Die Hauptresolution der Harzburger Tagung [Harzburger Front], 11. Oktober 1931

Zusammenfassung

Am 11. Oktober 1931 verabschiedeten die in der "Nationalen Opposition" versammelten Kräfte von NSDAP, DNVP, des Stahlhelms und anderer rechtsnationalistischer Formationen bei ihrem Treffen in Bad Harzburg die "Hauptresolution der Harzburger Tagung". Auf dieser Kundgebung riefen die Führer vor ihren uniformierten Verbänden zum Sturz der Regierungen von Reichskanzler Brüning und Ministerpräsident Braun (Preußen) auf und verlangten die Einsetzung einer "wirklichen Nationalregierung" durch den Reichspräsidenten v. Hindenburg. Ihre Misstrauensanträge am 16. Oktober gegen das 2. Kabinett Brüning scheiterten nur knapp. Zwei Tage später demonstrierte Hitler mit dem Marsch der 100.000 SA-Kämpfer im benachbarten Braunschweig seine Macht und bewies Dominanz gegenüber den rechtsnationalistisch-bürgerlichen Kreisen von Bad Harzburg. Die Resolution von Bad Harzburg weist den Weg in die Diktatur, in ihr sind wesentliche Grundpfeiler der Politik nach dem 30. Januar 1933 vorweggenommen: Die Abschaffung der Grundrechte, die Zerschlagung der Arbeiterbewegung zugunsten einer nationalen Wirtschaftsgemeinschaft, die Ächtung kultureller Befreiung, die Revanche für Versailles und die Schaffung einer Volksgemeinschaft der Rassegleichen.