Protokollnotiz der Sitzungen des Präsidiums des CK der KPSS im Zusammenhang mit den Ereignissen in Polen und Ungarn

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Protokollnotiz der Sitzungen des Präsidiums des CK der KPSS im Zusammenhang mit den Ereignissen in Polen und UngarnЗапись заседаний Президиума ЦК КПСС о ситуации в Польше и Венгрии
23. Oktober 1956
октябрь 23, 1956
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Am 23. Oktober 1956 beschloss das Präsidium des CK der KPSS unter Führung Chruščevs gegen die Stimme Mikojans die militärische Intervention in Ungarn. Die Ereignisse in Ungarn 1956 waren Teil der „Entstalinisierungskrise“, die nach dem Tod Stalins den gesamten Ostblock ergriffen hatte. In Ungarn blieben – anders als in Polen – die alten stalinistischen Parteikader an der Macht, so dass sich der angestaute Unmut in der Bevölkerung schließlich am 23. Oktober 1956 gewaltsam entlud. Chruščevs versuchte das Ungarn-Problem sowohl militärisch als auch politisch zu lösen. Einerseits stimmte er Gerős Bitte um militärische Intervention zu, andererseits setzte er auf die Reformkräfte um Nagy. Dieser Lösungsversuch schlug jedoch fehl: Die sowjetische Intervention löste eine nationale Revolution aus, und Nagys Versuch, durch Liberalisierungsschritte das Heft des Handelns wieder in die Hand zu bekommen, führte zu solch weitgehenden Veränderungen, dass der Einfluss Moskaus in Ungarn massiv bedroht war. Am 4. November marschierten in einer zweiten Intervention abermals Truppen in Ungarn ein und schlugen, diesmal in einer breit angelegten und penibel vorbereiteten Aktion, die Revolution nieder. Die Intervention in Ungarn 1956 zeigte deutlich, dass die Entstalinisierung und die damit verbundenen Reformen in den Ostblockstaaten nur so weit gehen durften, dass sie die Macht Moskaus nicht gefährdeten.

23 октября 1956 г. Президиум ЦК КПСС под руководством Н.С. Хрущева принял решение о вводе советских войск в Венгрию. Против этого решения голосовал только А.И. Микоян. События в Венгрии в 1956 г. стали частью «кризиса десталинизации», охватившего весь Восточный блок после смерти И.В. Сталина. В Венгрии – в отличие от Польши – у власти оставались старые сталинские кадры, и 23 октября 1956 г. сдерживаемое недовольство населения наконец-то вырвалось наружу. Хрущев пытался решить венгерскую проблему как военным, так и политическим путем. С одной стороны, он согласился на просьбу Эрнё Герё о военной интервенции, с другой – опирался на реформаторские силы вокруг Имре Надя. Однако эта стратегия провалилась: советское военное вмешательство спровоцировало национальную революцию, а попытка Надя вернуть контроль над страной путем либерализации привела к столь масштабным изменениям, что влияние Москвы в Венгрии оказалось под серьезной угрозой. 4 ноября 1956 г. советские войска снова вошли в Венгрию и подавили революцию, на этот раз в ходе широкомасштабной и тщательно подготовленной операции. Ввод советских войск в Венгрию в 1956 г. ясно показал, что десталинизация и связанные с ней реформы в странах Восточного блока могли зайти лишь настолько далеко, чтобы не поставить под угрозу власть Кремля.

von: Jörn Petrick, 2011 (aktualisiert 2024)


1.[ ]

Infolge der stalinistischen Herrschaft war es in der Sowjetunion sowie den Ländern des Warschauer Paktes zu enormen sozialen und politischen Verwerfungen gekommen. Zur Entschärfung dieses Konfliktpotentials setzte Chruščev in der Sowjetunion auf eine vorsichtige Entstalinisierungspolitik, ohne damit eine Abkehr vom kommunistischen System und von der führenden Rolle der Partei zu verbinden. Für die häufig altstalinistischen Führungen in den „sozialistischen Bruderländern“ war unklar, inwieweit sie dem unsteten Kurs Chruščevs folgen konnten bzw. mussten und wo die Grenzen für eine nationale Politik lagen. Die „Geheimrede“ Chruščevs bedeutete in den innerparteilichen Führungskämpfen eine Schwächung der stalinistischen Kräfte gegenüber den Reformern. Infolge der politischen und sozialen Verwerfungen und der schwankenden Entstalinisierungspolitik kam es im gesamten Ostblock zu Streiks und Aufständen. Diese „Entstalinisierungskrise“ bildete den Rahmen für die miteinander eng verbundenen Ereignisse in Ungarn und Polen 1956.[1]

In Ungarn wehrte sich der stalinistische Erste Sekretär des ZK der Ungarischen Partei der Werktätigen (Magyar Dolgozók Partja, MDP), Mátyás Rákosi, entschieden gegen eine Entstalinisierungspolitik in seinem Land. Im April 1955 war es ihm gelungen, Imre Nagy, der ihm 1953, nach dem Volksaufstand in der DDR, von Moskau als Ministerpräsident zur Seite gestellt worden war, wieder zu entmachten und dessen „Neuen Kurs“ endgültig zum Scheitern zu bringen. Die innerparteiliche Opposition gegen Rákosi verstärkte sich jedoch und begann, ihn schließlich direkt anzugreifen. Am 27. Juni 1956 übte der von der Jugendorganisation der MDP initiierte Diskussionskreis „Petőfi Kör“ (Petőfi-Kreis) in einer von den Medien verbreiteten Diskussion erstmals massive öffentliche Kritik an Rákosi. Der am Folgetag im polnischen Posen ausgebrochene Aufstand ließ Rákosi und auch Moskau das Schlimmste für Ungarn befürchten. Allerdings reagierte Moskau anders als von Rákosi erwartet und entmachtete ihn. Am 18. Juli wurde mit Ernő Gerő ein neuer Erster Sekretär gewählt. Doch Gerő war wie Rákosi ein Hardliner und die Situation in Ungarn begann sich nach einer kurzen Beruhigung wieder zu verschärfen. Auch als Gerő sehr vorsichtig Zugeständnisse machte, wie etwa die Rehabilitierung Laszlo Rajks, verbesserte sich die Lage für die Parteiführung nicht.

Nachdem es vom 19. bis 21. Oktober zur Gründung eines unabhängigen Studentenverbandes gekommen war, beschlossen die Studenten der Technischen Universität in Budapest diesem beizutreten und der Regierung eine „16 Punkte“-Deklaration vorzulegen. In dieser forderten sie u.a. den Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn, freie und geheime Wahlen sowie Meinungsfreiheit. Nachdem ihnen eine Verlesung der Forderungen im Rundfunk untersagt worden war, riefen sie zu einer Demonstration am 23. Oktober 1956 auf, mit der sie ihre Forderung durchsetzen, aber auch ihre Sympathie mit dem neuen Reformkurs in Polen unter Parteisekretär Gomułka („Polnischen Oktober“) bekunden wollten. Die Demonstration am 23. Oktober 1956 begann friedlich und stand anfänglich ganz im Zeichen der Sympathie für die Veränderungen in Polen. Im Laufe des Tages verschärfte sich aber der Ton und die Demonstranten, deren Anzahl von 50 000 auf 200 000 anstieg, forderten schließlich „Russen nach Hause! Rákosi in die Donau, Imre Nagy an die Macht!“[2]

Gegen 21.00 Uhr versammelten sich die Demonstranten vor dem Rundfunkgebäude und forderten die Verlesung der „16 Punkte“ im Radio. Stattdessen wurde jedoch eine Rundfunkansprache von Gerő ausgestrahlt, in der die Demonstranten als Faschisten bezeichnet und ihnen harte Strafen angedroht wurden. Die dadurch verschärfte Situation eskalierte, als aus dem Rundfunkgebäude Schüsse auf die Demonstranten abgegeben wurden. Der Aufstand brach aus: Das Stalin-Denkmal wurde gestürzt und Waffendepots, Telefonzentralen sowie das Redaktionsgebäude der Parteizeitung und das Rundfunkgebäude gestürmt.

Bereits seit dem späten Nachmittag wurde in der Sowjetischen Botschaft in Budapest über eine militärische Intervention nachgedacht. Gerő hatte beim Militärattaché der Botschaft darum ersucht. Der sowjetische Botschafter in Ungarn (Andropov) und der Befehlshaber des „Besonderen Armeekorps“ der sowjetischen Streitkräfte in Ungarn informierten auch Chruščev und den sowjetischen Verteidigungsminister Žukov über dieses Hilfeersuchen. Chruščev, der zunächst gezögert hatte, weil er nicht von Gerő selbst darum gebeten worden war, stimmte der Intervention schließlich zu. Er verlangte zugleich ein schriftliches Hilfeersuchen der ungarischen Regierung und eine mögliche Zusammenkunft des Zentralkomitees der MDP erst nach der Lösung des Konflikts, außerdem sollte Nagy vorerst nicht zum Ministerpräsidenten bestimmt werden.

2. Die Dokumente[ ]

Bei den drei hier abgedruckten Dokumenten handelt es sich 1. um eine kurze handschriftliche Arbeitsnotiz des Leiters der Allgemeinen Abteilung des CK der KPSS, Vladimir Malin, über die Nachtsitzung des Präsidiums des CK der KPSS am 23. Oktober 1956, 2. um eine Arbeitsnotiz Malins über die erweiterte Sitzung des Präsidiums des CK mit den Parteichefs der kommunistischen „Bruderparteien“ der DDR, ČSSR und Bulgariens am 24. Oktober 1956 und 3. um eine Mitschrift des Sekretärs von Novotný, Jan Svoboda ebenfalls über die Sitzung vom 24. Oktober.

Die Dokumente berichten 1. über die, mit einer Gegenstimme (Mikojan) gefällte Entscheidung der sowjetischen Führung, in Ungarn militärisch zu intervenieren, 2. über die Zustimmung der Vertreter der Bruderparteien zur Intervention in Ungarn, nur Ulbricht wünschte sich noch ein härteres Vorgehen und kritisierte die Position Moskaus als zu nachgiebig, 3. über die Entwicklung in Ungarn, wie sie sich für Chruščev darstellte, 4. die Überzeugung Moskaus, den Aufstand schnell niederschlagen zu können, und 5. die Zustimmung Chruščevs zur Mitarbeit Nagys in der ungarischen Regierung, jedoch nicht als Regierungschef.

Sie belegen 1. die große Zustimmung der Parteiführungen in Moskau , Berlin und Prag zu der Intervention, 2. dass außenpolitische Überlegungen gegenüber dem Westen in den Sitzungen keine Rolle spielten, 3. dass die Initiative zur Intervention von Gerő und dem sowjetische Botschafter in Ungarn, Andropov, ausging, und 4. dass Chruščev versuchte, die Lage in Ungarn gleichzeitig politisch, mit der Aufwertung des Reformer Nagys, und militärisch, ähnlich dem begrenzten und eher als Machtdemonstration gestalteten Einsatz in Ost-Berlin 1953, zu lösen.

3. Folgen der Intervention[ ]

Zum Zeitpunkt der Sitzung am 24. Oktober 1956 waren bereits sowjetische Truppen (ab vier Uhr) in Budapest einmarschiert. Sie stießen auf erbitterten Widerstand. Der Einsatz der Truppen führte zu einem nationalen Aufstand in Ungarn.

Die ungarische Parteiführung wählte noch am selben Tag Imre Nagy zum Ministerpräsidenten, um die Unruhen durch politische Zugeständnisse einzudämmen. Gerő blieb aber Erster Sekretär der Partei. Die Emissäre aus Moskau, Mikojan, Suslov und Serov trafen erst am Nachmittag in Ungarn ein und wurden mit der Wahl Nagys vor vollendete Tatsachen gestellt, denen sie letztendlich aber zustimmten.

Die neue Regierung unter Nagy verhängte das Standrecht und bezeichnete den Aufstand als konterrevolutionär. Die Kämpfe hielten weiter an. Am 25. Oktober kam es auf dem Platz vor dem Parlament zu einem Massaker an Demonstranten, nachdem aus umliegenden Gebäuden Schüsse auf die versammelten Demonstranten und mit ihnen verbrüderte sowjetische Soldaten abgefeuert worden waren. Der Aufstand breitete sich im ganzen Land aus. Die Nagy-Regierung befand sich unter gewaltigem Druck und suchte nach politischen Lösungen. Die Kämpfe innerhalb der Parteiführung hielten weiter an, aber die Reformer begannen sich langsam gegen die Stalinisten durchzusetzen. Gerő wurde von János Kádár als Parteichef abgelöst, und Nagy kündigte Verhandlungen über den sowjetischen Abzug der Truppen an, ohne Mikojan zu konsultieren.

Am 28. Oktober wurde die neue Regierung vereidigt. In einer ersten Radioansprache kündigte Nagy erneut Verhandlungen über den Abzug der sowjetischen Truppen an, versprach den Aufständischen Straffreiheit, erkannte die inzwischen gebildeten revolutionären Organe an und verordnete einen Waffenstillstand. Den Aufstand bezeichnete er nicht mehr als konterrevolutionär. Nagy versuchte, durch diese Eingeständnisse die Lage zu beruhigen. Die Kämpfe flauten auch aufgrund des Waffenstillstandes ab.

Am selben Tag erhielt die sowjetische Führung das bereits am 23. Oktober geforderte Interventionsersuchen der ungarischen Regierung für den sowjetischen Einmarsch am 24. Oktober. Da Gerő nicht Regierungschef, sondern „nur“ Parteichef war, konnte er ein solches Hilfeersuchen nicht selbst unterschreiben. Da Nagy die Unterschrift verweigerte, unterzeichnete schließlich Hegedüs am 27. Oktober das auf den 24. Oktober zurückdatierte Schreiben, obwohl er nicht mehr das Amt Ministerpräsidenten innehatte.

Am 30. Oktober erklärte Nagy die Abschaffung des Einparteiensystems und nahm Mitglieder der Partei der kleinen Landwirte und der Nationaldemokratischen Partei in die Regierung auf. Am 31. Oktober löste sich die alte kommunistische MDP auf. Sie wurde am selben Tag als Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei (Magyar Szocialista Munkáspárt, MSZMP) neu gegründet und das Politbüro mit reformfreundlichen Kräfte besetzt, die hofften, dadurch die Situation beruhigen zu können. Bereits am 30. Oktober hatte Moskau in einer Deklaration erklärt, dass es sich nicht die inneren Angelegenheiten der „Bruderländer“ einmischen werde und dass die Stationierung von sowjetischen Truppen überprüft werden könne. Gleichzeitig wurden die sowjetischen Truppen am 30. und 31. Oktober aus Budapest abgezogen, wenn auch nur aus taktischen Gründen.

Am 31. Oktober beschloss das Präsidium des CK der KPSS eine erneute Intervention, die schließlich am 4. November erfolgen sollte. Die Moskauer Führung sah, trotz der durch Mikojan signalisierten Zustimmung zu den Veränderungen in Ungarn, ihre Macht immer mehr schwinden. Jeder weitere Schritt bedeutete in ihren Augen den Machtverlust in Ungarn, der im gesamten Ostblock eine Kettenreaktion auslösen konnte. Da die Westmächte mit der gleichzeitig ausgebrochenen Suezkrise beschäftigt waren und die USA Moskau ihre Nichteinmischung in Ungarn signalisiert hatten, waren von westlicher Seite keine Probleme zu erwarten. Um den Erfolg der Intervention zu sichern, wurden außerdem die Führer der befreundeten kommunistischen Parteien von dem Schritt informiert. Bis auf die polnische Führung signalisierten alle anderen Bruderländer ihre Zustimmung. Um die erfolgreiche Installation einer neuen Regierung in Ungarn nach dem Einmarsch sicherzustellen, wurden erhebliche Vorbereitungen getroffen. Am 1. November flogen, unter bis heute ungeklärten Umständen, Parteichef Kádár und Innenminister Münnich nach Moskau, wo sie mit der Führung der neuen Regierung beauftragt wurden. In Moskau wurde auch ein Regierungsprogramm für die neue Regierung ausgearbeitet.

Am 1. November erhielt Nagy erste Meldungen über die Verstärkung der sowjetischen Truppen in Ungarn. Nagy musste also mit einer unmittelbaren zweiten Invasion rechnen. Um der Sowjetunion das Interventionsrecht streitig zu machen, erklärte Nagy kurzerhand den Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt und die Neutralität seines Landes. Moskau stritt offiziell alle Invasionspläne ab und erklärte sich bereit, über den Truppenabzug aus Ungarn zu verhandeln. Am Abend des 3. November begab sich der ungarische Verteidigungsminister Pál Maléter mit einer Kommission in das sowjetische Hautquartier in Tököl bei Budapest, um weitere Gespräche über den Abzug zu führen. Am späten Abend wurden sie während der Verhandlungen von KGB-Chef Serov verhaftet. Die zweite Invasion hatte begonnen.

Am 4. November um 4.15 Uhr rollten die Panzer wieder in Budapest ein. Die Kämpfe, die im ganzen Land tobten, dauerten bis zum 11. November. Nagy flüchtete noch am 4. November in die jugoslawische Botschaft, wo er bis zum 22. November blieb. Beim Verlassen der Botschaft wurde er vom KGB nach Rumänien entführt, wo er bis zum April 1957 festgehalten wurde. Danach wurde er bis zur Eröffnung des Geheimprozesses vom 9. bis 15. Juni 1958 in Budapest inhaftiert. Am 16. Juni 1958 wurde er zusammen mit Maléter hingerichtet.

Die neue Kádár-Regierung, die am 9. November in Budapest eintraf, setzte sich mit Unterstützung der sowjetischen Truppen durch und machte der Revolution in Ungarn endgültig ein Ende. In der Zeit vom 23. Oktober, dem Tag des ersten sowjetischen Einmarsches bis zum 31. Dezember starben infolge der Kämpfe auf Seiten des Widerstandes 2652 Menschen, 19 926 wurden verwundet; auf sowjetischer Seite gab es 699 Tote und 1541 Verwundete. Zwischen 180 000 und 240 000 Ungarn flohen aus ihrem Land.[3]

  1. Jan Foitzik (Hrsg.), Entstalinisierungskrise in Ostmitteleuropa 1953-1956. Vom 17. Juni bis zum ungarischen Volksaufstand. Politische, militärische, soziale und nationale Dimensionen. Schöningh, Paderborn 2001.
  2. Thomas von Ahn/Holger Fischer, Die Ungarische Revolution 1956. Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen, Erfurt 2006, S. 22-23.
  3. György Dalos, 1956: Der Aufstand in Ungarn. C.H. Beck, München 2006, S. 184ff.
Йорн Петрик, 2011 (обновлено 2024)


1.[ ]

Сталинское правление привело к огромным социальным и политическим потрясениям в Советском Союзе и странах Варшавского договора. Чтобы нейтрализовать конфликтный потенциал, Хрущев сделал ставку на осторожную политику десталинизации в Советском Союзе, не предполагавшую отказа от коммунистической системы и руководящей роли компартии. Для руководителей «братских социалистических стран», зачастую принадлежавших к старым сталинистам, было неясно, в какой степени они могут или должны следовать шатким курсом Хрущева и где пролегают границы национальной политики. «Тайная речь» Хрущева на 20 съезде КПСС означала ослабление сил сталинистов против реформаторов во внутрипартийной борьбе за лидерство. В результате политических и социальных потрясений и непоследовательной политики десталинизации, во всех странах Восточного блока вспыхнули забастовки и восстания. Этот «кризис десталинизации» послужил предпосылкой для тесно связанных с ним событий в Венгрии и Польше в 1956 году[1].

Первый секретарь Центрального комитета Венгерской партии трудящихся (Magyar Dolgozók Partja, MDP), сталинист Матьяш Ракоши решительно выступал против политики десталинизации в Венгрии. В апреле 1955 г. ему удалось сместить Имре Надя, назначенного Москвой в 1953 г., после народного восстания в ГДР, председателя Совета министров, и окончательно провалить «Новый курс», объявленный Надем. Однако внутри партии оппозиция Ракоши только усиливалась и в конце концов перешла к прямым нападкам на него лично. 27 июня 1956 г. дискуссионная группа «Кружок Петёфи», созданная по инициативе молодежной организации ВПТ, впервые подвергла Ракоши открытой критике в ходе массовой публичной дискуссии, освещавшейся в СМИ. Восстание, вспыхнувшее на следующий день в Познани (Польша), заставило Ракоши и Москву опасаться худшего сценария для Венгрии. Однако Москва отреагировала иначе, чем ожидал Ракоши, и отстранила его от власти. 18 июля был избран новый первый секретарь ВПТ Эрнё Герё. Однако, как и Ракоши, Герё был сторонником жесткой линии, и после короткого затишья ситуация в Венгрии вновь начала обостряться. Даже когда Герё пошел на очень осторожные уступки оппозиции, такие как реабилитация Ласло Райка, ситуация для руководства партии не улучшилась.

После того, как 19–21 октября был создан независимый «Союз студентов венгерских университетов и академий», студенты Будапештского технического университета решили присоединиться к нему и направить правительству декларацию из 16 пунктов. В ней они требовали, в частности, вывода советских войск из Венгрии, проведения свободных и тайных выборов, свободы слова. Им было отказано в оглашении этих требований по радио. В ответ они призвали провести 23 октября 1956 г. демонстрацию, чтобы выдвинуть свои требования и выразить симпатию новому курсу реформ в Польше под руководством первого секретаря ЦК ПОРП В. Гомулки («Польский Октябрь»). Демонстрация 23 октября 1956 г. началась мирно и поначалу носила характер поддержки изменениям, происходившим в Польше. Однако с течением дня тон выступлений становился все более резким, и демонстранты, число которых выросло с 50 000 до 200 000, в конце концов потребовали: «Русских – домой! Ракоши – в Дунай, Имре Надя – к власти!»[2].

Около 21.00 часа демонстранты собрались перед зданием радиостанции и выдвинули требование, зачитать «16 пунктов» по радио. Однако вместо этого по радио прозвучало обращение Герё, в котором демонстранты назывались фашистами, им угрожали суровыми карами. В результате ситуация обострилась, а потом вышла из-под контроля, когда из здания радиостанции по демонстрантам открыли огонь. В Будапеште вспыхнуло восстание: был свергнут памятник Сталину, взяты штурмом склады оружия, телефонные узлы, здание редакции центральной партийной газеты и Дом радио.

Советское посольство в Будапеште рассматривало возможность военного вмешательства. начиная с позднего вечера 23 октября. Герё обратился с просьбой о вводе войск к военному атташе посольства. Советский посол в Венгрии Ю.В. Андропов и командующий группой советских войск в Венгрии сообщили об этой просьбе Н.С. Хрущеву и министру обороны СССР Г.К. Жукову. Хрущев, который сначала колебался, поскольку его не попросил об этом лично Герё, в конце концов согласился на военное вмешательство. В то же время он потребовал, чтобы просьба о помощи исходила от венгерского правительства в письменном виде, а заседание Центрального комитета ВПТ было бы созвано только после урегулирования конфликта. Кроме того, Имре Надь не должен был быть в ближайшее время назначен на должность председателя Совета министров.

2. Документы[ ]

Здесь приводятся три документа: 1. Краткая рукописная рабочая запись заведующего Общим отделом ЦК КПСС Владимира Малина о ночном заседании Президиума ЦК КПСС 23 октября 1956 г.; 2. Рабочая запись Малина о расширенном заседании Президиума ЦК КПСС с руководителями «братских» коммунистических партий ГДР, ЧССР и Болгарской народной республики от 24 октября 1956 г.; 3. Стенограмма заседания 24 октября 1956 г., сделанная Яном Свободой, секретарем Новотного.

В документах сообщается: 1. О практически единогласном решении советского руководства (против был только Микоян) о вводе войск в Венгрию; 2. О согласии представителей «братских партий» с вводом войск в Венгрию (только Ульбрихт выступал за более жесткий подход и критиковал позицию Москвы как слишком мягкую); 3. О развитии ситуации в Венгрии в представлении Хрущева; 4. Об уверенности Москвы в том, что удастся быстро подавить восстание; 5. О согласии Хрущева на вхождение Надя в венгерское правительство, но не в качестве его председателя.

Документы доказывают: 1. Партийные лидеры в Москве, Берлине и Праге единодушно выступали за военное вмешательство; 2. Внешнеполитические соображения в отношении Запада не играли никакой роли на встречах; 3. Инициатива ввода войск исходила от Герё и советского посла в Венгрии Андропова; 4. Хрущев пытался урегулировать ситуацию в Венгрии как политическим путем, повысив статус Надя как реформатора, так и военным, как и в случае с операцией в Восточном Берлине в 1953 г., которая была ограничена по масштабам и задумана скорее как демонстрация силы.

3. Последствия военного вмешательства[ ]

К моменту проведения совещания 24 октября 1956 г. советские войска уже вошли в Будапешт (начиная с четырех часов утра), где встретили ожесточенное сопротивление. Ввод войск привел к народному восстанию в Венгрии.

В тот же день руководство Венгерской партии трудящихся избрало Имре Надя премьер-министром, пытаясь сдержать беспорядки путем политических уступок. Герё, однако, оставался первым секретарем партии. Эмиссары из Москвы – А.И. Микоян, М.А. Суслов и И.А. Серов – прибыли в Венгрию только во второй половине дня, и были поставлены перед свершившимся фактом – избранием Надя, с которым они в итоге согласились.

Новое правительство под руководством Надя ввело военное положение и назвало восстание контрреволюционным. Бои продолжились. 25 октября на площади перед парламентом произошла массовая бойня, после того как из близлежащих зданий раздались выстрелы по собравшимся демонстрантам и советским солдатам, которые с ними братались. Возмущение охватило всю страну. Правительство Надя оказалось под огромным давлением и пыталось найти политическое решение выхода из кризиса. Борьба в руководстве партии продолжилась, реформаторы постепенно начали одерживать верх над сталинистами. Янош Кадар сменил Герё на посту лидера партии, Надь, не посоветовавшись с Микояном, объявил о начавшихся переговорах о выводе советских войск.

Новое правительство было приведено к присяге 28 октября. В своем первом радиообращении Надь вновь объявил о переговорах о выводе советских войск, пообещал повстанцам неприкосновенность, признал сформированные за это время революционные органы и объявил о прекращении огня. Он больше не называл восстание контрреволюционным. Этими уступками Надь пытался успокоить ситуацию. Боевые действия стихли, в том числе в результате прекращения огня.

В тот же день советское руководство получило от венгерского правительства письменную просьбу о вводе войск, этот документ был запрошен советской стороной еще 23 октября. Поскольку Герё был не главой правительства, а «всего лишь» партийным лидером, он не мог сам подписать такую просьбу о помощи. Надь в свою очередь отказался подписывать документ, в конце концов его подписал 27 октября Андраш Хегедюш, датировав 24 октября. При этом Хегедюш уже не занимал пост председателя Совета министров.

30 октября Надь объявил об отмене однопартийной системы и включил в правительство членов Независимой партии мелких хозяев и Национально-демократической партии. 31 октября была распущена Венгерская партия трудящихся. В тот же день была восстановлена Венгерская социалистическая рабочая партия (Magyar Szocialista Munkáspárt, MSZMP), а в Политбюро вошли сторонники реформ, которые надеялись, что этот шаг успокоит ситуацию. Москва уже заявила 30 октября, что не будет вмешиваться во внутренние дела «братских стран» и что размещение советских войск может быть пересмотрено. В то же время 30 и 31 октября советские войска были выведены из Будапешта, пусть и по тактическим соображениям.

31 октября Президиум ЦК КПСС принял решение о повторном военном вмешательстве, которое в итоге было осуществлено 4 ноября. Несмотря на одобрение Микояном перемен в Венгрии, московское руководство видело, что его власть уменьшается все больше и больше. В глазах Кремля каждый следующий шаг означал потерю власти в Венгрии, что могло вызвать цепную реакцию во всем Восточном блоке. Поскольку западные державы были заняты разразившимся в это же время Суэцким кризисом, а США дали Москве понять, что не будут вмешиваться в дела Венгрии, проблем со стороны Запада ожидать не приходилось. Чтобы обеспечить успех интервенции, лидеры дружественных коммунистических партий также были проинформированы об этом шаге. Все остальные «братские страны», за исключением Польши, выразили свое одобрение. В интересах успешного формирования нового правительства в Венгрии сразу же после вторжения, были предприняты серьезные предварительные шаги. 1 ноября лидер партии Я. Кадар и министр внутренних дел Ф. Мюнних при невыясненных до сих пор обстоятельствах вылетели в Москву, где им было поручено возглавить новое правительство. В Москве была также разработана программа действий нового правительства.

1 ноября Надь получил первые сообщения об усилении советских войск в Венгрии. Таким образом, Надь был вынужден считаться с немедленным вторым вторжением. Чтобы оспорить право Советского Союза на интервенцию, Надь поспешил заявить о выходе Венгрии из Варшавского договора и нейтралитете своей страны. Москва официально опровергла все планы интервенции и согласилась провести переговоры о выводе войск из Венгрии. Вечером 3 ноября министр обороны Венгрии Пал Малетер с делегацией отправился на советскую военную базу Текель под Будапештом, чтобы провести дальнейшие переговоры о выводе войск. Поздно вечером во время переговоров члены венгерской делегации были арестованы председателем КГБ СССР Серовым. Второе вторжение началось.

4 ноября в 4.15 утра танки снова вошли в Будапешт. Бои, бушевавшие по всей стране, продолжались до 11 ноября. 4 ноября Надь бежал в югославское посольство, где оставался до 22 ноября. Покидая посольство, он был похищен КГБ и вывезен в Румынию, где находился под арестом до апреля 1957 г. Затем с 9 по 15 июня 1958 г. он был заключен в тюрьму в Будапеште, где находился до начала тайного судебного процесса. Надь был казнен вместе с Малетером 16 июня 1958 г.

Новое правительство Кадара, прибывшее в Будапешт 9 ноября, при поддержке советских войск одержало победу и окончательно покончило с революцией. В период с 23 октября, первого дня советского вторжения, по 31 декабря 1956 г., в результате боев со стороны повстанцев погибло 2.652 человека, 19.926 были ранены; со стороны СССР погибли 699 человек и 1 541 были ранены. От 180 000 до 240 000 венгров бежали из страны[3].

(Перевод с нем.: Андрейц Савин)
  1. Entstalinisierungskrise in Ostmitteleuropa 1953-1956. Vom 17. Juni bis zum ungarischen Volksaufstand. Politische, militärische, soziale und nationale Dimensionen / под ред. J. Foitzik. Paderborn: Schöningh, 2001.
  2. Ahn, T. von, Fischer, H. Die Ungarische Revolution 1956. Erfurt: Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen, 2006. C. 22-23.
  3. Dalos, G. 1956: Der Aufstand in Ungarn. München: C.H. Beck, 2006. С. 184 и далее.

Protokoll der Sitzung des Präsidiums des CK der KPSS[ ]

23. Oktober 1956

S. 4.

Anwesend: Bulganin, Kaganovič, Mikojan, Molotov, Pervuchin, Saburov, Chruščev, Suslov, Brežnev, Žukov, Furceva, Šepilov.

Über die Lage in Budapest und in Ungarn im allgemeinen.

(Genossen Žukov, Bulganin, Chruščev)

Information des Genossen Žukov.

Demonstration von 100 000 Personen in Budapest. Eine Rundfunkstation brennt. In Debrecen sind die Gebäude des Gebietskomitees und der Gebietsverwaltung des Innenministeriums besetzt.

Genosse Chruščev spricht sich für den Einmarsch der Truppen in Budapest aus.

Genosse Bulganin hält den Vorschlag des Genossen Chruščev für richtig. Man soll die Truppen einmarschieren lassen.

Genosse Mikojan: Ohne Nagy bekommt man die Bewegung nicht in den Griff. Das ist auch für uns günstig. Äußert Zweifel bezüglich des Einmarsches der Truppen. Was verlieren wir? Mit den Händen der Ungarn selbst werden wir die Ordnung herstellen. Wenn wir die Truppen einmarschieren lassen, werden wir die Sache verderben. [Zuerst] muss man es mit politischen Mitteln versuchen, und dann die Truppen einmarschieren lassen.

Genosse Molotov: Mit Nagys Händen wird Ungarn ruiniert. Für den Einmarsch der Truppen.

Genosse Kaganovič: Man ist dabei, die Regierung zu stürzen. Es gibt keinen Vergleich zu Polen. Für den Einmarsch der Truppen.

Genosse Pervuchin: Man muss die Truppen einmarschieren lassen.

Genosse Žukov: Es gibt einen Unterschied zu Polen. Man muss die Truppen einmarschieren lassen. Ein Mitglied des Präsidiums des CK muss sofort hinfahren. Der Ausnahmezustand ist im Land auszurufen. Ausgangsperre ist zu verhängen.

Genosse Suslov: Die Situation ist anders als in Polen. Man muss Truppen einmarschieren lassen.

Genosse Saburov: Man muss Truppen einmarschieren lassen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten.

Genosse Šepilov: Für den Einmarsch der Truppen.

Nach Budapest sind Genossen Malinin

Genosse Kiričenko: Für den Einmarsch der Truppen.

Nach Budapest sind Genossen Malinin und Serov zu schicken.

Genosse Chruščev: Nagy ist zur politischen Tätigkeit heranzuziehen. Zum Regierungsoberhaupt braucht man ihn vorerst nicht zu machen. Nach Budapest sollten Genossen Mikojan und Suslov fliegen.

Hier nach: Sovetskij Sojuz i vengerskij krizis 1956 goda. Dokumenty [Die Sowjetunion und die ungarische Krise von 1956. Dokumente], Moskva 1998, с. 356-357.

(Übersetzung aus dem Russ. von L. Antipow)


Aufzeichnungen von A. Novotny über die Sitzung des Präsidiums des CK der KPSS unter Beteiligung der Anführer der BKP, SED und KPČ im Zusammenhang mit den Ereignissen in Polen und Ungarn[ ]

24. Oktober 1956

Am 24.10.1956 nahm ich an der Sitzung des Präsidiums des CK der KPSS teil. Einladungen erhielten auch die Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Bulgarischen Kommunistischen Partei, der Ungarischen Partei der Werktätigen und der Rumänischen Arbeiterpartei, es kamen aber nur die Genossen Ulbricht, Grotewohl und Stoph aus der DDR und Živkov, Jugov und Damjanov aus Bulgarien.

Nachdem er die Sitzung eröffnet hatte, informierte der Genosse Chruščev das Präsidium über die Lage in Polen und Ungarn. Er teilte mit, dass das CK der KPSS ursprünglich beabsichtigt habe, die Bruderparteien über die Lage in Polen zu informieren und ebenso über die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen den Delegierten der Zentralkomitees der KPSS und der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP). Jedoch hätten zwischenzeitlich besorgniserregende Ereignisse in Ungarn stattgefunden und deshalb halte er es für notwendig, auch Informationen über die dortige Situation zu geben.

Hier kurz worüber er redete:

Unmittelbar nach den aus Polen eintreffenden ernsten Signalen, die davon Zeugnis ablegten, dass im CK der PVAP wichtige personelle Veränderungen vorbereitet werden, die Schlüsselpositionen betreffen, fasste das Präsidium des CK der KPSS den Beschluss, eine Delegation nach Polen zu entsenden.

Die Delegation des CK der KPSS führte Gespräche hauptsächlich mit den Genossen Gomulka, Cyrankiewicz, Jędrychowski und Ochab und ebenso mit dem Außenminister.

Alle diese Genossen, und besonders Genosse Gomulka, strebten danach, zu rechtfertigen, was in Polen vor sich geht. Sie versicherten der sowjetischen Parteidelegation, dass sich die gefassten Maßnahmen nicht nachteilig auf die Beziehungen Polens mit der Sowjetunion und der KPSS auswirken würden. Auf die Frage, warum solche grundlegenden Änderungen im Politbüro stattgefunden hätten, antwortete Genosse Gomulka, dass die Genossen, die nicht in das neue Politbüro gewählt worden seien, das Vertrauen der Parteimassen verloren hätten. Das beunruhigt die sowjetischen Genossen sehr, denn die KPSS kannte die Genossen, die aus dem Politbüro ausgeschieden sind, als alte, bewährte und der Sache des Sozialismus treu ergebene Revolutionäre. Zu ihnen gehört auch Genosse Rokossowski, der, tatsächlich, obwohl von der Abstammung her Pole, auf die sowjetische Staatsbürgerschaft bisher noch nicht verzichtet hat.

Zu der Zeit, als sich die Delegation des CK der KPSS in Polen befand, wurden dort einige Verlegungen sowjetischer Truppen vorgenommen, was Gomulka äußerst missgünstig aufnahm. Der Ton des Meinungsaustauschs zwischen den Delegationen artete von liebenswürdig bis zu offen grob aus. Gomulka erklärte wiederholt, dass sie nicht beabsichtigten, auf ihre Unabhängigkeit zu verzichten und niemandem erlauben würden, sich in ihre inneren Angelegenheiten einzumischen. Weiter unterstrich er, wenn die Parteiführung ihm anvertraut sein werde, er dann die Ordnung im Lande schnell herstellen könne. Die Vertreter der PVAP versuchten Argumente und Gründe anzuführen, die zur heutigen Situation geführt hätten, aber alles, was sie sagten, klang vollkommen nicht überzeugend und erschien konstruiert. Gomulka, beispielsweise, versuchte, der sowjetischen Delegation zu beweisen, welch ein großer Fehler es sei, dass in der polnischen Staatssicherheit 50 sowjetische Berater arbeiteten. Und dass es in der polnischen Armee so viele Generäle und höhere Offiziere gebe, die bis heute Bürger der UdSSR geblieben seien.

Weiter erwähnte er, dass Polen nach dem Krieg gezwungen worden sei, der Sowjetunion Kohle zu einem vergünstigten Preis zu liefern, was auch der Grund für die schwierige wirtschaftliche Lage sei. Genosse Chruščev unterstrich, dass sie auch schon früher den polnischen Genossen mehrfach an konkreten Beispielen bewiesen hätten, dass es keineswegs so sei.

Nach der Rückkehr der Delegation des CK der KPSS nach Moskau schickte das CK einen offiziellen Brief an das CK der PVAP, in dem mitgeteilt wurde, dass die Entscheidung, ob man die Berater und die Generäle mit sowjetischer Staatsangehörigkeit sofort oder nicht sofort in die Sowjetunion schicken solle, nur von der polnischen Partei abhänge.

Die KPSS lud eine Delegation der PVAP zu einer Besprechung in die Sowjetunion ein. Genosse Gomulka benachrichtigte am 23.10.1956 das CK der KPSS, dass er die Einladung annehme und nach dem 7.11.1956 komme. Gleichzeitig bat Genosse Gomulka den Genossen Chruščev anzuordnen, dass die sowjetischen Einheiten sofort an ihre Stationierungsorte zurückkehrten; der Genosse Chruščev versprach, das zu tun. Während des Telefongesprächs mit Genossen Gomulka entstand bei Genossen Chruščev der Eindruck, dass Genosse Gomulka trotz allem versucht, das Vertrauen des CK der KPSS zu erringen. Sie vereinbarten auch, dass in der allernächsten Zukunft der lange geplante Austausch der Delegationen zwischen den Zeitungen „Trybuna Ludu“ und „Pravda“ stattfinden solle.

Es ist bezeichnend, dass auf dem Plenum des CK der PVAP die Mehrheit der Redner für die Freundschaft mit der Sowjetunion und den Ländern der Volksdemokratie auftrat.

Bei dem CK der KPSS bildete sich die Meinung heraus, dass man in den Beziehungen mit Polen Nervosität und Hast vermeiden müsse. Es sei notwendig, den polnischen Genossen zu helfen, eine ausgewogene Parteilinie auszuarbeiten und alles im Interesse zu tun, dass die Beziehungen zwischen Polen und der UdSSR, und ebenso zwischen Polen und den anderen Ländern der Volksdemokratie sich erneut festigen würden.

Die polnische Wirtschaft befindet sich in einer katastrophalen Lage. Das Defizit an Getreide beträgt 900 000 Tonnen. Schlecht ist die Sache mit der Förderung von Kohle bestellt. Nach dem XX. Parteitag der KPSS wurden in Polen die gleichen sozialen Maßnahmen umgesetzt, wie in der Sowjetunion, obwohl sie dafür nicht über ausreichende materielle Ressourcen verfügten. Deshalb wandte sich der Genosse Ochab mit der Bitte um die Gewährung eines Kredits an die Delegation des CK der KPSS. Auf die Bemerkung des Genossen Chruščev, dass ihnen die USA einen Kredit geben könnten, antwortete er, dass Polen in Amerika um einen Kredit bitten würde, aber er bezweifle, dass sie ihn bekommen würden. Nach Meinung des Genossen Chruščev war die Antwort des Genossen Ochab nicht ernsthaft, unüberlegt.

Genosse Chruščev teilte mit, dass die DDR und die Tschechoslowakei sich an das CK der KPSS mit der Bitte gewandt hätten, das Problem der polnischen Kohle auf höchster Ebene zu lösen. Seiner Meinung nach wäre dies jetzt nicht zweckmäßig, da es nur Nervosität zwischen den Bruderparteien bringen und Streitigkeiten und Polemik in dieser Frage, die die Polen bei allem Wunsch nicht selber entscheiden könnten, provozieren würde.

In der Sowjetunion werde man den Auftritt des Genossen Gomulka nicht veröffentlichen, da er Kommentare erfordere, und diese würden zu weiteren Diskussionen führen, was unerwünscht sei. Man müsse Polen helfen. Die Sowjetunion sei einverstanden, ihm das notwendige Getreide zu liefern und alle Maßnahmen zu ergreifen, dass sie schon 1958, aber allerspätestens 1959, nicht von polnischer Kohle abhänge. Die Sowjetunion zeigt auch in der Kreditfrage offensichtlich Verständnis.

Dann, schon am Ende der Besprechung, nach der Diskussion, in deren Verlauf die Eingeladenen auftraten, fasste Genosse Ponomarenko die Nachrichten über das an diesem Tag stattgefundene Massenmeeting Warschauer Werktätiger zusammen. Auf dem Meeting, an dem 150 000 Menschen teilnahmen, trat Genosse Gomulka mit einer Rede auf.

Unter anderem sagte der Genosse Gomulka, dass das Zentralkomitee der PVAP einen Brief des CK der KPSS erhalten habe, in dem mitgeteilt werde, dass die Entscheidung der Frage nach den sowjetischen Spezialisten in der Staatssicherheit der polnischen Seite überlassen werde. Er sprach die Meinung aus, dass die Anwesenheit von sowjetischen Spezialisten in Polen zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Interessen Polens entspreche. Die Zuhörer nahmen seine Worte mit lauter Zustimmung auf.

Dann unterstrich er, dass die Anwesenheit sowjetischer Truppen in Polen notwendig sei, da es die NATO gebe und in Westdeutschland amerikanische Truppen stationiert seien. Das Meeting reagierte auch darauf mit stürmischem Beifall.

Er verurteilte die, die mit Hilfe demagogischer Losungen versuchten, das Vertrauen in die polnische Armee zu untergraben, die sich ausschließlich der polnischen Regierung und dem CK der PVAP unterordne.

Er rief die Versammelten auf, die Demonstration zu beenden und zur Arbeit zum Wohl des polnischen Volkes zurückzukehren.

Nach der Meinung des Genossen Chruščev macht die Rede des Genossen Gomulka Hoffnung in der Hinsicht, dass Polen Kurs aufgenommen habe zur Korrektur der sich entwickelt habenden unerwünschten Situation. Er bemerkte, dass es in der heutigen Zeit sehr leicht sei, einen Grund für einen Konflikt zu finden, aber dass es sehr schwer sei, irgendeinen Konflikt zu lösen.

Über die Lage in Ungarn

Der Genosse Chruščev teilte mit: er verstehe nicht, mit was sich die Genossen Gerö, Hegedüs und die übrigen beschäftigten. Es seien Signale eingetroffen, dass die Lage in Ungarn sehr schwer sei. Das habe jedoch die ungarischen Genossen, Gerö und Hegedüs, nicht dabei gestört, ihren Badeurlaub fortzusetzen. Als sie endlich nach Hause zurückgekehrt seien, hätten sie sogleich einen „Ausflug“ nach Jugoslawien veranstaltet.

Als der Genosse Chruščev am 23.10.1956 am Telefon mit dem Genossen Gerö sprach und ihn zu der Besprechung einlud, teilte dieser mit, dass die Lage in Budapest schwierig sei und er es deshalb vorzöge, nicht nach Moskau zu fahren. Als das Telefongespräch kaum beendet war, teilte Genosse Žukov dem Genossen Chruščev mit, dass Gerö den Militärattaché der sowjetischen Botschaft in Budapest darum gebeten habe, dass sowjetische Truppen sich einmischten und helfen sollten, mit der immer umfangreicheren, bisher noch nicht gekannte Ausmaße annehmenden Demonstration fertig zu werden. Das Präsidium des CK der KPSS gab keine Erlaubnis zur Einmischung, da die Bitte von Seiten der führenden ungarischen Funktionäre selbst dann nicht gekommen sei, als Genosse Gerö zuvor mit dem Genossen Chruščev telefoniert habe.

Kurz danach kam ein Anruf aus der sowjetischen Botschaft in Budapest: Die Lage nehme einen ausnehmend gefährlichen Charakter an, die Einmischung sowjetischer Truppen sei notwendig. Das Präsidium beauftragte den Genossen Chruščev, dies am Telefon mit Genossen Gerö zu erörtern.

Das wurde erledigt. Der Genosse Chruščev teilte dem Genossen Gerö mit, dass ihrer Bitte entsprochen werde, wenn die Regierung der Ungarischen Volksrepublik sie in schriftliche Form fasse. Gerö antwortete, dass er keine Möglichkeit habe, die Regierung zu versammeln. Dann schlug der Genosse Chruščev vor, dass Genosse Hegedüs als Vorsitzender des Ministerrats eine solche Bitte richten solle. Obwohl dies bisher nicht geschah, entwickelte sich die Situation derart, dass dem Genossen Žukov der Befehl gegeben wurde, Budapest mit sowjetischen Truppen, die auf dem Territorium Ungarns und in Užgorod stationiert sind, zu besetzen. Wegen des dichten Nebels gestaltete sich das Vorrücken der Truppen langsam und schwierig. Nach Budapest wurde ein Panzer entsandt, um zumindest den Schutz des Genossen Gerö sicherzustellen. Das Kampffahrzeug gelangte ohne die geringsten Probleme nach Budapest. Die restlichen sowjetischen Einheiten kamen erst am 24. Oktober 1956, um vier Uhr morgens in Budapest an, als das Plenum der Zentralen Führung (CR) der ungarischen Partei der Werktätigen (UPW) schon stattgefunden hatte.

Genosse Chruščev riet dem Genossen Gerö: man müsse es so machen, dass das Plenum der Zentralen Führung der UPW sich erst dann versammle, wenn die Demonstration niedergeschlagen sei. Wie sich herausstellte, lief es anders. Wie erwartet, wählte das Plenum ein neues Politbüro. Von den früheren Mitgliedern des Politbüros blieben folgende in ihm:

Apró,

Hegedüs,

Gerö,

Kadar,

Neue Mitglieder:

Imre Nagy,

Köböl (der Leiter der Organisationsabteilung der Zentralen Führung, der in der letzten Vergangenheit sehr schroff gegen das Politbüro auftrat),

Gáspár,

Szántó (Vorsitzender des Instituts für Kulturbeziehungen mit dem Ausland),

Marosán (verbüßte eine Haftstrafe, ist aber ein guter Genosse),

Kiss (Vorsitzender der Zentralen Kontrollkommission),

Kállai (Leiter der Kulturabteilung der Zentralen Führung der UPW).

Kandidaten zur Mitgliedschaft im Politbüro:

Losonczy (Ein Journalist, der am aktivsten gegen die Parteiführung aufgetreten war),

Rónai (Vorsitzender der Staatsversammlung).

Im neuen Politbüro waren drei Personen, die man früher Repressionen unterworfen, aber jetzt rehabilitiert hatte. Von den früheren Mitgliedern wurden folgende nicht wieder gewählt:

Hidas, Szalai, Mekis, Kovács, Révai, Ács, Bata (Kandidat), Piros.

Mitglieder des Sekretariats:

Gerö: Erster Sekretär,

Kádár, Donáth (Direktor des Instituts für Wirtschaft), Köböl, Kállai.

Drei von ihnen waren früher Repressionen unterworfen worden. Von den früheren Mitgliedern des Sekretariats wurden folgende nicht wieder gewählt:

Szalai, Egri, Vég, Kovács.

Zum Regierungschef wurde Imre Nagy gewählt, zum ersten Stellvertreter Hegedüs.

Am Abend des 24.10.1956 gab es schon keine Demonstrationen in Budapest mehr. Im Gebiet des Donauufers sammeln sich einige Gruppen von Banditen, 15-20 Personen jeweils, mit Pistolen und anderen Waffen, die sie bei Soldaten erbeutet haben. Sie leisten stellenweise an den Straßenkreuzungen, von Dächern und Balkonen Widerstand. An einigen Straßen wurden Barrikaden errichtet. Die Banditen eroberten vorübergehend zwei Bahnhöfe und eine der Rundfunkstationen. Die Banditen versuchten, das Stalindenkmal zu stürzen, aber das gelang ihnen nicht. Dann brachten sie ein Schweißgerät, mit seiner Hilfe zerschnitten sie die Statue und brachten sie weg.

Sehr gut halten sich die Abteilungen für den Schutz der inneren Ordnung; in ihren Reihen gab es die meisten Opfer: 25 Getötete und 50 Verletzte. Es wurde ebenfalls ein sowjetischer Offizier getötet und 12 Soldaten verletzt. Die Unruhen beschränken sich auf das Gebiet von Budapest; in allen übrigen Städten und Dörfern herrscht Ruhe. Die Arbeiter der Fabrik in Csepel verteidigen sich mit bloßen Händen gegen die bewaffneten Banditen.

In Ungarn wurde eine Regierungsverordnung ausgegeben, nach der ein operatives Komitee aus fünf Personen zur Niederschlagung des Aufstands gebildet wurde. Seine Mitglieder: Bata, Piros, Kovács, Emerich[1] und Zoltán Vas, der in der Vergangenheit äußerst aktiv gegen die Führung der UPW aufgetreten war, jetzt jedoch mit großer Energie den Widerstand gegen die Banditen organisiert. Das Komitee besteht aus Personen, die nicht ins Politbüro gewählt worden sind.

Morgens am 24.10.1956 trat Imre Nagy im Radio mit einer Rede auf. Er rief die Bevölkerung zur Aufrechterhaltung der Ordnung auf und unterschrieb einen Befehl über die Bildung außerordentlicher Militärgerichte, denen das Recht verliehen wurde, an Ort und Stelle jede beliebige Person zu verurteilen, die den Behörden Widerstand leistet. Unter den Banditen gibt es Gespräche, dass Nagy die Aufständischen verraten habe.

Etwas später hielt Nagy noch eine weitere Rede in demselben Sinne. Unter anderem teilte er mit, dass die Regierung der Ungarischen Volksrepublik die sowjetischen Einheiten nach Budapest eingeladen habe.

In seinem dritten Radioauftritt heute sagte er, dass wenn die Studenten eine gute Sache begonnen hätten, dann hätten Banditen dies ausgenutzt, um Aufruhr und Schießereien zu stiften. Er rief alle dazu auf, die Ordnung zu wahren und bis 13 Uhr die Waffen niederzulegen.

Entsprechend dem Beschluss des Präsidiums des CK der KPdSU wurde heute Morgen eine Delegation in folgender Zusammensetzung nach Ungarn entsandt:

Mikojan, Suslov, Serov.

Während noch die Besprechung andauerte, informierten die genannten Genossen das Präsidium telefonisch darüber, wie sich die Lage entwickle. Sie teilten mit, dass die Genossen Mikojan und Suslov dem Plenum der Zentralen Führung beigewohnt hätten. Die Lage sei nicht so katastrophal, wie sie die ungarischen Genossen und der sowjetische Botschafter darstellten. In Budapest sei es mehr oder weniger ruhig. Der Gegner schieße nur an vereinzelten Orten von den Dächern und Balkonen. Die Kräfte für den Schutz der inneren Ordnung antworteten auf jeden Schuss entschlossen, was den Anschein von Kampfhandlungen erwecke. Gegen Morgen, so könne man annehmen, werde die Ordnung wiederhergestellt sein. Die sowjetische Botschaft habe die Sicherheit ihres Gebäudes gewährleistet, indem sie es mit 30 Panzern umstellt habe.

In der ungarischen Führung, sowohl in der Partei als auch in der Regierung, werde eine vollständige Einheit der Ansichten gewahrt.

Nagy handele kühn und entschieden und unterstreiche ständig, dass er und Gerö keine Meinungsverschiedenheiten hätten. Gerö selbst habe den sowjetischen Genossen gesagt, dass einige gegen seine Wahl zum ersten Sekretär protestierten. Nagy habe unterstrichen, dass niemand in der CR sich gegen die Person von Gerö ausgesprochen habe, das würden nur einzelne isolierte Individuen tun.

In Budapest seien ungefähr 450 Personen verhaftet worden. Auf die Frage des Genossen Ulbricht, ob man wisse, wer den Aufstand anführe, antwortete Genosse Chruščev, dass sich Gerüchten zufolge der Stab der Aufständischen im Hotel „Astoria“ befunden habe, sowjetische Truppen hätten das Hotel schon besetzt. Nach allem zu urteilen, hätten Schriftsteller den Boden für den Putsch bereitet und Studenten sie unterstützt. Die Bevölkerung verhalte sich im Großen und Ganzen passiv, sie zeige aber keine Feindseligkeit gegenüber der Sowjetunion.

Genosse Chruščev schlug vor, die Mitteilungen über die Vorfälle in Ungarn und ihre Bewertung nicht in der Presse zu veröffentlichen, solange wir die Gründe, die die Vorfälle hervorgerufen hätten, nicht vollständig geklärt hätten.

In der Diskussion traten die anwesenden Vertreter der Bruderparteien auf. Alle drückten ihre Zustimmung zu den Maßnahmen, die das Präsidium des CK der KPdSU ergriffen hatte, aus. Genosse Ulbricht unterstrich in seinem Auftritt (45 Minuten), dass seiner Meinung nach eine solche Lage möglich geworden sei, weil wir nicht rechtzeitig den ideologischen Kampf mit den sich in Polen und Ungarn zu verbreiten beginnenden falschen Ansichten entfalteten. Er ist der Meinung, dass es die Aufgabe der einzelnen Parteien sei, in der Presse auf bestimmte falsche Ansichten zu reagieren.

Genosse Chruščev schlug vor, diese Angelegenheiten tiefer zu durchdenken. Wir müssten uns vor Augen führen, dass wir nicht in der Zeit der Komintern lebten, als eine einzige Partei an der Macht gewesen sei. Wenn wir heute auf die Idee kämen zu kommandieren, rufe dies nur unnötiges Chaos hervor. Unsere propagandistische Arbeit müssten wir in jeder Partei führen, aber nicht zulassen, dass zwischen Bruderparteien Streitigkeiten entstünden, da dies ein Streit zwischen Nationen sein werde. Das Plenum des CK der KPSS, das im Dezember stattfinde, beschäftige sich mit ideologischen Fragen und etwas später mit der Frage der Hebung des Lebensstandards, vor allem der Beschleunigung des Baus von Wohnraum, da dies eine der wichtigsten Bedingungen der Hebung des Lebensstandards sei. Hier sei eine große Geduld notwendig, das zeige der kürzliche Vorfall in Saporoschje: Dort weigerten sich 200 Personen zu arbeiten, deswegen, weil die Leitung der Fabrik, sowohl die der Partei als auch die der Gewerkschaft und der Direktor, keinen Finger gerührt hätten, damit die Arbeiter nicht zu äußersten Maßnahmen greifen mussten. Weshalb streikten die Arbeiter: weil ihnen bestimmte ideologische Fragen nicht erklärt wurden oder vielleicht, weil sie gegen die sowjetische Gesellschaftsordnung sind? Nein, weil wichtige wirtschaftliche und soziale Fragen nicht gelöst wurden. Die ideologische Arbeit als solche gibt nichts, wenn wir keinen Anstieg des Lebensstandards sicherstellen. Nicht zufällig fanden die Unruhen in Ungarn und Polen statt und nicht in der Tschechoslowakei. Das erklärt sich dadurch, dass in der Tschechoslowakei der Lebensstandard unvergleichlich höher ist. In der Sowjetunion wurden mehr als 10 000 Parteimitglieder rehabilitiert und mehr als eine Million Menschen aus den Gefängnissen befreit. Diese Leute hegen keinen Groll gegen uns, weil sie sehen, dass wir viel für die Hebung des Lebensstandards in unserem Land getan haben. Die Menschen bei uns hören BBC und das Radio Freies Europa. Aber wenn der Magen eines Menschen voll ist, dann wird er nicht auf die Widersacher hören.

Man muss das Niveau der ideologischen und propagandistischen Arbeit erhöhen, man muss die Qualität der Arbeit zur Führung der Wirtschaft von Seiten der Partei und des Staatsapparats verbessern.

Sovetskij Sojuz i vengerskij krizis 1956 goda. Dokumenty [Die Sowjetunion und die ungarische Krise 1956. Dokumente], Moskau 1998, S. 359-365, Online. Aus dem Russischen[2] von Georg Wurzer.

  1. So im Dokument, vermutlich: Imre Mezö.
  2. Der hier übersetzte Text ist selbst eine Übersetzung der ungarischen Version einer Notiz aus dem ehem. Archiv des CK der KPČ in Prag (UVS KSC, 07/16 fond).

Протокольная запись заседания Президиума ЦК КПСС[ ]

23 октября 1956 г.

л. 4. Присутствуют: Булганин, Каганович, Микоян, Молотов, Первухин, Сабуров, Хрущев, Суслов, Брежнев, Жуков, Фурцева, Шепилов.

O положении в Будапеште и в целом в Венгрии.

(Тт. Жуков, Булганин, Хрущев)

Информация т. Жукова.

Демонстрация 100 тыс. в Будапеште. Подожжена радиостанция. В Дебрецене заняты здания обкома и МВД.

т. Хрущев высказывается за ввод войск в Будапешт.

т. Булганин считает предложение т. Хрущева правильным – ввести войска.

т. Микоян: Без Надя не овладеть движением, дешевле и нам. Высказывает сомнение относительно ввода войск. Что мы теряем? Руками самих венгров наведем порядок. Введем войска, попортим себе дело. Политические меры попробовать, а потом войска вводить.

т. Молотов – руками Надя Венгрия расшатывается. За ввод войск.

т. Каганович – идет свержение правительства. Сравнения с Польшей нет. За ввод войск.

т. Первухин – надо ввести войска.

т. Жуков – разница есть с Польшей. Надо ввести войска. Выехать одному из членов Президиума ЦК. Объявить военное положение в стране, ввести комендантский час.

т. Суслов – обстановка от Польши отличная. Надо ввести войска.

т. Сабуров – надо ввести войска для поддержания порядка.

т. Шепилов – за ввод войск.

т. Кириченко – за ввод войск.

Направить в Будапешт тт. Малинина и Серова.

т. Хрущев – Надя привлечь к политической деятельности. Но пока председателем [правительства] не делать. В Будапешт вылететь тт. Микояну, Суслову.

Советский Союз и венгерский кризис 1956 года. Документы, Москва 1998, с. 356-357.


Записка А. Новотного о заседании Президиума ЦК КПСС с участием руководителей БКП, СЕПГ и КПЧ в связи с событиями в Польше и Венгрии[ ]

24 октября 1956 г.

24.Х.1956 г. я участвовал в заседании Президиума ЦК КПСС. Приглашения получили также Центральные Комитеты Социалистической единой партии Германии, Болгарской коммунистической партии, Венгерской партии трудящихся и Румынской рабочей партии, но приехали лишь товарищи Ульбрихт, Гротеволь и Штоф из ГДР и Живков, Югов и Дамянов из Болгарии.

Открывая заседание, товарищ Хрущев проинформировал Президиум о ситуации в Польше и Венгрии. Он сообщил, что первоначально Президиум ЦК КПСС собирался проинформировать братские партии о положении в Польше, а также о результатах переговоров между делегациями Центральных Комитетов КПСС и ПОРП. Однако за это время произошли тревожные события в Венгрии, и потому он считает необходимым дать информацию и о тамошней ситуации.

Вот вкратце о чем он говорил:

Вслед за поступившими из Польши серьезными сигналами, которые свидетельствовали, что в ЦК ПОРП готовятся важные кадровые перестановки, касающиеся ключевых постов, Президиум ЦК КПСС принял решение направить в Польшу делегацию.

Делегация ЦК КПСС вела переговоры главным образом с товарищами Гомулкой, Циранкевичем, Ендрыховским и Охабом, а также с министром иностранных дел.

Все эти товарищи, а особенно товарищ Гомулка, старались оправдать то, что происходит в Польше. Они заверили советскую партийную делегацию, что принимаемые меры не скажутся отрицательно на отношениях Польши с Советским Союзом и КПСС. На вопрос, почему произошли такие кардинальные изменения в Политбюро, товарищ Гомулка ответил, что те товарищи, которых не избрали в новое Политбюро, утратили доверие партийных масс. Это очень беспокоит советских товарищей, ибо КПСС знала товарищей, вышедших из Политбюро, как старых, проверенных, верных делу социализма революционеров. К ним относится и товарищ Рокоссовский, который, правда, поляк по национальности, но от советского гражданства все еще не отказался.

В то время, когда делегация ЦК КПСС находилась в Польше, там были произведены некоторые передвижения советских войск, что Гомулка воспринял крайне неблагожелательно. Тон, в котором происходил обмен мнениями между делегациями, доходил от любезного до откровенно грубого. Гомулка неоднократно заявлял, что они не собираются отказываться от независимости и никому не позволят вмешиваться в их внутренние дела. Далее он подчеркивал, что если руководство партией будет доверено ему, он сумеет быстро навести порядок в стране. Представители ПОРП пытались привести аргументы и причины, которые привели к нынешней ситуации, но все, что они говорили, звучало весьма неубедительно и выглядело надуманным. Гомулка, например, старался доказать советской делегации, какая это большая ошибка, что в польской госбезопасности работают 50 советских советников. И что в польской армии много таких генералов и старших офицеров, которые до сих пор остаются гражданами СССР.

Далее он упомянул, что после войны Польша вынуждена была поставлять Советскому Союзу уголь по заниженной цене, что и стало причиной тяжелого экономического положения. Товарищ Хрущев подчеркнул, что они и раньше неоднократно доказывали польским товарищам на конкретных примерах, что это вовсе не так.

После возвращения делегации ЦК КПСС в Москву ЦК направил ЦК ПОРП официальное письмо, сообщив, что решение, сразу ли отослать в Советский Союз советников и генералов с советским гражданством или не сразу, зависит лишь от польской партии.

КПСС пригласила в Советский Союз на совещание делегацию ПОРП. Товарищ Гомулка 23.Х.1956 г. известил ЦК КПСС, что приглашение принимает и приедет после 7.XI.1956 г. Одновременно товарищ Гомулка попросил товарища Хрущева распорядиться, чтобы советские части немедленно возвратились в места своей дислокации; товарищ Хрущев пообещал сделать это. Во время телефонного разговора с товарищем Гомулкой у товарища Хрущева создалось впечатление, что товарищ Гомулка попытается все же завоевать доверие ЦК КПСС. Они также договорились, что в ближайшем будущем состоится давно планируемый обмен делегациями между газетами "Трибуна люду" и "Правда".

Характерно, что на Пленуме ЦК ПОРП большинство ораторов выступало за дружбу с Советским Союзом и странами народной демократии.

У ЦК КПСС сложилось мнение, что в отношениях с Польшей следует избегать нервозности и торопливости. Надо помочь польским товарищам выработать уравновешенную партийную линию и все сделать в интересах того, чтобы связи между Польшей и СССР, а также между Польшей и другими странами народной демократии, снова упрочились.

Экономика Польши находится в катастрофической ситуации. Дефицит зерна составляет 900 000 тонн. Плохо обстоит дело и с добычей угля. После ХХ съезда КПСС в Польше осуществили такие же социальные мероприятия, как и в Советском Союзе, хотя для этого они не обладали достаточными материальными ресурсами. Поэтому товарищ Охаб обратился к делегации ЦК КПСС с просьбой о предоставлении кредита. На замечание товарища Хрущева, что кредит им могут предоставить США, он ответил, что Польша попросила бы кредит у Америки, но сомневается, что получит его. По мнению товарища Хрущева, ответ товарища Охаба был несерьезным, необдуманным.

Товарищ Хрущев сообщил, что ГДР и Чехословакия обратились к ЦК КПСС с просьбой на самом высоком уровне решить проблему польского угля. По eгo мнению, сейчас это было бы нецелесообразно, так как только внесло бы нервозность и спровоцировало между братскими партиями споры и полемику по этому вопросу, который сами поляки при всем желании не могут решить.

В Советском Союзе выступление товарища Гомулки не станут публиковать, так как оно требует комментариев, а они повели бы к дальнейшим дискуссиям, что нежелательно. Польше надо помочь. Советский Союз согласен поставить ей необходимое зерно и примет все меры, чтобы уже в 1958 г., но самое позднее в 1959-м, не зависеть от польского угля. Советский Союз, очевидно, проявит понимание и в вопросе о кредите.

Потом, еще до конца совещания, после дискуссии, в ходе которой выступили приглашенные, товарищ Пономаренко подытожил известия о прошедшем в тот день массовом митинге варшавских трудящихся. На митинге, в котором приняли участие более 150 000 человек, выстyпил с речью товарищ Гомулка.

Среди прочего товарищ Гомулка сказал, что Центральный Комитет ПОРП получил письмо ЦК КПСС, в котором сообщается, что вопрос о советских специалистах по государственной безопасности предоставляется решить польской стороне. Он высказал мнение, что присутствие в Польше советских специалистов отвечает в данный момент интересам Польши. Аудитория встретила его слова с шумным одобрением.

Затем он подчеркнул, что присутствие советских войск в Польше необходимо потому, что существует НАТО и в Западной Германии размещены американские войска. Митинг и на это отреагировал бурными аплодисментами.

Он выразил осуждение в адрес тех, кто с помощью демагогических лозунгов пытается подорвать доверие к польской армии, которая подчиняется исключительно польскому правительству и ЦК ПОРП.

Он призвал собравшихся закончить демонстрацию и вернуться к труду на благо польского народа.

По мнению товарища Хрущева, эта речь товарища Гомулки обнадеживает в том отношении, что Польша взяла курс на исправление сложившейся нежелательной ситуации. Он заметил, что в наше время очень легко найти причину для конфликта, а вот разрешить любой конфликт – очень трудно.

О положении в Венгрии

Товарищ Хрущев сообщил: он не понимает, чем заняты товарищи Герё, Хеrедюш и прочие. Поступили сигналы о том, что ситyация в Венгрии очень тяжелая. Это однако не помешало венгерским товарищам, Герё и Хегедюшу, продолжать морские купания. А вернувшись наконец домой, они тyт же устроили "экскурсию" в Югославию.

Когда товарищ Хрущев 23.Х.1956 г. говорил по телефону с товарищем Герё, приглашая его на совещание, тот сообщил ему, что в Будапеште обстановка сложная и потому он предпочел бы не ездить в Москву. Едва закончился телефонный разговор, товарищ Жукoв сообщил товарищу Хрущеву, что Герё попросил военного атташе посольства СССР в Будапеште, чтобы советские части вмешались и помогли справиться со все более многолюдной, принявшей невиданные до сих пор масштабы демонстрацией. Президиум ЦК KПCC не дал разрешения на вмешательство, так как просьба об этом со стороны ведущих венгeрских фyнкционеров не прозвучала даже тогда, когда товарищ Герё перед этим говорил с товарищем Хрущевым.

Вскоре после этого позвонили из советского посольства в Будапеште: ситуация принимает исключительно опасный характер, необходимо вмешательство советских частей. Президиум поручил товарищу Хрущеву обсудить это по телефону с товарищем Герё.

Это было сделано. Товарищ Хрущев сообщил товарищу Герё, что их просьба будет удовлетворена, если правительтсво Венгерской Народной Республики оформит ее в письменном виде. Герё ответил, что у него нет возможности собрать правительство. Тогда товарищ Хрущев предложил, чтобы с такой просьбой обратился товарищ Хегедюш как председатель Совета Министров. Хотя этого до сих пор не произошло, ситyация сложилась такая, что товарищу Жукову был отдан приказ о занятии Будапешта советскими воинскими частями, расположенными на территории Венгрии и в Ужгороде. Из-за густого тумана продвижение частeй проходило медленно и трудно. В Будапешт послали один танк, чтобы обеспечить, по крайней мере, защиту товарища Герё. Боевая машина добралась до Будапешта без малейших трудностей. Остальные советские части прибыли в Будапешт лишь 24 октября 1956 г., в 4 часа утра, когда Пленум Центрального Руководства Венгерской партии трудящихся уже состоялся.

Товарищ Хрущев советовал товарищу Герё: надо сделать так, чтобы Пленум Центрального Руководства ВПТ собрался лишь после того, как будет подавлена демонстрация. Как выяснилось, произошло по-другому. Как и ожидалось, Пленум избрал новое Политбюро. Из прежних членов Политбюро в нем остались следующие:

Апро,

Хегедюш,

Герё,

Кадар.

Новые члены:

Имре Надь,

Кёбёл (заведующий орготделом ЦР, который в недавнем прошлом очень резко выстyпал против Политбюро),

Гашпар,

Санто (председатель Института культyрных связей с заграницей),

Марошан (отбывал заключение, но хороший товарищ),

Кишш (председатель ЦКК),

Каллаи (заведующий отделом культуры ЦР ВПТ).

Кандидаты в члены Политбюро:

Лошонци (журналист, который самым активным образом выстyпал против партийного руководства),

Ронаи (председатель Государственного Собрания).

В новом Политбюро оказались три человека, которых в прошлом репрессировали, а теперь реабилитировали. Из прежних членов не были вновь избраны следующие:

Хидаш, Салаи, Мекиш, Ковач, Реваи, Ач, Бата (кандидат), Пирош.

Члены Секретариата:

Герё – первый секретарь,

Кадар, Донат (директор Института Экономики), Кёбёл, Каллаи.

Трое из них в прошлом подвергались репрессиям. Из прежних членов Секретариата не были вновь избраны следующие:

Салаи, Эгри, Вег, Ковач.

Председателем правительства избрали Имре Надя, первым заместителем председателя – Хегедюша.

Вечером 24.Х.1956 г. демонстраций в Будапеште уже не было. В районе набережной Дуная собирается несколько групп бандитов, человек по 15-20, с пистолетами и другим оружием, захваченным у солдат. Сопротивление оказывают кое-где на перекрестках, с крыш и балконов. На некоторых улицах построены баррикады. Бандиты временно захватили два вокзала и одну из радиостанций. Бандиты пытались свалить монумент Сталина, но это им не удалось. Тогда они привезли автоген, с eгo помощью разрезали статyю и увезли.

Очень хорошо держатся отряды охраны внутреннего порядка; в их рядах больше всего жертв: 25 убитых и 50 раненых. Убит также один советский офицер и 12 солдат ранены. Беспорядки ограничиваются территорией Будапешта; во всех прочих городах и селах царит спокойствие. Рабочие Чепельского завода обороняются от вооруженных бандитов голыми руками.

В Венгрии издано правительственное распоряжение, в соответствии с которым сформирован оперативный комитет из пяти человек по подавлению восстания. Его члены: Бата, Пирош, Ковач, Эмерих и Золтан Ваш, который в прошлом весьма активно выстyпал против рукoводства ВПТ, теперь же с большой решительностью организует отпор бандитам. Комитет состоит из лиц, которые не были избраны в Политбюро.

Утром 24.Х.1956 г. Имре Надь выстyпил по радио с речью. Он призвал население к соблюдению порядка, подписал приказ о создании чрезвычайных военных судов, которые наделены правом на месте выносить приговор любому лицу, оказывающему сопротивление власти. Среди бандитов ходят разговоры, что Надь предал восставших.

Немного позже Надь произнес еще одну речь в том же духе. Среди прочего он сообщил, что советские воинские части в Будапешт пригласило правительство Венгeрской Народной Республики.

В третьем сегодняшнем радиовыступлении он сказал, что если стyденты начали хорошее дело, то бандиты воспользовались этим, чтобы вызвать смутy и стрельбу. Он призвал всех соблюдать порядок и до 13 часов сложить оружие.

В соответствии с решением Президиума ЦК КПСС сегодня утром в Венгрию направилась делегация в следующем составе:

Микоян, Суслов, Серов.

Пока длилось совещание, упомянутые товарищи по телефону информировали Президиум о том, как развивается ситуация. Они сообщили, что товарищи Микоян и Суслов присутствовали на пленуме Центрального Руководства. Положение не столь катастрофично, как его изображают венгерские товарищи и советский посол. В Будапеште более или менее спокойно. Противник лишь в отдельных местах стреляет с крыш и балконов. Силы охраны внутреннего порядка решительно отвечают на каждый выстрел, что создает видимость боевых действий. К утру, надо полагать, порядок будет восстановлен. Советское посольство обеспечило безопасность своего здания, окружив его 30 танками.

В венгерском руководстве, как по партийной линии, так и в правительстве, сохраняется полное единство взглядов.

Надь действует смело и решительно, постоянно подчеркивая, что у них с Герё нет разногласий. Сам Герё сказал советским товарищам, что некоторые протестyют против его избрания первым секретарем. Надь подчеркнул, что никто в ЦР не возражал против личности Герё, это делают только отдельные изолированные индивиды.

В Будапеште арестовано около 450 человек. На вопрос товарища Ульбрихта, известно ли, кто руководит восстанием, товарищ Хрущев ответил, что, по слухам, штаб мятежников находился в гостинице "Астория"; советские части уже заняли гостиницу. Судя по всему, почву для путча подготовили писатели, а студенты их поддержали. Население в общем и целом ведет себя пассивно, но враждебности по отношению к Советскому Союзу не проявляет.

Товарищ Хрущев предложил, чтобы сообщения о событиях в Венгрии и их оценка не публиковались в печати, пока мы полностью не выясним причины, вызвавшие события.

В дискуссии выступили присутствующие представители братских партий. Все выразили согласие с мерами, принятыми Президиумом ЦК КПСС. Товарищ Ульбрихт в своем выстyплении (45 минут) подчеркнул, что, по его мнению, подобное положение стало возможным потому, что мы вовремя не развернули идеологическую борьбу против неправильных взглядов, которые стали распространяться в Польше и Венгрии. Он считает, реагировать в печати на определенные неверные взгляды – задача отдельных партий.

Товарищ Хрущев предложил более глубоко продумать эти вещи. Мы должны осознать, что живем не во времена Коминтерна, когда у власти была одна-единственная партия. Если мы и сегодня вздумаем командовать, это лишь вызовет ненужный хаос. Нашу пропагандистскую paбoтy нужно вести в каждой партии, но нельзя допускать, чтобы споры возникали между братскими партиями, так как это будет спор между нациями. Пленум ЦK КПСС, который состоится в декабре, займется идеологическими вопросами, а немного позже – вопросом подъема жизненного уровня, прежде всего ускоренным строительством жилья, так как это – одно из важнейших условий подъема жизненного уровня. Тут необходимо огромное терпение, в чем лишний раз убеждает недавний случай в Запорожье: там 200 человек отказались работать, причем по той причине, что руководство завода – и партийное, и профсоюзное, и директор – пальцем не пошевелили для того, чтобы рабочим не пришлось прибегать к крайним мерам. Почему забастовали рабочие: потому, что не прояснены определенные идеологические вопросы, или, может быть, потому, что они против советского строя? Нет: потому, что нерешенными остались важные хозяйственные и социальные вопросы. Идеологическая работа сама по себе ничего не даст, если мы не обеспечим подъем жизненного уровня. Не случайно же беспорядки произошли в Венгрии и Польше, а не в Чехословакии. Объясняется это тем, что в Чехословакии жизненный уровень несравнимо выше. В Советском Союзе реабилитированы более 10 000 членов партии, и более миллиона людей освобождены из тюрем. Эти люди не питают к нам зла, так как видят, что мы много сделали для подъема жизненного уровня в нашей стране. Люди у нас слушают Би-Би-Си и Свободную Европу. Но если живот у человека набит, он не станет прислушиваться к недругам.

Hyжно повышать уровень идеологической и пропагандистской работы, нужно улучшать качество работы по управлению хозяйством со стороны партии и государственного аппарата.

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