Weisung Nr. 21 "Fall Barbarossa", 18. Dezember 1940

Zusammenfassung

Der deutsch-sowjetische Krieg, der am 22. Juni 1941 mit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion begann und in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 mit der Unterzeichnung der deutschen bedingungslosen Kapitulation in Berlin-Karlshorst beendet wurde, war der größte, verlustreichste und wichtigste Teilkonflikt des Zweiten Weltkriegs. Er steht in seinem blutigen Verlauf und seiner nachhaltigen Wirkung in der deutschen und russischen Geschichte, wenn nicht sogar in der Weltgeschichte, ohne Beispiel da. Daher kommt der Weisung Hitlers vom 18. Dezember 1940, daß sich die Wehrmacht bis zum 15. Mai 1941 darauf vorbereiten müsse, "auch vor Beendigung des Krieges gegen England Sowjetrußland in einem schnellen Feldzug niederzuwerfen (Fall Barbarossa)", eine zentrale Bedeutung zu. Hier manifestierte sich erstmals schriftlich, verbindlich und konkret der hochriskante Angriffsplan des deutschen Diktators gegen das Reich seines ideologischen Antipoden Stalin. Die Weisung konzentrierte sich ganz auf die – leichtsinnigen und letztlich verfehlten – operativen Richtlinien für die drei Wehrmachtsteile (Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine), gab aber darüber hinaus das Startsignal für die gesamte militärische, politische und wirtschaftliche Vorbereitung eines ideologisierten Raub- und Eroberungsfeldzugs.