Allgemeine Richtlinien über die oberste Leitung der Russländischen Orthodoxen Kirche

Aus 1000 Schlüsseldokumente
Wechseln zu: Navigation, Suche


Allgemeine Richtlinien über die oberste Leitung der Russländischen Orthodoxen KircheОбщие положения о высшем управлении Православной Российской Церкви
28. Oktober 1917 JL
октябрь 28, 1917 JL
0008 pat 01.jpg

Am 28. Oktober (10. November) 1917 verabschiedete das Landeskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche die „Allgemeinen Richtlinien über die oberste Leitung der Russländischen Orthodoxen Kirche“. Damit wurde das von Peter I. geschaffene Synodalsystem der Kirchenleitung abgeschafft und das Patriarchat wiederhergestellt. Die Verabschiedung der „Richtlinien“ war ein epochales Ereignis: Die jahrhundertelange geistige und institutionelle Abhängigkeit der Kirche vom Staat sollte beendet werden. Bis heute bilden die darin verkündeten Prinzipien die Grundlage für die Leitung der Russischen Orthodoxen Kirche.


28 октября (10 ноября) 1917 года Поместный собор Русской Православной Церкви принял «Общие положения о высшем управлении Православной Российский Церкви». Таким образом, была упразднена синодальная система управления церковью, созданная Петром I, и восстановлено Патриаршество. Принятие «положений» стало эпохальным событием: оно положило конец многовековой официальной зависимости церкви от государства. Провозглашенные в этом документе принципы составляют формальную основу управления Русской Православной Церковью.


von: Natal'ja Gerulajtis, 2011 (aktualisiert 2024)


Moskauer Patriarchat im XVI.-XIX. Jahrhundert[ ]

Die Gründung des Moskauer Patriarchats unter dem Zar Boris Godunov im Jahre 1589 stellte einen Wendepunkt in der Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche dar und hatte zugleich weitreichende Folgen für den russischen Staat. Die orthodoxe Kirche, die damit ein eigenes institutionelles und geistliches Zentrum erhielt, setzte ihre Unabhängigkeit vom Patriarchat Konstantinopel durch. Die Vormachtstellung Moskaus im kirchlichen Bereich verlieh dem imperialen Anspruch des Zarentums zusätzliche Legitimität. In den inneren Auseinandersetzungen des folgenden Jahrhunderts spielte das Patriarchat eine nicht unbedeutende Rolle: Es vertrat die orthodoxe Kirche in ihren Versuchen, der zarischen Regierung ihre politische Führungsrolle streitig zu machen und die Staatsgeschäfte maßgeblich zu bestimmen.

Unter Peter I. verschärfte sich der Konflikt zwischen Staat und Kirche. Mit seinen Reformen, die unter anderem darauf abzielten, die Rolle der Orthodoxie in Staat und Gesellschaft einzuschränken, provozierte er Unmut in der Bevölkerung, insbesondere auch in der Kirche. Nach dem Tod des Patriarchen Adrian 1700 wurde auf Betreiben Peters der Patriarchenstuhl nicht wiederbesetzt, das Patriarchat also de facto abgeschafft. 1721 unterstellte der Zar die Kirche dem Staat, indem er ihre oberste Leitung einem Heiligen Synod mit einem Oberprokurator an der Spitze übertrug. Dies führte einerseits zu einer Zersplitterung und Schwächung der Reformgegner und erleichterte andererseits dem Zaren die Einmischung in die Angelegenheiten der Kirche. In der Folgezeit kam es immer wieder zu Übergriffen des Staates auf die Kirche: Die Aufhebung des Beichtgeheimnisses und die Verpflichtung der Geistlichen, staatssubversive Absichten der Gläubigen den Behörden zu melden, sind Beispiele dafür. Einen weiteren Autoritäts- und Machtverlust erlitt die Russisch-Orthodoxe Kirche im Zeitalter der Aufklärung.

Die Auflösung des Patriarchats – sie war gleichbedeutend mit der Kirchenpolitik Peters – stieß von Seiten religiöser politischer und gesellschaftlicher Kreise immer wieder auf Kritik. Sie richtete sich nicht nur gegen den damit etablierten „Cäsaropapismus“, sondern – in politischer und zugleich theologischer Polemik mit anderen christlichen Konfessionen wie dem Katholizismus und Protestantismus – auch gegen die ihrerseits eingeleitete „Protestantisierung“ der russischen Orthodoxie, die sich in ihrer Überführung auf „amtliche, ständische Grundlagen“ ausdrückte, „ihr Leben lahmlegte“ und „den Weg zum ihrem ökumenischen Selbstbewusstsein versperrte“.[1]

Die breite Bewegung für die Wiedergeburt der Russischen Orthodoxen Kirche und die Wiederherstellung ihrer Unabhängigkeit vom Staat, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Russland begann, brachte die Wahl des Patriarchen auf die Tagesordnung. Der letzte russische Zar, Nikolaus II., war jedoch gegen die Wiedereinführung des Patriarchats.

Die Revolutionen von 1917 und die Wiederherstellung des Patriarchats[ ]

Erst der Sturz der Autokratie durch die Februarrevolution 1917 schuf die Voraussetzungen für die Wiederherstellung des Patriarchats. Nach der Machtübernahme der Provisorischen Regierung unterstützte der neue Oberprokurator V. N. L'vov eine Kirchenreform und die Einberufung eines Landeskonzils zu diesem Zweck. Am 5. (28.) August 1917 wurde das Amt des Oberprokurators abgeschafft und die Schaffung eines Ministeriums für Kultusangelegenheiten angeordnet.

Die Diskussionen über die Wiederherstellung des Patriarchats waren bereits in vollem Gange. Die endgültige Entscheidung über die Wahl des neuen Patriarchen sollte ein allrussländisches Konzil der Orthodoxen Russischen Kirche treffen. Um die Vorbereitungen für das höchste kirchliche Gremium zu koordinieren, bildete der Heilige Synod am 29. April (12. Mai) 1917 einen Vorkonziliaren Rat. Er erarbeitete die „Richtlinien über die Einberufung des Landeskonzils der Allrussländischen Orthodoxen Kirche“, die am 5. Juli 1917 vom Synod gebilligt wurden. In der Frage der Wiederherstellung des Patriarchats waren die Meinungen im Vorfeld des Konzils noch geteilt. Das galt auch für die kirchlichen Vertretungsorgane. Während die Sektion der Obersten Kirchenleitung die Wiederherstellung des Patriarchats befürwortete, sprach sich der Vorkonziliare Rat dagegen aus und begründete dies damit, dass das Patriarchat dem Prinzip der sobornost' widerspreche.[2] In Ablehnung dieser Position beschloss die oberste Kirchenleitung in dem Wunsch, die gegenwärtige politische Situation auszunutzen und gleichzeitig die wachsende politische Verwirrung zu berücksichtigen, dem Konzil die Wiedereinführung des Patriarchats vorzuschlagen. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Gremien zeichnete die Linien der Konzilsdebatten vor.

Das Landeskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche wurde am 15. August 1917 in Moskau feierlich eröffnet. Unter den 564 Mitgliedern waren 80 Erzpriester, 129 Gemeindevorsteher, 10 Diakone, 26 Psalmenleser, 20 Mönche und 299 Laien. Die Wiederherstellung des Patriarchats war das Hauptthema der Diskussion und führte zu heftigen Auseinandersetzungen. Befürworter und Gegner des Patriarchats versuchten, ihre Position mit historischen, politischen, moralischen und theologischen Argumenten zu untermauern.

Unter den Konzilsmitgliedern stellten die Anhänger des Patriarchats – die prominentesten unter ihnen Archimandrit Ilarion und Professor S. Bulgakov – die Mehrheit. Sie setzte sich aus mehreren Gruppen zusammen. Zum einen gab es die Konservativen, die für ein starkes Patriarchats- und Bischofsystem eintraten und dem niederen Klerus und den Laien bei allen Entscheidungen nur eine beratende Stimme einräumen wollten. Zweitens die sogenannten Gemäßigten, zum Teil neu bekehrte Intellektuelle, deren Wortführer Bulgakov war. Sie setzten sich für ein Patriarchat ein, dem ein starkes Vertretungsorgan mit beratender Funktion aus Erzpriestern, Klerus und Laien zur Seite gestellt werden sollte, wobei die Bischöfe auch in diesem Fall ihre Vorrangstellung behalten hätten. Archimandrit Ilarion, der den „Ersternannten in der Hierarchie“ und das Konzil zu Grundsätzen der obersten Leitung der Orthodoxen russländischen Kirche erklärte, berief sich in seiner Argumentation auf das kanonische Kirchenrecht – die Apostolische Regel 34: „Die Bischöfe eines jeden Volkes müssen den ersten unter ihnen kennen und ihn als Oberhaupt anerkennen, und sie müsse, alles unterlassen, was außerhalb ihrer Befugnis liegt, wenn sein Urteil darüber nicht vorliegt... Aber auch der Erste [gemeint ist der Patriarch] soll nichts tun, ohne das Urteil aller anderen eingeholt zu haben“.[3]

Im Patriarchat sah er die Besonderheit der Orthodoxie begründet. Sie unterscheide sich darin vom Katholizismus, in dem der Papst die Kirche autokratisch leite.[4] Ilarion verlieh seiner Position Nachdruck, indem er die nationale Bedeutung des Patriarchats hervorhob und seine Wiederherstellung mit patriotischer Pflichterfüllung verband: „Moskau wird das Herz Russlands genannt. Aber wo in Moskau schlägt das russische Herz? [...] [Es] schlägt in der Maria-Himmelfahrts-Kathedrale [...], an der vorderen Säule [...] Der petrinische Adler, der nach westlicher Manier eingeführt wurde, hat dieses orthodoxe russische Herz ausgestochen, die frevelhafte Hand des sündigen Petrus hat den Patriarchen von Russland von seinem ewigen Stuhl in der Maria-Himmelfahrts-Kathedrale gestoßen. Das Landeskonzil der Russländischen Kirche wird mit der ihm von Gott verliehenen Macht dem Moskauer Patriarchen die ihm rechtlich zustehende unaufhebbare Position zurückgeben.“[5] Unterstützt wurde er von dem Konzilsmitglied N. Speranskij, der das Patriarchat mit dem Hinweis auf die moralische Rolle der orthodoxen Kirche als „Gewissen des Staates“ und des Patriarchen als ihres Obersten Hirten legitimierte.[6]

Dieser Position widersprachen die Gegner des Patriarchats (Oberpriester N. Dobronravov, Fürst A. Čaadaev, Professor B. Titlinov u.a.), die mit etwa 60 Mitgliedern – ca. 11 % der Gesamtzahl – im Konzil in der Minderheit waren. Zwar hatten auch viele von ihnen vor der Revolution für die Wiederherstellung des Patriarchats plädiert, weil sie darin ein Mittel sahen, die Abhängigkeit der Kirche von der Staatsmacht zu schwächen. Nach dem Sturz der Autokratie gingen die radikalsten unter ihnen jedoch in Opposition. Anhand von Beispielen aus der russischen Geschichte versuchten sie nun nachzuweisen, dass das Patriarchat keine kirchliche Einheitsmacht darstelle, die dem Cäsaropapismus Einhalt gebieten könne. Vielmehr hätten mehrere russische Patriarchen im Dienste der Zarenherrschaft gestanden und damit die Verantwortung dafür getragen, dass sich in der Kirche statt der Rechtsgläubigkeit die Zarengläubigkeit durchgesetzt habe.[7] Das Patriarchat selbst galt ihnen nun als „monarchieähnliche Institution“. Die Hauptgefahr, die aus ihrer Sicht vom Patriarchat ausging, war die Kirchenspaltung. Sie befürchteten, dass seine Einführung „die sobornost' als Grundlage des kirchlichen Lebens verdrängen wird“. Eine weitere Gefahr sahen sie in der Vergabe von Titeln an die Inhaber der höchsten kirchlichen Ämter: Aufgrund ihrer Stellung in der Hierarchie könnten sie eine Arroganz entwickeln, die dem Ansehen der Kirche schaden könnte.[8]

Die Gegner des Patriarchats sprachen sich für die Gründung des Synods als „demokratische“ Alternative aus. Er sollte aus Erzpriestern, Klerikern und Laien bestehen, die alle gleiches Stimmrecht hatten, und demokratisch gewählt werden. Dem niederen Klerus wurde das gleiche Stimmrecht wie dem Erzpriester zuerkannt. Die kollegiale Leitung würde also eine gleichmäßige Vertretung aller Gruppen in der Kirchenverwaltung ermöglichen.[9] Dies hätte eine Schwächung der Position der Bischöfe und des Mönchtums zur Folge gehabt, was durchaus der Intention der Patriarchatsgegner entsprach.

Als die von der Abteilung für die oberste Kirchenleitung erarbeiteten „Allgemeinen Richtlinien über die oberste Leitung der Kirche“ zur Diskussion gestellt wurden, zeigte sich noch einmal mit aller Deutlichkeit, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Seiten unüberbrückbar waren. Diese erste Fassung der „Richtlinien“ enthielt folgende Punkte:

  1. Die oberste Macht in der Russländischen Orthodoxen Kirche steht dem Patriarchat zu;
  2. das Patriarchat wird wiederhergestellt und steht der Leitung der Kirchenangelegenheiten der Russländischen Orthodoxen Kirche vor;
  3. der Patriarch ist der erste unter den Bischöfen, die ihm gleich sind;
  4. der Patriarch und die Organe der Kirchenleitung sind dem Konzil rechenschaftspflichtig. [10]


Ihre Gegner behaupteten, die „Richtlinien“ – sie nannten sie eine „Übergangsformel“ – öffneten die Tür zu einem „alleinherrschenden Patriarchat“, einem „Patriarchatsabsolutismus“, der „sowohl die Traditionen der wahren Orthodoxie als auch die Stimme der Geschichte in Frage“ stelle.[11] Sie wiesen darauf hin, dass die „Formel“ „weder die Rechte und Pflichten des Patriarchen noch die Organisationsstruktur des geplanten Konzils klar definiert“, und unterstellten der Abteilung für oberste Kirchenleitung die Unfähigkeit, diese Definitionen vorzunehmen.[12]

Daraufhin schlugen 32 Mitglieder des Konzils vor, die „Übergangsformel“ den Verfassern zur weiteren Bearbeitung zurückzugeben, und erhielten sogar die Unterstützung einiger Anhänger der „Patriarchatspartei“ (V. Šein, S. Rudnev u.a.). Die Mehrheit dieser Partei versuchte unterdessen, ihre Position damit zu verteidigen, dass man „der lebendigen und kreativen Arbeit des Konzils der Allrussländischen Landeskirche“ von vornherein keine äußeren Grenzen setzen wolle, dass die Form, in der die Richtlinien über die Rechte und Pflichten des Patriarchen festgelegt würden, von neuen im Voraus nicht erkennbaren Erfordernissen des Lebens abhängen würden,[13] und hatte damit Erfolg. Der „Vorschlag der 32“ wurde abgelehnt.

In der Sitzung vom 28. Oktober (10. November) 1917 stellte der Oberpriester P. Lachostskij im Namen von 60 weiteren Konzilsmitgliedern den Antrag, über die Frage der obersten Kirchenleitung abzustimmen. Die vier Punkte der „Richtlinien“ sollten endgültig angenommen werden. Inzwischen hatte deren Redaktion nach eingehender Diskussion der „Richtlinien“ im Konzil beschlossen, die ersten beiden Artikel wie folgt zu ändern: „1. In der Russländischen Orthodoxen Kirche steht die oberste Macht – der Gesetzgebung, der Administration, des Gerichts und der Kontrolle – dem Landeskonzil zu, das in regelmäßigen Abständen aus Bischöfen, Klerikern und Laien einberufen wird“. Und: „2. Das Patriarchat wird wiederhergestellt, und der Patriarch steht der Kirchenleitung vor.“[14] Die Artikel 3. und 4. blieben in der Endredaktion unverändert. In dieser Form wurden die „Richtlinien“ vom Konzil angenommen. Am 29. Oktober (11. November) legten seine Mitglieder das entsprechende Wahlstatut fest, das aus folgenden Punkten bestand:

  1. Die Kandidaten werden auf den Stimmzetteln genannt, wobei jedes Mitglied des Konzils auf seinem Zettel 3 Namen nennt;
  2. als Kandidaten werden nach dem Gewicht der Stimmen drei Personen ernannt, die mehr als die Hälfe der Stimmen erhalten haben;
  3. wenn die Zahl der Personen, die mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten haben, weniger als drei beträgt, werden so lange weitere Wahlgänge durchgeführt, bis sich eine Zahl von drei Personen ergibt, die jeweils mehr als die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigen;
  4. nach dem Gottesdienst, in dessen Verlauf die Zettel mit den Namen der drei Kandidaten auf den Heiligen Altar gelegt werden, zieht einer der Geistlichen das Los und verkündet seinen Inhalt.[15]


Wie die Ereignisse des folgenden Tages zeigen sollten, war die Frage der Wahl des Patriarchen damit aber noch nicht entschieden.

Als das Konzil am 30. Oktober (12. November) zusammentrat, um den neuen russischen Patriarchen zu wählen, sprachen sich eine Reihe von Konzilsmitgliedern – darunter vor allem Vertreter der sogenannten „Erneuerer“, einer Reformbewegung innerhalb Kirche, – gegen die Wahl aus und verweigerten ihr die Anerkennung. Als Argumente gegen die Rechtmäßigkeit der Wahl führten sie unter anderem an, dass „einige Mitglieder des Konzils aus den von ihnen nicht zu vertretenden Gründen fehlen“ und dass „ein ausgearbeitetes Wahlstatut noch nicht vorliegt“.[16] Der Streit endete mit ihrem Ausscheiden aus dem Konzil. Den Gegnern der Wahl ist insofern zuzustimmen, als aufgrund der komplizierten öffentlichen Lage die Präsenz der Abgeordneten tatsächlich gering war, was sich, so ist zu vermuten, auf das Wahlergebnis ausgewirkt hat. Das Konzil setzte sich gegen die Abtrünnigen durch, und das Wahlverfahren wurde wieder aufgenommen. Die Mitglieder legten ihre Zettel mit den Namen der Kandidaten auf den Stuhl des Patriarchen und die Kandidatenlisten wurden genehmigt. Insgesamt wurden 273 Stimmzettel eingereicht, 16 davon waren leer. Für Antonij, den Erzbischof von Char'kov, wurden 101 Stimmen abgegeben; für Kirill, den Erzbischof von Tambov, 27; für Tichon, den Metropoliten von Moskau, 23; für Platon, den Metropoliten des Kaukasus, 22; und für Arsenij, den Erzbischof von Novgorod, 14. Da es inzwischen Abend geworden war, wurde die Wahlentscheidung auf den nächsten Tag verschoben.

Die Ergebnisse der Abstimmung vom 31. Oktober sahen jedoch schon anders aus. Insgesamt wurden 309 Stimmzettel abgegeben (darunter drei leere und einer mit nur einem Namen). Antonij, Erzbischof von Char'kov, erhielt 159 Stimmen; Arsenij, Erzbischof von Novgorod, 148; Tichon, Metropolit von Moskau, 125. Erzbischof Antonij wurde zum Kandidaten bestimmt. Das Ergebnis des dritten Wahlgangs lautete wie folgt: Insgesamt wurden 305 Stimmzettel abgegeben (davon einer leer); Arsenij, Erzbischof von Novgorod, erhielt 199 Stimmen; Tichon, Metropolit von Moskau, 137; Platon, Metropolit von Tiflis, 97. Erzbischof Arsenij wurde zum Kandidaten bestimmt. Die vierte Abstimmung brachte schließlich folgendes Ergebnis: 291 Stimmzettel wurden abgegeben, 162 Abgeordnete stimmten für Tichon, den Metropoliten von Moskau; 74 für Platon, den Metropoliten von Tiflis; 35 für Kirill, den Erzbischof von Tambov. Nun wurde Metropolit Tichon als Kandidat bestimmt.[17] Die drei Namen der Kandidaten – Antonij, Erzbischof von Char'kov, Arsenij, Erzbischof von Novgorod und Tichon, Metropolit von Moskau – wurden auf je ein Achtelblatt weißen Papiers geschrieben. Der Hieromonachos Aleksij, Einsiedler der Zosimova pustyn', zog das Los mit dem Namen Tichons. Die Inthronisationszeremonie des gewählten und ernannten Patriarchen der ganzen Rus', des Metropoliten von Moskau und Kolomna Tichon fand am 21. November 1917 in der Maria-Himmelfahrts-Kathedrale statt. Dieses Ereignis wurde mit dem Läuten der Glocken in allen Kirchen der russischen Städte gefeiert, die die Nachricht von der Zeremonie bis zu diesem Tag erreicht hatte.[18]

  1. Zit. nach: Vasil'ev, A., „Patriaršestvo i Sobornost'“ [Patriarchat und Konziliarität], in: GARF, f. R-3431, op. 1, d. 230 (1), l. 34; Bugakov, S., „Smysl Patriaršestva“ [Sinn des Patriarchats], in: GARF, f. R-3431, op. 1, d. 230 (1), l. 26.
  2. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227 (2), l. 100.
  3. Ebd., l. 98.
  4. Ebd., l. 99.
  5. Ebd., l. 101.
  6. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227(1), l. 45.
  7. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227(2), l. 74-75.
  8. Ebd., l. 88-89.
  9. Ebd., l. 89.
  10. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227 (1), l. 7.
  11. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227 (2), l. 88.
  12. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227 (1), l. 9.
  13. Ebd., l. 28.
  14. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227 (3), l. 146.
  15. Vypiska iz protokola Sobornogo Soveta ot 29 oktjabrja 1917 g. za Nr. 23 [Auszug aus dem Protokoll des Konziliaren Rates vom 29. Oktober 1917, Nr. 23], in: GARF, f. R-3431, op.1, d. 230 (1), l. 10.
  16. GARF, f. R-3431, op. 1, d. 230 (1), l. 18.
  17. Ebd., l. 6-8.
  18. Mit der Wiederherstellung des Patriarchats war der Umbau des gesamten Systems der Kirchenleitung keineswegs abgeschlossen. In den darauffolgenden Tagen verabschiedete das Konzil die Bestimmungen, wie „Über die Rechten und Pflichten des Heiligen Patriarchen“, „Über den Heiligen Synod und den Obersten Kirchenrat“, „Über die Geschäfte, die die Organe der Obersten Kirchenleitung zu führen haben“ und rief gleichzeitig zwei Organe der kollegialen Kirchenleitung ins Leben, die die Geschäfte in der Zeit zwischen den Konzilen zu übernehmen hatten: Den Heiligen Synod und den Obersten Kirchenrat.


Наталья Герулайтис, 2011 (обновлено 2024)


Московский Патриархат в XVI-XIX вв.[ ]

Основание Московского патриархата при царе Борисе Годунове в 1589 году стало поворотным пунктом в истории Русской православной церкви, а также имело далеко идущие последствия для Российского государства. Православная Церковь, таким образом получившая собственный институциональный и духовный центр, утвердила свою независимость от Константинопольского Патриархата. Господство Москвы в церковной сфере придавало дополнительную легитимность имперским притязаниям царства. Патриархат сыграл немаловажную роль во внутриполитических конфликтах следующего столетия: он представлял Православную Церковь в ее попытках бросить вызов руководящей роли царского правительства и оказывать существенное влияние на государственную политику.

При Петре I конфликт между церковью и государством обострился. Своими реформами, направленными, в частности, на ограничение роли православия в государстве и обществе, он спровоцировал недовольство среди населения, в том числе в церкви. После смерти патриарха Адриана в 1700 году по указу Петра на патриарший престол не был назначен новый патриарх и Патриаршество было де-факто упразднено. В 1721 году царь подчинил церковь государству, передав ее руководство Святейшему Синоду во главе с обер-прокурором. Это, с одной стороны, привело к раздроблению и ослаблению противников реформ, а с другой – облегчило царю вмешательство в дела церкви. В последующий период государство неоднократно вмешивалось в дела церкви: примером тому может служить отмена тайны исповеди и обязанность духовенства доносить властям о преступных намерениях верующих. В эпоху Просвещения Русская православная церковь потеряла ещё больше власти, что привело к падению её авторитета.

Упразднение Патриаршества, ставшее синонимом церковной политики Петра, неоднократно подвергалась критике со стороны религиозных политических и общественных кругов. Она была направлена не только против установленного им «цезаропапизма», но и – в политической и богословской полемике с представителями других христианских конфессий, католиками и протестантами, – против внесённого царем в церковное управление «протестантского начала» огосударствления Церкви, которое выражалось в её опоре на «бюрократизм и сословность», «парализовавшие её жизнь» и преградившие «путь к вселенскому ее самосознанию».[1]

Широкое движение за возрождение Русской православной церкви и восстановление ее независимости от государства, начавшееся в России в начале XX века, поставило на повестку дня вопрос о выборах патриарха. Однако последний русский царь, Николай II, был против восстановления Патриаршества.

Революции 1917 года и восстановление Патриаршества[ ]

Лишь после свержения самодержавия во время Февральской революции 1917 года были созданы условия для восстановления Патриаршества. После установления власти Временного правительства новый обер-прокурор В.Н. Львов поддерживал реформирование церкви и созыв для этого Поместного собора. 5 (28) августа 1917 года была упразднена должность обер-прокурора и предписано создание Министерства по делам религий.

Дискуссии о восстановлении Патриаршества уже шли полным ходом. Окончательное решение об избрании нового патриарха должен был принять Всероссийский собор Православной российской церкви. Для координации созыва высшего церковного органа 29 апреля (12 мая) 1917 года Святейший Синод образовал Предсоборное совещание. Оно разработало «Положение о созыве Поместного собора Православной Всероссийской церкви», которое было утверждено Синодом 5 июля 1917 года. В преддверии Собора по-прежнему не существовало консенсуса по вопросу о восстановлении Патриаршества. Это касалось и представительных органов церкви. Если часть высшего церковного руководства выступала за восстановление Патриаршества, то Предсоборное совещание выступало против, аргументируя это тем, что оно противоречит принципу соборности.[2] Отвергая эту позицию, высшее руководство церкви, желавшее воспользоваться сложившейся политической ситуацией и в то же время принимая во внимание растущую политическую неразбериху, решила предложить собору восстановление Патриаршества. Разногласия между этими двумя органами задали тон дебатам на Соборе.

Священный собор Православной российской церкви (или Поместный собор) был торжественно открыт 15 августа 1917 года в Москве. Среди 564 членов было 80 протоиереев, 129 приходских старост, 10 диаконов, 26 псаломщиков, 20 монахов и 299 мирян. Восстановление Патриаршества стало главной темой обсуждения и привело к ожесточенным спорам. Сторонники и противники Патриаршества пытались обосновать свою позицию, приводя политические, моральные и богословские аргументы.

Среди членов Собора большинство составляли сторонники восстановления Патриаршества, наиболее видными из которых были архимандрит Иларион и профессор С. Булгаков. Партия сторонников состояла из нескольких групп. Во-первых, из консерваторов, которые выступали за сильную патриаршую и епископальную систему и хотели предоставить низшему духовенству и мирянам лишь совещательный голос при принятии всех решений. Во-вторых, так называемые умеренные, часть из них – из новообращенной интеллигенции, чьим представителем был Булгаков. Они выступали за Патриархат, который должен был опираться на сильный представительный орган с совещательной функцией, состоящий из архиереев, духовенства и мирян, при этом епископы сохранили бы свое главенство даже в этом случае. Архимандрит Иларион, объявивший «первенство в иерархии» и соборность принципами верховного руководства Православной российской церкви, в своей аргументации ссылался на каноническое право, в частности, на 34-е Апостольское правило: «Епископам всякого народа подобает знати первого в них и признавати его яко главу, и ничего превышающего их власть не творите без его рассуждения; ...Но и первый [имеется в виду патриарх] ничего да не творит без рассуждения всех».[3]

По его мнению, Патриаршество отражало особую природу православия. Оно отличалось от католицизма, в котором папа руководил церковью самовластно.[4] Обосновывая свою позицию, Иларион указывал на национальное значение Патриаршества и связывал его восстановление с патриотическим долгом: «Зовут Москву сердцем России. Но где же в Москве бьется русское сердце? [...] Оно бьется [...] в Успенском соборе [...], у переднего правого столпа [...]. Орел петровского, на западный образец устроенного, самодержавия выклевал это русское православное сердце, святотатственная рука нечестивого Петра свела Первосвятителя Российского с его векового места в Успенском соборе. Поместный Собор Церкви Российской от Бога данной ему властью поставит снова Московского Патриарха на его законное неотъемлемое место».[5] Его поддержал член Собора Н. Сперанский, который в своей речи легитимировал восстановление Патриаршества, сославшись на нравственную роль православной церкви как «совести государства» и патриарха как его верховного пастыря.[6]

Против этой позиции выступали противники Патриаршества (первосвятитель Н. Добронравов, князь А. Чаадаев, профессор Б. Титлинов и другие), которые были в меньшинстве: их было около 60 членов, что составило примерно 11 % от общего числа участников. До революции многие из них также выступали за восстановление Патриаршества, поскольку видели в этом средство ослабления зависимости церкви от государственной власти. Однако после падения самодержавия наиболее радикальные из них перешли в оппозицию. На примерах из русской истории они пытались доказать, что Патриаршество не представляет собой единую церковную власть, способную положить конец цезаропапизму. Напротив, несколько русских патриархов находились на службе у царизма и поэтому были ответственны за то, что в церкви вместо веры в закон возобладала вера в царей.[7] Само Патриархат теперь рассматривался ими как «монархический институт». Главной опасностью, исходящей от него, по их мнению, был раскол в церкви. Они опасались, что его введение «вытеснит соборность как основу церковной жизни». Они видели еще одну опасность в присвоении титулов обладателям высших церковных должностей: из-за своего положения в иерархии у них могло развиться высокомерие, способное нанести ущерб репутации церкви.[8]

Противники Патриаршества выступали за создание Синода как «демократической» альтернативы патриархату. Он должен был состоять из архиереев, духовенства и мирян, имевших равное права голоса и избираемых демократическим путем. За низшим духовенством признавались то же право голоса, что и за архиереями. Таким образом, коллегиальное управление обеспечило бы равное представительство всех групп в церковной администрации.[9] Это привело бы к ослаблению позиций епископов и монашества, что полностью соответствовало намерениям противников патриаршества.

Когда на обсуждение были вынесены «Общие положения о высшем церковном управлении», разработанные Отделом о высшем церковном управлении, стало очевидно, что разногласия между двумя сторонами непримиримы. Эта первая версия «Общих положений» содержала следующие пункты:

  1. Поместному Собору принадлежит высшая власть в Российской Православной Церкви;
  2. Восстанавливается Патриаршество, которым возглавляется управление церковными делами Российской Православной Церкви;
  3. Патриарх является первым между равными ему Епископами;
  4. Патриарх вместе с органами церковного управления подотчетен Собору.[10]


Оппоненты утверждали, что «Общие положения» – они называли их «формулой перехода» – открыли дверь «Патриаршеству единовластному» или «патриаршему абсолютизму», против которого «говорят и традиции истинного православия, и, – которое, – ...опровергается всем голосом истории».[11] Они указывали на то, что в «формуле» «ясно не определены как права и обязанности Патриарха, так и организация проектируемого Собора..., и Отдел в настоящий момент этих определений дать не может...».[12]

В ответ 32 члена Собора предложили вернуть «формулу перехода» авторам для доработки и даже получили поддержку некоторых сторонников «Патриаршей партии» (В. Шеин, С. Руднев и др.). Тем временем подавляющее большинство членов этой партии пыталось отстоять свою позицию, утверждая, что «живая и творческая работа [...] Собора Всероссийской Поместной Церкви не может быть заранее уложена во внешние рамки», и что форма, в которой будут изложены указания о правах и обязанностях патриарха, будет зависеть от новых требований жизни, которые невозможно предрешить.[13] Они добились успеха. «Предложение 32-х» было отклонено.

На заседании 28 октября (10 ноября) 1917 г. протоирей П. Лахостский от имени 60 членов Собора предложил приступить к голосованию по вопросу о высшем церковном управлении с целью окончательно утвердить четыре пункта «Положения». Тем временем, после тщательного обсуждения «Положения» на Соборном совете, Редакционный Отдел принял редакционные изменения в первых двух статьях следующим образом: «1) В Православной Российской Церкви высшая власть – законодательная, административная, судебная и контролирующая принадлежит Поместному Собору, периодически, в определенные сроки созываемому, в составе епископов, клириков и мирян и 2) Восстанавливается Патриаршество, и управление церковное возглавляется Патриархом».[14] Статьи 3 и 4 остались без изменений от первоначальной редакции. В такой форме «Положение» было принято Советом. 29 октября (11 ноября) его члены утвердили соответствующий избирательный устав, включавший следующие пункты:

  1. Записками намечаются кандидаты: при чем каждый Член Собора пишет на записки 3 имени;
  2. Кандидатами признаются в порядке старшинства голосов три лица, получившие более половины голосов;
  3. Если число лиц, получивших более половины голосов, окажется менее трех, то производится дополнительная подача голосов до тех пор, пока не получится трех лиц, собравших более половины голосов;
  4. После совершения литургии, во время которой записки с именами трех кандидатов полагаются на Святой престол, один из священнослужителей вынимает жребий, который и провозглашается.[15]


Однако, как показали события следующего дня, вопрос об избрании патриарха еще не был решен окончательно.

Когда 30 октября (12 ноября) Собор собрался для избрания нового патриарха, ряд членов Собора, в том числе представители «обновленчества» (реформаторского течения в церкви) покинули Собор и не принимали участия в выборах. Ряд членов Поместного собора высказались за то, чтобы признать выборы «...незаконными по мотивам отсутствия членов Собора по независящим от них обстоятельствам и по отсутствию выработанного закона для выборов, а равно вследствии слишком позднего оповещения о выборах мы по совести заявляем, что принимать участие в выборах не можем и не будем».[16] Разногласия закончились их выходом из состава Совета. С противниками выборов можно согласиться в том смысле, что из-за сложной общественной ситуации посещаемость делегатами заседаний действительно была низкой, что, как можно предположить, отразилось на результате голосования. Совет одержал победу над протестовавшими, и процедура выборов была возобновлена. Члены Собора положили бюллетени с именами кандидатов на кресло патриарха, и списки кандидатов были утверждены. Всего было подано 273 бюллетеня, 16 из которых оказались пустыми. За Антония, архиепископа Харьковского, был подан 101 голос, за Кирилла, архиепископа Тамбовского – 27, за Тихона, митрополита Московского – 23, за Платона, митрополита Кавказского – 22 и за Арсения, архиепископа Новгородского – 14. Поскольку наступил вечер, решение о выборах было отложено до следующего дня.

Результаты голосования 31 октября выглядели иначе. Всего было подано 309 бюллетеней (в том числе три пустых и один с одним именем). Антоний, архиепископ Харьковский получил 159 голосов; Арсений, архиепископ Новгородский – 148; Тихон, митрополит Московский – 125. Кандидатом признается архиепископ Антоний. Результат третьего голосования был следующим: всего было подано 305 записок (из них одна пустая): Арсений, архиепископ Новгородский – 199, Тихон, митрополит Московский – 137, Платон, митрополит Тифлисский – 97. Кандидатом признается архиепископ Арсений. Третье голосование: всего было подано 291 записка: Тихон, митрополит Московский – 162, Платон, митрополит Тифлисский – 74, Кирилл, архиепископ Тамбовский – 35. Кандидатом признается митрополит Тихон. На 1/8 доле обыкновенного писчего листа белой бумаги были написаны три имени кандидатов: Антония, архиепископа Харьковского, Арсения, архиепископа Новгородского, Тихона, митрополита Московского. Иеромонах Алексий, затворник Зосимовой пустыни вытащил жребий с именем Тихона. Чин настолования (интронизации) избранного и нареченного Патриарха всея Руси митрополита Московского и Коломенского Тихона состоялся 21 ноября 1917 года в Успенском соборе. Колокольный звон во всех храмах Москвы и тех городов России, в которые придет к этому дню сообщение о сем торжестве, должен был отметить это событие.[17]

  1. Цит. по: Васильев А. Патриаршество и соборность // ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 230 (1), л. 34; Булгаков С. Смысл Патриаршества // Там же, л. 26.
  2. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227 (2), л. 100.
  3. Там же, л. 98.
  4. Там же, л. 99.
  5. Там же, л. 101.
  6. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227(1), л. 45.
  7. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227(2), л. 74-75.
  8. Там же, л. 88-89.
  9. Там же, л. 89.
  10. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227 (1), л. 7.
  11. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227 (2), л. 88.
  12. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227 (1), л. 9.
  13. Там же, л. 28.
  14. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227 (3), л. 146.
  15. Выписка из протокола Соборного Совета от 29 октября 1917 г. за № 23 // ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 230 (1), л. 10.
  16. ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 230 (1), л. 18.
  17. Восстановлением Патриаршества дело преобразования всей системы церковного управления завершено не было. Краткое вышеприведенное определение было восполнено другими развернутыми «Определениями»: «О правах и обязанностях Святейшего Патриарха...», «О Священном Синоде и Высшем Церковном Совете», «О круге дел, подлежащих ведению органов Высшего Церковного Управления» и др. Поместный Собор образовал два органа коллегиального управления Церкви в промежутках между Соборами: Священный Синод и Высший Церковный Совет.

Aus dem Bericht der Redaktionsabteilung an das Heilige Konzil der Orthodoxen Russländischen Kirche über die Allgemeinen Richtlinien über die oberste Leitung der Orthodoxen Russländischen Kirche: Allgemeine Richtlinien über die oberste Leitung der Orthodoxen Russländischen Kirche[ ]

[...]

  1. In der Russländischen Orthodoxen Kirche steht die oberste Macht – der Gesetzgebung, der Administration, des Gerichts und der Kontrolle – dem Landeskonzil zu, das in regelmäßigen Abständen aus Bischöfen, Klerikern und Laien einberufen wird.
  2. Das Patriarchat wird wiederhergestellt, und der Patriarch steht der Kirchenleitung vor.
  3. Der Patriarch ist der erste unter den Bischöfen, die ihm gleich sind.
  4. Der Patriarch und die Organe der Kirchenleitung sind dem Konzil rechenschaftspflichtig.

[...]

3. November 1917

Siehe das Originaldokument in: GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227, l. 146.

(Übersetzung von L. Antipow)



Из доклада Отдела Редакционного Священному Собору Православной Российской Церкви по Общим положениям о высшем управлении Православной Российской Церкви: Общие положения о высшем управлении Православной Российской Церкви[ ]

[...]

  1. В Православной Российской Церкви высшая власть – законодательная, административная, судебная и контролирующая – принадлежит Поместному Собору, периодически, в определенные сроки созываемому, в составе епископов, клириков и мирян.
  2. Восстанавливается Патриаршество и управление церковное возглавляется Патриархом.
  3. Патриарх является первым между равными ему епископами.
  4. Патриарх вместе с органами церковного управления подотчетен Собору.


[...]

Ноября 3 дня 1917 года

Источник: ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227, л. 146. Оригинал.



GARF, f. R-3431, op. 1, d. 227, l. 146. Original. Gemeinfrei (amtliches Werk).

ГАРФ, ф. Р-3431, оп. 1, д. 227, л. 146. Подлинник. Общественное достояние (официальный документ).

Prot. Vladislav Cypin, Istorija Russkoj Pravoslavnoj Cerkvi: 1917–1990 [Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche: 1917–1990]. Chronika, Moskva 1994.

Prot. Vladislav Cypin, Istorija Russkoj Cerkvi 1917–1997. Izd. Spaso-Preobrašenskogo Valaamskogo Monastyrja, Moskva 1997.

M. E. Gubonin (Hrsg.), Akty Svjatejšego Tichona, Patriarcha Moskovskogo i vseja Rossii, pozdnejšie dokumenty i perepiska o kanoničeskom preemstve vysšej cerkovnoj vlasti. 1917–1943 gg. [Akten Seiner Heiligkeit Patriarch Tichon und spätere Dokumente über die Nachfolge der obersten Kirchenbehörde. 1917–1943]. PSTGU, Moskva 1994.

A. I. Klibanov (Hrsg.), Russkoe pravoslavie: vechi istorii [Die russische Orthodoxie: historische Meilensteine]. Politizdat, Moskva 1989.

Nikolaj M. Nikol’skij, Istorija Russkoj Cerkvi [Geschichte der Russischen Kirche]. Politizdat, Moskva 1985.

Dimitry Pospelovskij, Russkaja pravoslavnaja cerkov’ v XX veke [Die Russische Orthodoxe Kirche im 20. Jahrhundert]. Respublika, Moskva 1995.

Sergij Zvonarev, Vysšaja vlast’ i upravlenie v Russkoj pravoslavnoj cerkvi v XX – načale XXI veka [Oberste Macht und Führung in der Russisch-Orthodoxen Kirche im XX - frühen XXI Jahrhundert]. Moskovskaja duchovnaja akademija, Moskva 2023.

Russkaja Pravoslavnaja Cerkov’ 988–1988 [Die Russisch-Orthodoxe Kirche 988-1988]. Izd. Mosk. Patriarchii, Moskva 1988.

Акты Святейшего Тихона, Патриарха Московского и всея России, позднейшие документы и переписка о каноническом преемстве высшей церковной власти. 1917–1943 гг. / сост. М. Е. Губонин. Москва: ПСТГУ, 1994.

Звонарев, С. Высшая власть и управление в Русской православной церкви в XX – начале XXI века. Москва: Московская духовная академия, 2023.

Русское православие. Вехи истории / под ред. А. И. Клибанова. Москва: Политиздат, 1989.

Никольский, Н. М. История Русской Церкви. Москва: Политиздат, 1985.

Поспеловский, Д. Русская православная церковь в ХХ веке. Москва: Республика, 1995.

Цыпин, В. История Русской Православной Церкви: 1917–1990. Москва: Хроника, 1994.

Цыпин, В. История Русской Церкви 1917-1997. Москва: Изд. Спасо-Преображенского Валаамского Монастыря, 1997.

Русская Православная Церковь 988–1988. Москва: Изд. Моск. Патриархии, 1988.