Aufruf des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei an das deutsche Volk zum Aufbau eines antifaschistisch-demokratischen Deutschlands vom 11. Juni 1945

Zusammenfassung

Mit seinem Aufruf vom 11. Juni 1945 beanspruchte das Zentralkomitee (ZK) der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) gegenüber den Sozialdemokraten und den "bürgerlichen" Parteien die politische Führungsrolle im Nachkriegsdeutschland. In Anlehnung an das Konzept der "antifaschistischen Volksfront" forderte das ZK soziale Reformen und eine demokratische Erneuerung. Dagegen wurde das Wort "Sozialismus" bewusst vermieden. Das geschah nicht zuletzt, um die Ziele der gesamtdeutschen Politik nicht zu gefährden, an der Josef W. Stalin 1945 noch festhielt. Mit der Durchsetzung einer kommunistischen Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) ab 1947 büßte der Aufruf aber schließlich vollends seine unmittelbare politische Wirksamkeit ein.