Niederschrift über die Besprechung in der Reichskanzlei am 5. 11. 1937 von 16.15-20.30 ["Hoßbach-Protokoll"], 10. November 1937

Zusammenfassung

Am 5. November 1937 eröffnete Hitler, der "Führer und Reichskanzler" des nationalsozialistischen Deutschland, nachmittags um 16.15 Uhr in der Berliner Reichskanzlei eine dann vier Stunden dauernde Konferenz mit dem Reichskriegsminister und den Oberbefehlshabern von Heer, Marine und Luftwaffe: Generalfeldmarschall Blomberg, Generaloberst Fritsch, Generaladmiral Raeder, Generaloberst Göring; anwesend war ferner der Reichsaußenminister Neurath. Oberst Hoßbach, der in seiner Eigenschaft als Adjutant der Wehrmacht bei Hitler an der Besprechung teilnahm, hat sowohl während der Ausführungen Hitlers wie während der anschließenden Diskussion kein wörtliches Protokoll geführt, sich vielmehr Stichworte und besonders wichtig scheinende Sätze notiert. Einige Tage später fertigte er eine Niederschrift an, in der er die Rede Hitlers ausführlich, die folgende Debatte summarisch festhielt. Daher ist es nicht angebracht, von "Hoßbach-Protokoll" zu sprechen; korrekt ist: "Hoßbach-Aufzeichnung" oder "Hoßbach-Niederschrift". Jedoch treten die außenpolitischen Absichten und Pläne Hitlers, die ihn im Herbst 1937 bewegten, klar und mit aller wünschenswerten Genauigkeit hervor, und zwar hinsichtlich der grundsätzlichen Zielsetzung wie der ins Auge gefaßten nächsten taktischen Schritte. Hierin liegt die historische Bedeutung des Dokuments.