John F. Kennedy, Rundfunk- und Fernsehrede an das amerikanische Volk zur Berlin-Krise, 25. Juli 1961

Zusammenfassung

Mit seiner Rede vom 25. Juli 1961 versuchte der amerikanische Präsident John F. Kennedy den beim und nach dem Wiener Gipfeltreffen mit Nikita Chruschtschow Anfang Juni entstandenen Eindruck zu widerlegen, er sei den ultimativen Forderungen des sowjetischen Staatschefs in Bezug auf Berlin nicht deutlich genug entgegengetreten. Kennedy erklärte Berlin zum "Prüfstein" für die Glaubwürdigkeit des Westens im Kalten Krieg und nannte drei sogenannte "Essentials", deren Verletzung militärische Konsequenzen haben würde: die Besatzungsrechte der Alliierten in West-Berlin, der freie Zugang nach West-Berlin und die Freiheit der West-Berliner. Die Schließung der Sektorengrenze und der darauf folgende Bau der Berliner Mauer tasteten aus Sicht der Kennedy-Regierung die drei Essentials nicht an, da diese sich explizit auf den Westteil der Stadt bezogen. Das erklärt auch die verhaltene Reaktion der Amerikaner auf die Ereignisse Mitte August 1961.