Erhebung des Meinungsforschungsinstituts EMNID "Der Wandel der Erziehungsziele in der Bundesrepublik Deutschland, 1951-1998"

Zusammenfassung

Die Grafik "Der Wandel der Erziehungsziele in der Bundesrepublik Deutschland" bildet den Prozess des Wertewandels in der Bundesrepublik ab. Basierend auf Umfrageergebnissen des Meinungsforschungsinstituts EMNID zeigt sie, dass sich insbesondere zwischen den mittleren 60er und den frühen 70er Jahren ein tiefgreifender Wandel in den Meinungen, Einstellungen und teilweise Grundüberzeugungen der Bundesbürger vollzog. Am Beispiel der Erziehungsziele wird deutlich, dass traditionale Verhaltensmuster – hier insbesondere autoritäre Dispositionen – an Bedeutung verloren. "Gehorsam und Unterordnung" wurden von den Bundesbürgern als weniger wichtig erachtet, während "Selbständigkeit und freier Wille" als Erziehungsziele immer bedeutsamer wurden. In dieser Entwicklung werden mentale Verschiebungen sichtbar, die die Transformation der modernen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begleiteten, aus ihnen hervorgingen und auf sie zurückwirkten.