Lev Kamenevs Notizen über sein Gespräch mit Nikolaj Bucharin

Aus 1000 Schlüsseldokumente
Wechseln zu: Navigation, Suche


Lev Kamenevs Notizen über sein Gespräch mit Nikolaj BucharinЗапись Льва Каменева о его беседе с Николаем Бухариным
11. Juli 1928
июль 11, 1928
0032 kam 01.jpg

Die Aufzeichnung der Unterredung zwischen Bucharin und Kamenev vom 11. Juli 1928, die im Januar 1929 veröffentlicht wurde, wurde ein Dokument, das Bucharin und seine Genossen von der „Rechtsabweichung“ kompromittierte, was den Sieg Stalins über seine gemäßigten Opponenten erleichterte. Dieses Dokument charakterisiert die Beziehungen, die sich in der Leitung der VKP(b) in den Jahren der Krise der Neuen Ökonomischen Politik (NĖP) entwickelten.

Запись беседы Бухарина и Каменева 11 июля 1928 г., опубликованная в январе 1929 г., стала документом, скомпрометировавшим Бухарина и его товарищей по «правому уклону», что облегчило победу Сталина над своими умеренными оппонентами. Этот документ характеризует отношения, сложившиеся в руководстве ВКП(б) в период кризиса Новой экономической политики (НЭП).

von: Aleksandr Šubin, 2011 (aktualisiert 2024)


Zu Beginn des Jahres 1928, mit der Krise der Getreidebeschaffung, verschärften sich im Politbüro des CK der VKP(b) die Gegensätze zwischen den Anhängern von Iosif Stalin und den Anhängern einer Fortsetzung der Politik der NĖP, Nikolaj Bucharin, Aleksej Rykov und Michail Tomskij und anderen (im Weiteren: die „Rechtsabweichung“). Unter den Bedingungen der Krise beschloss Stalin, einige Rezepte der gerade erst zerschlagenen „linken Opposition“ zu übernehmen und den Druck auf die Bauernschaft massiv zu verschärfen, um die Nahrungsmittel mit außerökonomischen Methoden zu erhalten.

Einstweilen war die Lage instabil, die Linken konnten auf den Ausgang des Kampfes der Fraktionen Stalins und Bucharins Einfluss nehmen. Die Opposition war trotz allem eine wichtige Kraft geblieben, die über Hunderte erfahrener Agitatoren und Organisatoren verfügte, die der stalinistischen Fraktion so fehlten. Die Oppositionellen fuhren fort, Flugblätter zu verbreiten, in denen sie gegen die Repressionen und den rechtsgerichteten Kurs protestierten. Ein beträchtlicher Teil der Parteiaktivisten sympathisierte im Geheimen mit Lev Trockij und anderen Linken. Auch unter den Arbeitern blieb das Interesse an den Trotzkisten wach. Am 1. Oktober 1928 verbreiteten die Trotzkisten mehr als 400 Flugblätter in Leningrad (ein Teil wurde in Moskau gedruckt), die in den Fabriken sofort weggingen. Ein Anhänger von Zinov`ev und Kamenev teilte seinen Anführern über die Lage in Leningrad Mitte 1928 mit: „Die Flugblätter der Trotzkisten lesen sie gerne, sie wissen, wer sie verbreitet, aber sie verraten das nicht, versuchen es zu verbergen und erklären zur gleichen Zeit, dass es in den Flugblättern viel Wahres gebe, aber wir warten, mit den Trotzkisten zu gehen“.

Die Oppositionellen hielten ihre Verbannung für zeitweilig und suchten aktiv Wege der Rückkehr: „Uns der Gewalt beugend, verlassen wir die Orte unsere Arbeit in der Partei und den Sowjets für eine sinn- und ziellose Verbannung. Wir zweifeln nicht eine Minute daran, dass jeder von uns nicht nur von der Partei noch gebraucht wird, sondern seinen Platz in ihren Reihen in den Stunden der bevorstehenden großen Kämpfe einnehmen wird“, wurde in einem Brief an den Kongress der Komintern gesagt, auf den sich die Anführer der Opposition einigen konnten, ungeachtet dessen, dass sie Tausende der Kilometer Turkestans, Sibiriens und des europäischen Nordens trennten.

Lev Kamenev und Aleksandr Zinov`ev „bekannten ihre Fehler“ im Unterschied zu Trockij und baten um ihre Rückkehr in die Partei. Sie glaubten, dass sie unter den Umständen der Krise der NĖP von Stalin nicht so sehr das Bekenntnis seiner früheren „rechten“ Fehler erlangen sollten, sondern, im Gegenteil, den neuen „linken“ Kurs unterstützen. Mehr noch, Zinov`ev und Kamenev fürchteten, dass die Krise des kommunistischen Regimes zu seinem Sturz führen konnte, was eine Niederlage sowohl für Stalin wie auch für die „Linken“ und die „Rechten“ bedeutet hätte. Kamenev sagte über Trockij, er „werde in Alma-Ata sitzen, bis man ihm einen Eilzug schickt, aber wenn man diesen Zug schickt, wird die Lage im Land schon so sein, dass Kerenskij vor der Tür steht…“. Die Erfahrung des Jahres 1917, die für die Anführer der VKP(b) die wichtigste in ihrem Leben war, legte nahe, dass die Unzufriedenheit der Massen sehr schnell zu grundlegenden politischen Veränderungen führen konnte. Wir wissen, dass 1930-1933 in der UdSSR wirklich eine soziale Katastrophe zum Ausbruch kam, die die Anführer der Opposition befürchteten, obwohl sich ihre Ergebnisse als nicht so verheerend für das kommunistische Regime erwiesen.

In den Worten von Kamenev über den „Zug“ ist der Unterschied seiner Position zur Linie Trockijs gut sichtbar. Die Trotzkisten waren bereit, in die Partei zurückzukehren, nachdem deren Anführer anerkannt hatten, dass die Linken recht hatten. Zinov`ev und Kamenev glaubten, dass man nicht warten könne und den sich abzeichnenden linken Umschwung von innen unterstützen sollte.

Kamenev wurde im Juni 1928 wieder in die Partei aufgenommen und dann zum Leiter der wissenschaftlich-technischen Verwaltung des VSNCh (Obersten Sowjets für Volkswirtschaft) ernannt. Zinov`ev, der auch wieder in die Partei aufgenommen wurde, wurde Rektor der Universität Kazan‘ und dann Mitglied der Redaktion des theoretischen Organs der VKP(b), Bol`ševik, und arbeitete in der Pravda mit. Im Juni 1928 begann die Aufnahme von früher ausgeschlossenen Zinov`ev-Anhängern in die Partei, die übrigens fortfuhren bei Zinov`ev „um Rat“ zu fragen und damit die geheime Loyalität zur Fraktionsdisziplin bekräftigten. Ihre Anhänger arbeiteten an der Wiederherstellung der Positionen dieser Gruppe in den Organisationen der Partei: „Uns behandelt man gut. Vorwürfe, dass wir das Gesicht verloren hätten u.ä. gibt es nicht. Wir werden aufmerksam beaufsichtigt. Wo möglich, streben wir danach, unsere Jungs in den Parteizellenbüros, Büros der Kollektive zu nominieren … Zusammen damit muss man erwähnen, dass wenn unser Kader auftritt, dann stellt sich nun Stille ein, und das Publikum hört mit sehr großer Aufmerksamkeit zu“, teilte man Kamenev in einem Brief mit.

Die Oppositionellen verfolgten aufmerksam den beginnenden Kampf zwischen den „Rechten“ und Stalin und ihre Sympathien waren auf Seiten des letzteren. „Wenn Stalin vor den Rechten kapituliert (in dem entscheidenden), so geht die Bewegung gegen ihn und Trockij wird Anführer der Partei…“ kommentierten die „Linken“ den Kampf auf dem Juliplenum des CK.

Der Übergang Stalins zu halbtrotzistischen Positionen weckte bei Bucharin die Befürchtung, dass sich die „Linken“ mit Stalin im Kampf gegen die „Rechten“ vereinigen könnten. Bucharin unterschätzte wie die linken Oppositionellen die Fähigkeiten Stalins und dachte, dass er das Land nicht allein, ohne kraftvolle Ideologen und erfahrene Politiker, führen könne. Wenn es um den Bruch von Stalin mit Bucharin und Rykov ging, musste man sie durch irgendjemand ersetzen. Aber solch bedeutende Figuren gab es in der Umgebung Stalins nicht. Schickte sich nicht Stalin an, die Anführer der linken Opposition, denen er sich ideologisch angenähert hatte, zur Arbeit heranzuziehen? Um diesen hypothetischen Umschwung zu verhindern, traf Bucharin sich am 11. Juli 1928 mit Kamenev und schilderte ihm ziemlich offen den hinterhältigen Kampf im Politbüro. Kamenev schrieb alles Gesagte auf.

Bucharin dachte, dass unter den Bedingungen des entstehenden Gleichgewichts beide Seiten an die Opposition appellieren würden. Nachdem er sich für die vergangenen Kränkungen entschuldigt und sich für sie gerechtfertigt hatte, versuchte er, die „Linken“ davon zu überzeugen, dass sie nicht einem Bündnis mit Stalin zustimmen sollten: „Die Meinungsverschiedenscheiten zwischen uns und Stalin sind weit ernsthafter als alle unsere früheren Meinungsverschiedenheiten mit Euch“.

Bucharin beschuldigte Stalin, dass er ein „prinzipienloser Intrigant, der alles dem Erhalt seiner Macht unterordnet“ sei. Sie hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon so überworfen, dass sie sich gegenseitig der Lüge bezichtigten („bis hin zu du lügst und du sagst die Unwahrheit“).

Bucharin bekräftigte daraufhin, dass die Linie Stalins besiegt werden würde, gab dann aber zu, dass er in einer tragischen Lage sei, er werde von der GPU beobachtet. Bucharin bekannte, dass Kliment Vorošilov, Sergo Ordžonikidze und Michail Kalinin ihn schon „verraten“ hätten. Die Erzählung Bucharins zeigte Kamenev, dass die breite Koalition von Politikern, die sich am Anfang auf die Seite Bucharins geneigt hatte, zu zerfallen begann.

Bucharin unterschätzte die ideologischen Meinungsverschiedenheiten mit Kamenev und versuchte, ihn von der Richtigkeit seiner „rechten“ Politik zu überzeugen. Dieses Vorhaben war aussichtslos. Jedoch näherte die Kritik des neuen bürokratischen Regimes in der Partei (das Bucharin früher weit weniger betroffen gemacht hatte) die „Linken“ und die „Rechtsabweichung“ an. Dabei prahlte Bucharin auch mit der Brutalität, von der er im Schachty-Prozess mehr gezeigt hatte, als Stalin. Aufschlussreich sind auch die katastrophalen Prognosen Bucharins, die den Prognosen der „linken Opposition“ entsprachen (bei allen Unterschieden ihrer politischen Rezepte zur Korrektur der Situation).

Auf Kamenev machte Bucharin, damals ein formal in voller Macht stehender kommunistischer Anführer, den „Eindruck von eher Ausweglosigkeit“. Der Appell Bucharins an Kamenev war schon eine Geste der Verzweiflung, weil die Linken zu dieser Zeit in ihren Ansichten Stalin weit näherstanden. Das Leben näherte die linken und rechten Oppositionellen nur dann wieder an, nachdem die stalinistischen Umwandlungen zur Herausbildung eines totalitären Systems in den 1930er Jahren führten.

Die Erzählung Bucharins war eine himmelsschreiende Verletzung der bürokratischen Ethik dieser Zeit. Hinter dem Rücken der „Siebenergruppe“, der Fraktion im Politbüro, die die Linken besiegt hatte, teilte Bucharin dem besiegten Kamenev die Geheimnisse der höchsten staatlichen Politik, einschließlich selbst der Streitigkeiten über die Politik in China, mit.

Die Aufzeichnung des Gesprächs schickte Kamenev an Zinov`ev, aber über den Sekretär Kamenevs, Šval`be, landete sie im Oktober 1928 bei Trockij. Die Trotzkisten machten aus dem sensationellen Material ein Flugblatt und begannen auf einen günstigen Moment für seine Veröffentlichung zu warten. Diese Bombe konnte jede Vereinbarung zwischen Stalin und Bucharin sprengen, denn sie enthielt das Kränkendste, was Bucharin über Stalin und seine Anhänger sagen konnte.

Nachdem die Partei im Grunde genommen das trotzkistische Wirtschaftsprogramm angenommen hatte, dachten die Oppositionellen daran, in aller Form, mit entrollten Bannern, in die Partei zurückzukehren. Aber Stalin brauchte keine „verbündete Armee“ in der Partei. Er war bereit, die Zinov`ev-Anhänger und Trotzkisten nur nach einem Reuebekenntnis (einem, wie alle verstanden, äußerst unehrlichen) zurück in die Partei zu nehmen. Sie sollten nur keinen Anspruch auf die Urheberschaft der neuen Politik und folglich, die oberste Macht, erheben. Bis 1929 stimmten Georgij Pjatakov, Evgenij Preobraženskij und eine Reihe führender Trotzkisten diesen Bedingungen zu. Jedoch schickten sich die hartnäckigen Anhänger Trockijs nicht dazu an, vor Stalin zu kapitulieren. Unter diesen Umständen versetzten die Trotzkisten, indem sie die Nachschrift Kamenevs mit den Offenbarungen Bucharins veröffentlichten, sowohl den „rechten“ als auch den „linken“ Kapitulanten einen Schlag. Natürlich spielten sie Stalin in die Hände, aber, das Für und Wider abwägend, bereiteten sie das Flugblatt vor, in dem sie die Nachschrift Kamenevs veröffentlichten.

Im Januar 1929, als sich im Kampf zwischen Stalin und Bucharin eine Flaute abzeichnete, wurde das Flugblatt in den Provinzen verteilt und landete auf Stalins Schreibtisch. In den Partei- und parteinahen Kreisen rief das Flugblatt eine Sensation hervor und brachte bisher verborgene Widersprüche im Politbüro ans Licht.

Stalin, der von Tag zu Tag seine Stellung in der Parteistruktur stärkte, (im November 1928 ging die Moskauer Parteiorganisation in die Kontrolle der Stalinisten über und ihr „rechter“ Anführer Nikolaj Uglanov wurde in den Ruhestand geschickt), war aber trotzdem noch nicht davon überzeugt, dass eine offene, öffentliche Auseinandersetzung gerade ihm den Sieg bringen würde. Geriet das CK nicht unter dem Eindruck der Reden Bucharins und Rykovs, trotz allem der offiziell für die Wirtschaft kompetentesten Person, ins Wanken? Kompromissresolutionen wurden nicht ausgeführt, Stalin bereitete den industriellen Durchbruch vor. Bucharin setzte die versteckte Kritik an Stalin fort und erinnerte ihn an das „Testament“ Lenins. Seinen Bericht auf der Trauersitzung am 21. Januar 1929 aus Anlass des fünften Jahrestags des Todes Lenins nannte Bucharin auch so: „Das politische Testament Lenins“. Indem er die letzten Aufsätze Lenins zusammenfasste (von seinem Brief an den Parteitag war öffentlich keine Rede) erinnerte Bucharin daran, dass eben Lenin die Grundlagen der Strategie gelegt hatte, die jetzt Bucharin vertrat.

Für Stalin blieb Bucharin ein gefährlicher ideologischer Gegner. Gegen ihn musste er einen starken Trumpf haben und hier halfen die Trotzkisten Stalin, die die Aufzeichnung des Gesprächs Bucharins mit Kamenev verbreiteten. Am 27. Januar bestätigte Kamenev, dass es genau seine Aufzeichnung war. Bucharin wurde bei einem schweren Parteiverbrechen ertappt: Den Versuchen, einen fraktionellen Block gegen Stalin zu bilden. Dabei wurden seine scharfen Aussagen über Stalin und andere Mitglieder des Politbüros der Öffentlichkeit „rücklings“ verraten, was sehr unschön aussah.

Das Flugblatt wurde an die Mitglieder des Politbüros und des Präsidiums der CKK zu ihrer gemeinsamen Sitzung am 30. Januar 1929 versandt. Auf ihr verlangte man von Bucharin Erklärungen. Am 30. Januar verlas er auf der Sitzung der Zentralen Kontrollkommission seine Erklärung, in der er die Aufzeichnung Kamenevs mit den Kommentaren der Trotzkisten eine „niederträchtige und provokative Proklamation“ nannte. Jedoch musste er nicht nur die Tatsache des Treffens selbst anerkennen, sondern auch die Echtheit der von Kamenev festgehaltenen Worte. Bucharin versicherte, dass diese Sätze aus dem Kontext gerissen und deshalb ihr Sinn entstellt sei. Er erkannte an, dass das Treffen mit Kamenev ein Fehler gewesen sei und wies die Beschuldigung der Fraktionsbildung zurück: „Ich habe keine Meinungsverschiedenheiten mit der Partei, d.h. ihrem kollektiven Gedanken und Willen, die in den offiziellen Parteibeschlüssen ausgedrückt werden“.

Bucharin ging zum Gegenangriff über und beschuldigte Stalin, die Arbeit der den Rechten unterstellten Organisationen zu desorganisieren: „Das Bild ist deutlich: in der Pravda gibt es zwei Parteikomitees, im Zentralrat der Gewerkschaften der UdSSR (VCSPS) zwei Zentren, in der Komintern die vorläufige politische Diskreditierung … Das Dokument, eher seine Versendung usw., beendet alle und jegliche Zweifel und Schwanken. Zur gleichen Zeit sind die Schwierigkeiten, vor denen das Land steht, so groß, dass ein Verlust an Zeit und Kräften in einem inneren Kampf an der Spitze ein direktes Verbrechen wäre. Niemand treibt mich auf den Weg des Fraktionskampfes, welche Anstrengungen auch dafür aufgewendet werden“.

Jedoch entwickelte sich die Erörterung des Dokuments Kamenevs und der Erklärungen von Bucharin nicht zu Gunsten der „Rechten“. Viele Parteiführer waren einfach menschlich gekränkt. So sagte Ordžonikidze, als er die Worte über sich im Dokument gelesen hatte: „Wie ungehörig und hässlich, über Genossen zu lügen“.

Für das Studium der trotzkistischen Proklamation wurde eine Kommission der CKK gebildet, in die auch Bucharin aufgenommen wurde. Aber er wurde zur Sitzung der Kommission nicht herbeigeholt, sondern sie schlugen ihm vor, seine Korrekturen in den von Stalin vorbereiteten Entwurf eines Entschlusses in dieser Angelegenheit einzubringen. Das Treffen von Bucharin mit Kamenev wurde als „Fraktionsverhandlungen“ bezeichnet, was als ein schweres Vergehen gegen die Partei betrachtet wurde. Bucharin stimmte dem nicht zu, umso mehr, „als das Projekt des Entschlusses Gen. Stalin und die Partei als gleichwertige Größen nebeneinanderstellt, oder direkt das Zentralkomitee an die Stelle des Gen. Stalin setzt und Gen. Stalin an die des CK. Auf dieser ‚Vermischung‘ baut sich die Beschuldigung gegen Gen. Bucharin auf, das CK angegriffen zu haben“, hieß es in dem Appell von Bucharin, Rykov und Tomskij vom 9. Februar. Tatsächlich kritisierte Bucharin Stalin und nicht das Politbüro und das CK, deren Beschlüsse unter ihrer Beteiligung ausgearbeitet wurden.

Bei ihrer Erklärung vom 9. Februar beschränkten sich die drei rechten Politbüromitglieder nicht nur auf die Verteidigung Bucharins, sondern kritisierten Stalin dafür, dass er „die Losung des Tributs einschmuggelt“ (d.h. der gewaltsamen Beschlagnahmung des Getreides bei den Bauern) habe, was bei der Getreidebeschaffung zu neuen Schwierigkeiten führe. Indem sie gegen die Abtrennung derer, die nicht mit der Mehrheit übereinstimmten, von der Macht auftraten, riefen die drei Rechten zur Versöhnung auf.

Der Beschluss des CKK verurteilte das Verhalten Bucharins als „fraktionelle Tat“ und „außerdem den elementaren Anforderungen der Gewissenhaftigkeit und des einfachen Anstands widersprechend“. Die Aufrufe Bucharins zur innerparteilichen Demokratie seien ununterscheidbar von dem Programm Trockijs und die Proteste gegen die Kontrolle über die Arbeit der „Rechten“ von Seiten des CK führten zur Umwandlung der Partei in ein „formloses Konglomerat, das aus Feudalfürstentümern besteht, zu denen das Fürstentum Pravda, das Fürstentum des VCSPS, das Fürstentum Sekretariat des IKKI, das Fürstentums des NKPS, das Fürstentum des VSNCh usw. und so fort gehören würden. Das würde den Zerfall der Einheit der Partei und der Triumpf des ‚Parteifeudalismus‘ bedeuten.“

So erlitt die „Rechtsabweichung“ die wichtigste organisatorische Niederlage. Vorerst wussten weder die Partei noch die Welt davon, weil der Beschluss der CKK geheim blieb. Aber schon nach dem Aprilplenum des CK, wo Bucharin auch eine ideologisch-politische Niederlage erlitt, wurden die Sünden der „Rechtsabweichung“ und Bucharins persönlich öffentlich gemacht, um den Sieg Stalins zu festigen.

(Übersetzung aus dem Russischen: Georg Wurzer)


Text und Übersetzung: CC BY-SA 4.0

Александр Шубин, 2011 (обновлено 2024)


В начале 1928 г., в связи с кризисом хлебозаготовок обострились противоречия в Политбюро ЦК ВКП(б) между сторонниками И. Сталина и сторонниками продолжения политики НЭПа Н. Бухариным, А. Рыковым и М. Томским и др. (в дальнейшем – «правый уклон»). В условиях кризиса Сталин решил принять некоторые рецепты только что разгромленной «левой оппозиции» и резко усилить нажим на крестьянство, чтобы получить продовольствие внеэкономическими средствами.

Пока обстановка была неустойчивой, левые могли повлиять на исход борьбы фракций Сталина и Бухарина. Оппозиция все еще оставалась важной силой, располагала сотнями опытных агитаторов и организаторов, которых так не хватало сталинской фракции. Оппозиционеры продолжали распространять листовки, в которых протестовали против репрессий и правого курса. Значительная часть партийного актива втайне сочувствовала Троцкому и другим левым. Интерес к троцкистам сохранялся и среди рабочих. 1 октября 1928 г. троцкисты распространили в Ленинграде более 400 листовок (часть была отпечатана в Москве), которые тут же разошлись по заводам. Сторонник Зиновьева и Каменева сообщал своим лидерам о ситуации в Ленинграде в середине 1928 г.: «Листовки троцкистов читают охотно, знают, кто их распространяет, но не выдают, стараются скрыть, и в то же время заявляют, что в листовках много правильного, но идти за троцкистами погодим».

Свою ссылку оппозиционеры считали временной и активно искали пути возвращения: «Подчиняясь насилию, мы покидаем места своей партийной и советской работы для бессмысленной и бесцельной ссылки. Мы ни на минуту не сомневаемся при этом, что каждый из нас не только еще понадобится партии, но и займет место в ее рядах в часы предстоящих великих боев», — говорилось в письме к конгрессу Коминтерна, которое лидеры оппозиции сумели согласовать несмотря на то, что их разделяли тысячи километров Туркестана, Сибири и европейского Севера.

Каменев и Зиновьев, в отличие от Троцкого, «признали ошибки» и попросились назад в партию. Они считали, что в условиях кризиса НЭПа не стоило требовать от Сталина признания его прежних «правых» ошибок, а, напротив, поддерживать новый «левый» курс. Более того, Зиновьев и Каменев опасались, что кризис коммунистического режима может привести к его падению, что станет поражением и для Сталина, и для «левых», и для «правых». Каменев говорил о Троцком: он «будет сидеть в Алма-Ате до тех пор, пока за ним не пришлют экстренный поезд, но ведь когда этот поезд пошлют, положение в стране будет таким, что на пороге будет стоять Керенский...» Опыт 1917 года, который для лидеров ВКП(б) был самым важным в жизни, подсказывал, что недовольство масс очень быстро может привести к кардинальным политическим переменам. Мы знаем, что в 1930-1933 гг. в СССР действительно разразилась социальная катастрофа, которой опасались лидеры оппозиции, хотя ее результаты оказались и не столько разрушительны для коммунистического режима.

В словах Каменева о «поезде» хорошо видно различие его позиции с линией Троцкого. Троцкисты готовы вернуться в партию после того, как ее лидеры признают правоту левых. Зиновьев и Каменев считают, что ждать нельзя, нужно поддержать наметившийся левый поворот изнутри.

Каменев был восстановлен в партии в июне 1928 г. и затем назначен начальником Научно-технического управления ВСНХ. Зиновьев, восстановленный в партии, стал ректором Казанского университета, а затем введен в редакцию теоретического органа ВКП(б) «Большевик», сотрудничал в «Правде». В июне 1928 г. начался прием в партию ранее исключенных зиновьевцев, которые, впрочем, продолжали «просить совета» у Зиновьева, подтверждая тем самым тайную лояльность фракционной дисциплине. Их сторонники вели работу по восстановлению позиций этой группы в парторганизациях: «К нам относятся хорошо. Упреков, что потеряли лицо и т.п. нет. Внимательно присматриваются. Где возможно, стараются выдвигать наших ребят в бюро ячеек, бюро коллективов... Весте с этим нужно отметить, что когда выступает наш парень, то сейчас же водворяется тишина, и аудитория слушает весьма с большим вниманием» — сообщалось в одном из писем Каменеву.

Оппозиционеры внимательно следили за начавшейся борьбой между «правыми» и Сталиным, и их симпатии были на стороне последнего. «Если Сталин капитулирует (в решительную) перед правыми, то движение пройдет мимо него, и Троцкий окажется вождем партии…», — комментировали «левые» борьбу на июльском пленуме ЦК.

Переход Сталина на полутроцкистские позиции породил у Бухарина опасение, что «левые» могут объединиться со Сталиным в борьбе против «правых». Бухарин, как и левые оппозиционеры, недооценивал способности Сталина и думал, что он не сможет управлять страной сам, без сильных идеологов и опытных политиков. Раз речь идет о разрыве Сталина с Бухариным и Рыковым, их нужно кем-то заменить. А таких же крупных фигур в окружении Сталина не было. Не собирается ли Сталин привлечь к работе вождей левой оппозиции, с которыми он сблизился идейно? Желая предотвратить этот гипотетический поворот, Бухарин 11 июля 1928 г. встретился с Каменевым и довольно откровенно изложил ему подноготную борьбы в Политбюро. Каменев записал все сказанное.

Бухарин считал, что в условиях возникшего равновесия обе стороны будут апеллировать к оппозиции. Извиняясь и оправдываясь за былые обиды, он пытался убедить «левых» в том, что они не должны соглашаться на союз со Сталиным: «разногласия между нами и Сталиным во много раз серьезнее всех бывших разногласий с Вами».

Бухарин обвинял Сталина в том, что он — «беспринципный интриган, который все подчиняет сохранению своей власти». Они к этому времени уже разругались с ним до обвинений друг друга во лжи («до врешь и лжешь»).

Бухарин то утверждал, что линия Сталина будет бита, то признавался, что он в трагическом положении, за ним ходит ГПУ. Бухарин признал, что Ворошилов, Орджоникидзе и Калинин уже «изменили» ему. Рассказ Бухарина показывал Каменеву, что широкая коалиция политиков, сначала склонявшаяся на сторону Бухарина, начала распадаться.

Бухарин недооценивает идейные разногласия с Каменевым и пытается убедить его в правоте своей «правой» политики. Этот замысел был бесперспективен. Однако «левых» и «правый уклон» сближала критика нового бюрократического режима в партии (который прежде смущал Бухарина гораздо меньше). При этом Бухарин и бравирует жестокостью, которой в Шахтинском деле у него оказалось больше, чем у Сталина. Показательны и катастрофические прогнозы Бухарина, соответствовавшие прогнозам «левой оппозиции» (при всем различии их политических рецептов для выправления ситуации).

На Каменева Бухарин – тогда еще формально полновластный коммунистический лидер, произвел «впечатление скорее обреченности». Обращение Бухарина к Каменеву уже было жестом отчаяния, так как по своим взглядам в это время левые были гораздо ближе к Сталину. Жизнь снова сблизит левых и правых оппозиционеров только после того, как сталинские преобразования приведет к формированию тоталитарной системы 30-х гг.

Рассказ Бухарина был вопиющим нарушением бюрократической этики того времени. За спиной «семерки», фракции Политбюро, победившей левых, Бухарин сообщает поверженному Каменеву секреты высшей государственной политики, включая даже споры о политике в Китае.

Запись разговора Каменев послал Зиновьеву, но через секретаря Каменева Швальбе она в октябре 1928 г. попала к Троцкому. Троцкисты сделали из сенсационного материала листовку и стали ждать удобного момента для ее опубликования. Эта бомба могла взорвать любое соглашение между Сталиным и Бухариным, так как содержала все самое обидное, что мог сказать Бухарин о Сталине и его сторонниках.

После того, как партия, по сути, приняла троцкистскую экономическую программу, оппозиционеры думали вернуться в партию торжественно, с развернутыми знаменами. Но Сталину не нужна была «союзная армия» в партии. Он был готов принять зиновьевцев и троцкистов назад в партию только через покаяние (как все понимали, весьма неискреннее). Лишь бы они не претендовали на авторство новой политики и, следовательно, — высшую власть. К 1929 г. Пятаков, Преображенский и ряд видных троцкистов согласились на эти условия. Однако твердые сторонники Троцкого не собирались капитулировать пред Сталиным. В этих условиях, опубликовав каменевский конспект откровений Бухарина, троцкисты наносили удар и по «правым», и по «левым» капитулянтам. Конечно, они играли на руку Сталину, но, взвесив «за» и «против», подготовили листовку, в которой публиковали конспект Каменева.

В январе 1929 г., когда в борьбе между Сталиным и Бухариным наметилось затишье, листовка была распространена в провинции и попала на стол к Сталину. В партийных и околопартийных кругах листовка вызвала сенсацию, выведя на свет прежде скрытые противоречия в Политбюро.

Сталин, изо дня в день наращивавший свои позиции в партийной структуре (в ноябре 1928 г. под контроль сталинцев перешла Московская парторганизация, а ее «правый» лидер Угланов был отправлен в отставку), но все еще не был уверен, что открытое, публичное столкновение принесет победу именно ему. Не дрогнет ли ЦК под действием речей Бухарина и Рыкова — все-таки официально самого компетентного в экономике человека. Компромиссные резолюции не выполнялись, Сталин готовил индустриальный рывок. Бухарин же продолжил иносказательную критику Сталина, напомнив ему о ленинском «завещании». Свой доклад на траурном заседании 21 января 1929 г. по поводу пятой годовщины со дня смерти Ленина Бухарин так и назвал — «Политическое завещание Ленина». Обобщая последние статьи Ленина (о его письме к съезду открыто речь не шла), Бухарин напоминает, что именно Ленин заложил основы стратегии, которую теперь отстаивает Бухарин.

Для Сталина Бухарин оставался опасным идеологическим противником. Против него нужен был сильный козырь, и тут Сталину помогли троцкисты, которые распространили запись разговора Бухарина с Каменевым. 27 января Каменев подтвердил, что это именно его запись. Бухарин был уличен в тяжком партийном преступлении — попытках создать фракционный блок против Сталина. При этом гласности были преданы его резкие высказывания о Сталине и других членах Политбюро «за глаза», что выглядело очень некрасиво.

Листовка была разослана членам Политбюро и Президиума ЦКК к их совместному заседанию 30 января 1929 г. На нем от Бухарина потребовали объяснений. 30 января 1929 г. он зачитал на заседании Центральной контрольной комиссии свое заявление, в котором назвал запись Каменева с комментариями троцкистов «гнусной и провокационной прокламацией». Однако ему пришлось признать не только сам факт встречи, но и подлинность зафиксированных Каменевым слов. Бухарин утверждал, что эти фразы вырваны из контекста, и поэтому их смысл искажен. Он признал встречу с Каменевым ошибкой и отверг обвинения во фракционной деятельности: «У меня нет разногласий с парией, т. е. с ее коллективной мыслью и волей, выраженных в официальных партийных резолюциях».

Бухарин перешел в контрнаступление, в свою очередь обвиняя Сталина в дезорганизации работы подведомственных правым организаций: «Картина яркая: в Правде – два политкома, в ВЦСПС - двоецентрие», в Коминтерне – предварительная политическая дискредитация… Документ – вернее, его рассылка и т.д. – уничтожает все и всяческие сомнения и колебания. В то же время трудности, стоящие перед страной, настолько велики, что прямым преступлением является трата времени и сил на внутреннюю верхушечную борьбу. Никто не загонит меня на путь фракционной борьбы, какие бы усилия ни прилагались к этому».

Однако обсуждение документа Каменева и заявления Бухарина складывалось не в пользу «правых». Многие лидеры партии были чисто по-человечески обижены. Так, Орджоникидзе, прочитав в документе слова о себе, говорил: «Как неприлично, как некрасиво лгать на товарищей».

Для изучения троцкистской прокламации была создана комиссия ЦКК, в которую включили и Бухарина. Но на заседание комиссии его не позвали, а предложили внести свои поправки в подготовленный Сталиным проект решения по этому делу. Встреча Бухарина и Каменева была названа «фракционными переговорами», что считалось большим прегрешением перед партией. Бухарин не соглашался с этим, тем более что «проект резолюции неоднократно ставит рядом т. Сталина и партию как равновеликие величины, или же прямо заменяет тов. Сталина Центральным Комитетом, а ЦК - тов. Сталиным. На этом „смешении“ сроится обвинение тов. Бухарина в нападении на ЦК», — говорилось в обращении Бухарина, Рыкова и Томского 9 февраля. Действительно, Бухарин критикует Сталина, а не Политбюро и ЦК, решения которых вырабатывались при их участии.

В заявлении 9 февраля трое правых членов Политбюро не ограничились защитой Бухарина, а критиковали Сталина за то, что он «протаскивает лозунг дани» (то есть насильственного изъятия хлеба у крестьян), что приведет к новым трудностям в заготовках хлеба. Выступая против отсечения от руководства тех, кто не согласен с большинством, трое правых призывали к примирению.

Резолюция ЦКК осудила поведение Бухарина «как акт фракционный» и «противоречащий к тому же элементарным требованиям добросовестности и простой порядочности». Призывы Бухарина к внутрипартийной демократии неотличимы от программы Троцкого, а протесты против контроля за работой «правых» со стороны ЦК ведут к превращению партии в «бесформенный конгломерат, состоящий из феодальных княжеств, в числе которых мы имели бы княжество „Правда“, княжество ВЦСПС, княжество секретариат ИККИ, княжество НКПС, княжество ВСНХ и т.д. и т.п. Это означало бы распад единой партии и торжество „партийного феодализма“».

Таким образом, «правый уклон» потерпел важнейшее организационное поражение. Пока ни партия, ни мир не знали об этом, потому что постановление ЦКК оставалось закрытым. Но уже после апрельского пленума ЦК, где Бухарин потерпит и идейно-политическое поражение, прегрешения «правого уклона» и лично Бухарина будут обнародованы, чтобы закрепить победу Сталина.


Текст: CC BY-SA 4.0


[Aufzeichnung des Gen. Kamenev vom 11. und 12. Juli 1928][ ]

1.

Mittwoch, 11.07., 9 Uhr morgens. Gespräch mit Sokol`nikov. Nacherzählung: 1) Die Angelegenheit ist viel weiter gegangen, Bucharin hat endgültig mit Stalin gebrochen. Die Frage nach der Amtsenthebung wurde konkret gestellt: Kalinin und Vorošilov haben Verrat begangen. Jetzt nehmen sie es leichter, angesichts seines Zugeständnisses. 2) Bucharin hat zweimal gesagt, Ihr versteht es vielleicht nicht, aber ich würde jetzt Stalin gegen Zinov`ev und Kamenev tauschen. Bucharin ist in einer tragischen Lage, er fürchtet vor allem, dass Ihr sagt: der Kurs Stalins ist richtig. 3) Vierer- und Fünfergruppen gab es nicht, schwört er. 4) auf dem Plenum die Rede Stalins: zwei Strömungen Trotzkismus, in Wahrheit, Wiederaufbaukosten.[1] Bucharinanhänger und Trotzkisten: um die Industrie zu entwickeln „braucht man einen Tribut von den Bauern“. Mikojan ebenfalls: „die Schere[2] wird es noch lange geben, es ist unmöglich die Schere zu schließen“ (Trotzki wollte angeblich auch die Schere schließen). Sokol`nikov schmuggelt den Trotzkismus ein. Molotov: „Der Mittelbauer ist erstarkt und deshalb zur Konfrontation übergegangen“. 5. Die Antwort Bucharins: Die Theorie vom Tribut unterscheidet sich in nichts von der Preobraženskijs: „Das Gesetz der ursprünglichen Akkumulation“. Antwort von Tomskij: „Wenn Molotov recht hat, was ist die Perspektive?“, „Sie wollen die NEP ohne die NEP-Männer, Kulaken und Konzessionäre, das führt zu nichts.“ Er nahm Kaganovič auseinander. Schlussfolgerungen: Der Kurs Stalins wird zerschlagen. Bucharin in einer tragischen Lage: Preisen Sie Stalin nicht. Es wird ein zustimmendes Programm zusammen mit Ihnen geschrieben. Bucharin möchte selbst sprechen. Ein Block für die Amtsenthebung Stalins. Sind Sie dafür, XY? Stalin verbreitet Gerüchte, dass er Euch in der Tasche habe.

Socialističeckij vestnik [Sozialistische Mitteilungen], Berlin 1929, 4. Mai.

2.

Das Unterstrichene ist wörtlich: „Eine Stunde später (11.07., 10 Uhr morgens) nach meiner Ankunft zuhause, erschienen ohne Vorwarnung und Anruf Bucharin und Sokol`nikov, der gegen Ende wegging. Sie boten einen aufgeregten und bis zum äußersten erschöpften Anblick. Sehr erregt sagte er folgendes. Er redete eine Stunde ohne Unterbrechung. Ich schreibe es so gut wie möglich genau auf: 1) Es gab keinerlei Abstimmung über die Ernennung (4-5). Es gab überhaupt keine Erörterung dieser Frage. 2) Die Fußnote zum Aufsatz von Zinov`ev wurde von Stalin gegen meinen Willen diktiert als Kompromiss mit Molotov, der entschieden gegen eine Platzierung des Aufsatzes von Zinov`ev war. Jetzt zum Kern der Angelegenheit.

1) Die Sache ging im CK und der Partei so weit, dass Sie (und ebenso wahrscheinlich die Trotzkisten) unweigerlich hineingezogen und eine wichtige Rolle bei ihrer Entscheidung spielen werden.

2) Wann es kommen wird, weiß ich nicht, vielleicht noch nicht so schnell, denn beide Seiten fürchten noch, sich an Sie zu wenden. Aber es ist auf jeden Fall im Laufe von ein paar Monaten unvermeidlich.

3) Ich möchte deshalb, dass Sie die Lage kennen. Ich weiß (oder vermute), dass sich auch die Stalinisten an Sie wenden. Sie, als Politiker, werden diese Lage natürlich ausnutzen: „den Preis hinauftreiben“, aber das fürchte ich nicht. Entscheiden wird der politische Kurs, und ich will, dass Sie wissen, worum der Kampf geht.

4) Kamenev: „Ist dieser Kampf ernsthaft?“ Bucharin: „Genau darüber wollte ich sprechen Wir glauben, dass der Kurs Stalins für die ganze Revolution verhängnisvoll ist. Mit ihm können wir vor die Hunde gehen. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen uns und Stalin sind weit ernsthafter als alle unsere früheren Meinungsverschiedenheiten mit Ihnen.

Ich, Rykov und Tomskij formulieren die Lage einmütig so: „Es wäre bedeutend besser, wenn wir jetzt im Politbüro an Stelle von Stalin Zinov`ev und Kamenev hätten“. Ich habe mit Rykov und Tomskij ganz offen darüber gesprochen; ich habe mit Stalin einige Wochen lang nicht geredet; dieser prinzipienlose Intrigant, der alles dem Erhalt seiner Macht unterordnet. Er wechselt die Theorien so, wie er es im gegebenen Moment braucht, um jemanden kaltzustellen. In der „Siebenergruppe“ haben wir mit ihm geschimpft bis hin zu „du lügst!“, „du sagst die Unwahrheit!“ u.ä. Er ist jetzt zurückgewichen, um uns dann zu zerfleischen. Wir verstehen das, aber er manövriert so, um uns als Spalter hinauszuschmeißen. Die Resolution wurde einstimmig angenommen, weil er widerrufen hat, Molotov erklärte, dass er meine Deklaration zu neun Zehntel akzeptiert, die ich in der „Siebenergruppe“ vorgelesen habe, ohne sie aus der Hand zu geben (man kann ihm nicht ein Zettelchen in die Hand geben).

Seine Aufgabe ist es nun, uns die Moskauer und Leningrader „Pravda“ abzunehmen und Uglanov zu ersetzen, der ganz auf unserer Seite steht. Sein Kurs ist dieser (wie im Plenum ausgesprochen): 1) Der Kapitalismus wuchs entweder auf Kosten der Kolonien oder der Anleihen oder der Ausbeutung der Arbeiter. Wir haben keine Kolonien, Anleihen gibt man uns nicht, deshalb ist unser Grundgedanke: Tribut von der Bauernschaft (Du verstehst, dass ist das gleiche wie die Theorie von Preobraženskij); 2) je mehr der Sozialismus wachsen wird, desto stärker wird der Widerstand (siehe den Satz in der Resolution). Das ist idiotische Ignoranz; 3) wenn der Tribut notwendig ist und der Widerstand wachsen wird, braucht man eine straffe Führung. Die Selbstkritik darf die Führung nicht einbeziehen, sondern nur die Mitstreiter. Die Selbstkritik ist tatsächlich gegen Tomskij und Uglanov gerichtet. Im Ergebnis bekommt man eine Polizeiherrschaft. Jetzt geht es nicht um Banalitäten, sondern tatsächlich wird das Schicksal der Revolution entschieden. Dabei kann die Theorie alles zugrunde richten. Gleichzeitig verfolgt Stalin erneut eine rechte Politik: er jagte die Komintern aus dem Kreml. Er schlug in dem Schachty-Prozess nicht eine einzige Erschießung vor (wir stimmten dagegen), in allen Verhandlungen ist er auf dem Rückzug. Tomskij formuliert es so: Ich (Tomskij) bin in internationalen Fragen 30 Kilometer rechts von Dir (Bucharin), aber ich (Tomskij) bin um 100 Kilometer links von Stalin. Der Kurs ist verhängnisvoll, aber er gibt nicht einmal die Gelegenheit dies zu erörtern. Er fängt Leute ein und hängt gleichzeitig anderen Abweichungen an. Der Satz in seiner Rede, in der gesagt wird, dass so nur „Gutsbesitzer“ urteilen können, ist ein wörtliches Zitat aus einer Rede von Uglanov. Uns wird er zerfleischen.

5) Ich „Wie sieht es mit Ihren Kräften aus?“

Bucharin: „Ich, Rykov, Tomskj, Uglanov (absolut, die Leningrader sind überhaupt mit uns, hatten aber Angst, wenn von der möglichen Ablösung Stalins die Rede war, weshalb Komarov die Rede von Steckij desavouierte, aber am Abend kam Ugarov zu mir gelaufen, um sich für Komarov bei uns zu entschuldigen, Andreev ist auf unserer Seite. Ihn beruft man aus dem Ural ab. Die Ukrainer hat Stalin gekauft, indem er Kaganovič jetzt aus der Ukraine entfernt hat. Wir haben ungeheure potentielle Kräfte, aber 1) das gemäßigte CK-Mitglied versteht noch nicht die Schwere der Meinungsverschiedenheiten, 2) fürchtet er unglaublich die Spaltung, weshalb er Stalin in außerordentlichem Maße Zugeständnisse gemacht hat, was unseren Angriff auf diesen erschwerte. Wir wollen nicht als Spalter auftreten, denn dann werden sie uns zerfleischen. Aber Tomskj hat in seiner letzten Rede auf dem Plenum klar gezeigt, dass Stalin der Spalter ist. Jagoda und Trilisser sind auf unserer Seite. Es gibt 150 Vorfälle von kleinen Aufständen. Vorošilov und Kalinin haben im letzten Moment Verrat begangen. Ich glaube, dass Stalin sie an einer Art besonderen Kette hält. Unsere Aufgabe ist es, allmählich die unheilvolle Rolle Stalins zu erklären und den Gemäßigten im CK zu seiner Amtsenthebung zu bringen. Das Orgbüro ist auf unserer Seite.

6) Ich: „Aber einstweilen entfernt er Sie“. Er: „Was kann man machen“. Die Amtsenthebung kommt jetzt im CK nicht durch. Aber nachts denke ich manchmal: „Haben wir ein Recht zu schweigen? Ist das nicht ein Mangel an Mut“. Aber das Kalkül sagt: man muss vorsichtig handeln. Am Freitag ist der Bericht von Rykov. Dort machen wir das Tüpfelchen auf dem i. In der „Pravda“ werde ich eine Reihe von Aufsätzen drucken, vielleicht braucht es einen Ruck, damit die Partei versteht, wohin er sie führt.

7) Als Zugabe zu diesem und zwischen diesen Zugaben eine Menge von „Enthüllungen“ über die „Siebenergruppe“ usw. usw. Der Ton ist geprägt von einem absoluten Hass auf Stalin und von absolutem Bruch. Zusammen damit das Hin- und Herschwanken, ob man offen auftreten solle oder nicht. Auftreten, das heißt, er zerfleischt uns wegen der Spaltungsklausel. Nicht auftreten heißt, er zerfleischt uns in einem filigranen Schachspiel und schiebt uns die ganze Verantwortung zu, wälzt sie ab, wenn es im Oktober kein Brot gibt.

Ich: „Aber was denken sie, wie sie Brot erhalten werden?“

Er: „Das ist die Sache mit der Wiederanwendung von außerordentlichen Maßnahmen beim Wiederauftauchen von Schwierigkeiten. Aber das ist Kriegskommunismus und Ruin.

Ich „Und Sie?“

Er: „Es kann sein, dass man zu einer großzügigeren Vorgehensweise übergehen muss, um sich mit dem Mittelbauern zu versöhnen. Den Kulaken kann man nach Herzenslust ins Verderben stürzen, aber man muss sich mit dem Mittelbauern versöhnen. Bei Stalin und dem Trottel Molotov, der mich Marxismus lehrt und den wir den „Steinarsch“ nennen, kann man nichts machen.

8) Ich: „Und was erwartest Du von uns?“

Er: „Stalin rühmt sich, dass er Euch in der Tasche hat. Die Euren (konkret Žuk) setzen sich bei Stalin ein. Das wäre schrecklich. Ihr bestimmt natürlich Euren Kurs selbst, aber ich würde Euch bitten, dass ihr nicht mit Eurer Zustimmung Stalin helft, uns zu erdrosseln. Stalin wird vermutlich den Kontakt mit Euch suchen: ich möchte, dass Ihr erfährt, um was es geht.

9) „Es ist nicht nötig, dass jemand von unserem Treffen weiß. Sprich nicht mit mir am Telefon, es wird abgehört. Hinter mir ist die GPU her und auch bei Dir steht die GPU. Ich möchte eine Information geben, aber nicht durch Sekretäre und Mittelsleute. Davon, dass ich mit Dir gesprochen habe, wissen nur Rykov und Tomskij. Sag Du auch niemandem, aber sag den Deinigen, dass sie nicht über uns herfallen.

10) Ich: „Hat Stalin Dir die Notiz von Zinov`ev gezeigt?“

Er: „Nein, ich höre das erste Mal davon“.

Ich: „Was wird man mit uns machen?“

Er: „Ich weiß nicht. Darüber spricht man mit uns nicht. Entweder versucht er Euch mit hohen Posten zu kaufen oder er ernennt Euch auf solche Posten, um Euch zu beschäftigen, wir wissen wahrscheinlich gar nichts. Auf Wiedersehen. In den nächsten Tagen werde ich sehr mit dem Kongress beschäftigt sein und werde Dich nicht sehen können. Überhaupt muss man konspirativ tätig sein.“

„Das Programm hat mir in vielen Punkten Stalin verdorben“. „Er wollte den Bericht über das Programm im Plenum selbst verlesen (!!!), ich konnte ihn kaum abwehren. Ihn frisst der Ehrgeiz, ein anerkannter Theoretiker zu werden, auf. Er glaubt, dass ihm nur das noch fehlt.“

Abgesehen davon eine Menge Kleinigkeiten. Details. Er ist außerordentlich angegriffen. Zeitweise zuckten seine Lippen vor Aufregung. Zeitweise zeigte sich ein Mann, der weiß, dass er dem Untergang geweiht ist. Alle denken, dass in diesen Tagen Signale aus dem anderen Lager auftauchen werden. Und man muss ruhig abwarten. Es kommt, wie es kommt!

Socialističeskij vestnik, Berlin 1929, 22. März

3.

Ergänzungen zur Erzählung von Bucharin, 12.07., nachts 11 Uhr.

1) Im Allgemeinen ist der Eindruck eher Ausweglosigkeit. Sein Ausdruck: Ist das nicht alles, was wir durchmachen – Onanismus. Manchmal sage ich zu Efim (Cejtlin, dem Sekretär Bucharins), ist unsere Sache nicht hoffnungslos: 1) wenn das Land untergeht, gehen auch wir unter, 2) wenn das Land sich berappelt – macht Stalin rechtzeitig eine Kehrtwende und wir gehen auch unter, also was tun? Was tun, wenn du es mit einem solchen Gegner zu tun hast: eine Kultur im CK wie unter Tschingis Kahn?

2) Molotov und Stalin über den Rückzug aus der Regierung von Wuhan.

3) Stalin spricht zu den Komsomolzen: Wie die Rüstungsfrage gelöst wird, hängt davon ab, ob Bucharin mit seiner heimtückischen Politik aufhört.

4) Wir müssen die Diskussion beginnen. Uns wird man dafür zerfleischen. Das CK fürchtet Diskussionen.

5) Aber was, wenn wir unser Amt niederlegen, ich, Rykov und Tomskij.

6) Soll ich mich nicht zeitweise zurückziehen und zwei Monate nicht in die aktuelle Politik einmischen. Und wenn die Krise beginnt, geradlinig und vollkommen offen auftreten.

7) Wir können keine Diskussion beginnen, weil sie direkt mit einem bewaffneten Zusammenstoß beginnt, denn so werden die Beschuldigungen lauten. Wir sagen: Hier ist der Mensch, der das Land in den Hunger und ins Verderben geführt hat. Und er: sie verteidigen die Kulaken und NEP-Männer.

8) Die Partei und der Staat sind verschmolzen, das ist das Unglück.

9) Stalin interessiert nichts anderes als der Machterhalt. Indem er vor uns zurückgewichen ist, hat er den Schlüssel zur Führung bewahrt, und da er ihn bewahrt hat, wird er uns zerfleischen, was sollen wir tun. Denn die subjektiven Voraussetzungen für die Amtsenthebung Stalins reifen, aber sie sind noch nicht vollständig gereift.

10) Sokol`nikov: Aktivieren Sie Ihre Politik, fordern sie zumindest die Entfernung von Molotov.

11) Stalin kennt nur ein Mittel, die Rache, und gleichzeitig rammt er Dir das Messer in den Rücken.

12) Erinnern wir uns an die Theorie von der „süßen Rache“.

13) Sergo ist kein Ritter. Er kam zu mir, hat Stalin unflätig beschimpft, aber im entscheidenden Moment hat er uns verraten.

Die Geschichte der Resolution des Plenums und die Kämpfe: 1) Ich forderte die Erörterung der allgemeinen Frage. Stalin lehnte ab, es sei ein Produktions- und Finanzplan notwendig usw.; 2) ich schreibe Stalin einen Brief und fordere die allgemeine Erörterung. Er kommt zu mir gerannt: „Buchaschka[3], Du kannst sogar einem Elefanten die Nerven ruinieren“, aber er stimmt der Diskussion nicht zu; 3) ich schreibe einen zweiten Brief, er ruft mich zu sich. Er beginnt, wir sind mit Dir der Himalaya, die anderen sind nichts; 4) wir gehen zur „Siebenergruppe“. Wilde Szene. Er beginnt mit mir zu schreien; ich erzähle seine Worte über den Himalaya. Er schreit: „Du lügst! Das hast Du Dir ausgedacht, um die Mitglieder des Politbüros gegen mich aufzuhetzen. Wir gehen auseinander; 5) Ich verlese, ohne sie aus den Händen zu geben, eine Deklaration mit 20 Seiten. Molotov erklärt sie als antileninistisch und gegen die Partei gerichtet. Stalin: ich kann sie zu neun Zehntel annehmen. Molotov geht weg. Sie wird als Grundlage akzeptiert: Ich gehe weg, um die Resolution zu schreiben. Sie bringen unerwartet auch eine Resolution, die von meiner Deklaration gestohlen ist, ich mache drei Verbesserungen, Rykov eine. Alle nehmen sie einstimmig an. Stalin denkt so: Ich habe mit außerordentlichen Maßnahmen Brot gegeben, ich bin rechtzeitig eingeschwenkt und habe die Resolution selbst geschrieben. Wenn Maßnahmen notwendig sind, kann ich allein weitermachen. Und tatsächlich führt er in den Untergang.

14) Varga verliest den Bericht, weil Stalin nicht will, dass Rykov ihn verliest, was ich mit diesem Bericht machen soll, weiß ich noch nicht. Varga wird ausführen, dass der Hunger wegen der Industrialisierung unvermeidlich ist.

15) Stalin verletzte den Beschluss des PB [= Politbüros, Anm. d. Übers.] (der „Siebenergruppe“). Es gab den Beschluss, den Brief von Frukmin an alle Mitglieder des PB zu senden und eine Antwort zu verfassen. Stalin wartete das nicht ab und schrieb selbst eine Antwort und schickte sie ab. Wir nahmen eine Resolution an, einen Tadel wegen Verletzung des Beschlusses auszusprechen. „Die Antwort wurde als richtig, aber unvollständig anerkannt“. „Mehr konnte ich aus der Sache nicht herausholen“.

16) Bei diesem oder einem anderen Vorfall, sagte ich (Bucharin) ihm folgendes: „Denken Sie nicht, dass das Politbüro das beratende Organ des Generalsekretärs ist“.

17) Die Politik Stalins führt zum Bürgerkrieg. Er muss die Aufstände blutig unterdrücken.

12.7., um 11. Uhr morgens. Sokol`nikov erzählte Folgendes: Von den Debatten um die Kolchosen ist nur Folgendes interessant. Stalin trat mit einer scharfen und groben Rede gegen Tomskj auf. „Ich hörte die Rede Tomskijs mit großer Verwunderung. Tomskij denkt, dass wir überhaupt keinen Ausweg haben, als Zugeständnisse an das Dorf, das ist Kapitulantentum und mangelnder Glaube an den Aufbau des Sozialismus. Und wenn die Mittelbauern Zugeständnisse beim Außenhandelsmonopol, dem Bauernverband fordern. Auch zurückweichen? Das ist Kapitulantentum. Unser Ausweg sind die Sowchosen und die Arbeit unter der Dorfarmut. Schwarz, grün, böse, gereizt. Der Eindruck ist bedrückend. Jetzt haben alle verstanden, dass nicht nur Bucharin, sondern auch Stalin angreift. Die Grobheit war eindrucksvoll. Sokol`nikov stellt den Mechanismus des Plenums so dar: Rykov eröffnete den Angriff. Stalin antwortet. Die Leningrader schwankten, sich von Steckij zu distanzieren. Dann ging Bucharin in Deckung, warf aber aus ihr keine Granate. Molotov wurde frech und feuerte auf die Pravda (auf Astrov besonders, aber allgemein auf die Einseitigkeit der ganzen „Pravda“ und eine Bemerkung zu Kricman u.ä.). Dann griff Tomskij Molotov an, aber weich in der Form. Dann griff Stalin direkt und grob Tomskij an.

Socialističeskij vestnik, Berlin 1929, 4. Mai. Übersetzung aus dem Russischen: Georg Wurzer

  1. Gemeint sind die Preise für Industrieprodukte, die künstlich hoch gehalten wurden, um den Wiederaufbau und Ausbau der Industrie nach Krieg, Revolution und Bürgerkrieg zu unterstützen [Anm. d. Übers.]
  2. Mit Schere wird der Preisunterschied zwischen Industrie- und landwirtschaftlichen Produkten in der frühen Sowjetunion bezeichnet, der zu einer Weigerung der Bauern führte, ihre Produkte zu den niedrigen staatlich festgesetzten Preisen abzuliefern [Anm. d. Übers.].
  3. Diminutiv von Bucharin [Anm. d. Übers.].

[Запись т. Каменева от 11 и 12 июля 1928 г.][ ]

1.[ ]

Среда 11/7. 9 час. утра. Разговор с Сокольниковым. Изложение: 1) Дело зашло гораздо дальше, у Бухарина окончательный разрыв со Сталиным. Вопрос о снятии поставлен был конкретно: Калинин и Ворошилов изменили. Теперь относятся легче, ввиду его уступок. 2) Бухарин дважды говорил: разве вы не понимаете, что я сейчас отдал бы Сталина за Зиновьева и Каменева. У Бухарина трагическое положение – больше всего боится, что вы скажете: линия Сталина правильная. 3) Четверки и пятерки не было - клянется. 4) На пленуме речь Сталина - две струи троцкизма, подлинная - восстановительные цены. Бухаринцы - троцкисты: чтобы развивать промышленность, «нужна дань с крестьян». Микоян тоже: «ножницы будут еще долго, закрыть ножницы нельзя» (Троцкий-де тоже хотел закрыть ножницы). Сокольников протаскивает троцкизм. Молотов: «середняк окреп и потому пришел в столкновение». 5) Ответ Бухарина: теория дани ничем не отличается от теории Преображенского «закон первоначального накопления». Ответ Томского: «если Молотов прав - то какая же перспектива», «вы хотите нэпа без нэпманов, кулаков и концессионеров, не выйдет.» Расколотил Кагановича. Выводы: линия Сталина будет бита. Бухарин в трагическом положении: не хвалите Сталина. Положительная программа напишется вместе с вами. Бухарин сам хочет поговорить. Блок для снятия Сталина. Вы для него, X. Y.? Сталин пускает слухи, что имеет вас в кармане.

Социалистический вестник, Берлин, 1929, 4 мая.

2.[ ]

Подчеркнутое буквально. «Через час (11/7, 10 ч. утра) после моего приезда ко мне явился без предупреждения и звонка Бухарин – Сокольников, который к концу ушел. Вид взволнованный и замученный до крайности. Очень волнуясь, сказал следующее. Говорил час без перерывов. Записано как можно точнее: 1) никакого голосования о назначении (4-5) не было. Не было вообще обсуждения этого вопроса. 2) примечание к статье Зиновьева было продиктовано Сталиным против меня как компромисс с Молотовым, который был решительно против помещения статьи Зиновьева. Теперь к сути дела.

1) Дело в ЦК и в партии зашло так далеко, что вы (а также, вероятно, и троцкисты) неизбежно будете в него втянуты и будете играть в его решении важную роль.

2) Когда произойдет, я не знаю, может быть, еще не так быстро, ибо обе стороны еще опасаются апеллировать к вам. Но во всяком случае в течение пары месяцев это неизбежно.

3) Я хочу, поэтому, чтобы вы знали ситуацию. Я знаю (или предполагаю), что к вам обратятся и сталинцы. Вы, конечно, как политики будете пользоваться этим положением: «набивать цену», но я этого не боюсь. Решать будет политическая линия, и я хочу, чтобы вы узнали, вокруг чего идет борьба.

4) Каменев: «Да серьезная ли борьба-то?». Бухарин: «Вот об этом я и хотел говорить. Мы считаем, что линия Сталина губительная для всей революции. С ней мы можем пропасть. Разногласия между нами и Сталиным во много раз серьезней всех бывших у нас разногласий с вами.

Я, Рыков и Томский единогласно формулируем положение так: «было бы гораздо лучше, если бы имели сейчас в Политбюро вместо Сталина - Зиновьева и Каменева». Об этом я говорил с Рыковым и Томским совершенно откровенно; я со Сталиным несколько недель не разговаривал; это беспринципный интриган, который все подчиняет сохранению своей власти. Меняет теории ради того, кого в данный момент следует убрать. В «семерке» мы разругались с ним до «врешь!», «лжешь!» и пр. Он теперь уступил, чтобы нас зарезать. Мы это понимаем, но он так маневрирует, чтобы выставить нас раскольниками. Резолюция принята единогласно, потому что он дезавуировал, Молотов заявил, что на девять десятых принимает мою декларацию, которую я прочел в «семерке», не выпуская из рук (ему нельзя дать в руки ни одной бумажки).

Его задача теперь отобрать у нас московскую и ленинградскую «Правду» и сменить Угланова, который целиком с нами. Линия же его такая (высказано на пленуме): 1) капитализм рос или за счет колоний, или займов, или эксплуатации рабочих. Колоний у нас нет, займов не дают, поэтому наша основа: дань с крестьянства (ты понимаешь, что это то же, что теория Преображенского); 2) чем больше будет расти социализм - тем больше будет сопротивление (см. фразу в резолюции). Это идиотская безграмотность; 3) раз нужна дань и будет расти сопротивление - нужно твердое руководство. Самокритика не должна касаться руководства, а постелей. Самокритика на деле двинута против Томского и Угланова. В результате получается полицейщина. Теперь дело не в «кукушке», а действительно решаются судьбы революции. При этой теории может погибнуть все. В то же время вовне Сталин ведет правую политику: выгон Коминтерна из Кремля провел он. Он предлагал ни одного расстрела по Шахтинскому делу (мы голоснули против), во всех переговорах идет на уступки. Томский формулирует так: я (Томский) правее тебя (Бухарина) в международных делах на 30 километров, но я (Томский) левее Сталина на 100 километров. Линия губительная, но он не дает возможности даже обсуждать. Ловит, пришивает уклоны. Фраза в его речи, в которой сказано, что так рассуждать могут только «помещики», - буквальная цитата из одной речи Угланова. Нас он будет резать.

5) Я: «Каковы же ваши силы?»

Бухарин: «Я, Рыков, Томский, Угланов (абсолютно, питерцы вообще с нами, но испугались, когда зашла речь о возможной смене Сталина, поэтому Комаров дезавуировал речь Стецкого, но вечером ко мне прибегал Угаров извиняться за Комарова, Андреев за нас. Его снимают с Урала. Украинцев Сталин сейчас купил, убрав с Украины сейчас Кагановича. Потенциальные силы наши громадны, но 1) середняк цекист еще не понимает глубины разногласий, 2) страшно боится раскола, поэтому, уступив Сталину в чрезвычайных мерах, затруднил наше нападение на него. Мы не хотим выступать раскольниками, ибо тогда нас зарежут. Но Томский в последней речи на пленуме показал явно, что раскольник - Сталин. Ягода и Трилиссер - с нами. 150 случаев типа маленьких восстаний. Ворошилов и Калинин изменили в последний момент. Я думаю, что Сталин держит их какими-то особыми цепями. Наша задача постепенно разъяснять гибельную роль Сталина и подвести середняка цекиста к его снятию. Оргбюро - наше.

6) Я: «Но пока он снимает вас». Он: «Что же делать». Снятие сейчас не пройдет в ЦК. По ночам я иногда думаю: «А имеем ли мы право промолчать. Не есть ли это недостаток мужества». Но расчет говорит: надо действовать осторожно. В пятницу доклад Рыкова. Там поставим точки над «и». В «Правде» я буду печатать ряд статей, может быть, нужен еще удар, чтобы партия поняла, куда он ее ведет.

7) В приложение к сему и между этими приложениями куча «разоблачений» о «семерке» и пр. и пр. Тон - абсолютной ненависти к Сталину и абсолютного разрыва. Вместе с тем метания, выступать открыто или не выступать. Выступать - зарежет по статье о расколе. Не выступать - зарежет мелкой шахматной игрой, да еще свалит, взвалит ответственность, если хлеба в октябре не будет.

Я: «А на что они надеются, чтобы получить хлеб?»

Он: «В том-то и дело, что на воспроизведение чрезвычайных мер при воспроизведении трудностей. А это - военный коммунизм и зарез».

Я: «А вы?»

Он: «Может быть, придется идти на еще более глубокий маневр, чтобы мириться с середняком. Кулака можно травить сколько угодно, но с середняком надо мириться. При Сталине и тупице Молотове. который учит меня марксизму и которого мы называем «каменной задницей», ничего сделать нельзя.

8) Я: «Чего ж ты ждешь от нас?»

Он: «Сталин хвалится, что вы у него в кармане. Ваши (персонально - Жук) ангажируются у Сталина. Это было бы ужасно. Вы сами, конечно, определите свою линию, но я просил бы, чтобы вы одобрением Сталину не помогали ему душить нас. Сталин, вероятно, будет искать контакта с вами; я хочу, чтобы вы узнали, о чем идет дело.»

9) «Не нужно, чтобы кто-нибудь знал о нашей встрече. Не говори со мной по телефону, подслушивают. За мной ходит ГПУ, и у тебя стоит ГПУ. Хочу, чтобы была информация, но не через секретарей и посредников. О том, что я говорил с тобой, знают только Рыков и Томский. Ты тоже не говори никому, но скажи своим, чтобы не нападали, на нас.»

10) Я: «Показывал Сталин тебе записку Зиновьева?»

Он: «Нет, первый раз слышу».

Я: «Что с нами будут делать?».

Он: «Не знаю. С нами об этом не говорят. Либо он попробует вас купить высокими назначениями, или назначит на такие места, чтобы ангажировать, ничего наверное не знаем. До свидания. В ближайшие дни, будучи очень занят Конгрессом, не смогу тебя видеть. Вообще, надо конспирировать!»

«Программу во многих местах мне испортил Сталин». «Он сам хотел читать доклад в пленуме о программе (!!!); я насилу отбился. Его съедает жажда стать признанным теоретиком. Он считает, что ему только этого не хватает».

Кроме того, масса мелочей, деталей. Потрясен он чрезвычайно. Порой губы прыгали от волнения. Порой производит человека, знающего, что он обречен. Все думают, на днях должны появиться сигналы из другого лагеря. И надо спокойно выжидать. Это будет!

Социалистический вестник, Берлин, 1929, 22 марта.

3.[ ]

Дополнения к рассказу Бухарина. Ночь, 11.ХП/7.

1) В общем, впечатление скорее обреченности. Его выражение: не есть ли вся наша «буза» - онанизм. Иногда я говорю Ефиму (Цейтлин, секретарь Бухарина): не безнадежны ли наши дела: 1) если страна гибнет - мы тоже гибнем, 2) если страна выкручивается - Сталин вовремя поворачивает и мы тоже гибнем, что делать? Что делать, когда имеешь дело с таким противником: чингис-ханов-ниская культура ЦК.

2) Молотов и Сталин о выходе из Уханьского правительства.

3) Сталин говорит комсомольцам: как решится вопрос о броне, зависит от того, прекратит ли Бухарин подлую политику.

4) Нам начинать дискуссию. Нас за это зарежут! ЦК боится дискуссии.

5) А что если подадим в отставку - я, Рыков, Томский.

6) Не отстраниться ли мне на время - два месяца не путаться в текущей политике. А когда наступит кризис - выступить прямо и полностью открыто.

7) Дискуссию нам начинать нельзя, потому что она прямо начнется с вооруженного столкновения, ибо каковы будут обвинения. Мы скажем: вот человек, который довел страну до голода и гибели. А он - они защищают кулаков и нэпманов.

8) Партия и государство слились - вот беда.

9) Сталина ничто не интересует, кроме сохранения власти. Уступив нам, он сохранил ключ к руководству, а сохранив его, потом нас зарежет; что нам делать. Ибо субъективные условия в ЦК к снятию Сталина зреют, но еще не созрели.

10) Сокольников: активизируйте свою политику, требуйте хотя бы удаления Молотова.

11) Сталин знает одно средство - месть, и в то же время всаживает нож в спину.

12) Вспомним теорию «сладкой мести».

13) Серго не рыцарь. Ходил ко мне, ругательски ругал Сталина, а в решающий момент предал.

История резолюции Пленума и драки: 1) я требовал обсуждения общего вопроса. Сталин уклонялся: нужен промфинплан и т.д.; 2) пишу Сталину письмо и требую общего обсуждения. Он прибегает ко мне: «Бухашка, ты можешь даже слону испортить нервы», но на обсуждение не соглашается; 3) я пишу второе письмо - он зовет меня к себе. Начинает: мы с тобой Гималаи - остальные ничтожество; 4) идем в «семерку» - Дикая сцена. Он начинает на меня орать; я рассказываю его слова о Гималаях. Он кричит: «Врешь! Ты это выдумал, чтобы натравить на меня членов Политбюро». Расходимся; 5) я читаю, не выпуская из рук, декларацию на 20 страницах. Молотов объявляет антиленинизмом, антипартийным. Сталин: на 9/10 могу принять. Молотов уходит. Принимается как основа; я ухожу писать резолюцию. Они тоже неожиданно приносят резолюцию, украденную с моей декларации; я делаю три поправки, Рыков - одну. Все принимается единогласно. Сталин рассуждает так: я дал хлеб экстренными мерами, я повернул вовремя и сам написал резолюцию. Если понадобятся меры - я один смогу их провести. А на деле ведет к гибели.

14) Варга читает доклад потому, что Сталин не хочет, чтобы читал Рыков, что мне делать с этим докладом, еще не знаю. Варга будет развивать, что голод неизбежен, раз индустриализация.

15) Сталин нарушил постановление ПБ («7-ки»). Было решение разослать письмо Фрумкина всем членам ПБ и составить ответ. Сталин, не дождавшись этого, сам написал и отправил ответ. Мы приняли резолюцию порицания за нарушение постановления. «Ответ признали правильным, но неполным». «Больше я не мог натянуть».

16) При этом или другом случае я (Бухарин) сказал ему следующее: «Не думайте, что Политбюро является совещательным органом при генсеке».

17) Политика Сталина ведет к гражданской войне. Ему придется заливать кровью восстания.

12/7, утром в 11 час. Сокольников рассказал следующее: из колхозных прений интересно только следующее. Сталин выступил с резкой грубой речью против Томского. «С большим удивлением слушал я речь Томского. Томский думает, что у нас нет никаких резервов, кроме уступок деревне, - это капитулянтство и неверие в строительство социализма. А если середняки потребуют уступок в монополии внешней торговли, крестьянский союз. Тоже уступить? Это - капитулянтство. Наш резерв - совхозы и работа среди бедноты. Черный, зеленый, злой, раздраженный. Впечатление гнетущее. Теперь все поняли, что нападает не только Бухарин, но и Сталин. Поражала грубость. Сокольников механику пленума представляет так: открыл наступление Рыков. Отвечает Сталин. Питерцы колебались дезавуировать Стецкого. Тогда Бухарин зарылся в землю, но ни одного фугаса не взорвал. Молотов обнаглел и обстрелял «Правду» (Астрова в особенности, но вообще однобокость всей «Правды» и примечание к Крицману и пр.). Тогда Томский напал на Молотова, но по форме мягко. Тогда Сталин напал на Томского прямо и грубо.

Социалистический вестник, Берлин, 1929, 4 мая.





Nikolaj I. Bucharin, Izbrannye proizvedenija [Ausgewählte Werke]. Politizdat, Moskva 1988.

Nikolaj I. Bucharin, Problemy teorii i praktiki socializma [Probleme der Theorie und Praxis des Sozialismus]. Politizdat, Moskva 1989.

Stephen F. Cohen, Bucharin: Političeskaja biografija 1988–1938 [Bucharin: Politische Biografie 1988–1938]. Progress, Moskva 1988, Online.

V. P. Danilov/Oleg V. Chlevnjuk u. a. (Hrsg.), Kak lomali NĖP: stenogrammy plenumov CK VKP(b) 1928–1929 gg. [Wie die NĖP zerstört wurde: Stenogramme der Plena des CK VKP(b) 1928–1929] (=Rossija XX Vek. Dokumenty). Meždunarodnyj fond „Demokratija“, Moskva 2000.

Aleksandr V. Šubin, Voždi i zagovorščiki: političeskaja bor’ba v SSSR v 1920–1930-ch gg. [Führer und Verschwörer: Der politische Kampf in der UdSSR 1920–1930]. Veče, Moskva 2004.

Бухарин, Н. И. Избранные сочинения. Москва: Политиздат, 1988.

Бухарин, Н. И. Проблемы теории и практики социализма. Москва: Политиздат, 1989.

Как ломали НЭП: стенограммы пленумов ЦК ВКП(б) 1928–1929 гг. / под ред. В. П. Данилова, О. В. Хлевнюка, и др. Москва: Международный фонд «Демократия», 2000 (=Россия XX Век. Документы).

Коэн, С. Бухарин: Политическая биография 1988–1938. Москва: Прогресс, 1988, онлайн.

Шубин, А. В. Вожди и заговорщики. Политическая борьба в СССР в 20-30-е гг. Москва: Вече, 2004.