Erlass über den Übergang zum achtstündigen Arbeitstag und zur siebenstündigen Arbeitswoche

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Erlass über den Übergang zum achtstündigen Arbeitstag und zur siebenstündigen ArbeitswocheУказ «О переходе на восьмичасовой рабочий день, на семидневную рабочую неделю»
26. Juni 1940
июнь 26, 1940
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Der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 26. Juni 1940 prägte die Arbeitsverfassung in der Sowjetunion bis in die Mitte der 1950er Jahre entscheidend. Er hob die Freizügigkeit bei der Arbeitsplatzwahl endgültig auf, belegte eigenmächtigen Arbeitsplatzwechsel und das „Schwänzen“ der Arbeit (progul) mit drakonischen strafrechtlichen Sanktionen, verlängerte die wöchentliche Arbeitszeit und führte gleichzeitig (nach verschiedenen Kalender-Experimenten) den Sonntag wieder als offiziellen Arbeitsruhetag ein. Mit dem Erlass sollten die seit dem Beginn der forcierten Industrialisierung bestehenden Probleme der Sowjetwirtschaft (Bummelei, Fluktuation der Arbeitskräfte) endgültig gelöst, die Wirtschaft in Zeiten der Aufrüstung gestärkt und die Disziplinierung der Arbeiterschaft erreicht werden. Mit dem Erlass erfuhr der Kampf der Sowjetführung um die Disziplinierung der Arbeiterschaft und ihre Umwandlung in eine plankonforme Masse seinen Kulminationspunkt. Die mit äußerster Härte durchgeführte Umsetzung des Erlasses führte nicht nur zu millionenfachen Verurteilungen von Arbeitern, sondern wurde auch von einer Hexenjagd auf zögerliche Betriebsleitungen und Justizbeamte begleitet.


Указ Президиума Верховного Совета СССР от 26 июня 1940 г. оказывал решающее влияние на сферу труда в Советском Союзе вплоть до середины 1950-х годов. Он окончательно отменил свободу рабочих при выборе места работы, ввел драконовские уголовные санкции за самовольную смену рабочего места и прогулы, увеличил продолжительность рабочей недели и одновременно (после различных экспериментов с календарем) вновь ввел воскресенье как официальный день отдыха. Указ от 26 июня 1940 г. был призван окончательно решить проблемы советской экономики, существовавшие с начала форсированной индустриализации (прогулы, текучесть рабочей силы), укрепить народное хозяйство в период перевода экономики на военные рельсы, а также дисциплинировать трудящихся. Указ также стал кульминацией борьбы советского руководства за дисциплину рабочей силы и превращение ее в послушную массу, подчиняющуюся плану. Крайне суровое исполнение Указа не только привело к уголовному наказанию миллионов рабочих, но и сопровождалось «охотой на ведьм», целью которой были мягкотелые руководители предприятий и сотрудники юстиции.

von: Jörn Petrick, 2011 (aktualisiert 2024)


Seit dem Beginn der forcierten Industrialisierung und dem Übergang zur Planperiode hatte die sowjetische Wirtschaft mit Arbeitskräftemangel, Schwänzerei und hoher Fluktuation der Arbeitskräfte zu kämpfen. Die Fluktuation verursachte nicht nur Ausfälle von eingearbeiteten Arbeitskräften, sondern störte auch massiv die staatliche Lenkung der Wirtschaft und die Planungen für eine forcierte Industrialisierung. Darüber hinaus befand sich die Wirtschaft nach einer Stabilisierung Mitte der 1930er Jahre am Ende des Jahrzehnts in einer schwierigen Lage. Der angesichts der politischen Lage in Europa massiv vorangetriebene Aufbau der Armee zog wichtige Arbeitskräfte aus den Fabriken ab: 1937 gab es 1,4 Millionen und 1940 bereits 4,2 Millionen Armeeangehörige; darüber hinaus waren von den 8,5 Millionen Industriearbeitern drei Millionen in der Rüstungsindustrie beschäftigt, was den Arbeitskräftebedarf in der Zivilindustrie zusätzlich verstärkte. Für eine Dezimierung der Arbeitskräfte hatte auch der Große Terror 1937/38 gesorgt, der viele Wirtschaftsfachleute in den Betrieben getroffen und zusätzlich für eine Atmosphäre der Denunziation und fehlenden Disziplin der Arbeiter gegenüber dem Management gesorgt hatte.

Die Ursachen für die häufigen Arbeitsplatzwechsel waren vielfältig: der durch die Kollektivierung und die schlechten Lebensverhältnisse erzwungene Wechsel aus der Landwirtschaft in die Industrie, der eine Rückkehr aufs Land nicht zuließ und daher nur ein Ausweichen von einem Arbeitsplatz zum nächsten erlaubte, die allgemeine Unrast der entwurzelten Arbeiter, die schlechten Arbeitsbedingungen, die vielfach einen Wechsel zu besseren Arbeitsstellen provozierte, der permanente Arbeitskräftemangel, der zu Abwerbungen unter den Betriebsleitungen führte sowie zahlreiche Fehlplanungen bei der Projektierung neuer industrieller Anlagen. Mit der Fluktuation ging auch eine vergleichsweise niedrige Produktivität einher. Arbeiter, die häufig wechselten, mussten immer wieder neu eingearbeitet werden. Die fehlende Bindung an den Betrieb sorgte für einen eher sorglosen Umgang mit Maschinen und Material. Die weit verbreitete Schwänzerei und Trunkenheit förderte ebenfalls nicht die Produktivität. Verspätungen und das zeitweise Fernbleiben vom Arbeitsplatz waren nicht nur auf die schwierige Koordination des Arbeitslebens in einer Mangelgesellschaft zurückzuführen, sondern, wie die Trunkenheit, auch auf das Festhalten vieler aus den Dörfern zugezogener Arbeiter an ihren dörflichen Lebensgewohnheiten, insbesondere an den inoffiziellen Fest- und Feiertagen, und auf die anfänglich häufige Heimkehr ins Dorf zur Saat- und Erntezeit. Ein weiteres Problem für die Sowjetführung war das eher halbherzige Vorgehen der Betriebsleitungen, die das Verhalten der Arbeiterschaft tolerierten. In Zeiten des Arbeitskräftemangels versuchten diese, „ihre“ Arbeiter zu halten bzw. neue zu gewinnen, um so die Anforderungen des Plans zu erfüllen.

Die Härte des Erlasses vom 26. Juni 1940 und seiner Umsetzung erklärt sich nicht nur aus der besonderen Situation am Vorabend des Krieges, sondern auch aus den vielen gescheiterten Maßnahmen des Staates zur Disziplinierung der Arbeiter und zur Steigerung der Produktivität. Der Erlass vom 26. Juni 1940 bildete nur den Höhepunkt einer ganzen Reihe von Gesetzen, die zwischen 1929-1933 und 1938-1940 erlassen wurden.

Zuerst versuchten die sowjetischen Behörden über das Arbeitsvertragsrecht insbesondere den saisonalen Wechsel der ehemaligen Bauern einzudämmen und die Arbeiter intensiver an die Betriebe zu binden. In der Rechtsauffassung der NĖP-Zeit schloss der Arbeiter einen freien Arbeitsvertrag, der vom Betrieb und vom Arbeiter entsprechend der vertraglichen und arbeitsgesetzlichen Vorschriften auf bestimmte Zeit oder unbefristet mit relativ kurzen Kündigungsfristen abgeschlossen und von beiden Seiten gekündigt werden konnte. Zuerst wurde die Laufzeit der befristeten Arbeitsverträge von maximal einem Jahr (Art. 24 Arbeitsgesetzbuch von 1922) per Verordnung vom 15. Dezember 1930 auf drei Jahre verlängert. Der unbefristete Arbeitsvertrag, der nach der Rechtsauffassung der NĖP-Zeit jederzeit kündbar war, wurde nun als vom Arbeiter unkündbar betrachtet und entsprechende Handlungen zum Beispiel als Bruch der Arbeitsdisziplin (Verordnung vom 23. September 1930) bestraft.

Diese Vereinseitigung des Kündigungsrechts schlug sich auch in den Arbeitsvertragsstrafen nieder, die eine relativ einfache Entlassungsstrafe durch den Betrieb ermöglichten. Der rigide Erlass vom 15. November 1932 sah zum Beispiel bei einem Tag unentschuldigten Fehlens automatisch die fristlose Entlassung, den Einzug von Lebensmittelkarten und den Verlust der Werkswohnung vor. Darüber hinaus war die Betriebsleitung erstmals direkt verpflichtet, die Verfehlungen auch zu ahnden. Nachdem sich 1938 die wirtschaftliche Situation nach einer Verbesserung Mitte der 1930er Jahre wieder verschlechtert hatte, setzen auch wieder Maßnahmen gegen Schwänzerei und Arbeitsplatzwechsel ein. Der Erlass vom 28. Dezember 1938, der in seiner Präambel das Vorliegen massiver Fehlzeiten und provozierter Entlassungen eingestand, sowie begleitende Verordnungen verschärften die Disziplinarmaßnahmen. Die Betriebsleitungen mussten dreimaliges Fernbleiben in einem Monat bzw. viermaliges Fehlen in zwei aufeinanderfolgenden Monaten unter der Androhung strafrechtlicher Verfolgung mit sofortiger Entlassung und dem Verlust der Betriebswohnung bestrafen.

Allerdings waren solche Maßnahmen wenig geeignet und kontraproduktiv. Arbeiter versuchten, durch Verstöße gegen die Arbeitsdisziplin Entlassungen zu provozieren, um den Arbeitsplatz wechseln zu können, und Betriebsleitungen wandten die Gesetze häufig gar nicht oder nur sporadisch an. Die Entlassungsstrafe war in Zeiten des Arbeitskräftemangels ein beim Management ungeliebtes Schwert und wirkte gegenüber den Arbeitern wenig abschreckend.

Neben der Verschärfung des Arbeitsvertragsstrafrechts sollte die Kontrolle des Arbeitsvertragsschlusses dazu beitragen, die Fluktuation und die fehlende Arbeitsdisziplin zu bekämpfen: So wurde die Pflicht zur Vorlage von Entlassungs- und Zeugnispapieren bei Neueinstellung (Verordnung vom 27. Dezember 1931), des Inlandspasses (Verordnung vom 27. Dezember 1932) und schließlich des Arbeitsbuches (Verordnung vom 20. Dezember 1938) eingeführt.

Da die Versuche, die Arbeiter über das Arbeitsvertragsrecht an die Betriebe zu binden und zu disziplinieren, scheiterten, griff der Staat schließlich zu administrativen Maßnahmen, wie im vorliegenden Erlass vom 26. Juni 1940. Rechtlich konnte der Staat aufgrund der Verfassung von 1936 eingreifen. Mit Artikel 12 Absatz 1, der die Grundpflicht jedes Sowjetbürgers zur Arbeit definierte, und Artikel 118 hatte der Gesetzgeber die Rechtsgrundlage, den freien Arbeitsplatzwechsel auszuschließen und Verstöße über das Strafrecht zu ahnden. Die Pflicht zur Arbeit konstituierte sich also nicht erst privatrechtlich durch einen Arbeitsvertrag, sondern war eine öffentliche Pflicht, die bereits vor dem eigentlichen Arbeitsvertrag bestand; der Arbeitsvertrag begründete kein Arbeitsverhältnis, sondern regelte es nur. Artikel 130, der den Sowjetbürger verpflichtete, die Arbeitsdisziplin zu wahren, ermächtigte den Gesetzgeber, Strafgesetze bezüglich der Arbeitsdisziplin zu erlassen.

Neu am Erlass vom 26. Juni 1940 war die Anwendung des Strafrechts auf Angelegenheiten der Arbeitsdisziplin und dessen harte Umsetzung. Die untaugliche Entlassungsstrafe wurde fallengelassen. Stattdessen wurde eigenmächtiges Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis mit zwei bis vier Monaten Gefängnis, und einmalige Abwesenheit bzw. eine Verspätung mit ein- bis sechsmonatiger Zwangsarbeit im bisherigen Betrieb bei 25-prozentiger Lohnkürzung geahndet. Das Management wurde unter Androhung der Strafverfolgung zur Anzeige der Delikte verpflichtet. Der Arbeiter wurde so zum Objekt, mit dem die Erfüllung des Plans ohne Rücksichtnahme möglich wurde.

Einen Tag nach der Verabschiedung des offiziell auf Initiative des Gewerkschaftsverbandes initiierten Erlasses durch das Präsidium des Obersten Sowjets erließen der Generalstaatsanwalt, Michail Pankrat’ev, und der Volkskommissar für Justiz, Nikolaj Ryžkov, eine Umsetzungsanordnung. Danach hatten die Staatsanwaltschaften entsprechende Anzeigen der Fabrikleitungen innerhalb von drei Tagen zu bearbeiten und den Gerichten die Anklageschrift zuzuleiten. Diese mussten anschließend innerhalb von fünf Tagen die Verhandlung abhalten. Wo es möglich war, sollten Schauprozesse in Anwesenheit der Staatsanwälte in den Fabriken durchgeführt werden.

Allerdings gab es anfänglich massive Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Gesetzes. Die Gerichte und Staatsanwaltschaften waren mit der vorgeschriebenen Vorgehensweise völlig überfordert. Die Urteile fielen, wenn überhaupt, oft recht milde aus, da z.B. vielfach Entschuldigungsgründe für Verspätungen beim Erscheinen auf der Arbeit akzeptiert wurden. Die Werksleitungen, die zur Anzeige der im Gesetz genannten Straftaten verpflichtet waren, ignorierten das Gesetz, bis sie nach und nach selbst von den Staatsanwaltschaften verfolgt wurden. Kam es zu Verfahren gegen die Arbeiter, milderten die Betriebsleitungen die Verfehlungen mit Hinweisen auf vorliegende Verdienste der entsprechen Arbeiter oder schickten Vertreter zu den Gerichtsverfahren, um den Angeklagten bei der Verteidigung zu helfen. Auch die Gewerkschaftsorganisationen setzten sich für die Arbeiter ein und halfen ihnen mit Bestätigungen von entsprechenden Entschuldigungsgründen. Die Arbeiter, bei denen das Gesetz äußerst unbeliebt war, zeigten in den Schauprozessen demonstrativ ihre Sympathie für die angeklagten Kollegen. Insbesondere die Schauprozesse führten, entgegen ihrer Intention, die Umsetzung des Gesetzes zu unterstützen, zu einer feindlichen Einstellung der Arbeiterschaft gegenüber dem Gesetz. Das Verbot des Arbeitsplatzwechsels wurde durch provozierte Entlassung umgangen, indem man geringwertiges Betriebseigentum stahl oder sich in den Betriebsräumen „rowdyhaft“ aufführte und sich anschließend selbst anzeigte.

Trotz des Widerstandes kam es im ersten Monat zu über 100 000 Anzeigen bei den Staatsanwaltschaften. Bis Ende des Monats hatten die Gerichte in 51 000 Fällen die Verfahren eingeleitet bzw. abgeschlossen. Ein merklicher Rückgang der Schwänzerei und der Arbeitskräftefluktuation sowie eine Steigerung der Produktivität traten jedoch nicht ein.

Stalin ließ die schleppende Umsetzung des Gesetzes auf der Sitzung des Zentralkomitees am 29. Juli 1940 thematisieren, mit der die zweite Umsetzungsphase des Gesetzes begann. Die Gerichtserfahren wurden nun noch weiter gekürzt und die Einhaltung des Gesetzes strenger kontrolliert. Außerdem lief eine große Öffentlichkeitskampagne an.

Am 29. Juli 1940 wurde die Durchführung von Schauprozessen sowie von Gerichtsverfahren während der Arbeitszeit verboten. Um von Arbeitern durch Bagatelldelikte provozierte Entlassungen und damit die Umgehung des Verbots des Arbeitsplatzwechsels zu verhindern, beschloss das Plenum, bei Bagatelldiebstähle in den Fabriken und „Hooliganismus“ den Strafrahmen empfindlich, mindestens ein Jahr Haft, zu erhöhen; das entsprechende Gesetz folgte dann am 10. August 1940.

Das „rechtsstaatliche“ Verfahren wurde weitgehend abgeschafft. Die Betriebsleitungen hatten nun direkt und innerhalb von 24 Stunden nach Entdeckung eines Verstoßes den Gerichten entsprechende Verstöße anzuzeigen und das Belastungsmaterial zu übersenden. Die Staatsanwaltschaften waren nicht mehr mit dem Ermittlungsverfahren beauftragt, sondern hatten nun die Aufgabe, die Nicht-Anzeige von Verstößen aufzuspüren und zu verfolgen. Aber nicht nur gegen Betriebsleitungen und örtliche Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre, die Arbeiter in den Gerichtsverfahren zu entlasten suchten, wurde rigoros vorgegangen, sondern auch gegen die Justiz selbst. Gerichte, die in Schnellverfahren ohne Zeugen und Beisitzer „verhandelten“, hatten nun Urteile stets im oberen Strafrahmen zu fällen. Gegen Justizbeamte, die zu langsam arbeiteten und zu milde urteilten, setzte eine regelrechte Hexenjagd ein.

Die Kampagne, die bis Ende September/Anfang Oktober 1940 lief, verfehlte ihre Wirkung nicht. Wurden im Juli 1940 in 38 % der Fälle auf Strafarbeit im Rahmen von drei Monaten und mehr erkannt worden, so waren es im August bereits 64 % und in der ersten Oktoberhälfte 78 %.

Die dritte Phase, die durch Presseberichte über exzessive Verurteilungen, die Aufhebung von Urteilen durch das Oberste Gericht der UdSSR und entsprechende Kommentare in der juristischen Fachpresse eingeleitet wurde, bedeutete nicht das Ende der Anwendung des Erlasses vom 26. Juni 1940, sondern nur eine nicht ganz so exzessiven Anwendung. Die Verurteilungszahlen blieben weiterhin hoch. Von 1943 bis 1945 gab es jedes Jahr mehr als eine Millionen Verurteilungen wegen Fehlzeiten und unerlaubten Arbeitsplatzwechsels und über die Hälfte (51,1 %) aller Verurteilungen in Strafsachen ergingen 1945 aufgrund des Erlasses vom 26. Juni 1940. Die weiterhin hohen Verurteilungszahlen erklären sich aus dem Kriegszustand, in dem sich die Sowjetunion bis 1945 befand und der dem Vorgehen eine verstärkte Legitimation verlieh, sowie durch den beständigen Druck auf die Betriebsleitungen, insbesondere in großen und kriegswichtigen Betrieben. In den Nachkriegsjahren wurde das Gesetz bezüglich Schwänzerei und Arbeitsplatzwechsel von Branche zu Branche und Gebiet zu Gebiet höchst unterschiedlich angewandt.

Mit dem unveröffentlichten Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 14. Juli 1951 erfolgte schließlich eine Einschränkung in der Anwendung des Gesetzes, die die Verurteilungszahlen massiv zurückgehen ließ. Strafrechtlich sollten nur noch Fälle verfolgt werden, in denen ein Arbeiter länger als einen Tag vom Arbeitsplatz fernblieb oder im Wiederholungsfall. Alle anderen Verstöße sollten nunmehr in den Betrieben disziplinarrechtlich bestraft und wo möglich vor Kameradschaftsgerichten verhandelt werden. Diese Neudefinition wurde jedoch nicht ins Strafgesetzbuch übernommen, sondern nur im Rahmen der allgemeinen Regelung der Arbeitsordnung den Fabriken und Gewerkschaften zur Kenntnis gebracht. Ein allzu öffentlicher Hinweis auf die gemilderte Verfolgung von Arbeitsschwänzerei hätte der Arbeitsdisziplin wohl zu stark geschadet. Endgültig abgeschafft wurde die Regelung über Fehlzeiten und den eigenmächtigen Arbeitsplatzwechsel erst am 25. April 1956.

Der Erlass vom 26. Juni 1940, bezüglich eigenmächtigen Arbeitsplatzwechsels und Schwanzerei, war partiell erfolgreich. Die Zahl der Verurteilungen blieb auch nach der Umsetzungskampagne im Krieg sehr hoch, ebenso in der Nachkriegszeit, wenn auch auf geringerem Niveau. Das Phänomen der Schwänzerei und des unerlaubten Arbeitsplatzwechsels verschwand trotzdem nicht aus dem sowjetischen Wirtschaftsleben. Insgesamt wurden aufgrund des Erlasses vom 26. Juni 1940 zwischen 1940 bis 1952 2,77 Millionen Menschen wegen unerlaubten Arbeitsplatzwechsels und 10,9 Millionen Menschen wegen Schwänzerei verurteilt.

Der Erlass vom 26. Juni 1940 enthielt nicht nur Maßnahmen gegen den freien Arbeitsplatzwechsel und die Schwänzerei. Er weitet auch, zusammen mit anderen im Sommer 1940 erlassenen Vorschriften, die gesetzlichen Arbeitszeiten aus, um die Arbeitskraft der Bevölkerung besser auszunutzen.

Die seit Oktober 1927 nominell geltende Fünftagearbeitswoche wurde durch die Sechsarbeitstagewoche und der Siebenstundenarbeitstag durch den Achtstundenarbeitstag ersetzt. Dies geschah faktisch ohne Lohnausgleich, da der wöchentliche Effektivlohn aufgrund der ebenfalls am 26. Juni 1940 veranlassten Senkung der Stundenlöhne gleich blieb. Was zuvor (meist bezahlte) Überstundenarbeit war, wurde nun unbezahlte reguläre Arbeit. Zusätzlich nahm die Anzahl der Arbeitstage im Jahr durch einen am darauffolgenden Tag (27. Juni 1940) verabschiedeten Erlass, der die Senkung der unionsweiten Feiertage auf sieben Tage bekanntgab, zu. Mit dem Erlass vom 26. Juni 1940 wurden auch Ausnahmen in der Arbeitszeitgesetzgebung teilweise aufgegeben, so dass sich die Gesamtarbeitszeit der Bevölkerung ebenfalls erhöhte: Unter anderem mussten Büroarbeiter statt sechs nun acht Stunden arbeiten, ebenso wie die Jugendlichen ab dem 16. Lebensjahr, die ab dem 12. Juli 1940 auch verpflichtet waren, bei Bedarf Nacht- und Überstundenarbeit zu leisten.

Der Erlass vom 26. Juni 1940 erhöhte aber mit dem Übergang zur Sechsarbeitstagewoche nicht nur die Arbeitszeit, sondern führte auch den Sonntag wieder als einheitlichen Ruhetag ein. Damit beendetet die sowjetische Führung geräuschlos die Kalenderexperimente der 1930er Jahre (nepreryvka und čestidnevka).

Die nepreryvka, die „ununterbrochenen Produktionswoche“, war am 26. August 1929 für fast alle Industriezweige eingeführt worden. Mit ihr wurde die Siebentagewoche durch einen Fünftagezyklus ersetzt, wobei jeder der fünf Wochentage für ein Fünftel der Bevölkerung jeweils ein Ruhetag war. Mit dieser Neuerung sollte die Produktion ununterbrochen laufen. Außerdem hatte die Aktion eine antireligiöse Stoßrichtung, da sie die reguläre Woche und mit ihr den Sonntag als christlich überkommenden Ruhetag abschaffte. Die nepreryvka sorgte mit ihren Auswirkungen auf das Familienleben (viele Familien hatten keinen gemeinsamen Ruhetag mehr) für viel Unmut in der Bevölkerung. Sie verkomplizierte auch den Betriebsablauf, da durch das ständige Fehlen eines Teils der Arbeiterschaft der geregelte Informationsfluss in den Betrieben stark gestört wurde. Die gewünschte Effizienzsteigerung trat nicht ein. Am 1. Dezember 1931 wurde die nepreryvka für die meisten Industriezweige wieder abgeschafft und an ihrer Stelle die Sechstagewoche, die čestidnevka, eingeführt, die in der gesamten Union an jedem sechsten Tag einen Ruhetag vorsah. Damit war zwar ein einheitlicher Ruhetag (jeweils der 6., 12., 18., usw. des Monats) wiederhergestellt worden, aber nicht der Sonntag und mit ihm die herkömmliche Woche.

Aber auch dieses entschärfte Kalenderexperiment führt nicht zu der gewünschten Produktionssteigerung und zur Ignorierung des christlichen Sonntags. Im Gegenteil, wie bei der nepreryvka wurde insbesondere auf dem Land der Sonntag weiterhin neben dem offiziellen Ruhetag gefeiert, wodurch sich immer stärker zwei voneinander getrennte Gesellschaften in Stadt und Land herausbildeten. Der Erlass vom 26. Juni 1940 beendete dieses Experiment und führte die reguläre Woche mit dem Sonntag als Ruhetag wieder ein. Neben den drakonischen Maßnahmen im Erlass vom 26. Juni 1940 nahm sich diese Entscheidung für die Bevölkerung wie das „Zuckerbrot“ neben der „Peitsche“ aus. Ein Zuckerbrot, das auch nach Rücknahme der anderen Maßnahmen des Erlasses in den 1950er Jahren bestehen blieb.


Йорн Петрик, 2011 (обновлено 2024)


С начала форсированной индустриализации и перехода к пятилетним планам развития народного хозяйства советская экономика столкнулась с проблемой нехватки рабочих рук, прогулов и высокой текучести рабочей силы. Эта текучесть приводила не только к потере квалифицированных работников, но и в значительной степени нарушала государственный контроль над экономикой, ставила под вопрос планирование форсированной индустриализации. Кроме того, экономика после стабилизации середины 1930-х годов оказалась к концу десятилетия в тяжелом положении. Массовое наращивание численности Красной армии, вызванное политической ситуацией в Европе, оттянуло значительную часть рабочих с заводов: если в 1937 г. в армии служило 1,4 млн, то в 1940 г. – уже 4,2 млн человек. Следует также учесть, что 3 млн из 8,5 млн промышленных рабочих были заняты в военной промышленности, что еще больше увеличивало спрос на рабочую силу в гражданском секторе экономики. [[:Kategorie:Большой террор | Большой террор 1937/38 гг.], который коснулся на заводах многих инженеров и создал атмосферу доносительства и отсутствия дисциплины среди рабочих по отношению к руководству, также способствовал существенному дефициту рабочей силы.

Причины частой смены места работы были разнообразны: вынужденный переход из сельского хозяйства в промышленность, вызванный коллективизацией и плохими условиями жизни на селе, закрывал свежеиспеченным рабочим возможность вернуться в деревню, им оставалось лишь менять в городе одну работу на другую. Свою роль играли также общая неустроенность свежеиспеченных рабочих, лишенных своих корней, плохие условия труда, которые часто провоцировали переход на более выгодную работу, постоянный дефицит рабочей силы, который приводил к переманиванию рабочих руководителями предприятий, а также многочисленные ошибки планирования при проектировании новых промышленных предприятий. Следствием текучести рабочей силы была также сравнительно низкая производительность труда. Рабочих, которые часто менялись, приходилось переучивать снова и снова. Отсутствие у них внутренней связи с предприятием приводило к небрежному обращению с механизмами и материалами. Повсеместные прогулы и пьянство также не способствовали производительности труда. Опоздания и неявка на работу объяснялись не только сложностью упорядоченной трудовой деятельности в условиях повсеместного дефицита, но и, как и пьянство, приверженностью многих рабочих, переехавших из деревень, к своим старым привычкам, особенно к отмечанию неофициальных праздников, а также изначально частыми возвращениями в деревню в период посевной и уборочной. Еще одной проблемой для власти была довольно мягкая позиция заводского руководства, которое терпимо относилось к такому поведению рабочих. В условиях нехватки рабочей силы управленцы старались сохранить «своих» рабочих или завербовать новых, чтобы выполнить требования плана.

Суровость указа от 26 июня 1940 г. и жесткость его исполнения объясняется не только специфической ситуацией кануна войны, но и неудачей множества мер, предпринятых государством ранее в целях дисциплинирования рабочих и повышения производительности труда. Указ от 26 июня 1940 г. был лишь кульминацией целой серии законов, принятых в 1929–1933 и 1938–1940 годах.

Изначально советская власть пыталась ограничить сезонную текучесть бывших крестьян и теснее привязать рабочих к предприятиям в рамках трудового законодательства. В соответствии с правовым концептом периода нэпа, рабочий заключал с предприятием добровольный трудовой договор на определенный срок или бессрочно. В последнем случае договор предусматривал относительно короткий срок уведомления, после чего мог быть расторгнут любой из сторон. Первоначально постановлением ЦИК и СНК СССР «О порядке найма и распределения рабочей силы и о борьбе с текучестью рабочей силы» от 15 декабря 1930 г. срок действия срочных трудовых договоров был увеличен с максимального одного года (ст. 24 КЗоТ 1922 г.) до трех лет. Бессрочный трудовой договор, который в годы нэпа мог быть расторгнут в любое время, теперь рассматривался как не подлежавший расторжению со стороны работника, и соответствующие действия наказывались как нарушение трудовой дисциплины (постановление от 23 сентября 1930 г.).

Такая узурпация предприятием прав на расторжение договора отразилась и в штрафных санкциях согласно трудовому договору, который теперь давал предприятию право, сравнительно просто применять увольнение в качестве меры наказания. Например, жесткое постановление ЦИК и СНК СССР от 15 ноября 1932 г. «Об увольнении за прогулы без уважительных причин» автоматически предусматривало в качестве наказания увольнение без предупреждения с конфискацией продовольственных и промтоварных карточек и лишением служебного жилья за один день отсутствия на рабочем месте без уважительной причины. Кроме того, руководство предприятий впервые было напрямую обязано наказывать увольнением за нарушение трудового распорядка. После того как в 1938 г. экономическая ситуация вновь ухудшилась после улучшения в середине 1930-х годов, меры против прогулов и смены места работы были введены снова. Постановление СНК СССР, ЦК ВКП(б) и ВЦСПС «О мероприятиях по упорядочению трудовой дисциплины, улучшению практики государственного социального страхования и борьбе с злоупотреблениями в этом деле» от 28 декабря 1938 г., в преамбуле которого признавалось наличие массовых прогулов и увольнений с предприятий за нарушение трудовой дисциплины, а также сопроводительные распоряжения, вновь ужесточали дисциплинарные меры. Теперь руководство предприятия должно было под страхом уголовного преследования наказывать три прогула в течение одного месяца или четыре прогула в течение двух месяцев подряд немедленным увольнением и лишением служебного жилья.

Однако такие меры были неэффективны и контрпродуктивны. Рабочие, чтобы получить возможность сменить работу, сами пытались спровоцировать увольнение, намеренно нарушая трудовую дисциплину, а руководство часто не применяло законы вообще или применяло их лишь от случая к случаю. В условиях дефицита рабочей силы наказание в виде увольнения становилось непопулярным инструментом для заводского руководства и оказывало слабое сдерживающее воздействие на работников.

Помимо ужесточения наказания за нарушение договорных обязательств, контроль за заключением трудовых договоров был призван помочь бороться с текучестью рабочей силы и слабой трудовой дисциплиной: например, было введено обязательство, при приеме на работу предъявлять увольнительные и аттестационные документы (постановление от 27 декабря 1931 г.), внутренний паспорт (постановление от 27 декабря 1932 г.) и, наконец, трудовую книжку (постановление от 20 декабря 1938 г.).

Поскольку попытки привязать рабочих к предприятиям и дисциплинировать их посредством трудового законодательства не увенчались успехом, государство в конечном итоге прибегло к административным мерам, таким как Указ от 26 июня 1940 г. Юридически государство могло вмешиваться в трудовые отношения на основании Конституции СССР 1936 г. Статья 12 (абзац 1), определявшая обязанность трудиться как основную обязанность каждого советского гражданина, а также статья 118 предоставляли законодателю правовую основу для запрещения свободы перемены места работы и введения уголовного наказания за нарушение этой нормы. Таким образом, обязанность трудиться не возникала в рамках гражданско-правовых норм путем заключения трудового договора, а была общественной обязанностью, которая существовала еще до заключения трудового договора. Трудовой договор не устанавливал трудовые отношения, а лишь регулировал их. Статья 130 Конституции, обязывающая советских граждан соблюдать трудовую дисциплину, уполномочивала законодательные органы в целях поддержания трудовой дисциплины вводить в действие уголовно-правовые нормы.

Новым в Указе от 26 июня 1940 г. стало применение уголовного права для поддержания трудовой дисциплины, а также строгое исполнение Указа. Неэффективное наказание в виде увольнения отменялось. Вместо этого самовольный уход с работы теперь наказывался тюремным заключением на срок от двух до четырех месяцев, а однократный прогул или опоздание – принудительными работами на рабочем месте сроком от одного до шести месяцев с понижением зарплаты на 25%. Руководство предприятия было обязано сообщать о нарушителях трудовой дисциплины под угрозой судебного преследования. Таким образом, работник становился объектом, с помощью которого выполнение плана осуществлялось безоговорочно.

Через день после принятия Указа от 26 июня 1940 г., который официально якобы был инициирован Всесоюзным центральным советом профсоюзов, генеральный прокурор СССР Михаил Панкратьев и нарком юстиции СССР Николай Рыжков издали приказ о его выполнении. Согласно этому приказу, органы прокуратуры должны были рассматривать соответствующие жалобы руководства завода и направлять обвинительные заключения в суд в течение трех дней. После этого суды были обязаны провести судебное разбирательство в течение пяти дней. Там, где это было возможно, показательные судебные процессы должны были проводиться на фабриках в присутствии прокуроров.

Однако поначалу с применением указа возникли значительные трудности. Суды и прокуратуры были полностью перегружены предписанными в указе процедурами. Приговоры часто были довольно мягкими, если они вообще выносились, так как довольно часто суды принимали во внимание оправдания «прогульщиков». Руководители фабрик, обязанные сообщать о правонарушениях, указанных в законе, игнорировали это требование, пока их самих вскоре не стали преследовать в уголовном порядке органы прокуратуры. Если против рабочих возбуждались дела, заводское руководство смягчало их проступки, указывая на имевшиеся заслуги работников, или направляло своих представителей на судебные разбирательства, чтобы помочь обвиняемым с защитой. Профсоюзные организации также вставали на сторону рабочих и помогали им с обоснованием соответствующих оправданий. Рабочие, среди которых закон был крайне непопулярен, демонстративно проявляли на показательных процессах свое сочувствие к обвиняемым товарищам. Вопреки намерению поддержать исполнение закона, показательные процессы в первую очередь привели к враждебному отношению к указу среди рабочих. Запрет на смену места работы обходили, провоцируя увольнение, воруя малоценное имущество или ведя себя «по-хулигански» на территории предприятия, а затем заявляя об этом в милицию.

Несмотря на сопротивление, за первый месяц действия указа в органы прокуратуры было подано более 100 000 исков. К концу этого времени суды возбудили либо завершили производство в отношении 51 000 дел. Однако заметного снижения прогулов и текучести рабочей силы, а также повышения производительности труда не произошло.

Сталин обсудил вялое выполнение Указа 29 июля 1940 г. на пленуме ЦК ВКП(б), что ознаменовало начало второго этапа реализации закона. Теперь судебные процедуры были сокращены еще больше, а за соблюдением указа следили более строго. Кроме того, была развернута масштабная пропагандистская кампания.

29 июля 1940 г. было запрещено проведение показательных процессов или судебных заседаний в рабочее время. Чтобы предотвратить увольнение за мелкие правонарушения, что давало рабочим возможность обойти запрет на смену работы, пленум ЦК принял решение, серьезно ужесточить наказание за мелкое воровство на заводах и «хулиганство», доведя его как минимум до одного года лишения свободы. Соответствующий закон был принят 10 августа 1940 г.

В результате процедуры «социалистической законности» оказались в значительной степени упразднены. Теперь руководство предприятий должно было в течение 24 часов с момента обнаружения правонарушения напрямую сообщать о нем в суд, а также предоставить инкриминирующие материалы. Прокуратура больше не отвечала за расследование преступлений, а занималась отслеживанием и привлечением к ответственности лиц, не сообщивших о нарушениях трудовой дисциплины. Однако жесткие меры принимались не только в отношении руководства фабрик и местных партийных и профсоюзных функционеров, которые пытались оправдать рабочих в суде, но и в отношении самой судебной системы. Суды, которые «рассматривали» дела в упрощенном порядке, без свидетелей и заседателей, теперь должны были выносить максимально суровые приговоры. Против судебных чиновников, которые работали слишком медленно и выносили слишком мягкие решения, была развернута настоящая «охота на ведьм».

Кампания, продолжавшаяся до конца сентября – начала октября 1940 г., принесла свои результаты. Если в июле 1940 г. фигуранты лишь 38 % дел были приговорены к трем и более месяцам исправительных работ, то к августу эта цифра выросла до 64 %, а к первой половине октября – до 78 %.

Третий этап, начало которому положили сообщения в прессе о чрезмерных приговорах, отмена приговоров Верховным судом СССР и соответствующие комментарии в юридической прессе, означал не прекращение действия указа от 26 июня 1940 г., а лишь менее жесткое его применение. Количество приговоров оставалось стабильно высоким. С 1943 по 1945 г. ежегодно выносилось более миллиона приговоров за прогулы и самовольную смену места работы, в 1945 г. более половины (51,1 %) всех приговоров по уголовным делам были вынесены на основании указа от 26 июня 1940 г. Сохранение большого количества приговоров можно объяснить состоянием войны, в котором находился Советский Союз до 1945 г., что усиливало легитимность судопроизводства, а также постоянным давлением на руководство предприятий, особенно крупных и важных в военном отношении. В послевоенные годы закон о прогулах и самовольной смене работы применялся совершенно по-разному в разных отраслях и регионах.

Указ Президиума Верховного Совета от 14 июля 1951 г., который не подлежал опубликованию в печати, наконец-то ограничил применение указа от 26 июня 1940 г., что привело к резкому сокращению числа осуждений. Уголовному преследованию теперь подлежали только случаи, когда рабочий отсутствовал на работе более одного дня или повторные правонарушения. Все остальные проступки теперь должны были наказываться в соответствии с дисциплинарным законодательством на предприятиях и, по возможности, рассматриваться в товарищеских судах. Однако это нововведение не было включено в Уголовный кодекс, а лишь доведено до сведения руководителей предприятий и профсоюзов как часть общих трудовых правил. Излишняя публичность упоминания о смягчении наказания за прогулы, вероятно, нанесла бы слишком большой урон трудовой дисциплине. Положение о прогулах и самовольной смене работы было окончательно отменено только 25 апреля 1956 г.

Указ от 26 июня 1940 г. о самовольной смене места работы и прогулах был успешен частично. Даже после проведения кампании по его внедрению, количество вынесенных приговоров оставалось очень высоким как в годы войны, так и в послевоенный период, хотя и на более низком уровне. Всего же с 1940 по 1952 г. на основании указа от 26 июня 1940 года за самовольную смену работы было осуждено около 2,77 млн человек, а за прогулы – 10,9 млн человек. Тем не менее, феномен прогулов и самовольной смены работы не исчез из советской хозяйственной жизни.

Указ от 26 июня 1940 г. содержал не только меры против свободной смены места работы и прогулов. Вместе с другими постановлениями, принятыми летом 1940 г., он также увеличил установленную законом продолжительность рабочего дня, чтобы лучше использовать трудовую силу населения.

Пятидневная рабочая неделя, номинально действовавшая с октября 1927 г., была заменена на шестидневную, а семичасовой рабочий день – на восьмичасовой. Это было сделано фактически без компенсации заработной платы, так как фактическая недельная заработная плата осталась прежней из-за снижения почасовой оплаты труда, которое также было инициировано 26 июня 1940 г. То, что раньше считалось сверхурочным трудом (в основном оплачиваемым), теперь превратилось в неоплачиваемый регулярный труд. Кроме того, в результате закона, принятого на следующий день (27 июня 1940 г.), который объявил о сокращении праздничных дней по всему Советскому Союзу до семи дней в год, количество рабочих дней в году увеличилось. Указ от 26 июня 1940 г. также частично отменил ряд исключений из рабочего законодательства, в результате чего общее количество рабочих часов также увеличилось: в частности, служащие теперь должны были работать по восемь часов в день вместо шести, как и молодежь с 16 лет, которая с 12 июля 1940 г. также была обязана в случае необходимости работать по ночам и сверхурочно.

Однако указ от 26 июня 1940 г. не только увеличил продолжительность рабочего дня с переходом на шестидневную рабочую неделю, но и вновь ввел воскресенье в качестве стандартного дня отдыха. Таким образом, советское руководство без шумихи завершило календарные эксперименты 1930-х гг. («непрерывка» и «шестидневка»).

«Непрерывка» – непрерывная производственная неделя – была введена 26 августа 1929 г. почти во всех отраслях промышленности. Она заменила семидневную неделю пятидневным циклом, причем каждый из пяти дней недели был выходным для пятой части населения. Это нововведение должно было обеспечить бесперебойную работу производства. Кампания имела также антирелигиозную направленность, поскольку отменяла обычную неделю, а вместе с ней и воскресенье как традиционный христианский день отдыха. Повлияв на семейную жизнь (у многих семей больше не было общего дня отдыха), «непрерывка» вызвала большое недовольство среди населения. Она также осложняла ведение хозяйственной деятельности, поскольку постоянное отсутствие части рабочей силы сильно нарушало процесс регулярной коммуникации на производстве. При этом желаемого повышения эффективности труда не наблюдалось. С 1 декабря 1931 г. «непрерывка» была отменена в большинстве отраслей промышленности, а вместо нее введена шестидневная неделя – «шестидневка», которая предусматривала в качестве выходного дня каждый шестой день на всей территории СССР. Хотя это позволило восстановить стандартный день отдыха (6-го, 12-го, 18-го и т.д. числа каждого месяца), но не восстановило воскресенье, а вместе с ним и традиционную неделю.

Но даже этот урезанный календарный эксперимент не привел к желаемому росту производства и игнорированию христианского воскресенья. Напротив, как и в случае с «непрерывкой», население продолжало праздновать воскресенье наряду с официальным днем отдыха, особенно в сельской местности, что все больше приводило к обособлению двух отдельных обществ – городского и сельского. Указ от 26 июня 1940 г. положил конец этому эксперименту и вновь ввел обычную неделю с воскресеньем в качестве дня отдыха. Помимо драконовских мер, предусмотренных декретом от 26 июня 1940 г., это решение было призвано сыграть наряду с «кнутом» роль «пряника». Оно оставалось в силе даже после того, как в 1950-е гг. другие положения указа были отменены.

(Перевод с нем.: Андрей Савин)

Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR: Über den Übergang zum Achtstundenarbeitstag, zur siebenwöchigen Arbeitswoche und über das Verbot für die Arbeiter und Angestellten, die Unternehmen und Einrichtungen eigenmächtig zu verlassen.[ ]

Auf Vorlage des Allunionszentralrats der Gewerkschaften verfügt das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR:

1. Die Länge des Arbeitstags der Arbeiter und Angestellten in allen staatlichen, kooperativen und öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen zu verlängern:

von sieben auf acht Stunden in Unternehmen mit dem Siebenstundenarbeitstag;

von sechs auf sieben Stunden bei Arbeiten mit Sechsstundenarbeitstag, mit Ausnahme der Berufe mit schädlichen Arbeitsbedingungen entsprechend den Listen, die vom Rat der Volkskommissare der UdSSR bestätigt wurden;

von sechs auf acht Stunden für die Angestellten in Einrichtungen;

von sechs auf acht Stunden für Personen, die das 16. Lebensjahr erreicht haben.

2. In allen staatlichen, kooperativen und öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen mit Sechstagewoche auf die Siebentagewoche umzustellen, wobei der siebte Tag der Woche, Sonntag, als Erholungstag zu betrachten ist.

3. Das eigenmächtige Verlassen ihrer Stelle durch Arbeiter und Angestellte von staatlichen, kooperativen und öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen zu verbieten und ebenso den eigenmächtigen Wechsel von einem Unternehmen in ein anderes oder von einer Einrichtung in eine andere.

Das Verlassen der Stelle in Unternehmen und Einrichtungen oder der Übertritt von einem Unternehmen in ein anderes und von einer Einrichtung in eine andere kann nur vom Direktor des Unternehmens oder dem Leiter der Einrichtung erlaubt werden.

4. Das Recht und die Pflicht des Direktors des Unternehmens und Leiters der Einrichtung festzulegen, das Verlassen der Stelle durch Arbeiter und Angestellte im Unternehmen oder der Einrichtung in folgenden Fällen zu genehmigen:

a) wenn ein Arbeiter, eine Arbeiterin und ein Angestellter nach dem Befund einer ärztlichen Sachverständigenkommission seine frühere Arbeit infolge von Krankheit oder Invalidität nicht mehr ausüben und die Verwaltung keine andere passende Arbeit im gleichen Unternehmen oder der gleichen Einrichtung zur Verfügung stellen kann oder wenn ein Rentner, dem eine Altersrente zugesprochen wurde, die Arbeit verlassen möchte;

b) Wenn ein Arbeiter, eine Arbeiterin oder ein Angestellter die Arbeit wegen der Immatrikulation in eine Fachhochschule oder Fachoberschule beenden muss.

Der Schwangerschafts- und Geburtsurlaub für Arbeiterinnen und weibliche Angestellte wird entsprechend der geltenden Gesetzgebung beibehalten.

5. Zu bestimmen, dass Arbeiter und Angestellte, die eigenmächtig staatliche, kooperative oder öffentliche Unternehmen und Einrichtungen verlassen, dem Gericht übergeben und auf das Urteil des Volksgerichts mit einer Gefängnisstrafe mit der Dauer von 2 bis 4 Monaten bestraft werden.

Zu bestimmen, dass für das Fehlen ohne triftigen Grund die Arbeiter und Angestellten von staatlichen, kooperativen und öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen dem Gericht übergeben und auf Urteil des Volksgerichts mit Besserungsstrafarbeit am Arbeitsplatz bis zu sechs Monaten mit Zurückhaltung von bis zu 25 % ihres Arbeitslohnes bestraft werden.

Im Zusammenhang damit die obligatorische Entlassung für das Fehlen ohne triftigen Grund abzuschaffen.

Dem Volksgericht vorzuschlagen, alle Fälle, die mit diesem Paragraphen verbunden sind, in nicht länger als fünftägiger Frist zu verhandeln und die Urteile in diesen Fällen sofort zur Ausführung zu bringen.

6. Zu bestimmen, dass die Direktoren der Unternehmen und die Leiter der Einrichtungen, wenn sie es unterlassen, Personen, die sich des eigenmächtigen Verlassens von Unternehmen und Einrichtungen schuldig gemacht haben und Personen, die sich des Fehlens ohne triftigen Grund schuldig gemacht haben, dem Gericht zu übergeben, zur gerichtlichen Verantwortung zu ziehen sind.

Ebenso zu bestimmen, dass Direktoren von Unternehmen und Leiter von Einrichtungen, die Personen einstellen, die sich vor dem Gesetz verbergen und eigenmächtig Unternehmen und Einrichtungen verlassen haben, zur gesetzlichen Verantwortung zu ziehen sind.

7. Dieser Erlass tritt am 27. Juni 1940 in Kraft.

Der Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, M. KALININ

Der Sekretär des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, A. GORKIN

Moskau, Kreml

26. Juni 1940

Vedomosti Verchovnogo Soveta SSSR, 1940, 5 ijulja, Nr. 20. (Übersetzung aus dem Russischen: Georg Wurzer)


УКАЗ ПРЕЗИДИУМА ВЕРХОВНОГО СОВЕТА СССР[ ]

О переходе на восьмичасовой рабочий день, на семидневную рабочую неделю и о запрещении самовольного ухода рабочих и служащих с предприятий и учреждений

Согласно представления Всесоюзного Центрального Совета Профессиональных Союзов — Президиум Верховного Совета СССР постановляет:

1. Увеличить продолжительность рабочего дня рабочих и служащих во всех государственных, кооперативных и общественных предприятиях и учреждениях:

с семи до восьми часов — на предприятиях с семичасовым рабочим днем;

с шести до семи часов — на работах с шестичасовым рабочим днем, за исключением профессий с вредными условиями труда, по спискам, утверждаемым СНК СССР;

с шести до восьми часов — для служащих учреждений;

с шести до восьми часов — для лиц, достигших 16-ти лет.

2. Перевести во всех государственных, кооперативных и общественных предприятиях и учреждениях работу с шестидневки на семидневную неделю, считая седьмой день недели — воскресенье — днем отдыха.

3. Запретить самовольный уход рабочих и служащих из государственных, кооперативных и общественных предприятий и учреждений, а также самовольный переход с одного предприятия на другое или из одного учреждения в другое.

Уход с предприятия и учреждения, или переход с одного предприятия на другое и из одного учреждения в другое может разрешить только директор предприятия или начальник учреждения.

4. Установить, что директор предприятия и начальник учреждения имеет право и обязан дать разрешение на уход рабочего и служащего с предприятия или из учреждения в следующих случаях:

а) когда рабочий, работница или служащий согласно заключению врачебно-трудовой экспертной комиссии не может выполнять прежнюю работу вследствие болезни или инвалидности, а администрация не может предоставить ему другую подходящую работу в том же предприятии или учреждении, или когда пенсионер, которому назначена пенсия по старости, желает оставить работу;

б) когда рабочий, работница или служащий должен прекратить работу в связи с зачислением его в высшее или среднее специальное учебное заведение.

Отпуска работницам и женщинам служащим по беременности и родам сохраняются в соответствии с действующим законодательством.

5. Установить, что рабочие и служащие, самовольно ушедшие из государственных, кооперативных и общественных предприятий или учреждений, предаются суду и по приговору народного суда подвергаются тюремному заключению сроком от 2-х месяцев до 4-х месяцев.

Установить, что за прогул без уважительной причины рабочие и служащие государственных, кооперативных и общественных предприятий и учреждений предаются суду и по приговору народного суда караются исправительно-трудовыми работами по месту работы на срок до 6 месяцев с удержанием из заработной платы до 25%.

В связи с этим отменить обязательное увольнение за прогул без уважительных причин.

Предложить народным судам все дела, указанные в настоящей статье, рассматривать не более, чем в 5-дневный срок и приговоры по этим делам приводить в исполнение немедленно.

6. Установить, что директора предприятий и начальники учреждений за уклонение от предания суду лиц, виновных в самовольном уходе с предприятия и из учреждения, и лиц, виновных в прогулах без уважительных причин — привлекаются к судебной ответственности.

Установить также, что директора предприятий и начальники учреждений, принявшие на работу укрывающихся от закона лиц, самовольно ушедших с предприятий и из учреждений, подвергаются судебной ответственности.

7. Настоящий Указ входит в силу с 27 июня 1940 года.

Председатель Президиума Верховного Совета СССР М. КАЛИНИН

Секретарь Президиума Верховного Совета СССР А. ГОРКИН

Москва, Кремль.

26 июня 1940 г.

Ведомости Верховного Совета СССР, 1940, 5 июля, № 20.





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