германия и Советский Союз возлагали на договор, вначале оправдались. Несмотря на то, что Великобритания и Франция объявили Германии войну, вермахт смог разгромить Польшу. 17 сентября, когда советские войска в соответствии с договоренностями продвинулись вперед и заняли восточную часть Польши, Германия и СССР создани вооружённый союз против польской армии. Советско-германский договор о дружбе и границе от 28 сентября 1939 года с одним конфиденциальным и двумя секретными дополнительными протоколами закрепил раздел Польши, установил границу между зонами влияния и на этой основе закрепил сотрудничество между двумя государствами-партнерами. Сталин выступил против создания на оставшихся польских землях буферного государства и передал Германии земли с преимущественно полским населением, при этом сохранил территорию, населенную в основном белорусами и украинцами, чтобы включить ее в состав Советского Союза. Этот регион был присужден Великобританией Советской России в конце Первой мировой войны. Из этого можно сделать вывод, что Сталин обезопасил себя установлением этих границ даже в том случае, если Германия потерпела бы поражение в войне, после чего он столкнулся бы с Великобританией и Францией как с державами-победительницами.
С 28 сентября 1939 в основе советско-германской дружбы лежала также и «мирная инициатива». В совместной ноте обе державы призвали правительства Великобритании и Франции признать политический порядок, установленный в Польше, и заключить мир. Когда это не удалось, Советский Союз радикально изменил образ внешнего врага, который основывался на специфической интерпретации национал-социализма. Если с 1935 года в советском представлении национал-социалисты были «главными фашистскими агрессорами», то теперь уже западные державы рассматривались как «поджигатели второй империалистической войны», а Германия боролась за свое существование. Пропагандистская политика Германии и СССР была согласованной, и Коммунистический интернационал (Коминтерн) также присягнул этому курсу. Кроме того, проводилась прогерманская культурная политика с особым вниманием к историческим темам.
Взаимопонимание между двумя сторонами поддерживалось немцами до тех пор, пока вермахт был связан военными обязательствами в Северной и Западной Европе. Поэтому в целом Гитлер принял то, что Советский Союз действовал в своей сфере интересов по расширению своих границ на запад, повторно аннексировал бывшую территорию Российской империи и захватил стратегически важные позиции. В конце сентября – начале октября 1939 года пакты о взаимопомощи были навязаны Эстонии, Латвии и Литве; в июне 1940 года эти государства были аннексированы и в октябре 1940 года включены в состав СССР в качестве советских республик. Румыния в июне 1940 года была вынуждена уступить Советскому Союзу Бессарабию и Северную Буковину. Только Финляндия осенью 1939 года отказалась подчиниться советским требованиям. В результате 30 ноября Красная армия начала против неё военные действия и понесла в советско-финской зимней войне большие потери, в результате чего СССР 14 декабря 1939 года был исключен из Лиги Наций как страна-агрессор. Только когда весной 1940 года стало очевидно, что западные державы вмешаются в конфликт, советское руководство сделало мирное предложение, которое вынудило Финляндию пойти на территориальные уступки.
В результате своей восточноевропейской политикой Сталин лишил себя потенциальных союзников в борьбе с Германией. Его наступательная внешнеполитическая концепция была направлена на достижение успеха путем проведения экспансионистской политики в тени войны западных держав с Германией.
Перелом в советско-германских отношениях произошел после победы Германии над Францией. После впечатляющей победы вермахта над «старым заклятым врагом» Гитлер тешил себя иллюзией, что выиграть войну против Советского Союза будет даже легче, чем против Франции. Кроме того, он рассчитывал, что после поражения Советского Союза Великобритания потеряет своего «континентального покровителя», откажется от сопротивления и будет готова к союзу с Германией. Так Гитлер принял решение о войне на два фронта, чтобы реализовать программную цель установления немецкой гегемонии на европейском континенте. Секретное оперативное планирование нападения на Советский Союз, начавшееся с 31 июля 1940 года, привело к тому, что Германия заняла жёсткую позицию, стараясь не допустить дальнейшего усиления влияния Советского Союза, особенно на Балканах и в Финляндии. В то же время Германия не отказалась от экономических отношений, приведшие к «сделке века» в результате соглашения от 11 февраля 1940 года. Нацистский режим с помощью СССР хотел получить как можно больше сырья; в то же время экономическое сотрудничество позволяло сделать вид, что Германия стремиться к сохранению добрых отношений с Советским Союзом. Чем более напряженными становились германо-советские отношения в результате балканской политики Германии, тем большее значение для Сталина приобретало соблюдение договоров с Германией. Пропагандистский лозунг национал-социалистов о том, что Гитлер не совершит ошибки, начав войну на два фронта, в конечном итоге совпал с вполне рациональными расчетами Сталина о том, что воевать одновременно на два фронта – против Великобритании и Советского Союза – Германия не сможет по военным и экономическим причинам. Поэтому советское руководство сохраняло партнерство с Германией. Таким образом, нападение Германии ударило по Советскому Союзу, который находился в политической изоляции и был недостаточно подготовлен к войне, чтобы остановить продвижение немецкого вермахта в первые месяцы вторжения.
Если обратиться к историографии, то уже давно ведутся ожесточенные споры о характере советско-германского договора о ненападении, поскольку секретный дополнительный протокол был назван советскими историками фальшивкой. На Западе о нем знали с 1945 года, но американцы располагали только копией, а оригинал, как мы знаем сегодня, хранился в Москве под замком. Советская сторона объясняла заключение договора о ненападении как защитную меру против германской угрозы в контексте марксистско-ленинского взгляда на историю, согласно которому социалистическое государство является мирным по своей природе. Появившаяся во времена гласности и перестройки возможность открытого обсуждения секретного дополнительного протокола значительно ускорила процесс отделения Литвы, Эстонии и Латвии от Советского Союза как оккупационной державы. Только в 1989 году в Советском Союзе на официальном уровне было принято решение о пересмотре истории, в результате чего была установлена подлинность протокола. С этих пор советская внешняя, восточноевропейская и германская политика исследуется в России под новым углом. Однако интерпретации на Востоке и Западе остаются разными и вновь расходятся, поскольку Российская Федерация под руководством Владимира Путина проводит ревизию истории в соответствии с «патриотическими» стандартами, что подразумевает и возрождение сталинских позиций.