Noten der Regierung der UdSSR und der Regierung Finnlands („Winterkrieg“)

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Noten der Regierung der UdSSR und der Regierung Finnlands („Winterkrieg“)Ноты правительства СССР и правительства Финляндии («Зимняя война»)
26. November 1939
ноябрь 26, 1939
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Der Notenwechsel vom 26. bis 29. November 1939 ging dem sowjetisch-finnischen Krieg, einem der wichtigsten militärischen Konflikte in der Geschichte der UdSSR, unmittelbar voraus. Diese Dokumente charakterisieren nicht nur den Anlass für den Krieg, sondern spiegeln auch die Standpunkte beider Länder zur Zeit der Verhandlungen vor dem Krieg wider.

Обмен нотами 26-29 ноября 1939 г. непосредственно предшествовал началу Советско-финляндской войны – одного из наиболее важных военных конфликтов в истории СССР. Эти документы характеризуют не только повод для войны, но также отражают позиции двух стран во время предвоенных переговоров.


von: Aleksandr Šubin, 2011 (aktualisiert 2024)


Die geheimen Zusatzprotokolle zum Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939 rechneten Finnland der Einflusssphäre der UdSSR zu. Aber Finnland war nicht bereit, ähnliche Zugeständnisse wie die baltischen Länder zu machen, vor allem die Überlassung von Militärbasen. An Finnland wurde noch eine weitere Forderung gestellt: Die UdSSR strebte danach, die Grenze von ihrer „zweiten Hauptstadt“ Leningrad durch Gebietsaustauschs zu verschieben.

Bis zum sowjetisch-deutschen Pakt betrachtete die UdSSR Finnland als gefährlichen Brückenkopf, von dem dritte Länder einen Angriff auf Leningrad ausführen konnten, dessen Einnahme schwerwiegende Folgen haben konnte. Stalin fürchtete, dass der Feind „nach Leningrad durchbrechen, es besetzen und dort eine, sagen wir mal, bürgerliche, weißgardistische Regierung bilden könnte, das bedeutet eine sehr ernstzunehmende Basis innerhalb des Landes für einen Bürgerkrieg gegen die Sowjetmacht aufzubauen“. Angesichts dessen, dass Leningrad ganze 32 km von der Grenze mit Finnland entfernt lag, erschien im Falle der Landung eines starken Expeditionskorps einer anderen Macht in diesem Land für Stalin eine solche Perspektive nicht fantastisch.

Nach Meinung des Historikers Timo Vihavainen „bemerkte man in Moskau bei der Analyse der Außenpolitik nicht die Neigung der kleinen Länder zur Neutralität“. Aber die Erfahrung des beginnenden Weltkriegs zeigte, dass die Neutralität kleiner Länder kein Hindernis für die deutsche Aggression darstellte.

Die Verhandlungen in dieser Frage begannen vor Abschluss des Molotov-Ribbentrop-Pakts. Am 5. März 1939 schlug Litvinov der Regierung Finnlands vor, die Inseln Gogland[1], Lavansaari,[2] Seiskari und Tytärsaari[3] für Beobachtungspunkte an den Zugängen zu Leningrad für 30 Jahre zu verpachten. Die Finnen wiesen diesen Vorschlag am 8. März zurück, aber die Verhandlungen gingen weiter.

Der sowjetisch-deutsche Pakt und der europäische Krieg änderten die Situation. Die sowjetischen Forderungen wurden weitreichender und die finnische Führung erkannte, dass sie einige Zugeständnisse machen musste. Am 5. Oktober lud Vjačeslav Molotov den finnischen Botschafter ein und schlug vor, dass sich eine finnische Delegation zu Verhandlungen „über einige konkrete Fragen politischen Charakters“ nach Moskau begeben solle. Die Finnen antworteten nicht sofort, und das löste in Moskau Verärgerung aus. Der sowjetische Botschafter Vladimir Derevjanskij sagte dem finnischen Außenminister Eljas Erkko: „Finnland verhielt sich zu dem Vorschlag anders, nicht so wie das Baltikum, und das kann sich auf den Gang der Ereignisse verhängnisvoll auswirken.“.

In der UdSSR wurden vor den Verhandlungen verschiedene Varianten der Forderungen an Finnland vorbereitet. Man beabsichtigte, die Grenze zwei Mal weiter von Leningrad weg zu verschieben, bis zur Linie Mesterjärvi–Konevec[4] und eine Reihe von strategisch wichtigen Inseln, darunter Hanko, wo geplant wurde, eine Basis zu errichten, der Kontrolle der UdSSR zu unterstellen. Das hätte erlaubt, den Zugang in den Finnischen Meerbusen vollständig zu kontrollieren. Das „Maximalprogramm“ verschob die Grenze noch weiter, fast bis Vyborg und sah die Übergabe des Petsamo-Gebiets an die UdSSR vor, was Finnland vom Nordpolarmeer abgeschnitten hätte. Im Austausch war die UdSSR bereit, dünnbesiedelte Gebiete in Karelien zuzugestehen. Diese Änderungen sollten, wie im Fall der baltischen Länder, das Ergebnis eines Beistandspakts sein. In das Gouvernement Vyborg wären sowjetische Truppen einmarschiert. Das hätte bedeutet, dass die Finnen ihre auf Dauer angelegten Befestigungen verloren hätten und die Rote Armee in jedem Moment frei auf Helsinki hätte vorrücken können. Dem Dilemma, vor dem die Tschechoslowakei am Vorabend des Münchner Abkommens 1938 stand und die baltischen Staaten 1939, sahen sich nun die Finnen gegenüber, entweder sich der trügerischen Hoffnung auf einen brüchigen Frieden zu ergeben oder ihre Befestigungen zu verteidigen.

Fürs Erste beschloss die finnische Regierung mit Premierminister Aimo Cajander und dem Oberkommandierenden Carl Mannerheim (zu seinen Ehren wurde die finnische Befestigungslinie die Mannerheim-Linie genannt), Zeit zu schinden. Finnland stimmte der Einrichtung von Basen auf seinem Territorium nicht zu, war aber bereit, die Grenze für eine entsprechende Kompensation in Karelien zu korrigieren und selbst der UdSSR die Inseln Seiskari, Lavansaari und Tytörsaari und im äußersten Fall noch Suursaari zuzugestehen. Es ist verständlich, dass die Korrektur der Grenze, die für Finnland vertretbar war, nicht die Mannerheim-Linie antasten durfte (die Finnen waren nur bereit, deren vorderste Linie abzubauen). Die finnischen Minister Väinö Tanner und Juho Paasikivi begaben sich nach Moskau. Am 12. Oktober begannen die Verhandlungen. Molotov leitete die Verhandlungen, aber sein Vorgehen wurde von Stalin bestimmt, der sich auch mit den Finnen traf. Er verstand rasch, dass ein Handel mit den Finnen nur auf der Grundlage des „Minimalprogramms“ möglich war. Es wurde beabsichtigt, die Grenze auf die bescheidene Linie Lippola–Koivisto zu verschieben, die nur einen Teil der „Mannerheim-Linie“ am Finnischen Meerbusen berührte. Zu dieser Zeit verlangte die sowjetische Seite die Abrüstung der Befestigungen auf beiden Seiten der neuen Grenze. Dieser gefährliche Punkt konnte der Gegenstand eines Handels sein, doch es kam nicht zu seiner ausführlichen Erörterung.

Die finnische Delegation stimmte ernsthaften Zugeständnissen nicht zu und weigerte sich sogar einen Beistandspakt zu unterzeichnen, wobei sie auf die Neutralität ihres Landes verwies. Ja und wozu sei solch ein Vertrag notwendig, wenn es den sowjetisch-finnischen Nichtangriffspakt gebe und die UdSSR ihre Beziehungen mit Deutschland merklich verbessert habe? Stalin antwortete: „mit Deutschland haben wir jetzt gute Beziehungen, aber alles auf der Welt kann sich ändern“. Die UdSSR stimmte zu, die Forderung nach einem Beistandspakt zurückzuziehen, was übrigens die Finnen nicht nachgiebiger machte: „Finnland kann nicht auf eine Verschiebung seiner Grenzen in dem Maße eingehen, wie es die Sowjetunion vorschlägt, insofern als dessen Resultat auch die Sicherheit von Finnland selbst in Gefahr gebracht werden kann“. Am 13. November, als die Verhandlungen endgültig in die Sackgasse geraten waren, erklärten Paasikivi und Tanner ihre Abreise zurück nach Finnland. Es war Zeit gewonnen worden. Es schien, als ob die Sowjetunion sich entschied, nicht im Winter in das nördliche Land einzudringen.

Die Zugeständnisse der stalinistischen Diplomatie, ihr Abgehen von den ursprünglichen Forderungen bis hin zu Bedingungen, die die Sicherheit Finnlands berücksichtigten, dabei direkt vor dem Krieg mit den Finnen, stellen uns vor die Frage: Welches Ziel verfolgte Stalin in dieser Region? Führen wir zwei extreme Standpunkte an. S. Beljaev urteilt: „Kommen wir darauf zurück, waren die Ziele des Krieges die Sowjetisierung Finnlands oder die Änderung der nordwestlichen Grenzen? Offensichtlich letzteres, denn wenn es um die Sowjetisierung gegangen wäre, hätte Stalin kaum Halt gemacht“. Aber Stalin machte 1940 „Halt“, nachdem die Rote Armee auf erbitterte Gegenwehr stieß und eine Reihe von Misserfolgen erlitt.

Ging es um die Sowjetisierung Finnlands? Das Problem ist ein wenig komplizierter. Stalin konnte planen, im kommenden Jahr in Finnland auszuführen: a) die Sowjetisierung und den Einschluss in die UdSSR (wie es mit den baltischen Ländern 1940 geschah) oder b) ein grundlegender sozialer Umbau mit dem Erhalt der formalen Kennzeichen der Unabhängigkeit und des politischen Pluralismus. Diese Methode, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Osteuropa angewandt wurde, erhielt die Bezeichnung „Volksdemokratie“. Im Wesentlichen war sie eine Verlängerung der autoritären Modifikation der „Volksfront“, die 1937 in Spanien entstanden war. Aber c) Stalin konnte einstweilen nur die Verstärkung seiner Position an der Nordflanke eines potenziellen Kriegsschauplatzes planen, ohne vorläufig zu riskieren, sich in die inneren Angelegenheiten von Finnland, Estland, Lettland und Litauen einzumischen.

Eine S. Beljaev entgegengesetzte Sichtweise auf die Ziele Stalins in Bezug auf Finnland legt M. Semirjaga dar. Er denkt, dass für die Bestimmung des Charakters des Krieges gegen Finnland „nicht unbedingt die Verhandlungen im Herbst 1939 analysiert werden müssen. Dafür muss man nur die allgemeine Konzeption der kommunistischen Weltbewegung der Komintern und die stalinistische Konzeption der Großmachtansprüche auf die Regionen, die früher zum Russischen Reich gehörten, kennen … Und die Ziele waren, ganz Finnland anzuschließen. Und die Gespräche über 35 Kilometer bis Leningrad, 25 Kilometer bis Leningrad waren umsonst…“. Allerdings veränderte sich das Konzept der Komintern mit der Zeit wesentlich. Aber dennoch, wenn Stalin nur die Interessen der „kommunistischen Weltbewegung“ im Kopf gehabt hätte, hätte er nicht um Kilometer an der Grenze feilschen müssen. Es würde sowieso zum Schluss alles an die Kommunisten fallen. Und es sollte kein Krieg geführt werden, ein Angriffskrieg untergrub die Autorität der kommunistischen Bewegung. Die Bereitschaft Stalins, wertvolle Zeit für Verhandlungen über Kilometer an der Grenze zu vergeuden kann nicht mit der Absicht erklärt werden, Finnland in der nächsten Zeit an das neue Russländische Reich anzuschließen.

Es bleibt nur eine Erklärung, die mit dem Plan der Annexion ganz Finnlands vereinbar ist: Ähnlich wie Hitler in den Sudeten, plante Stalin zunächst die „Mannerheim-Linie“ ohne Blutvergießen zu besetzen. Aber auch diese Erklärung widerspricht der Tatsache, dass Stalin im Laufe der Verhandlungen auch bescheidenen Bedingungen zustimmte, die nur einen unbedeutenden Teil der Befestigungen der finnischen Linie betrafen.

Der Standpunkt Stalins in diesen Verhandlungen war situationsbedingt. Stalin glaubte, dass das kommunistische System früher oder später die ganze Welt erfassen werde. Und er war bereit, dazu beizutragen, aber vor allem, die UdSSR zu festigen, sie vor der Gefahr einer Aggression zu schützen. Die stalinistische Diplomatie nutzte die Grenzen des ehemaligen Russländischen Reichs als Argument im diplomatischen Spiel (an sie appellierte Molotov zur Zeit der Friedensverhandlungen mit Finnland auch 1940). Nach dem Zweiten Weltkrieg, als es die Umstände erlaubten, nahm Stalin halb Europa in Besitz, aber formte die neuen Regimes nicht als sowjetische. Finnland wurde dabei nicht einmal eine „Volksdemokratie“, die „Großmachtinteressen“ waren für Stalin jedoch zweitrangig im Vergleich mit den Interessen des Kampfs um Einfluss auf der Welt. Und ja, 1947 gab es eine „Bedrohung Leningrads“ schon nicht mehr.

Aber 1939 manövrierte Stalin zwischen dem Minimalprogramm, der Stärkung der Position bei Leningrad, und dem Maximalprogramm, der Herstellung der Kontrolle über Finnland. Dies hing von den Kräfteverhältnissen in Europa ab. Die Lage erlaubte es, Basen im Baltikum zu stationieren. Wenn die Länder des Baltikums sich geweigert hätten, dann hätte sie eine Invasion erwartet. Aber territoriale Ansprüche gab es an sie nicht, von Estland nach Leningrad ist es ziemlich weit. Aber an Finnland gab es Ansprüche und der Grund konnte hier das Problem der Sicherheit sein (sonst hätte die UdSSR die Mannerheim-Linie gefordert und die Verhandlungen schon im Oktober abgebrochen, sofort nachdem die Finnen maximale Zugeständnisse abgelehnt hatten). Insofern Finnland keine Zugeständnisse machte, kam die härtere Machtvariante ins Spiel. Aber, wie das Beispiel des Baltikums zeigt, war eine Sowjetisierung unmöglich, solange Frankreich und Großbritannien ihren Einfluss in Europa bewahrten. Im Herbst 1939 wusste Stalin noch nicht, wie der Krieg im Westen enden würde, und die Frage nach dem Schicksal der baltischen Staaten, einschließlich Finnlands, war offen. Eines konnte Stalin nicht zulassen, dass Finnland, das sich weigerte, sich unterzuordnen, ungestraft blieb. Weil sofort danach sich die Haltung zur sowjetischen Macht im Baltikum geändert hätte. Und das war in jedem Fall unzulässig.

Als Ergebnis musste Stalin, ob er wollte oder nicht, am Vorabend des Winters zum Blitzkrieg schreiten, in einer vom militärischen Standpunkt ungünstigen Lage. Als der Blitzkrieg nicht gelang, musste die Sowjetunion den Krieg fortsetzen, bis die Mannerheim-Linie im Februar-März 1940 durchbrochen war, was die Ausführung wenn auch des Minimalprogramms sicherzustellen erlaubte.

Als sie den militärischen Einfall begann, strebte die UdSSR danach, sich vor der Beschuldigung einer Aggression zu schützen, um sich die Handlungsfreiheit zu einer in der Zukunft möglichen Annäherung an Großbritannien und Frankreich im Falle einer Verschlechterung der Beziehungen zu Deutschland zu wahren. Deshalb brauchte man für den Beginn der Kampfhandlungen einen Anlass.

Am 26. November 1939 gab es an der sowjetisch-finnischen Grenze, im Gebiet des Dorfes Mainila einige Artillerieschüsse. Die UdSSR beschuldigte Finnland des Beschusses seines Territoriums. Die finnische Regierung erklärte, dass sie bereit sei, eine objektive Untersuchung des Vorfalls auszuführen. Die finnische Regierung glaubte, dass sowjetische Geschütze gefeuert hätten, weil sie wusste, dass Finnland einfach keine schweren Geschütze im Gebiet der Grenze hatte. Aber die sowjetische Seite beabsichtigte nicht, eine gemeinsame Untersuchung dieses Zwischenfalls auszuführen, am 30. November fielen sowjetische Truppen in Finnland ein.

(Übersetzung aus dem Russischen: Georg Wurzer)

Text und Übersetzung: CC BY-SA 4.0

  1. Finnisch: Suursaari, Anm. d. Übers.
  2. Russisch: Moščnyj, Anm. d. Übers.
  3. Russisch: Bolšoj Tjuters, Anm. d. Übers.
  4. Finnisch: Konevitsa, Kononsaari, Anm. d. Übers.
Александр Шубин, 2011 (обновлено 2024)


Секретные протоколы к Пакту Молотова-Риббентропа 23 августа 1939 г. отнесли Финляндию к сфере влияния СССР. Но Финляндия не соглашалась идти на уступки, аналогичные тем, с которыми согласились государства Прибалтики, прежде всего – на предоставление военных баз. К Финляндии было еще одно требование – СССР стремился отодвинуть границу от своей «второй столицы» Ленинграда путем обмена территориями.

До советско-германского пакта СССР рассматривал Финляндию как опасный плацдарм, с которого третьим государством может быть совершено нападение на Ленинград, взятие которого могло иметь тяжелейшие последствия. Сталин опасался, что противник может «прорваться к Ленинграду, занять его и образовать там, скажем, буржуазное правительство, белогвардейское, — это значит дать довольно серьезную базу для гражданской войны внутри страны против Советской власти». Учитывая, что Ленинград находился всего в 32 км. от границы с Финляндией, в случае высадки в этой стране сильного экспедиционного корпуса другой державы такая перспектива не казалась Сталину фантастической.

По мнению историка Т. Вихавайнена, «в Москве при анализе внешней политики не замечали склонности малых стран к нейтралитету». Но опыт начавшейся мировой войны показал, что нейтралитет малых стран не является препятствием для германской агрессии.

Переговоры по этому вопросу начались до заключения пакта Молотова-Риббентропа. 5 марта 1939 г. Литвинов предложил правительству Финляндии сдать в аренду на 30 лет острова Гогланд, Лавансаари, Сейскари, Тюторсаари для наблюдательных пунктов на подступах к Ленинграду. 8 марта финны отвергли это предложения, но переговоры продолжались.

Советско-германский пакт и европейская война изменили ситуацию. Советские требования стали тяжелее, а финляндское руководство осознало, что придется пойти на некоторые уступки. 5 октября Молотов пригласил финляндского посла и предложил делегации Финляндии прибыть в Москву для переговоров «по некоторым конкретным вопросам политического характера». Финны ответили не сразу, и это вызвало раздражение в Москве. Советский посол В. Деревянский говорил министру иностранных дел Финляндии Э. Эркко: «Финляндия отнеслась к предложению иначе, не так, как Прибалтика, и это может пагубно сказаться на ходе событий».

В СССР перед переговорами готовили разные варианты требований к Финляндии. Предполагалось отодвинуть границу от Ленинграда вдвое дальше, до линии Местерярви – Коневец, передать под контроль СССР ряд стратегически важных островов, в том числе Ханко, где планировалось создать базу. Это позволило бы полностью контролировать вход в Финский залив. «Программа максимум» отодвигала границу еще дальше, почти до Выборга, и предполагала передачу СССР района Петсамо, отрезая Финляндию от Северного ледовитого океана. В обмен СССР был готов предоставить малонаселенные районы Карелии. Эти изменения должны были, как и в случае со странами Прибалтики, стать результатом договора о взаимопомощи. В Выборгскую губернию вводились бы советские войска. Это значило, что финны теряли свою линию долгосрочных укреплений, и в любой момент Красная армия могла бы свободно войти в Хельсинки. Дилемма, которая стояла перед Чехословакией накануне Мюнхенского сговора 1938 г., и перед странами Прибалтики в 1939 г., теперь встала и перед финнами — сдаться в призрачной надежде на хрупкий мир, или защищать свои укрепления.

Для начала финское руководство во главе с премьер-министром А. Каяндером и главнокомандующим К. Маннергеймом (в его честь финская линия укреплений стала называться линией Маннергейма) решило тянуть время. На создание баз на своей территории Финляндия не соглашалась, но была готова откорректировать границу за соответствующую компенсацию в Карелии, и даже предоставить СССР острова Сейскари, Лавансаари и Тютярсаари, в крайнем случае еще Суурсаари. Понятно, что корректировка границы, допустимая для Финляндии, не должна была затронуть линию Маннергейма (финны были готовы демонтировать лишь ее передовую часть). В Москву отправились финские министры В. Таннер и Ю. Паасикиви. 12 октября начались переговоры. Переговоры вел Молотов, но его действиями руководил Сталин, также встречавшийся с финнами. Он быстро понял, что торг с финнами возможен лишь на основе «программы минимум». Отодвинуть границу предполагалось по скромной линии Липпола — Койвисто, которая затрагивала лишь часть «линии Маннергейма» у Финского залива. В это время советская сторона требовала разоружения укреплений по обе стороны новой границы. Этот опасный пункт мог стать предметом торга, но до его подробного обсуждения дело не дошло.

Финская делегация не соглашалась на серьезные уступки и отказывалась даже заключать договор о взаимопомощи, ссылаясь на нейтралитет своей страны. Да и зачем нужен такой договор, когда существует советско-финляндский пакт о ненападении, а СССР заметно улучшил свои отношения с Германией. Сталин ответил: «с Германией у нас теперь хорошие отношения, но все в этом мире может измениться». СССР согласился снять требование договора о взаимопомощи, что, впрочем, не сделало финнов уступчивее: «Финляндия не может пойти на перенос границы в той мере, в какой предлагает Советский Союз, поскольку в результате этого положение и безопасность самой Финляндии могут быть поставлены под угрозу». 13 ноября, когда переговоры окончательно зашли в тупик, Паасикиви и Таннер заявили об отбытии назад в Финляндию. Время было выиграно. Казалось, что под зиму Советский Союз не решится вторгнуться в северную страну.

Уступки сталинской дипломатии, ее отход от первоначальных требований до условий, учитывающих безопасность Финляндии, причем в самый канун войны с финнами, ставит перед нами вопрос: какие цели преследовал Сталин в этом регионе? Приведем две крайние точки зрения. С. Беляев рассуждает: «Вернемся к тому, были ли целями войны советизация Финляндии или изменение северо-западных границ. Видимо, последнее, потому что если бы речь шла о советизации, то вряд ли бы Сталин остановился». Но Сталин «остановился» в 1940 г., после того как Красная армия встретила ожесточенное сопротивление и потерпела ряд неудач.

Шла ли речь о советизации Финляндии? Проблема несколько сложнее. Сталин мог планировать провести в ближайший год в Финляндии: а) советизацию и включение в СССР (как это случится с другими странами Прибалтики в 1940 г.), либо б) коренное социальное переустройство с сохранением формальных признаков независимости и политического плюрализма. Этот метод, применявшийся после Второй мировой войны в Восточной Европе, получит название «Народная демократия». По существу, она станет продолжением авторитарной модификации «Народного фронта», возникшей в 1937 г. в Испании. Но, в) – Сталин мог планировать пока лишь усиление своих позиций на Северном фланге потенциального театра военных действий, не рискуя пока вмешиваться во внутренние дела Финляндии, Эстонии, Латвии и Литвы.

Противоположный С. Беляеву взгляд на цели Сталина в отношении Финляндии излагает М. Семиряга. Он считает, что для определения характера войны против Финляндии, «не обязательно анализировать переговоры осени 1939 г. Для этого нужно просто знать общую концепцию мирового коммунистического движения Коминтерна и сталинскую концепцию — великодержавные претензии на те регионы, которые раньше входили в состав Российской империи… А цели были — присоединить в целом всю Финляндию. И ни к чему разговоры о 35 километрах до Ленинграда, 25 километрах до Ленинграда…». Однако, концепция Коминтерна существенно менялась со временем. Но все же, если бы Сталин держал в голове только интересы «мирового коммунистического движения», ему не следовало торговаться из-за километров границы. Все равно все потом достанется коммунистам. И войну вести не следует — агрессивная война подрывает авторитет коммунистического движения. Готовность Сталина тратить драгоценное время на переговоры о километрах границы не может быть объяснено намерением в ближайшее время присоединить Финляндию к новой Российской империи.

Остается одно объяснение, совместимое с планом аннексии всей Финляндии: подобно Гитлеру в Судетах, Сталин планировал сначала бескровно занять «линию Маннергейма». Но и это объяснение расходится с тем фактом, что Сталин в ходе переговоров соглашался и на скромные условия, затрагивающие лишь незначительную часть укреплений финляндской линии.

Позиция Сталина на этих переговорах была ситуативной. Сталин верил, что рано или поздно коммунистическая система охватит весь мир. И был готов этому содействовать. Но прежде всего — укрепляя СССР, защищая его от угроз агрессии. Границы бывшей Российской империи использовались сталинской дипломатией как аргумент в дипломатической игре (к ним будет апеллировать Молотов и во время переговоров о мире с Финляндией и в 1940 г.). Когда позволят обстоятельства, после Второй мировой войны Сталин захватит пол-Европы, но оформит новые режимы не как советские. Финляндия при этом не станет даже «народной демократией» — «великодержавные интересы» для Сталина были все-таки вторичными в сравнении с интересами борьбы за мировое влияние. Да и «угрозы Ленинграду» в 1947 г. уже не было.

А в 1939 г. Сталин маневрировал между программой минимум – укрепление позиций под Ленинградом, и программой максимум – установление контроля над Финляндией. Это зависело от соотношения сил в Европе. Ситуация позволила разместить базы в Прибалтике. Если бы страны Прибалтики отказались, их ждало бы вторжение. Но территориальных претензий к ним нет — от Эстонии до Ленинграда довольно далеко. А к Финляндии претензии есть, и причиной здесь может быть прежде всего проблема безопасности (иначе СССР требовал бы линию Маннергейма и прервал переговоры уже в октябре, как только финны отвергли максимальные уступки). Поскольку Финляндия на уступки не пошла, в дело вступил более жесткий силовой вариант. Но, как показывает пример Прибалтики, советизация была невозможна, пока сохраняли свое влияние в Европе Франция и Великобритания. Осенью 1939 г. Сталин еще не знал, чем кончится война на Западе, и вопрос о судьбе прибалтийских государств, включая Финляндию, был открыт. Одного Сталин не мог допустить — чтобы Финляндия, отказавшись подчиниться, остались безнаказанными. Потому что сразу вслед за этим изменилось бы отношение к советской мощи в Прибалтике. А это было недопустимо в любом случае.

В результате Сталин волей-неволей должен был пойти на блицкриг в канун зимы, в неблагоприятной ситуации с военной точки зрения. Когда блицкриг не удался, Советскому Союзу пришлось продолжать войну, пока линия Маннергейма не была прорвана в феврале-марте 1940 г., что позволило обеспечить выполнение хотя бы программы-минимум.

Начиная военное вторжение, СССР стремился оградить себя от обвинений в агрессии, чтобы сохранить себе свободу рук для возможного в дальнейшем сближения с Великобританией и Францией в случае ухудшения отношений с Германией. Поэтому для начала военных действий нужен был повод.

26 ноября 1939 г. на советско-финской границе, в районе с. Майнила произошло несколько артиллерийских выстрелов. СССР обвинил Финляндию в обстреле его территории. Финское правительство заявило, что готово провести объективное расследование инцидента. Финляндское руководство считало, что стреляли советские орудия, так как знало, что у Финляндии просто нет тяжелых орудий в районе границы. Но советская сторона не собиралась проводить совместное расследование этого инцидента – 30 ноября советские войска вторглись в Финляндию.


Текст: CC BY-SA 4.0

Note der Regierung der UdSSR, überreicht an den finnischen Gesandten anlässlich des provokativen Beschusses sowjetischer Truppen durch finnische Truppeneinheiten am 26. November 1939[ ]

Am 26. November abends empfing der Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR, V. M. Molotov, den Gesandten Finnlands, Herrn Yrjö-Koskinen und überreichte ihm die Note der Regierung der UdSSR anlässlich des provokativen Beschusses von sowjetischen Truppen durch finnische Truppeneinheiten, die auf der karelischen Landenge konzentriert sind.

Bei der Entgegennahme der Note erklärte H. Yrjö-Koskinen, dass er sich sofort mit seiner Regierung in Verbindung setzen und eine Antwort geben werde.

Weiter unten wird der Text der Note angeführt.

„Herr Gesandter!

Laut Mitteilung des Generalstabs der Roten Armee wurden heute, 26. November, um 15 Uhr 45 Minuten, unsere Truppen, die auf der karelischen Landenge an der Grenze zu Finnland stationiert sind, in der Nähe des Dorfes Mainila unerwartet von finnischem Territorium mit Artilleriefeuer beschossen. Insgesamt wurden sieben Kanonenschüsse abgegeben, infolge deren drei Soldaten und ein Unterführer getötet und sieben Soldaten und zwei Kommandeure verletzt wurden. Die sowjetischen Truppen, die den strengen Befehl hatten, sich nicht provozieren zu lassen, verzichteten auf Gegenfeuer.

Die sowjetische Regierung setzt Sie davon in Kenntnis und hält es für notwendig, zu unterstreichen, dass sie schon zur Zeit der kürzlichen Verhandlungen mit den Herren Tanner und Paasikivi auf die Gefahr hingewiesen hat, die die Konzentration einer großen Anzahl von regulären finnischen Truppen direkt an der Grenze bei Leningrad schafft. Jetzt ist die sowjetische Regierung genötigt, im Zusammenhang mit dem provokativen Artilleriebeschuss auf sowjetische Truppen von finnischem Territorium, festzustellen, dass die Konzentration finnischer Truppen bei Leningrad nicht nur eine Bedrohung für Leningrad schafft, sondern tatsächlich auch einen feindseligen Akt gegen die UdSSR darstellt, der schon zu Angriffen auf sowjetische Truppen und zu Opfern geführt hat.

Die sowjetische Regierung beabsichtigt nicht, diesen empörenden Akt von Seiten der finnischen Armee, die vielleicht schlecht von dem finnischen Kommando geführt wird, aufzubauschen. Aber sie würde sich wünschen, dass solche empörenden Vorfälle in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Angesichts dessen erklärt die sowjetische Regierung ihren entschiedenen Protest angesichts des Vorfalls und schlägt der finnischen Regierung vor, unverzüglich ihre Truppen weiter von der Grenze auf der karelischen Landenge abzuziehen – um 20-25 Kilometer – und damit der Möglichkeit wiederholter Provokationen vorzubeugen. Seien Sie, Herr Gesandter, meiner vollendeten Hochachtung versichert.

Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR

V. MOLOTOV, 26. November 1939“.

Izvestija 1939, Nr. 273 (7043), 27. November. Übersetzung aus dem Russischen: Georg Wurzer.


Antwort der sowjetischen Regierung auf die Note der finnischen Regierung, 28. November 1939[ ]

Im Zusammenhang mit dem Erhalt der Antwortnote der finnischen Regierung auf die Note der sowjetischen Regierung vom 26. November empfing der Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten, V. M. Molotov, am 28. November den Gesandten Finnlands, H. Yrjö-Koskinen und händigte ihm die Antwort der sowjetischen Regierung auf die finnische Note aus.

Weiter unten wird der Text der Note der finnischen Regierung vom 27. November und der Text der Antwortnote der Regierung der UdSSR vom 28. November dieses Jahres angeführt.

NOTE DER FINNISCHEN REGIERUNG

„Herr Volkskommissar,

in Beantwortung Ihres Briefs vom 26. d. M. habe ich die Ehre, auf Anweisung meiner Regierung das unten Folgende zu Ihrer Kenntnis zu bringen: In Bezug auf die angeblich stattgefundene Grenzverletzung führte die finnische Regierung in beschleunigter Weise die erforderliche Untersuchung aus. Durch diese Untersuchung wurde festgestellt, dass die Kanonenschüsse, die Sie in Ihrem Brief erwähnen, nicht von der finnischen Seite abgegeben wurden. Im Gegenteil folgt aus den Angaben der Untersuchung, dass die erwähnten Schüsse am 26. November zwischen 15 Uhr 45 Minuten und 16 Uhr 5 Minuten nach sowjetischer Zeit vom sowjetischer Grenzseite aus abgegeben wurden, nahe des von Ihnen erwähnten Dorfes Mainila. Von finnischer Seite konnte man sogar den Ort sehen, wo die Granaten explodiert sind, da das Dorf Mainila nur 800 Meter auf freiem Feld von der Grenze entfernt liegt. Auf der Grundlage der Berechnung der Geschwindigkeit der Ausbreitung des Schalls der sieben Schüsse kann man schließen, dass die Geschütze, aus denen diese Schüsse abgegeben wurden, sich in einer Entfernung von ungefähr eineinhalb bis zwei Kilometern südöstlich vom Ort der Explosion der Granaten befanden. Die Beobachtungen, die sich auf die genannten Schüsse beziehen, wurden in das Tagebuch der Grenzwache im Moment des Vorfalls selbst eingetragen. Unter diesen Umständen ist es möglich, dass es sich um einen Unfall handelt, der bei Schulungsübungen stattfand, die auf sowjetischer Seite abgehalten wurden, und, laut Ihrer Mitteilung, Opfer an Menschenleben nach sich zogen. Infolgedessen halte ich es für meine Pflicht, den Protest, der in Ihrem Brief ausgeführt ist, zurückzuweisen und festzustellen, dass der feindliche Akt, von dem Sie sprechen, nicht von finnischer Seite begangen wurde.

In Ihrem Brief beziehen Sie sich auch auf die Erklärungen, die an die Herren Paasikivi und Tanner während ihres Aufenthalts in Moskau bezüglich der Gefährlichkeit der Konzentration regulärer Truppen in unmittelbarer Nähe zur Grenze bei Leningrad gerichtet wurden. In dieser Angelegenheit möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf den Umstand richten, dass in unmittelbarer Grenznähe von finnischer Seite hauptsächlich Grenztruppen stationiert sind; Geschütze mit einer solchen Reichweite, dass ihre Granaten auf der anderen Seite der Grenze einschlagen, gab es in dieser Zone überhaupt nicht.

Obwohl es keine konkreten Gründe für einen Abzug von Truppen von der Grenzlinie entsprechend Ihrem Vorschlag gibt, ist meine Regierung nichtsdestoweniger zu Verhandlungen in der Frage über den beiderseitigen Abzug der Truppen auf die bekannte Entfernung von der Grenze bereit.

Ich habe Ihre Mitteilung, aus der hervorgeht, dass die Regierung der UdSSR nicht beabsichtigt, die Bedeutung des Grenzvorfalls, der nach der Behauptung in Ihrem Brief angeblich stattgefunden hat, zu übertreiben, mit Genugtuung entgegengenommen. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, dieses Missverständnis schon am Tag nach dem Erhalt Ihres Vorschlags aufzuklären. Jedoch schlägt meine Regierung vor, damit in dieser Hinsicht keinerlei Unklarheit bestehen bleibt, dass die Grenzkommissare beider Seiten auf der karelischen Meerenge beauftragt werden, eine Untersuchung dieses Vorfalls in Übereinstimmung mit der Konvention über Grenzkommissare, die am 24. September 1928 angeschlossen wurde, auszuführen.

Seien Sie, Herr Volkskommissar, meiner vollendeten Hochachtung versichert.

A. S. YRJÖ-KOSKINEN“.

ANTWORTNOTE DER SOWJETISCHEN REGIERUNG

„Herr Gesandter!

Die Antwort der finnischen Regierung auf die Note der sowjetischen Regierung vom 26. November stellt ein Dokument dar, das die tiefe Feindschaft der finnischen Regierung zur Sowjetunion widerspiegelt und dazu berufen ist, die Krise in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern bis zum Äußersten zu steigern.

1. Die Leugnung der Tatsache der empörenden Beschießung sowjetischer Truppen durch finnische Truppen, die Opfer nach sich gezogen hat, von Seiten der finnischen Regierung kann nicht anders erklärt werden als mit dem Wunsch, die öffentliche Meinung in die Irre zu führen und die Opfer des Beschusses zu verhöhnen. Nur das Fehlen eines Verantwortungsgefühls und eine verächtliche Haltung gegenüber der öffentlichen Meinung können den Versuch diktieren, den empörenden Vorfall des Beschusses mit „Schulungsübungen“ der sowjetischen Truppen im Artillerieschießen an der Grenzlinie in Sichtnähe der finnischen Truppen zu erklären.

2. Die Weigerung der finnischen Regierung, die Truppen abzuziehen, die den verbrecherischen Beschuss sowjetischer Truppen begangen haben und die Forderung nach dem gleichzeitigen Abzug finnischer und sowjetischer Truppen, die formal von der Gleichheit der Parteien ausgeht, offenbart den feindlichen Wunsch der finnischen Regierung, die Bedrohung Leningrads aufrechtzuerhalten. Tatsächlich haben wir hier keine Gleichheit in der Stellung der finnischen und sowjetischen Truppen, sondern, im Gegenteil, einen Vorteil in der Stellung der finnischen Truppen. Die sowjetischen Truppen bedrohen die Lebenszentren Finnlands nicht, denn sie stehen von ihnen hunderte Kilometer entfernt, während die finnischen Truppen, die 32 Kilometer von dem Lebenszentrum der UdSSR, Leningrad, das dreieinhalb Millionen Einwohner zählt, stationiert sind, für die Stadt eine unmittelbare Bedrohung schaffen. Es kann schon nicht mehr die Rede davon sein, dass die sowjetischen Truppen irgendwohin abgezogen werden, da ein Abzug der sowjetischen Truppen um 25 Kilometer ihre Stationierung in den Vororten Leningrads bedeuten würde, was von dem Standpunkt der Sicherheit Leningrads klar absurd ist. Der Vorschlag der sowjetischen Regierung, die finnischen Truppen 20-25 Kilometer abzuziehen ist das Minimum, denn sie hat nicht die Beseitigung der Ungleichheit in der Stellung der finnischen und sowjetischen Truppen zum Ziel, sondern nur eine gewisse Abmilderung. Wenn die finnische Regierung selbst diesen Minimalvorschlag ablehnt, so bedeutet das, dass sie beabsichtigt, Leningrad unter der unmittelbaren Bedrohung ihrer Truppen zu halten.

3. Indem sie bei Leningrad eine große Zahl regulärer Truppen konzentriert und so das wichtigste Lebenszentrum der UdSSR unter unmittelbarer Bedrohung hält, hat die finnische Regierung einen feindlichen Akt gegenüber der UdSSR begangen, der mit dem Nichtangriffspakt, der zwischen beiden Ländern geschlossen wurde, unvereinbar ist. Indem sie sich weigert, die Truppen, wenn auch nur 20-25 Kilometer abzuziehen, nachdem der verbrecherische Artilleriebeschuss sowjetischer Truppen von Seiten finnischer Truppen stattgefunden hat, zeigte die finnische Regierung, dass sie weiterhin auf einem feindlichen Standpunkt gegenüber der UdSSR verharrt und nicht beabsichtigt, die Forderungen des Nichtangriffspakts zu erfüllen und beschlossen hat, Leningrad auch weiterhin zu bedrohen. Aber die Regierung der UdSSR kann sich nicht damit abfinden, dass eine Seite den Nichtangriffspakt verletzt und die andere verpflichtet ist, ihn einzuhalten. Angesichts dessen sieht sich die sowjetische Regierung gezwungen zu erklären, dass sie sich ab diesem Zeitpunkt der Verpflichtungen, die sie kraft des Nichtangriffspakts, der zwischen der UdSSR und Finnland geschlossen und systematisch von der finnischen Regierung verletzt wurde, ledig sieht. Seien Sie, Herr Gesandter, meiner vollendeten Hochachtung versichert

28. November 1939.

Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR, V. MOLOTOV“.

Izvestija, 1939, Nr. 275 (7045), 29. November. Übersetzung aus dem Russischen: Georg Wurzer.


Нота правительства СССР, врученная посланнику Финляндии по поводу провокационного обстрела советских войск финляндскими воинскими частями 26 ноября 1939 г.[ ]

26 ноября вечером Народный Комиссар Иностранных Дел СССР В. М. Молотов принял посланника Финляндии г-на Ирие-Коскинена и вручил ему ноту правительства СССР по поводу провокационного обстрела советских войск финляндскими воинскими частями, сосредоточенными на Карельском перешейке.

Принимая ноту, г. Ирие-Коскинен заявил, что он немедленно снесется со своим правительством и даст ответ.

Ниже приводится текст ноты.

«Господин посланник!

По сообщению Генерального Штаба Красной Армии сегодня, 26 ноября, в 15 часов 45 минут, наши войска, расположенные на Карельском перешейке у границы Финляндии, около села Майнила, были неожиданно обстреляны с финской территории артиллерийским огнем. Всего было произведено семь орудийных выстрелов, в результате чего убито трое рядовых и один младший командир, ранено семь рядовых и двое из командного состава. Советские войска, имея строгое приказание не поддаваться провокации, воздержались от ответного обстрела.

Советское правительство, ставя Вас об этом в известность, считает нужным подчеркнуть, что оно уже во время недавних переговоров с гг. Таннером и Паасикиви указывало на опасность, которую создает сосредоточение большого количества регулярных финляндских войск у самой границы под Ленинградом. Теперь, в связи с фактом провокационного артиллерийского обстрела советских войск с финляндской территории, Советское правительство вынуждено констатировать, что сосредоточение финляндских войск под Ленинградом не только создает угрозу для Ленинграда, но и представляет на деле враждебный акт против СССР, уже приведший к нападению на советские войска и к жертвам.

Советское правительство не намерено раздувать этот возмутительный акт нападения со стороны частей финляндской армии, может быть, плохо управляемых финляндским командованием. Но оно хотело бы, чтобы такие возмутительные факты впредь не имели места.

Ввиду этого Советское правительство, заявляя решительный протест по поводу случившегося, предлагает финляндскому правительству незамедлительно отвести свои войска подальше от границы на Карельском перешейке - на 20-25 километров, и тем предотвратить возможность повторных провокаций. Примите, господин посланник, уверения в совершенном к Вам почтении.

Народный Комиссар Иностранных Дел СССР

В. МОЛОТОВ 26 ноября 1939 года».

Известия, 1939, № 273 (7043), 27 ноября.


Ответ cоветского правительства на ноту финляндского правительства 28 ноября 1939 г.[ ]

В связи с получением ответной ноты финляндского правительства на ноту Советского правительства от 26 ноября Народный Комиссар Иностранных Дел В. М. Молотов принял 28 ноября Посланника Финляндии г. Ирие-Коскинена и вручил ему ответ Советского правительства на финляндскую ноту.

Ниже приводится текст ноты финляндского правительства от 27 ноября и текст ответной ноты правительства СССР от 28 ноября сего года.

НОТА ФИНЛЯНДСКОГО ПРАВИТЕЛЬСТВА

«Господин Народный Комиссар,

в ответ на Ваше письмо от 26 с. м. имею честь, по распоряжению моего правительства, довести до Вашего сведения нижеследующее: В связи с якобы имевшим место нарушением границы финляндское правительство в срочном порядке произвело надлежащее расследование. Этим расследованием было установлено, что пушечные выстрелы, о которых Вы упоминаете в письме, были произведены не с финляндской стороны. Напротив, из данных расследования вытекает, что упомянутые выстрелы были произведены 26 ноября между 15 часами 45 минутами и 16 часами 5 минутами по советскому времени с советской пограничной стороны, близ упомянутого Вами селения Майнила. С финляндской стороны можно было видеть даже место, где взрывались снаряды, так как селение Майнила расположено на расстоянии всего 800 метров от границы, за открытым полем. На основании расчета скорости распространения звука от семи выстрелов можно было заключить, что орудия, из которых произведены были эти выстрелы, находились на расстоянии около полутора-двух километров на юго-восток от места разрыва снарядов. Наблюдения, относящиеся к упомянутым выстрелам занесены были в журнал пограничной стражи в самый момент происшествия. При таких обстоятельствах представляется возможным, что дело идет о несчастном случае, происшедшем при учебных упражнениях, имевших место на советской стороне, и повлекшем за собой, согласно Вашему сообщению, человеческие жертвы. Вследствие этого я считаю своим долгом отклонить протест, изложенный в Вашем письме, и констатировать, что враждебный акт против СССР, о котором Вы говорите, был совершен не с финляндской стороны.

В Вашем письме Вы сослались также на заявления, сделанные гг. Паасикиви и Таннеру во время их пребывания в Москве относительно опасности сосредоточения регулярных войск в непосредственной близости к границе близ Ленинграда. По этому поводу я хотел бы обратить Ваше внимание на то обстоятельство, что в непосредственной близости к границе с финляндской стороны расположены главным образом пограничные войска; орудий такой дальнобойности, чтобы их снаряды ложились по ту сторону границы, в этой зоне не было вовсе.

Хотя и не имеется конкретных мотивов для того, чтобы, согласно Вашему предложению, отвести войска с пограничной линии, мое правительство, тем не менее, готово приступить к переговорам по вопросу об обоюдном отводе войск на известное расстояние от границы.

Я принял с удовлетворением Ваше сообщение, из которого явствует, что правительство СССР не намерено преувеличивать значение пограничного инцидента, якобы имевшего место по утверждению из Вашего письма. Я счастлив, что имел возможность рассеять это недоразумение уже на следующий день по получении Вашего предложения. Однако для того, чтобы на этот счет не осталось никакой неясности, мое правительство предлагает, чтобы пограничным комиссарам обеих сторон на Карельском перешейке было поручено совместно произвести расследование по поводу данного инцидента в соответствии с Конвенцией о пограничных комиссарах, заключенной 24 сентября 1928 года.

Примите, господин Народный Комиссар, заверения в моем глубочайшем уважении.

А. С. ИРИЕ-КОСКИНЕН».

Ответная нота Советского правительства

«Господин посланник!

Ответ правительства Финляндии на ноту Советского правительства от 26 ноября представляет документ, отражающий глубокую враждебность правительства Финляндии к Советскому Союзу и призванный довести до крайности кризис в отношениях между обеими странами.

1. Отрицание со стороны правительства Финляндии факта возмутительного артиллерийского обстрела финскими войсками советских войск, повлекшего за собой жертвы, не может быть объяснено иначе, как желанием ввести в заблуждение общественное мнение и поиздеваться над жертвами обстрела. Только отсутствие чувства ответственности и презрительное отношение к общественному мнению могли продиктовать попытку объяснить возмутительный инцидент с обстрелом «учебными упражнениями» советских войск в артиллерийской стрельбе у самой линии границы на виду у финских войск.

2. Отказ правительства Финляндии отвести войска, совершившие злодейский обстрел советских войск, и требование об одновременном отводе финских и советских войск, исходящие формально из принципа равенства сторон, изобличают враждебное желание правительства Финляндии держать Ленинград под угрозой. На самом деле мы имеем здесь не равенство в положении финских и советских войск, а, наоборот, преимущественное положение финских войск. Советские войска не угрожают жизненным центрам Финляндии, ибо они отстоят от них на сотни километров, тогда как финские войска, расположенные в 32 километрах от жизненного центра СССР - Ленинграда, насчитывающего 3 с половиной миллиона населения, создают для него непосредственную угрозу. Не приходится уже говорить о том, что советские войска, собственно, некуда отводить, так как отвод советских войск на 25 километров означал бы расположение их в предместьях Ленинграда, что является явно абсурдным с точки зрения безопасности Ленинграда. Предложение Советского правительства об отводе финских войск на 20-25 километров является минимальным, ибо оно ставит своей целью не уничтожение этого неравенства в положении финских и советских войск, а лишь некоторое его смягчение. Если правительство Финляндии отклоняет даже это минимальное предложение, то это значит, что оно намерено держать Ленинград под непосредственной угрозой своих войск.

3. Сосредоточив под Ленинградом большое количество регулярных войск и поставив, таким образом, важнейший жизненный центр СССР под непосредственную угрозу, правительство Финляндии совершило враждебный акт в отношении СССР, несовместимый с пактом о ненападении, заключенным между обеими странами. Отказавшись же отвести войска хотя бы на 20-25 километров после происшедшего злодейского артиллерийского обстрела советских войск со стороны финских войск, правительство Финляндии показало, что оно продолжает оставаться на враждебных позициях в отношении СССР, не намерено считаться с требованиями пакта о ненападении и решило и впредь держать Ленинград под угрозой. Но правительство СССР не может мириться с тем, чтобы одна сторона нарушала пакт о ненападении, а другая обязывалась исполнять его. Ввиду этого Советское правительство считает себя вынужденным заявить, что с сего числа оно считает себя свободным от обязательств, взятых на себя в силу пакта о ненападении, заключенного между СССР и Финляндией и систематически нарушаемого правительством Финляндии. Примите, господин посланник, уверения в совершенном к Вам почтении.

28 ноября 1939 года,

Народный Комиссар Иностранных Дел СССР В. МОЛОТОВ».

Известия, 1939, № 275 (7045), 29 ноября.



Izvestija Nr. 273 vom 27. November 1939, S. 2; Izvestija Nr. 275 vom 29. November 1939, S. 1. Gemeinfrei (amtliches Werk).

Известия № 273, 27 ноября 1939 г., с. 2; Известия № 275, 29 ноября 1939 г., с. 1. Общественное достояние (официальный документ).

E. A. Balašov (Hrsg.), Prinimaj nas, Suomi-krasavica: „osvoboditelʹnyj“ pochod v Finljandiju 1939–1940 gg: Sbornik dokumentov i fotomaterialov [Heiße uns willkommen, Suomi-Schönheit : Kampagne der „Befreiung“ in Finnland 1939–1940: Sammlung von Dokumenten und Fotografien] (=Alʹmanach „Citadelʹ“). Galeja Print, Sankt-Peterburg 1999.

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Принимай нас, Суоми — красавица! «Освободительный» поход в Финляндию 1939–1940 гг.: Сборник документов и фотоматериалов / под ред. Е. А. Балашова. Санкт-Петербург: Галея принт, 1999 (=Альманах «Цитадель»).

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